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WS««*» 17» SüchfNchs Dvlkszettukg Spätsommerblumen Allmählich kleidet sich die Natur in ihr Herbstgemand. Die Zahl der zur Blüte gelangenden Pflanzen wird geringer, als sie im Juni und Juli war. Am ergiebigsten ist die neue Aus beute aus Brachen, an Zäunen und Schuttplätzen, sowie an den Elfern der Gewässer. In den Gärten stehen die charakteristi schen Herbstblumen, die Astern, Georginen, Goldruten, aus dauernde Sonnenblumen usw. in vollem Flor. Aus Aeckern und Brachen finden wir jetzt die großen roten Köpfe der Bisamdistel, dos iveitzwollige Filzkraut, die rosafarbenen hübschen Löwen- Mäuler, die blatzgelben gespornten kleinen Blumen der» liegen de» Leinkrautes: lila oder blau erscheint die aromatische Acker- minze, purpurn der Ackerhohlzahn, ebenso oder fleischrot und weis; die .Hanfnessel: großblumige gelbe Kerzen zündet das Woll kraut an, zu dem sich als typische Vertreterin der „Bohn-flora" die stolze Königskerze gesellt. Dazu kommen ferner kleine blaß- rote NelkenLlümchen des Mauergipskrautes und des roten Sondkrautes und die blaWauen Blumen des wilden Schwarz- Hümmels. Auf Schuttplätzen entfalten der gemeine Andorn und der Wolfstrapp ihre Blüten. Nachtschattengewächse, Bilsenkraut und Stechapfel mahnen zur Vorsicht. Mit Korbblüten erscheinen das Flohkraut, di« Klettenarten, die Krebsdistel, der wilde Lat tich. Neue Bilder bieten Knöterich-, Melden- und Fettpflanzen. Auf Wiesen. Tristen und Grasplätzen erfreuen uns neben vielen Glockenblumen wieder andere Korbblllmler: weihe öder rote Immortellen, gelbe Blumenköpfe des Herbstlöwen- zohns, die Doldentrauben des Jakobs-Kreuzkrautes und dse roten Köpfe der Flockenblumen. Andere Blumen, gelb, weiß, braunrot und grünlich purpurfarben mischen sich dazwischen. In Gebüsch und Wald entdeckt inan di» weihe Sumps- schafgarbe, die rote Färberscharte, die gelben Goldruten und Ha- Vichtskräuter. Gelb und gespornt zeigen sich die hängenden Blüten der Balsamine, mit langen einseitigen Trauben slanrmt das Heidekraut auf und die Weidenröschen erfreuen durch ihre schönen großen Blumen in endständiger lockerer Traube. Fluh- und Teichufer schmücken sich mit roten oder weißlichen Weiden röschen, fleischfarbene» oder weißlichen Nelkenblumen und dem beerentragenden Taubenkropf: der breitblätterige Wassermerk entfaltet seine ansehnlichen weißen Dolden, desgleichen der Was serschierling: kleine weiße Blümchen mit rosafarbenen Punkten bietet der gemeine Wolfsfuß, lilafarbene und blaue Blüten lie fernverschiedene Minzen. Dazu kommen Zweizahn und Ruhr kraut, der Wasserdosten und die Braunwurz. Die Zahl der Nugustbliiher ist also immer noch groß genug, denn diese Zu- lammenstellung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Vom Juli und sogar Juni her stehen sa auch noch zahlreiche Ge wächse in Blüte, so daß dem nxihren Naturfreund auch der ,:Kochmonat", wie der August in Weingegenden heißt, eine reiche Fülle Beobachtungsmntericil liefert. Man wird feine Heimat um so mehr lieben und schonen, je tiefer nian in ihren natürlichen Reichtum und in die Schönheit und Eigenart der Kinder Floras eindringt. Erhebungen in -er Krifenfttrsorge Dresden, 4. August. Der Präsident der Reichsarbeitver- ivaltung hat den Landesarbeitsämtern mitgetetlt, daß zur Fest stellung der persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Krisenunterstiitzten eine einmalige Erhebung mit den» Stichtag des 15. Juli 1927 vrgenommen wird. Die Fragestellung richtet sich in der Hauptsache danach, ob Familienzuschläge gezahlt wenden, wieviele Wochen der Unterstützte innerhalb der letzten 12 Monate vor Eintritt in die Erwerbslosigkeit gearbeitet hat, wann der Tag der Ausnahme in die Erwerbslosenfürsorge und der Tag der erstmaligen Ausnahme in die Krisenfiirsorge ge wesen