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Dresden Bei den chinesischen Sludenlen Dresden, den 22. April. Die an der hiesigen Hochschule studierenden chinesischen Sludenlen l-atten gestern nachmittag Mrlretcr der Hochschule, unter ihnen den Rektor Geh. Regierungsrat Dr. Bruck, Ber. treter von Behörden und der Dresdner Presse zum Tee ringelnden. Desgleichen war der Forschungsreisende Pros. Dr. Srötzner, der am heutigen Tage zu einer erneutent Forschungsreise »ach China abreist, der Einladung gefolgt. Der Student S: ao begrüßte in herzlichster Weise Vre Gäste und erinnerte daran, daß diese 'Zusammenkunft einen kleinen, aber . tvich- tig:>, Beitrag liefern möge zum Verständnis der chinesi schen Lage und zu bleibenden freundschaftlichen Bezie hungen zwischen den beiden schicksalsähniichen schwer ge prüften Staaten Deutschland und Cina. Der Student Dschu legte alsdann in einem länge ren Vortrag die gegenwärtige Lage Chinas dar, wobei ec auch aus die historische Entwickelung der Dinge näher «einging. Alan gewann ans diese Weise manchen neuen Einblick in die gegenwärtigen Wirren des Landes der Mitte, di: von chinesischer Seite doch nur als ein Durchgangsstadmm zur nationalen Einheit und zu neuer wirtschaftlicher Ent faltung angesehen werden. In einer anschliessenden zwang losen Aussprache vertiefte man sein Wissen über die Pro bleme des fernen Ostens, so daß der Zweck des Abends, das Verständnis für di« Lage Chinas zu wecken, in sehr erfreu licher Weis« erreicht wurde. Zehnfahrlenkarlen im Kraflposlverkehr Die in einigen Lberpostdirektion.sbezirkcn probeweise «ingeführten sogenannten Ze h n f a h r te n ka r te n haben sich bewährt. Das Reichsposlmiiilstcrium hat daher die Bei behaltung dieser Einrichtung unter einheitliche» Bedingun gen genehmigt. Die Karten berechtigen zu zehn Fahrten innerhalb von zwei Monaten und sind übertragbar. Die daraufhin eingeräumte Fahrpreisermäßigung von 2« v. H. wird in weiten Keeisen der Bevökerung, die aus häufigere Benutzung von Kraftpostlinien angewiesen ist, mit Genug tuung begrüßt werden. Roch eine andere Neuerung im Krastpostreiseverkehr wird amrlich bekanntgegeben. Das Reichspostministerium hat zugunsten aller Reisenden, die die Kraftposten benutzen, eine Unfallversicherung abgeschlossen, die für den Reisen den den Vorteil hat, daß die Geltendmachung von Ansprü chen nicht von dem im Prozeß oft schwer zu erbringenden, Nachweis des Verschuldens abhängig ist und für Unsall- folgen der Höhe nach als zeitgemäß anzusprechende Ent schädigungen vorgesehen find. Die Neuerung stellt einen Fortschritt gegenüber der bürgerlichrechtliche» und postgesetz lichen Regelung dar. Im Lloyddampfer „Dresden** Bremen, 22. April. Der au> Grund des Wasfenstill- standsvertrags seinerzeit an England ansgelieferte Lloyd- dampser „Zeppelin", der im Jahre 1914 aus dem Bremer „Vulkan" erbaut wurde und unter englischer Flagge unter dem Namen „Ormuz" lief, ist von dem Norddeutschen Lloyd zurückgekaust worden. Der Lloyddampfer „Zeppe lin" hat 14 588 Brutto-Regisnr-Tonnen und 8082 Netto- Megister-Tonnen. Das Schiff wird den Namen „Dres den" erhalten. Dresden und -er Wohnungsbau Dresden, den 22. April. Vom Rate zu Dresden erfahren wir folgendes: Bekannt lich müssen die sächsischen Gemeinden von demscnigen Betrag, den sie zu Zwecken des Wohnungsbaues erheben, den vierten Teil an «inen La n d e so n s g I e i ch s sto ck abliefern, dessen Mittel dazu dienen sollen, die