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Sir. IttU; tzeite ü Lonnerslag. den 18. Mcri 1927 Frag« der Begründung und Pflege von Mischbeständen unter den im südlichen Teil der Oberlausitz gegebenen natürlichen Verhältnissen eingehend besprochen werden soll. An Hand ver schiedener Bodeneinschlüge iverden die Herren Hochschulprofes sor Kraus;- Tharandt und Dr. Härtel- Leipzig vom Geolo gischen Landesantte über die Geologie und die örtlich Standes- qualitöt des für südlausitzer Verhältnisse typischen Revieres vor- troge». Herr Oberforstineister Pause und Herr Forstmeister Leu 1 hoId von der Geschäftsstelle des Waldbesitzerverbandes werden die maldbanliche» Fragen behandeln. Die Znsammen- knns! der Teilnehmer erfolgt 8 Uhr vormittags aus dem Bahnhof Milchen. Nach 4 Uhr nachmittags soll im Erbgericht Schirgis- walde ein Minimaxfilm über die Bekämpfung von Walddrän, den zur Vorführung gelangen. Rege Beteiligung aus den Krei sen der Waldbesitzer — auch der kleineren Besitzer — wird erhofft. Theaterqastspiet in Sehirgiswalde. Das Bautzner Stadt- theater veranstaltet am kommenden Sonntag im Schirgisivalder „Erbgericht" ein Gastspiel der russischen Kleinkunstbühne „Ar- lekin". Di« Russen gastieren am Freitag und Sonnabend in Bautzen und kommen Sonntag nach Schirgiswalve. Der S. Sächsische Vaugewerbetag findet vom 21. bis 23. Mai 1927 in Zittau statt. Es ist mit starker Beteiligung zu rechnen. Fahrplanbesprechung in Oybin. Am 30. Mai findet in Oybin eine von der Dresdner Generaldirektion einberufene Fahrplanbesprechung statt. Der Bautzner Verkehrsverein hält aus diesem Anlatz am 17. Mai eine Vorbesprechung ab. für die etwaige Wünsche und Anträge bis zum 17. Mai eingereicht wer den müssen. Verband Deutscher Vicht- und Wasserfachbeamten. Unter dem Vorsitze des Betriebsdirektors Haake (Dresden-Mockritz) wurde inLöbau die 17. Hauptversammlung des Landcsvereins Sachsen des rund 4009 Mitglieder zählenden Verbandes Deut scher Licht- und Wasserfachbeamten abgeholten. An der Tagung nahmen etwa 150 Mitglieder teil. In der Mitgliederversamm lung wurde unter anderem über die Zunahme der Mitglieder- zahl, die Fortbildungsmöglichkeiten für die Verbandsmitglie der durch Kurs« und Fernunterricht, sowie über die Höhe der gewährten Darlehen und Sterbegelder berichtet. Infolge der zunehmenden Einführung der kausmännischcn Buchführung in den «werbenden Betrieben der Städte und Gemeinden würden die Bevmaltungsbeomten zu diesen Posten nur noch selten heran- gezoge». Besonders «in Leipzig sei der Abbau des Berufs« bcamtentums l>eworgetreten. Die Schaffung eines Befähi- gungsnachveises für Kvufleute im Gemeindedienst müsse onge- strebt werden. Unter anderem wurde auch aus den zunehmcn- den Abschluß «von Prtvatdienstverträgen bei den Verwaltungen hingewiesen. Vorsitzender Direktor Haake teilte mit, dah die Dresdner Geschäftsstelle ein eigenes Heim bezogen habe. Nach Erledigung einer Reihe von Anträgen wubd« Falken stein als Ort für die nächst« Landesvereinstagung bestimmt. Dle Hygieneausstellung «n Bantzen. In der vom Säch sischen ArbertS- und Wohlsahrtsministcr'.um zur Zeit in Bantzen veranstaltete Wanderausstellung „Gesundheit und Wohlfahrt" gibt auch di«: Landesversicherungsanstalt Sach sen an Hand zahlreicher, anschaulicher statistischer Dar stellungen «inen umfassenden Ueberblick über ihre gewal tigen Pflicht« und frsiwilligen Leistungen. Photographen lhver großen Heilstätten ergänzen das Bild. Besonders interessant sind die Darstellungen über b,i« Wohnungsbau- kürsorg.'. Der vlenenwirtschasMche Vezirksverband „Westliche Sansitz* beschlos,, die diesjährig« traditionelle Himmelsahrts- B-ersammlung in Pulsnitz avzuhatten. Lrmeinelr- uncl Verrinn««» Fahnenweihe in Rosenihal Rosenthal. 