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Donnerstag, den H. Februar 1S2Ü. Nr. 3S. Seite 3 ganz Mnn, Indem sie den Körper Hochrecken und das Ne- s:7i>er eng aiilegen, sio haß sie dann nicht mehr in ihrer Gestalt als Vogel zu erkennen sind, soitbern «wem dllrren Ast gleichen und übersehen werden. Die Rohrdommel sucht e.ner Gefahr dadurch zu entgehen, das, sie ihren Körper und Hals senkrecht in die Höhe streckt, so daß sie einem Pfahl oder einem Rohrhalm gleicht und auf diese Weise in dem dichten Röhricht verschwindet. Der Ziegenmelker, der seinen abenteuerlichen Namen nach dem Volksglauben führt, daß er nachts in die Stal lungen fliegt, um den Ziegen Milch zu rauben, was natürlich ein Märchen ist, setzt sich zur Ruhe nicht quer auf einen Ast, wie es alle anderen Vögel tun, sondern der Länge nach. Er gleicht dann dem Auswuchs eines knor rige» Baumastes und wird von seinen Feinden nicht so leicht erkannt. Bei diese» Berstellungskünsten kommt der Eule, der Rohrdommel un-d dem Ziegenmelker »och die düstere, un scheinbare Färbung des Gefieders zugute, welche die Wir kung der Täuschung noch erhöht. Der geängstigte Steinkauz macht fortgesetzt Verdeck» gunge», indem er seinen Körper auf- und niederschnellt. Im Halbdunkel einer Baumhöhle bewegen sich dann di« leuchtend gelbe», großen Augen rasch hin und her, wodurch vielleicht der Marder oder das Wiesel, wenn sie den harm losen Kauz in seinem Versteck überfallen wollen, sich ab- schrecken lassen. Unter den Säugetieren nehmen di« Flughunde eine Schutzstrllung ein, die sie als Tiere unkenntlich macht. Sie hängen sich mit den Hinterfüßen an einem wagerechten Ast aus ukid lassen den Körper mit eng angelegten vorderen Gliedmaßen herabhängen. Hierdurch gewinnen sie das Aus sehen einer am Baume herunterhängenden Frucht. Dieser Eindruck wird noch dadurch vervollkommnet, daß di« ge sellig lebenden Tiere in größer Anzahl beieinander-- hängen, so daß ein Schlafbaum der Flughunde wie ein Mit Früchten rei'ch besetzter Strauch auSsieht. Der auf den Sundainseln lebende Pelzflatterer oder llaguang (Galeopithccus volans) hängt sich beim Schlafen mit allen vier Füßen an einen Zweig auf und sieht mit seinem braunen, weiß gesprenkelten Fell wie «in Auswuchs am Ast au«. Der Kaguang gehört mit Spitzmaus, Igel und Maulwurf zur Ordnung der „Insektenfresser". Eine zwischen den Vorder- und Hinterfüße» ausgespannte Flug haut dient dem Tier als Fallschirm bei seinen Sprüngen durch die Luft. 'Auch einige Anrphibien und Reptilien wenden Schreck mittel an, um sich zu verteidigen. Die Natur hat ihnen Scsondere Vorrichtungen verliehen, ihren Körper plötzlich zu verunstalten und dadurch den Feind abzuschrecken. Der in Südamerika lebende brounslrckige Sumpfsrosch aus der Gattung Paludicola unb der afrikanische Kurzlopsfrosch (Breviceps mossambicus) können Ihren Körper mit Luft so stark ausblase», daß er zu e.ner groyen Kugel wird, wodurch sroschsressende Tiere abgeschreckt werden. Auch die Chamäleons blasen bei Gefahr ihren Körper auf, der hierdurch eine dicke und pralle Gestalt erhält, die lerne Angriffsflächen bietet, so daß die Bisse des Gegners leicht abgleiten. Außerdem nimmt das Tier durch Auf blasen des Kehlsacks und der Havtlappen, die manche Arten an den Kopfseiten tragen, ein absonderliches, abschreckendes Aussehen an. Das Ausblasen des Körpers gesch eht ver mittels der Lungen, die zahlreiche, schlauchartige Fortsätze haben, die sogar bis zu den Eingeweiden reichen uird mit Lust gefüllt werde» können. Diese „Blindsäcke" der Ehamä- leonS sind eine ähntche Vorrichtung wie die „Luftsäcke" der Vögel, welche im ganzen Körper verteilt unter der Haut liegen und ebenfalls mit den Lungen sir