Wohnungsnot dort, wo sie am größten ist, linden, zu Helsen. Die Einrichtung dieses Aus gleichsstocks bedeutet für die Siadt Dresden, daß sie im Jahre 1927 den Betrag von 4 391 009 RM. abliefern mutz und ans dem Ausgleichsstock nur einen Betrag von 546 000 RM., diesen Betrag auch noch mit der Bestimmung der Verwendung für Um siedlungen. erhält. Die Einrichtung des Ausgleichsstocks bedeu te! also für die Stadt Dresden, daß allein im Fahre 1927 die Mittel, die von ihren Einwohnern zur Behebung der Woh nungsnot aufgebracht werden, ein« Kürzung um 3 845 000 RM. erfahren, d. i. um einen Betrag, der genügen würde, um 860 Wohnungen allein in diesem Fahre mehr zu bauen. Ein neues soziales Kilssrvern Eröffnung eines Mitdchenschutzhelmes der Stadt Dresden Dresden, den 2K. April. Gerade Dresden hat in den letzten Fahren in der sozialen Fürsorge viel Gutes geschasst. Ein neuer Baustein ist gestern in dieses soziale Gebäude eingegli-edert ivorden mit der Inbe triebnahme des neue» „M ädchenschutzhauses" in der Am- monstrahe. Es handelt sich um das einstige Privathaus des be kannten Bildhauers Rietschel, Ammonstraße 4, das stiftungs» gemäß in den Besitz des Staates übergegange-n mar und nun mehr der Stadt Dresden für die Zwecke der Fürsorge «für sitt lich gefährdete Mädchen pachtweise überlassen ivorden ist. Die Stadt geht dabei von der richtigen Erwägung aus, daß auf den, Gebiet« des Ntädchenschutzes in vo,Beugender Arbeit nicht ge nug getan ,verden kann, daß es vor allen Dingen nötig ist, den vielleicht durch Stellenlosigkeit und Obdachlosigkeit den Gefah ren der Straße ausgesetzten Adädchen ein« geordnete Unter kunft in einwandfreier Umgebung zu beschaffe». Denn die be sten Ermahnungen, Ratschläge und Borsätze nützen nichts, ivenn nun, einein entwurzelten, durch irgendwelche Not irre gegan genen Menschenkinde nicht sofort ein Unterkommen anbieten kann, ivo es zur Besinnung kommen und in gesunder Umgebung in aller Rul>e abivarten kann, bis sich eine geeignete Stellung und Wohnung findet. Das neue Heim ist also zur sofortigen, aber nur vorübergehenden Unterbringung da. Die ganze Ein richtung und die Verivaltung des Hauses ist daraus abgestellt, seinen jeweiligen Bewohnern den Segen der heimischen Ord nung und hingebende Fürsorge erkennbar zu machen. Es bie tet sür 60 Personen Unterkunft. In den obere» Räumen sind die sauberen Schlafzimmer für etwa je 6 Personen unterge bracht. Im 1. Stockwerk die AusenthaitsräuMe, während das Erdgeschoß di« Empfangs- und Aufnahmeraume beherbergt. Im Kellergeschoß endlich liegen die Wirtschafte- und Baderäume. Das Heim wird von drei Wohlfahrtspflegerinnen geleitet, unter deren Anleitung die Pfleglinge die lzänsiichen Arbeiten ver richten. Das Heim bildet gleichzeitig den Mittelpunkt für die wei tere Beratung und Betreuung seiner früheren Pfleglinge nach der Entlassung. Zu diesem Ziveck dienen vor allem regelmäßige Ifl Lichtreklame verfteuerbar? Dresden, 22. April. Die Stadt Berlin hat versucht, von den Einzclhandelsgeschüften, die am Abend Lichtreklame anbringcn, eine Sondersteuer zu erheben. Ein Unternehmen, das Zahlung verweigerte, wurde daraufhin von der Stadt Berlin verklagt, die Stadt aber wurde nach einer Meldung des Zigarren- und Zi- garetten-Spezialist (Dresden) mit der Klage vom Landgericht 1 in Berlin abgeiviesen. Das Gericht hält die Anbringung der Lichtreklame gleichviel, bl, leuchtende Uhren oder leuchtende Zi garren usw. sür eine zulässige