11. Mal. Der vor Id Jahren gegründete Katholische Jünglings- verein konnte am Sonntag das schöne Fest seiner Fahnen- weihe begehen. Der bekannte Wallfahrtsort, sonst ein stilles Dörfchen — nur on Marienfesten und ihr geweihten Tagen strömen die Wallfahrer und Beter nach Tausenden herbei — glich am Festtage einem buntbewegten Städtchen. In den zeiti gen Nachmittagsstundcn wurden die zahlreich eintressenden aus wärtigen Gäste — ivchl an LS Vereine — auf dem geräumigen Dorfplatz empfangen. Ein stattlicher Festzug mit IS Fahnen b«. wegte sich alsdann in die Kirche zum feierlichen Festgottesdienst. Der Gesangverein „Lillsa" unter Leitung des Herrn Lehrer Heine eröffnet« di« seierliche Andacht mit einem vierstimmi gen Marienlied. Nach der Festpredlgt, die Herr Pfarrer Delan au» Storcha hielt, vollzog Herr Administrator P. Romuald den Weiheakt der neuen Fahne, wobei vier junge Damen aus dem Orte und der nächsten Umgebung di« Potenstelle übernom men hatten und zwölf Druschken in ihrer malerischen National tracht dem Ganzen den bunten Rahmen gaben. Ein Wald von Fahnen schmückt« dos Presbyterium, im Hintergrund« auf dem Altarfenster das sonnendnrchstutete Bildnis des Ritter» Lucian von Zerna, darstellend jene Szene, di« zur Gründung der ersten Kapelle auf geheiligtem Boden Veranlassung gab. Eine Repro« dukttvn ziert die Fahne, darunter ein Poem des «rötzten wen dische» Dichters. Die neu« Fahne Ist «In Kunstwerk neuzeit licher Stickerei, bervoroeaangen aus den Länden geistlicher Kommenrar überflüssig! Sin Besuch im sitchsischen Landiag — Ausschnitte aus -er Kirchen- un- Konkor-als-ebatte Es ist durchaus nicht unsere Ansicht, datz es sich lohnt, alle Rede» im Sächsischen Landtag im Wortlaut feftzuhalten oder gar nachzulesen. Aber ein sol cher Anschchumgsuntercicht. wie ihn die Sitzung vom 5. Mai darstellte, nuitz die breitest« Oesfontlichkeit beschäf tigen, und wir habe» nur ein Interesse daran, datz das, was in dieser Sitzung über Kirche und Konkordat gesagt worden Ist, im katholischen Lager mit der grössten Aufmerksamkeit verfolgt wird. Darum geben wir nachste hend wesentliche Teil« dieser Laudlagsreve» im Wort laut nach dem amtlichen Stenogramm wieder. Ein Kommentar dazu wird unseren Lesern zweifellos überslüssig erscheinen. Die Kommunisten: Abg. Rötzscher „Der Kalnpf gegen ein Konkordat ist durchaus nicht nur ein Kampf gegen di« römische Kirche, sondern zugleich gegen jede Kirche, und auch in Bayern ist durch Mantelgesetz sestgeiegt, dah beide Kirchen ähnliche Verabredungen mit dem Staate treffen. Man kann also ruhig auch sprechen von einem Konkordat mit der evangelischen Kirche. Wenn nun auch evangelische Kreise, vor allen Dingen der Lntherring sich gegen ein Konkordat wenden, so kan» das derjenige, «der nur etwas von diesem Kampf versteht, nur ausdeuten «dahin, datz eine Verhüllung der Absichten getrie ben werden soll, dah die evangelische Kirche jetzt nicht den Mut findet, sich mit in den Kamps hineinzustellen, «veil sie ia gang genau weiß, da«tz die Fettaugen, die abzuschöpfen sind und vvn der katholische» Kirche, deren Macht im Zentrnm liegt, abgeschöpft werden, auch sür sie noch in der genügenden Anzahl übrig blei be»." „In Rutzland l>al man «eine Form gesunden, die durchaus auch in westeuropäischen Verhältnissen gangbar ist. Man hat dort die Trennung von Kirche und Staat «in der gründlichsten Weis« durchgeführt und überläßt es der Kirche, sich die Mitte! zu ihrer Existenz zu verschossen. Dort zahlt man nämlich eine Art Eintritt in die Kirche: man mutz jedes Gebet nach einer bestimm ten Taxe bezahlen. Das wäre auf Deutschland durchaus über tragbar, und ich bin der Ucb erzeugring, datz die Kirchen dann so voll sind, datz der Platz nicht ousrcicht, weil jeder bereit ist, sei» Letztes für seine höchste Idee hinzugcden." Die Deutsche Dolksparlel: