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Sonntag, den >Februar 1927 Unterhaltungsbeilage Seite 3 Der- gelegt ober ukocr- i mit beim Ber- r rer liticr nmer u»gs- die » oer rd i>r eben, esäge cnt- Dcr Zieht Nach : fest > re nnte ment ange »ei'.-s« Zeit Oien chen. nge- ZU- hat na» bei ercn irbt Be- tell, ben- esen este aus lent sülb ser^ „G.. eben neu. eint. -än< l'.Iich nun Art stcr- vor- r et- eins! ltho> ogar die ch in aqr- ^ra>i dcrt« tun. asii, eicht »nt MN sich- ,nil sch, wirt laut» t ge- Kleb terin sti, ttete. ngen ld so gtem eorts das agen, z siir nur g °r- lenig ..aus t. od eiten lode- eistk. tlichr jeint. irnlt, > ab- u im men« Fliegende Kraft Das Ende -es Kabels — Berlin—Neuyork — „Pharilask" Maresni Die Eröffnung des drahtlosen Telephonverkehrs zwl- sä-en London und Neunork ist der Beginn einer neuen Epoche nicht nur im Telephonverkehr überhaupt, sondern Zugleich auf den gesamten Gebiete der elektrischen Kraft übertragung. Noch stehen wir in den ersten Anfängen. Aber was heute zwischen London und Neuyork möglich ist, mus; morgen zwischen Berlin und Neuyork zwischen Wien und Tokio, zwischen Paris und Sidney, zwischen Kopenhagen und Kairo möglich sein. Mit ande ren Worten: das gesamte, bisher bestehende Kobelnetz der Welt wird eines Tages illusorisch werden und sorgfältige Rechner werden schon heute überlegen müssen, ob die An legung neuer Kabel noch finanziell tragbar ist. Die Ausbildung des drahtlosen Telephonverkehrs zwischen London und Neuyork ist verhältnismäßig schnell erfolgt. Die Vorbereitungen reichen nur bis in das Jahr 1928 zurück. In den vergangenen drei Jahren führten systematische Beobachtungen über die erforderliche Energie und atmosphärischen Verhältnisse zur Konstruktion einer 290 Kilowatt-Station für den drahtlosen Sender der eng lischen Post in Rugby. Schon im Frühjahr 192» konnte man ein kurzes, nur zwei Minuten anhaltendes, aber sonst einwandfreies Gespräch von dieser Station aus mit der amerikanischen Gegenstation auf Lang Island führen. Ein Jahr genügte, um von diesen ersten Versuchen bis zur praktischen Verwiklichung der drahtlosen Telephonvcrbin- dung zu gelangen. Heute führt der Teilnehmer in Lon don das Gespräch mit Neuyork an einem normalen Telephonapparat? Die Station Rugby nimmt die Umformung der Energie für die drahtlose Weitersendung vor. Die amerikanische Gegenstation vollzieht den umgekehrten Vorgang. Wenn der Londoner Teilnehmer mit Amerika spricht, so wird durch einen Spezialschalter der Weg nach Amerika frei gegeben, wahrend der umgekehrte Weg von Amerika nach England gesperrt ist. Sobald der englische Teilnehmer aushort zu sprechen, wird der Weg nach Amerika über Rugby gesperrt. Diese Station schaltet vollkommen aus dem Telephongespräch aus und die englische Empfangs- jtation Wrougthon öffnet den Weg von Amerika nach England, so daß nun der Teilnehmer in Neuyork sprechen kann. Dieses außerordentlich fein durchdachte Schal- tungssystem arbeitet vollkommen automatisch, so daß die Gesprächsteilnehmer davon nicht das geringste bemerken. Die Verständigung ist, wie die amerikanische und auch die englische Presse bestätigt, so deutlich, wie bei einem ge wöhnlichen Stadtgespräch. Die einzige Frage ist die der ungeheuren Kosten. Denn da ein einziges Gespräch noch immer mehrere hun dert Mark kostet, so ist die Wirtschaftlichkeit noch sehr in Frage gestellt Eine größere Verbreitung des draht losen Telephonverkehrs aber zum mindesten stark behin dert. Alan hofft jedoch, daß sich bald eine Verbilligung erzielen läßt, und dann beginnt dieser drahtlose Telephan- verkehr in Wahrheit eine ernste Konkurrenz der jetzigen Kabellinien zu werden, ein Problem, das zugleich von außerordentlich politischer Bedeutung ist. haben doch die Kabellinien nicht nur im Kriege, son dern selbst noch im Friedensvertrage von Versailles eine höchst bedeutsame Rolle gespielt. Die Amerikaner beabsichtigen übrigens, schon in aller nächster Zeit einen neuen drahtlosen Telephonverkehr mit Hawai einzurichten. Und doch ist das alles, dies Wundersame, das uns nüchternen Menschen des Maschinenzeitalters gar nicht mehr so wundersam dünkt, erst der winzige Beginn des großen Problems der drahtlosen Ueberkragung elektri» scher Energie überhaupt. Ein so ernster Elektrophysiker wie Marconi hat erst dieser Tage in London erklärt, daß er sich der Gefahr wohl bewußt sei. für einen Phantasten erklärt zu werden, wenn er die Lösung des Problems der drahtlosen Uebertragung elektrischer Energie für wahrscheinlich halte. Trotzdem aber behauptete er, daß der Zeitpunkt nicht mehr allzufern liege, an dem die in riesigen zentral gelegenen Kraftwerken erzeugte elek trische Energie ohne jede Stromleitung — also drahtlos — den Verbrauchern zugeleitet wird. Die Folgen einer sol chen drahtlosen Energieübertragung sind bis in ihre letz ten Konsequenzen heute noch gar nicht übersehbar. Sie würden nicht nur die Suche nach dem leichten Akkumulator überflüssig machen, denn die lokale Aufspeicherung elektrischer Ener gie würde überhaupt überflüssig werden, sie würden irr Zukunft den Bau kostspieliger Fernstromleitungen unnö tig machen und die Kabelnetze in den Städten und über dem Lande verschwinden lassen. Unsere Automobile, un sere Flugzeuge und Lokomotiven, ebenso wie unsere Un terseeboote und andere Schiffe könnten ihre notwendige Energie drahtlos beziehen und mit Hilfe der leicht regu lierbaren und niemals aussetzenden Elektromotoren an getrieben werden. Die Wirkungen sind so phantastisch, daß die Prophe zeiungen Marconis fast an einen Roman Jules Vernes! erinnern, und doch muß selbst der nüchternste Rechner zu geben. daß nach der einwandfreien Durchführung des Rundfunks auch die technische Lösung des Problems der drahtlosen Kraftübertragung nicht mehr als unmöglich» angesehen werden kann Das automatisch« Fernsprechamt Das scheinbar unentwirrbar« Gewimniel per Leitungsdrähtr 'ür das auwmatisä)e Fernsprechamt ivlrs in müy>ai»«rArbeit vemdnet. Die Umschaltungsstation Die Vermittlung-Station für den drahtlosen Verkehr London— Neuyork in der englischen Poststalion Rugby, in der Sie Uinfor- 'mnia des Telephonaesprächs -n drahtlose Energie erfolgt. Drahtlos London—Neuyork. Die «ivaltiaen Sendelampen der drahtlosen Station auf Lang Island Delephonendt — Radioanfang Das End« der amerikanischen Telephonlett'»'" Ut der Beainn der Radiosendung.