Verbindung flehen. Es tritt hier unverkennbar die nahe Verwandtschaft der Vögel mit den Kriechtieren hervor, die di« Abstammungs lehre als die Ahnen der Vögel ansieht. Der Kehlsack des Chamäleons steht mit der Luftröhre, die Hautlappen des Kopfes mit den Eustachischen Röhren in Verbindung und werden von hier aus mit Luft gefüllt. Genau dasselbe zeigt auch das pneumatische System der Vögel. Die unter der Schädelhaut befindlichen Luftsäcke sind in der Regel gleich falls an die Eustachische Rühre angeschlossen und hängen nur bei wenigen Arten mit den Lungen und Bronchien zu sammen. Auch bei den AnoliS dient da« Aufblasen des Kehlsackeö als Schreckmittel. - Die wegen ihres gefährlichen Bisses so gefürchtete indische Brillenschlange, die Cobra der Schlangenbeschwörer und Zauberer, kann die vorderen acht Rippen ihres Leibes seitlich abspreizen, wodurch der hinter dem Kopf befindliche Körperteil die Fyrm eines großen, breiten Schildes er hält. Die Schlange nimmt diese Stellung nur ein, wenn sie gereizt oder bedroht wird, und richtet sich hierbei senk recht in die Höhe. Der zum Schild erweiterte Hals schützt de» kleinen Kopf des Tieres und wirkt auch abschreckend aus den Feind ein. Die Brillenschlange führt ihren Namen nach der sonderbaren Brillenzeichnung auf der Oberseite des Halses, die bei entfaltetem Schild besonders zur Geltung kommt. Andere Schlangen,' wie die afrikanischen Baum- schlangen der Gattnngen Dispholidus und ThelotorniS, blähen den Hals ballonartig auf, um Ihre Feinde abzu- schrecken und einzuschüchtern. Bei der Grauen Baum schlange Afrikas wird der gespensterhafte Eindruck des ausgeblasenen Halses noch dadurch erhöht, daß die teils schwarz, teils weiß gefärbte Haut zwischen den Schuppen, die in der Ruhe nicht sichtbar ist, beim Aufblasen des Halses stark hervortritt. Das Tier, welches die Schlange angreifen will, sieht dann plötzlich anstatt des unscheinbar grau ge färbten Reptils einen schwarz-weiß leuchtenden Ballon vor sich, erschrickt und ergreift die Flucht. Die australische Kragenechse (Chlamhdosaurus kingi Gr.) trägt einen 16 Zentimeter breiten Halskragen, der in der unteren Hälfte mosaikartig orange, rot, blau und braun gefärbt ist. Der Kragen kann wie ein Regenschirm zusammengelegt und aufgespannt werden. Die mit dem langen Schwanz 80 Zentimeter messende braun und schwarz gezeichnete Echse ist sehr erregbar und spannt, wenn sie er schreckt wird, sofort den Schirm auf» wobei sie stets den Vor derkörper ausrichtet. Der Kragen dient sowohl als Schild beim Abwehrkampf, den die mutige Echse tap'er auf nimmt, wie als Schreckmittel, wobei wieder die bunte Fär bung große Bedeutung hat. Die Entfaltung des Kragens erfolgt durch die in ihn hittrinreichenden, sehr langen Zungenbeinhörner. Die Eidechse hat die sonderbare Ge wohnheit, bisweilen in aufrechter Haltung auf den Hinter füßen zu laufen, wobei der Schwanz als Stütze dient. Die Unken nehmen auf dem Lande, wenn sie sich be droht fühlen, eine ganz eigenartige Abwehrstellung «tn. Sie biegen Hals und Kopf rückwärts und verschränken die Vorderfüße auf dem gekrümmten Rücken. H erdurch treten die gelb gefärbte Unterseite und die Hellen Fußsläche» her vor, und da» Tier erhält ein ganz anderes Aussehen, das eher einem verschrnmpftcn dürren Blatt als eine,» Tier ähnelt. In dieser Stellung verharrt die Unke regungslos, bis die Gefahr vorüber ist. Manche Fische haben auf den Flossen, an den Kiemen oder der Angengegend lange Stacheln, die willkürlich an gelegt und aufgerichtet werden können. Bei Gefahr spreizt der Fisch die Stacheln und schreckt durch das so plötzlich ver änderte und drohende Aussehen seinen Vegner ao. Diese Stacheln finden sich besonders