Abg. Kickmann „Unter den neuen Rechtsverhältnissen, die die Reichsver fassung geschaffen hat, na6) der die Religionsgesellschaften eine früher niemals für sic mögliche Selbständigkeit erlang! haben, ist es selbstverständlich auch zweckmäßig, dah über gewisse Fragen, wie die sinanziellc Ablösung ufw. zwischen Staaten und Kirchen, Verträge abgeschlossen werden. Für einen Staat sind aber iledig- lich Verträge tragbar, durch die die Staatshalt)«it in keiner Weis« beeinträchtigt wird. Die Konkordatsverträge aber sind Verträge gerade der Art, durch die die Staatshoheit gefährdet oder doch beeinträchtigt wird. Der Konkordatsvertrag iist ja eben der in den feierlichen Formen des völkerrechtlichen Vertrages ab geschlossene Vertrag mit dem Vatikan, und er schlicht immer bis zu einem gewissen Grade die Anerkennung des kanonischen Rech tes ein, und durch den Abschluß eines Vertrages mit dem Vatikan auf dieser Grundlage begibt sich der Staat eines Teiles seiner Staatshoheit. Darum stehen wir auf dem Standpunkte: für Sach sen kommt ein Landeskonkordat überhaupt nicht in Frage. (Hört, hört! bei den Eivz.) Wir haben in Sachsen überhaupt kein Bedürfnis, mit dem Vatikan zn'verhandeln. Wollen wir Rrchls- verl)ältnisse unserer kv.iholischen Staatsbürger ordnen, so hoben wir die Möglichkeit des Verhandeln-! mit dem Bistum Meißen. Mer einen Vertrag mit dem Vatikan haben wir hier in Sachsen unter keinen Umständen nötig. (Abg. Wecket: Und die evangelische Kirche?) Mit dem Bistum Mcihen könnte man also z. B. ebenso wie mit der evangelisch» Kirche einen Vertrag über die Ablösung der Staatsleislungen abschließe», in dem aber in keiner Weise die Staat-Hoheit berührt werde» dürfte, in der auch nicht Schulfmgen berührt werden dllrsen: das versteht sich von selbst " Die Sozialdemokratie: Abg. Dobber! „Wir wissen aus der Ersahrung, und gerade di« Jetztzeit lehrt es mit außerordentlicher Deutlichkeit, datz die Kirche als politisch Machtorganisation ihre Einrichtungen, auch ihre Glau benssätze vielfach benutzt, um einen bestimmten politischen Ein- stütz im Dienste der herrschenden Ka p i ta l isie n kl a s se ans- zuübcn. (Sehr richtig! bei den Spg.) Weit wir cs mit dieser rein politischen Machtorganisation „Kirche" zu tun l>«ben, ziemt es sich, in diesem Zusammenhang recht scharfen Einspruch zu er heben zunächst dagegen, datz man überhaupt Mittel des Staates, d. h. Stenermittel der Allgemeinheit, dieser Organisation zur Verfügung stell,1, dann aber auch Einspruch dagegen zu erheben, daß die vermügeusrechtliche Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche immer noch nicht erfolgt ist. Denn wenn jemals bas Wort Geltung gehabt Hot von der streitbaren Kirche, dann in diesen Tagen, wo in ganz Deutschland der Streit wogt um dos Konkordat, und nicht nur um das Konkovdat, sondern wo er «vor allen Dingen entbrannt ist um die Dcrkirchlichung d e r Schule." „Es erscheint überhaupt seltsam, datz »ran einer »ein pri vaten Organisation, die sormalrechttich die Kirche nach der Reichs. Verfassung doch sein soll, noch Mittel der Allgemeinheit zur Ver fügung stellt. (Aber vergs. Sportverbände. Tl>eal«rnnter»ehinen usw. Das ist etwas anderes! D. Red.) . . . Aus diesem Grunde ist es eine durchaus «inseitM Bevorzugung einer gewisse» Men- schenschicht, die sich organisatorisch so zusammrrigesunde» hat, und gegen diese einseitige Bevorzugung wenden wir uns und wer den wir uns auch in Zukunft wenden. ... Es mutz gerade in der heutigen Zeit, wo sich die Kirä>e in der Offensive bcsindet, durch eine außerordentlich scharfe Betonung unseres Kampfstand punkles gegen die Kirche, der seinen politischen Aus druck in der Ablehnung der Mittel sür die Kirchen findet, die breiteste Oessentlichkeit daraus aufmerksam gemacht werden, datz cs jo wie bisher einfach nicht weitergehen kann. Non diesem Ge sichtspunkte aus haben wir auch im Ausschüsse die Etatsposi tionen für die evangcliscl)-lutherische Landeskirche abgclehnt. Bezüglich des Konkordates ist von sozialdemokratischer Seite schon genügend zum Ausdruck gekommen, daß die Sozialdemo kratie ein Reichskonkordat abtchnt, einfach aus dem Grunde, weil der Sinn jeglicher Konkordate der ist, die Schule der Kirche auszulicfern, d. h. dieser dos kapitalistische System stüt zenden «politischen Organisation <!