Benutzung der Straße, für die keine Gebühr erhoben werden kann. Ebenfalls Hot die Stadt keinen Schadenersatzanspruch, weil durch die Lichtreklame nie mand geschädigt wird. Die Aenderurigen in -er Gelriinlresleuer Dresden, 21. April. Nach dem Reichsyesctz zur Uebergangsregelung des Finanz ausgleichs vom 9.Apr>t 1927 dürfen die Gemeinden die Ge tränke st euer aus Grund der bisherigen Bestimmungen über den 31. März 1927 hinaus nur noch in der Form einer Biersteuer erheben. Dagegen ist die Getränkestcucr aus Wein. Schaumwein und T r i n kb ra n t w e i n mit den, 1. April 1927 iveggefallen. Trotzdem sind aber alle Fälle, in denen die Stcue,Pflicht eingetreten ist, noch nach den bisher geltenden Lorschristen zu versteuern. Auch findet eine Rück- erstatung der Steuer für die noch beim Händler und beim Gast wirt befindlichen Mengen nicht statt, denn die Steuerpflicht tritt bei der Getränkestcucr, wie das sächsische Oberverivaltnngs- gericht wiederholt entschieden hat, schon bei der Einfuhr oder — sür die tm Stadtgebiet hergestellten Getränke — bei der Abgabe an den Empfänger (Händler, Gastwirt), nicht aber erst niit dein tatsächlichen Verbrauche ein. : Die Kulturfilmgentrinde Dresden veranstaltei am Eonn- iag, den 24. April, in den UT. -Lichtspielen eine Vorfüh rung des großen Ftlnrwerks „Schassende Hände", das vom Institut für K u I t u r so r s chu-n g. Berlin, he,gestellt worden ist. Diesem Film, wie auch dem demnächst zur Aus gesellige Zusammenkünfte dieser Pflegling« in den Nachmittags und Menbstundcn in den Erdgeschoßräumen des Heims, bei Lenen sie sich mit den Fürsorgerinnen ausspreche» können »»L ihnen für ihre Freistunden einivandsvele Unterhaltung und Be lehrung geboten wird. Daß in dem neuen Heim hierfür in so schöner Weise dt« Möglichkeit gegeben ist, ist für den Erfolg dei Arbeit besonders wichtig. Di« Leiterin des Hauses, Fräulein Philipp, machte bei de, gestrigen Pressebesichtigung nähere Mitteilungen über die Auf gaben des Heimes zum Schutze der gefährdeten Mädchen. Man gewann aus diesen Ausführungen die volle Zuversicht, daß auch von seiten der städtischen Fürsorge aus diesem sozial-karitativen Gebiete mit größter Hingabe und feinstem Psychologischen Ver stehen gearbeitet wird. Di« Stadt kann ans diese Weise in vie ler Hinsicht mehr tun als die in ihren äußeren Mittel sehr be schränkte freie Ltebestätigkeit. Aber eines kann dieses Hans wohl kaum geben — und das ist von unserem Standpunkte aus nicht minder ivichtig, zu der äußeren Hilfe an den Gefährdeten die reichen und ausschlaggebenden inneren Gaben seelischer Er neuerung, die auch durch die hingebungsvollste menschliche Für sorge nicht zu ersetzen sind. An den geschmackvollen Landschaft», bildern, die von den Wänden grüße», wird sich sicher mancher Besucher des Hauses erbauen. Religiöse Ntotive aber fehle» sür die „amtliche Fürsorge". Mancher mag sic nicht vermissen. Wir sind anderer Meinung, weil wir in diesem Punkte, der al lerdings in den Verhältnissen liegt, einen großen Mangel für den endgültigen Erfolg gerade in diesem hochwichtigen sozialen Aufgabenkreise. Es sei in diesem Zusammenhang« noch erwähnt, daß in den unteren Räumen des neuen Hauses auch dos städtische Pflegamt mit untergebracht ivorden ist. Für Mädchen, die die Obhut des Pflegeamtes länger in Anspruch nehmen, uitter- l)ätt dieses noch ein besonderes Heim in der Lößnitz, das gegen wärtig etwa zwanzig Pfleglinge beherbergt. Man darf abschlie