bei den Barschen, Dein» Zander und anderen „Stachelflossern", sowie beim Stichling. Mag dies Abwehrmittel auch in vielen Fällen erfolgreich sein, so nützt es doch nicht immer, d'nn gerade der Sr'ch- kr'ng wird trotz seiner wehrhaften Stacheln au ' dem Rücke» von größeren Raubfischen verschlungen. Bei einigen Fischen sind die Sracheln nicht nur ein harmloses Abschreckmittel, sondern in der Tal sehr ge- gefährlich. Sie sind giftig. An ihrem Grunde liegt eine Giftdrüse. Das Gift fließt, ähnkich wie bei den Giftzähner der Schlangen, in einer Rille durch den Stachel in die Wunde des Gegners und tütet diesen sehr schnell. In de« Nordsee gibt eS zwei giftige Fischarten, das Petermäniiche» (Trachinus draco) und die Viperqueise (Trachinus Vipern). Beide Fische vergraben sich gern in den Grund, um auf Nahrung zu lauern. Die Rückenflosse, deren Stacheln die Giftdrüsen tragen, ragen etwas heraus. Fühlt sich der Fisch bedroht, so richtet er die Giftstacheln dem Angreifer entgegen. Hierbei wird die schwarze Flosse fächerartig ausgebreitet. Sie bietet gewissermaßen ein Warnsignal vor der drohenden Gefahr der Giftstacheln. Durch Versuche wurde festgesteklt. daß das Gift kleinere Tiere, w.e Ratten und Meerschweinchen, je nach der Stärke der Dosis in einer oder mehreren Stunden tütet. Für den Menschen ist das Gift -war nicht lebensgefährlich, ruft aber starke Entzün dungen, heftige Schmerzen, unter Umstände» sogar Er stickungsanfälle und Bewußtlosigkeit hervor. Die Mlla Mattet-Celimonlana Aus Rom schreibt man uns: Nun ist auch das Schicksal der herrlichen Villa Mattei-Celimontona besiegelt. Sie war. wie er innerlich, Eigentum des bayerischen Barons Hosfmann. wurde nach Kriegsausbruch sequestriert und vom Staat der Stadt gemeinde Rom geschenkt, die jetzt die Villa der Kgl. Geographi schen Gesellschaft als Sitz überwiesen hat. Eine Munifizenz, die der Stadt Rom nichts, dem armen Baron Hoffman» aber sein Vermögen kostet. Die meisten, die Rom besuchten, werde» wohl auch die wundervolle Aussicht genossen l)abe». die sich von der Terrasse des Parks dem Auge bietet: rechts die wuchtigen Ruinen des Palatin, im Vordergründe die Carocalla Therme und der Aventin, und darüber hinaus die feine Linie der Albanerberge. Die Billa ist eng mit der Geschichte der alten römischen Pa trizierfamilie der Mottei verknüpft, die ihr« Paläste in der Nähe von S. Catalina dei Funari besaß und noch besitzt. Aodru- bale Mattel halte sie 1682 angelegt aus dem Plateau des Ceiio, daher die Villa auch später Villa Celimoniana genannt wurde, und Ciriaco Mattei erhielt vom römischen Senat als Anerken nung für seine Verdienste um di« Stadt und seinen Eiter, antike Kunstwerke zu sammeln, den berühmten Obelisk geschenkt, den er im Park der Villa ausstellen ließ. Es ist eigentlich nur ei» Teil mit der Spitze eines Obelisk, auf einem Sockel von rotem Granit montiert, der lange Zeit vor dem Capitol stand und au» dem Isistempel in der Nähe des Capitols stammt: ein Gegenstück zu den beiden kleinen Obelisken, die aus einem anderen Isis tempel herriihren und vor der Minerva und vor dem Pantheon unter Clemens IX. 1667 und Clemens XI. 1711 ausgerichtet wurden. 1820 ging die Besitzung an den Fürsten Godoi di Bas- sano über, der erfolgreiche Ausgrabungen im Park vornehmen ließ. Damals wurde die berühmte Doppelherme Socrates-Seneca gefunden, die jetzt im Museum Pio-Clemente steht und Funda mente einer Kaserne der V. Lohorte de Vigilt, die im kaiserlichen Rom die Stellung der heutigen Feuerwehr einnahm. Baron Hosfmann hatte pietätvoll nichts in der Anlage des Parks und des Casino geändert. Kurz vor dem Krieg hat er zum letzten Male seinen Besitz betreten. Nun ist die 1867 in Turin gegrün dete Kgl. Geographische Gesellschaft eingezogen und hat in> Casino ihre Bibliothek und Sammlungen untergebracht. Dort steht auch der Schlitten und einig« Erinnerungen an die Polar- Expedition- des Herzogs der Abruzzen. Görres-Literatur j Zum IS«. Geburtstag Görres - Zu beziehen durch: ! Friedrich Pustel- Leipzig, Ru-olfstr.S : Buchhandlung, Sortiment des Verlag- Kriel L: Pustet K.