> dienstbar zu machen. Ein Ar tikel der „Leipziger Neuesten Nachrichten" unter der Ueberschrist „Ein neues Mittelalter" in Rr. 122 müßte auch denen zu den ken geben, die vielleicht nicht mit derselben Force, wie es im protestantischen Dachsen eigentlich der Fall sein mützle, gegen das Konkordat ankämpfen wollen. (Ein feines Lob sür die „L. N. N." D. Red.) „Wir lehnen also diese Kirchenkapiiel als Ausdruck poli tischen Protestes gerade in der gegenwärtigen Zeit ob. Wir wol len mit unserer Ablehnung zum Ausdruck bringen, datz wir der streitbaren evangelischen und der streitbaren katholischen Kirch« keine Stenermittel aus den Mitteln der Allgemeinheit geben wollen. Wir wollen den Boden dafür ebnen, datz ein Volk hcran- ivächst, das nicht beeinflußt wird von kirchlichen Dogmen, die vielfach aus dem sinstevstcn Mittelalter stammen, sondern dah ein Volk heranwächsst, das in wirklicher Geistesfreihelt (genannt Avzt-Göttcherschcr Marxismus! D. Red.) erzogen wird und das sich seine religiöse oder sittliche Uederzeugung selbst bildet, ohne datz machtpolitische Organisationen, die in den allermeisten Fäl len im Interesse der herrschenden Klasse stehen, in diese Er ziehung vom Staat« aus oder von seiten der Schule hineinzu reden haben. Von diesem Gesichtspunkt aus glauben wir der Sache des Fortschritts zu dienen, ivenn »vir der politischen Kirche den schärfsten Kampf ansagen." (Lebhaftes Bravo! bei den Evz.) Die Demokratie: Abg. Dr. Seyferi „Es ist ein beliebtes Mittel, datz, wenn man sich gegen dos Konkordat ausspricht, dos von kirchlicher Seite dann als «in Kampf gegen die Religion und die Kirche als solche ausgefatzt wird. Meine Partei «hat in öfsenilichen Kundgebungen erklärt, «dah sie sich gegen ein Konkordat in jeder Farm stellt. Die Grundlage, von der aus wir gegen ein Konkordat uns wenden, ist die liberale Weltanschauung, di« aber, politisch ge sehen. an der Stvotsautorität nicht gerüttelt «wissen will (Sehr richtig! bei den Dem ), und datz ein Konkordat letzte» Endes nichts anderes ist als die Preisgabe staatlicher Autorität (!). Das ist nicht bloß theoretisch richtig, sondern das erweise,, ja die bereits abgeschlossenen Konkordate gang deutlich. Die Frage, ob ein Konkordat vereinbar sei mit der bestehenden Reichsvcr- sassung, kann überhaupt keine juristische Lösung finden, sondern ist einfach eine Frage der politische» Abachi." „Natürlich ist ja die Auffassung, wie sie vor allen Dingen in politisch uliramontanen Kreisen herrscht, dir. datz der Staat an sich seine Blocht im wesentlichen von der Kirche verliehen be kommen habe ... Ich iveise darauf hin, datz es der Entwicklung der sächsischen Schulpolitik, wie sie bisher gelaufen ist. ins Ge sicht schlüge, wenn irgendein staatliches Recht aus die Schule on die Kirä>e abgetreten würde. (!) Datz aber auch die Ausdrücke, die ein Konkordat verwendet, um die Sachen zu umgehen und zn umschreiben, nichts daran ändern, daß ein erneutes Aufsichts recht der Kirck-e über die Schule erstrebt wird, ist so offenkundig, datz auch von diesem Gesichtspunkt aus «in Konkordat von uns abgelehnt werben mutz. Jedenfalls wird meine Partei in schärf- ster Weise Stellung nehmen gegen jeden Versuch, «in Konkordat im Reich oder Im Staate zu errichten." (Bravo! bei den Dem.) « Das ist die