ßend anerkennend feststellen, daß die Neuschüpsung in jeder Hin sicht eine» ivornil-erzigen, anheimelnden Charakter trügt nnd in dieser Hinsicht den besten Eindruck auch von der oft ver kannten, aber unentbehrlichen „amtlichen" Fürsorge hinteriäßt. sührung gelangenden Filmwerk „Deutsches K u>, st hand ln c r k" liegen verschiedene Monographien, die in der Reihe der „B«>rö ffe » t I ischu »gen des Kunstarchivs" (Werk- Kunst-Berlag, Berlin GW. 19) erschienen sind, zugrunde, lieber den Film „Schassende Hände" schreibt u. a. der Bildhauer Otto Hitzbcrger in den „Veröffentlichungen des Kunstarchivs", Heft -Nummer 32, folgendes: Dieser Film ist nicht zu vergleichen mit einem Theaterfilm. Die Pose wird hier voll ständig abgelehnt. Es wird der Bildhauer in seinem Schasse» gezeigt, in dem er geistig sowie körperlich ausgeht. Seit Jahr tausenden sind die Handbeivegungen beim Schassen des Bild- lgrners dieselben geblieben." — Die bisher erschienenen „Ber- öfsentlichungcn des Kuiistarchivs" -haben als Monographien de, wichtigsten -und interessantesten Ansstellungek der Kunst und des Kniistgcwerbes des Jahres 1926 eine Uebersicht gebracht. Der Ertrag der Tabaksteuer. Die Tabaksteuer erbracht« im letzten Monat laut Zigarren- und Zigoretten-Spezialist sDres- den) 70 dreiviertel Millionen Reichsmark, das ist der höchste Be trag aller Verbrauchssteuern. Biersteuer nnd Zuckersteuer er- brachten zusammen nur 4614 Millionen Reichsmark. Leipzig ) Berufung Pros. Dobrowrns nach Sofia. Professor Fssai Dobroiven hat einen Vertrag abgeschlossen, der ihn vom Sep tember dss. Is. ab als Generalmusikdirektor an die Staatsoper »ach Sofia verpflichtet. Pros. Dobroiven gehört jetzt noch der Dresdner Staatsoper a». ) Ein Rechtsanwalt wegen Unterschlagung verurteilt. Wc gen Unterschlagung Halle sich der Rechtsanwalt und Notar W. aus Grimma vor dem gemeinsamen Schössengcricht Leipzig zu verantworten. W. hatte im vorigen Jahre eingeklagte Forde rungen sowie Gebühren seiner Mandanten in Höhe von 4660 Mark nicht abgeführt. Das Gericht verurteilte ihn wegen Unter» schlagung zu einem Jahre sechs Monate Gefängnis. ) Gerüsteinsturz. Am 21. dss. Mts. vormittags ist ein Teil des Bangerüstes am Neubau der Parochic der Kirchgemeinde Leip zig-Connewitz Ecke Brandt- und Sellneckerstraße eingestürzt. In einer Hohe von etwa 5 Metern sind Dachziegel aus den, Gerüst Des Frühlings Blülenweg Die Blüte kommt, und mag der Winter noch) so trotzig sein. Die Natur folgt ihren innersten Gesetzen. Der kommende „Wei ße Sonntag" wird sür dos Elbtal der erste Baumblutsonntag sein, der die Großstädter in Massen hinauslockt aus dem Häuser meer, hinaus an die Etbhänge, nach Cossebaude und anderswo. Die Kirsche trägt ihr blütenweitzes Kleid. Und Apfel und Birne wird in diesem Fahre sehr bald Nachfolgen. Denn es geht ans den Mai. Im Großen Garie» beginnen die Rhododendren, zu blühen. Vom reinsten Weiß bis zum schönsten Rosa. Wie feinstes Seidengewebe der Natur. Uedertrossen in ihrer Zartheit nur noch von den Flügeln der Schmetterlinge, die die ersten Blüten kose». Das ist des Frühlings Lieblingslied. Seine Me lodie ha! der Gartenkünstler ersonnen. Der Name dieser Blüte ist uns fremd. Ihre Schönheit hat Lei uns Heimatrecht erwor ben. Der „Baum von Rhodos" in seinem Blütenkronze zählt zu dem schönsten Schmucke unserer flüchtigen, kurzen Frühlingszeit. Draußen im Walde hat ein aiiderer Meister einem Sternen- meer gleich schlanke Anemonen