-<S. ; Die Goldwäscher am Klondike Neman a»S »er Zeit der großen Goldfund« in Kanada und Alaska. Von Emil Droouderg. Copyright durch Wilhelm Golvmann, Verlag, Leipzig 1V25. <29. Fortsetzung.) „Das berühmte System der Verdoppelung!" rief einer enttäuscht. „Damit har schon manch einer Haut und Kragen verloren." „Wenn Sie mich noch einen Augenblick weiter anhören wollen, Gentlemen, so werden Sie finden, daß es das System der Verdoppelung m:t mehreren Unterschieden ist. Es gilt aber nur für das Pharavspiel", fuhr der Prediger fort. „Jede Karte ist viermal im Spiel enthalten. Beim Abzug legt der Bankhalter je eine Karte links sür sich aus den Tisch und rechts sür den Spieler. Nur in ganz seltenen Ausnahmefällen wird es Vorkommen, daß di« gleiche Karte viermal hintereinander auf di« Seire des Banthalrers sällt. In der Regel wird sie, wenn nicht schon beim ersten Male, so doch beim zweiten oder dritten Abzug auf die Seite des Spielers fallen. Es sind aber eben die Ausnahmen, gegen die sich ein Spieler schützen muß. Da her die Notwendigkeit, den vierundsechzigsachen Betrag des Einsatzes zur Verfügung zu haben. Die Verluste anderer bei den Verdoppelungen des Einsatzes rühren schon von vornherein davon her. daß sie mit zu großen Ein sätzen beginnen und ihre Mittel daher schon nach wenigen FehIscklSgen erschöpft sind. Das war der Fall bei unserem Freund hier." Er n cktc nach dem Prospektor hinüber. „Er beging freilich noch den weiteren Fehler, daß er stets auf eine andere Karte setzte. Dabei kann es passieren, daß man nur Vcrlustkarten trifft. Man darf immer nur auf die gleiche Karte setzen. Und wenn das Unwahrschein liche eintreten sollte, so setzt man die Verdoppelung im nächsten Spiel fort. Es wird kaum jemals Vorkommen, daß eine Karte sechsmal auf eine Seite fällt. Aber auch gegen diese faist nur noch theoretische Möglichkeit sind Sie durch den Besitz des vierundsechzigsachen Betrages Ihres Einsatzes gesichert. In dem Augenblick, wo Sie gewonnen heben — der Gewinn iist aber stets nur in der Höhe des ersten Einsatzes, gleichviel, wie oft Sie ihn verdoppelt heben — hören S?e entweder auf, zu spielen, wie ich es eben getan habe, oder beginnen von vorn mit zehn oder zwanzig, oder fünfzig Dollar». Und nun, Gentlemen, bitte ich Sie, das weiter zu sagen. Es wird sich dann niemand mehr bereit finden, eine Bank aufzulegen. Jetzt werden Sie verstehen, warum ich hier spielte, anstatt S.e zu einer Predigt «inzniaden, zu der Sie doch nicht gekommen wären. Ganz das gleiche ist es mit dem Verbrechen. Nur der Tor wird zum Verbrecher, denn wie der Spieler, so ver liert auch der Verbrecher am Ende immer. Gehen Sie in die Gefängnisse und sehen Sie sich di« Leute an. Fragen Sie sie, waö sie als Lohn für ihre Verbrechen auszmveisen haben. Nicht einen werden Sie finden, der Ihnen nicht eingestehen wird, daß, wenn er denselben Eifer und die selbe Mühe auf ehrliche Arbeit venvendet häne, er sich besser gestanden haben würde. Und das bezieht sich keineswegs nur auf die Verbrecher, die Sie im Gefängnis sinken. Es gilt in jedem Falle, oder es wäre eben nicht das Gesetz der Sünde, di« sich stets selbst bestraft. Sehen Sie sich die großen Geschäftshäuser ln der ganzen Welt an. S:c bestehe» dadurch, daß sie ihrer Kundschaft einen ehrlichen Handel bieten. Nur