sonderbare Einheilsfront von der Deutschen VoIkspartei bis zu den Kommunisten. Sie alle wol- den säieinbar die „wahre Gcistcsfreiheit" retten! Datz es gerade die Kulturpolitik ist, die diese sonst einigermaßen heterogenen Kräfte zusomnienschüxitzt, mag manchem zu denken «geben, der die Notwendigkeit der Zentrumsportei auch in Sachsen bisher noch von einer sehr lauen und leichten Seit« beurteilt «hat. Denn auch die Deutsch nationalen haben nicht mit einem Worte den Mut gefunden, auch nur für ein« sachliche Behand lung der Konkordatssrage einzutreten und die gröbsten An- griffe gegen den Katholizismus zurückzuweisen. Wenn es ernst wird, dann steht der Katholik verlassen und allein und nie mand will ihn kennen. Und wenn wir unser« Einheit selbst verkleinern, dann geben wir uns selbst ans! Innyfrancn des Klostes St. Morienstern, denen eine ganze An zahl Vereine in der katholischen Wende! ihre Fahnen verdanken. Ihr beis-pieiloser Fleih ist um so mehr zu verwundern, da ihnen keine technischen Hilfsmittel zur Verfügung siphen, sie also bis zum letzten Fädchen Handarbeit leisten. Nach beendigtem Festgottesdienste bewegte sich ein end loser Zug durch das Dorf nach der Festwiese, die Herr Guts- besitzer Hantschke unentgelilich zur Verfügung gestellt hatte. In bunter Reihenfolge wickelte sich hier ein reichiialtiges Prooraimn ab. Den Reigen eröffnet« wieder der Gesangverein „Litisa", der sich immer und überall bei besonderen Festlichkeiten in der Kirchsahrt in dankenswerter Weise zur Verfügung stellt. Nach Begrützung durch den Vorsitzenden, Vorspruch eines Jugend- liehen und dazwischen dorgebotcnen Gesnngsvorträgen hielt Herr .Kaplan Iatzwa uk ans Eroslwitz die Festrede. Er stellte den schönen Monat Mai als Symbol der Jugend dar. erläuterte die wahre Kunst zu leben und spornte zum treuen Festhalten am alten Glauben, an den ererbten Sitten und Gebräuchen der Altvordern on. Alsdann wurden der neuen Fahne drei kostbare Schleifen und LS Nägel gewidmet. In seinem Schlußwort dankte der geistliche Leiter des Verein», Herr Administrator P. Romu- ald, allen denen, die zur Verschönerung und Verherrlichung des Festes bei getragen hoben und wies auf tos vorbildliche Zusam menarbeiten der katholischen und evangelischen Wenden hin. Für das dem Verein stets dorgebrachte groß« Interesse wurde den Herren Johann Kvplansky aus Neudörfel. Albert Rocho und Hermann Rothe in Zerna und Nikolaus Hantschke in Rosenthol eine künstlerisä>e Ehrenurkunde ansjnchändigt. Eine protz« Aii'ahl Glückwunschschreiben ge langte zur Verlesung. Der mitanivescnde frühere Diözesanvrä- scs der katholischen Iugendvereine sn Sachsen. Herr Psorrer Hain aus Zwickau, der jetzige Regens des Prieftorseminars in Cchmochtitz, dankte für die Einladung und wünschte dem Ver ein iveitercs Gedeihen Mit dem allgemeinen Gesang des Wen« dcnliedes „Von der Heimat" fand die eindrucksvolle und in allen Teilen wohlgelnngen« Feier einen harmonischen Sch'utznkkord. -Ueberall wurden sic sreundlichst empfangen und bewirtet. Im benachbarten Zerna war im Tars^sihaf und in weiter Festhalle hinreichende Gelegenheit zum Ieich1bcscl>winglc» Tanz, dem di« Jugend tapfer zusprach. Die eine Seite der Fahne zeigt einen jugendlichen, über die Fluren schreitenden Sämann und in de» Ecken landwirt schaftlich« Embleme. Möge dem Verein dieser symbolische Ge danke beständig vorschwcben und die jugendliche Bereinigung ein wchlvorbereiteter Acker für ben guten Samen sein. Mögen die vielen Wünsche, die dem Fesiverein in Wort und Schrift dargebracht worden sind, in Erfüiluna gehen und er selbst rin Hort gläubigen Christentum« und «ivvhrer Hcimatliebe sein un- bl eiben. Dresden-Johann stabt. (Herz-Iesu-Konserenz de» Vinzentlusvereins.) Freitag, den 13. Mai abends 8 Udr Sitzung in der „Union", Huttenstran« 7