ausgestreut, Buschwindrös chen sagte der Volksmund. Herdenweise blühen sic drunten im Flachland bis hinaus aus die Höhen des Erzgebirges. Die Ane mone erinnert im Bliitcn-bau lebhaft an dos Lebetckliimchen (He- patica triloba), das himmelblaue Blüten trägt: in der Tat hat man früher beide zu einer Gattung gerechnet, sodaß die — übri gens geschützte — Leberblume Anemone hepatica hieß. Neben dem weißen Windröschen cnideckt man hie und da eine gelbe Art. das hahnenfußartige Windröschen, diegeIbe Anemone oder auch Goldhähnchen und Heinanemonc genannt. Zu dem Weih oder Gelb Hot Mutter Natur im April bereits eine weitere reiche Farbenskala auf die Palette genommen: roß purpurfarben, braun, violett und blau. Wer denkt nicht an die Blauveil- chen . die im April so recht aus sich hercnisgehcn? Unsere Groß mütter bereiteten aus den wohlriechenden Blüten „Vcilchensyrup". der als kühlendes Arzneimittel besonders bei Kinderkrankhei ten benutzt wurde. Aber die Veilchenwurzel, die man kleinen Kindern um den Hals hängt, damit sie darauf beißen und da durch den Durchbruch der Zähne befördern, hat mit unseren Veilchen nichts zu tun. sonder» ist die Wurzel der florentinischen Schwertlilie! Ebenfalls in Hecken und Gesträuchern, lichten Ge hölzen, an Waldrändern, Dämmen usw. ivachsen die Hunösveil- ck>en, wie der Volksmund alle nichidustenden Veilchen nennt. Himmelblau blüht das eigentliche Hundsveilchen (Viola canina), violett mit einem Ton ins Rötliche das Waldveilchen (Viola sil- vestris). Das eigenartige Geschlechtsleben der Veilchen hat einer Art mit lilafarbenen, fein dustenden Blüten, sogar den Namen „Wundervcilchcn" (Viola mirabilis) eingetragen. Nicht selten in unseren Strichen ist das Lungenkraut, das erst rot. dann blau blüht, sodaß man zweierlei Blüten aus einer Pflanze findet. Die uttbesruchteten Blüten sind immer rot: eist nach der Bestäubung werden sie blau. Nicht iiberall, wo aber vorhanden, dann her denweise, kann man in lichtem, zumal von Hasel-, Birken- und ErlengesträuciM gebildetem Gehölz den schönen hohlwurzigen Lerchensporn, den Erdrauch oder Hahnensporn treffen. Die roten bisweilen auch gelblich-weiße» Blütentraubcn fallen durch die un regelmäßig gebildeten Bluinenkronen mit ihren Lippen und Spornen ans. Damit sind die Aprilblüher des Laubwaldes nicht etiva er schöpft. Es geht nun mit Macht voran in der Natur. Wandert inan über Land, so sieht man allüberall aus Steckern und Bra chen, auf Halden und Schutthaufen, selbst ans alten Mauern das zu den Veilchen gehörige Stiefmütterchen (Viola tricolor). Seine Blüten sind in Größe und Farbe ungemein veränderlich. Die Blumenblätter nrerdcn gesammelt und geben einen heilsamen blutreintgenden Tee. Der Name „Stiefmütterchen" hat folgen den Ursprung: Das größte Blumenblatt stellt die Stiefmutter dar, die zwei Betten (zivci Kelchblättchen) Hot, die beiden ihr zunächst stehenden Blätter sind ihre rechten Töchter, deren jeder sie ein Bett sür sich gegeben hat, die aber auch einen häßlichen Bart haben; öle beiden kleinsten Blätter sind die Stieftöchter, die sich zusammen mit einem Beit begnügen müssen! — Wieviel Gemüt spricht aus solchen Deutungen des Volkes! Wieviel inniges Verbundensein mit der Natur nnd mit den Blumen der Heimat! Erfreuen auch wir uns an dieser Pracht, aber ohne mit der Zerstörungswut des „Kulturmenschen" diese unberührte Schönheit der Natur zu beglücken. „Set gegrüßt, sei gegrüßt, cs ist Frühlings,zeit!" Sport Pokalendfplel