das allein führt zum Erfolg. Das Verbrechen bezahlt sich nicht, nur die Ehrlichkeit bezahlt sich, und es sind auch hier wiederum nur die Toren, die das nicht erkennen. Torheit ist Sünde, und akle Sünde ist Torheit. Ich wilt helfen, die Torheit des Spiels, der Trunksucht und des Verbrechens auszurotten, weil sie di« Sünden sind, an denen die Menschen zugrunde gehen. Und Sie sollen mir dabei Ihren Beistand leisten. Nicht um Gottes wsiien, denn der braucht uns nicht, aber um der Menschen willen, denn die Menschen brauchen Gott!" In seinen Worten hatte etwas so Zwingendes gelegen, daß sich zuletzt eine lautlose Stille um ihn verbreitet hatte, ln di« das Stimmgewirr und die Geräusche von der Bar und aus dem Tanzsaal hineinklangen wie das Wogen einer entfernten Brandung. Ebenso ruhig, wie er gesprochen, wandte er sich ab und schritt langsam, als habe er keinen anderen Gedanken, als hier ein wenig müßig herumzuschlendern, nach dem Rou lettetische hinüber. Die meisten folgten ihm, Wohl in der Erwartung, daß sich dort eine ähnliche Szene abspielen würde. „Vy gosh!" rief der Prospektor. „Jetzt habe ich doch noch gewonnen. Mein Geld ist weg, aber ich bin auch von meiner Torheit geheilt, und das war. mir der Preis, den ich dafür bezahlt habe, wert. Ich glaube, der Pastor hat recht, jeder Spieler versiert am End«. Und da mache ich nicht mit." Eschcr und Kane sahen einander fragend an. ES war nicht nülig, daß sie sprachen. Jeder harte den gleichen Ge danken, der sie auch veranlaßte, ebenfalls an den Rvu- letterisch heranzulreten. Hinter sich hörten sie noch, wie jemand den Spiel halter fragte: „Spielist du »och, Dick?" „Heute abend ist die Bank geschlossen. Waö weiter geschieh!, wird bekanntgegeben werden — oder auch nicht. Denn von jetzt ab werde ich vielleicht vorz.ehen, Spieler zu werden — so lange sich noch irgendwo ein Bankhalter findet, der Pharao auslegt." Am Rouletterisch war der Prediger stehengeblieben und sah dem Spiele zu. Es waren nur einige wenige Gäste, die sich daran beteiligten. Die meisten hatten die Vor gänge am Pharaotische verfolgt. Besonders siel ein junger Mann auf. Nach seinen» intelligenten Gesicht, das nur durch das etwas zurückfalleude Kinn einen gewissen schlaffen Zug erhielt, und trotz ihrer Derbheit slotren Kleidung zu urteilen, mochte er einer der Ingenieure vom KonstrukrionSkamp sein. Offenbar hatte er bisher ohne Glück gespielt, denn sein Gesicht war ge rötet und zeigt« einen Ausdruck verbissenen Ingrimms. Eben sreiuch hatte er auf die Nummer siebzehn «inen kleinen Gewinn gemacht und war im Begriff, e:ne andere Nummer zu besetzen. „Warum tun Sie das?" klang die ruhige Stimme des Pastors neben ihm. ^ Einen Augenblick sah der junge Mann den Geistlichen überrascht an. Dann mochte «S ihm als ein ausgezeichnerer Witz erscheinen» daß dieser ihn »um Gegenstand einer ver mutlich ebenso seltsamen Demonstration erwählt hatte» und er war gutmütig genug, darauf einzuaehen. „Sie meinen, warum ich meinen E:nsatz nicht aus der Siebzehn belasse?" „Ja.'' "Sshr einfach. Di« Nummer hat zweimal hinterein ander gewonnen, und es ist nicht wahrscheinlich, daß si« «rn drittes Mal gewinnt. Das ist logisch. Nicht?" „Ganz im Gegenteil. Es ist völlig unlogisch." Ein Ausdruck, rn dem sich Erstaunen mit Spott mischte, zeigte sich auf dem Gesicht de« jungen Mannes. „Haben Sie auch für dieses Spiel ein System, mit dem man unfehlbar gewinnt?" fragte er halb neugierig, halb höhnisch. „Ich würde Ihnen sehr dankbar dafür sein, denn ich bin stark nn Verlust." „Ja, und zwar das einzige, das e« diesem Spiel gegenüber gibt: nämlich, sich davon sernznhalten und einen Verlust nickt wieder einholen zu wollen." lFortsetzung folgt.)