Zrandenburg gegen Sportgesellschast 1898 Als einziges Sonnabendspiel gilt vorstehendes Tressen. Brandenburg trifft aus dem Guts-Mnts-Sportplatze aus Sport- aesellschaft 1893 im fälligen Pokalendspiel. Beide Mannschaften sollten sich einen ziemlich gleichwertigen Kamps liesern. Nach den letzten Resultaten zu urteilen, sollte schließlich die Dportge- selkschaft 1893 das bessere Endx. sür sich tioben. Brandenburg ent täuschte letzthin gegen Riesa. Gportgesellschast 1893 dagegen konn te seine Ostcrretse siegreich gestalten. Man wird also in diesem Tressen einen guten Sport zu sehen bekommen. Der Anstoß ist Punkt 5,15 Uhr nachm. Hb. Guts Muts «erpfiichtet einen englischen Trainer. Der Sportverein Guts Muts hat den früheren englischen Berufsspie ler von Newcastle United nnd Burnley, M. Booth, ab 1. Mai verpflichtet. Der Engländer trainierte zivei Jahre den DK. Er furt. Der Dresdner Sportklub spielt am Sonuabeud in Leipzig gegen Fortuna und am Sonntag in Münäien gegen Fußballklub Bayern. Für den 1. Mai hat der DSC. Tennis-Borussia Berlin noch Dressen verpflichtet. Die Abendivettkämpse des Dresdner Sportklubs werden am Sonnabend, den 14. Mai, im Ostragehege ausgetragen. Der Döbelner Sportklub begeht sein 25jähriges Bestehen durch Abyalten einer Sportwoci)« vom 22. bis 2d. Mai. Die 1. Elf des Jubilars spielt am 22. Mai gegen die 1. Elf der Arminia Leipzig, am 26. Mai gegen Riesaer Sportverein 1. und am 29. Mai gegen Wacker 1. Leipzig, während die unteren Mannschaften sowie Jugend und Knaben während der ganzen Woche ihr Kön nen zeigen. Ein Ereignis für Döbeln soll aber das „Nationale Sportfest" werden, das zum Himmelsahrstag stattfindet. Mitteldeutschland gegen Wett-eulschlan- Für das am 1. Mai i» Dortmund staitftndciide Spiel hat Westdeutschland folgende Mannschaft ausgestellt: Zolper (Klub sür Rasenspiele Köln): Twente (Dortmund 95), Jiederer (Spiclver- einigung Obcrhonsen): Hofmann <BB. Altenessen), Frick (Duis burg 99): Heilkamp (Düsseldorf 99): Ullrich (Spielvereinignng Köln-Sülz), Metzger (Klub sür Rasenspielc Köln), Swadosch (Spielvereinignng Köln-Sülz), Pörtgen <BV. Altencsse»), Kirch hofs (Duisburg 08). Mitteldeutschland hat sür diesen Kamps folgende Eis aus gestellt: Kogeiitann (VfB. Halle 96); Kreitenmeyer <1893 Dres den), Geißler (Guts Muts Dresden); BertholL (DSC. Dresden), Strehl (Fortuna Leipzig), Mantel (DSC. Dresden): Sprebitz (Eintracht Leipzig), Hosmann (Sportvereinigung Meerane 07), Kraus (Wacker Leipzig), Reibmann (Guts Muts Dresden), Ha- genmüller (Sp.- u. Ballspielklud Plauen). — Obwohl also weder der Altmeister VsB. Leipzig noch der Chemnitzer Ballspielklub in der'Verbandsmannschaft vertreten sind, sollte diese in Dort- mund ein ehrenvolles-Resultat erziele» können ... Hb. Das Spiel VsB. Leipzig gegen Lhemnitzer Ballspielklu» wird nach einer Mitteilung des Gächstsäien Rundfunk durch de» Leipziger Sender bekanntgegeben werden. Der Dresdner Berufsboxer Richter nach London eingeladen Di« beiden letzten Kämpfe des Dresdner Berufsboxers gegci Prenzel und Dykast scheinen ob der guten Ergebnisse dock, ihre Früchte zu trage». Der Dresdner wurde sür den 18. Mri zu einem Kampfe nach London eingeladen. Dsesdner Amateurboxer erfolgreich. Zu Ostern wurden in Eilenburg Boxkämpfe ausgetragen, bei denen der ostsächsische Schwergewichtler Wabnik vom DAK. 1914 den nordwestsäch sischen Meister und K.-o.-König Pietzsch (Atlas Leipzig) überzL», gend nach Punkten schlagen konnte.