ist, welches der Beruf des Unterstützten ist und wodurch die Unterbringung in eine freie Arbeitsstelle erschwert oder verhindert wird. Ferner sucht die Erhebung festzustellen, ob und wieweit der Unterstützte Empfänger von Renten ist. Fortführung -er FirranzltalWK S«s iE WlllW M llllil W SM Sin nachdenkliches Werl zum Ketteier-Änbilüum gehört, seine Helden, die beispielgebend auf sein eigenes Lebe» >vl» ''j . ......... ^ ^ - Man schreibt «n» aus parlamentarischen Kreisen: 7.. In der Festnummer, die da» .Mainzer Journal" zum Ge denktage de» großen Mainzer Bischof» herausgegeben Hai, äußert sich auch sein Nachfolge, Bischof Hugo von Mainz; «r schließt seine Darlegungen mit dem bezeichnenden Satze: „Möge er wieder mehr gelesen und verstanden werden (nichs bloß gelobt), sein geistige» Vermächtnis bst nicht mehr so wir«, sam unter uns, wie eg sein sollte!" E» ist kein Zweffet, daß schon eine ganze Reihe sehr wür diger und vortrefflicher Ketteler feiern stattgefunde« habe«, und «» «erde« ihrer noch eia« Reihe im Jubilämnsjahr« folgen. Aber seien wir einmal ehrlich: hat der Mainzer Metropolit nicht recht, wen« er sich zwischen den Zeilen darüber beklagt, daß Ket tele» nicht mehr so lebendig unter un» sei, wie e« sein müßte? Nun könnt« man dagegenhalten, daß unser« Zeit derart auf die Röte de» Augenblicks gerichtet sei, daß man es ihr nicht übrlnshmen könne, wenn st« mehr «ach vorwärts als hinter sich sehe. Aber da» ist «» nicht! Ketteler ist ja auch nur ein Bespiel; wo» für Ketteler gilt, da» gilt für beinahe alle Hel den, die da» katholische deutsche Volk in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht hat: Windthorst ist davon nicht aurgenom« men, obwohl sein Bild wohl noch am lebendigsten ist. Man muß sich ernstlich fragen, ob hier nicht doch auch Ver säumnisse vorlisgen, die behoben wevden können und müssen. Denn di« Heldenzett des deutschen Katholizismus liegt zwischen 1840 bi» 1880, und es waren di« Jahre um die Entstehung der politischen Organisation de» deutschen Katholizismus. Dies« Ausführungen st»ft> vielleicht besonder» in dem Augen, blicke aktuell, wo e» um di« Schöpfung de, Rei ch»sch ulge» setz«, gcht. Denn da scheint un» ein«, der Hauptfehler zu liegen: die katholische Schule, die geborene Trägerin der Tra dition für unser katholisches Volk, sie konnte sich gerade dieses? Aufgabe nie entledigen. uiü> sie konnte das katholische Volk mit seinen Helden ni« recht vertraut machen, well dl« Einstellung unsere» Schulwesens früher iin Grund« dem Katholizismus ngr Widerstrebend sein Recht gab und ihm die natürlichsten Aeuh«, rungen katholischen Geistes wenn nicht benahm, so doch schwer machten. Man geh« einmal die Lesebücher durch, wie sie in den katholischen Schulen der Vorkriegszeit üblich waren, und map wird staunen. Der liberalisierend« Tenor unserer damaltgey Geistesrichtung, die Tatsache, daß zwei Drittel des deutschen Vol, kes nicht katholisch waren, hat auch hier stark abgesärbt und jene klar katholisch« Aeußerung verhindert, die doch bei völliger Gleichberechtigung selbstverständlich gewesen wäre. Hier war der Protestantisinus weit besser dran. Männer wie Ketteler. Mallinckrodt, Windthorst, die Neichens- perger und wie sie alle heißen, die großen Bischöfe der Heldenzeit des deutschen Katholizismus, werden dem katholischen Volk erst wahrhaft ans Herz wachsen, wenn st« gleichsam von Jugend auf und den Altersepochen der Jugend entsprechend vertraut gemacht werden. Von der Anekwte und der schlichten Lebenserzählung herauf bi» zu einer reiferen Kennzeichnung ihrer PersönliAeit ist «In weiter Weg. aber er kann nur in einem Schulwesen ge gangen werden, da» eben ganz von einem katholischen «Gtst« durchdrungen ist. einem Schulwesen, in dem dom «acholischen Lotte näht da» Selbstverständlichste genommen wird, wa» chm »-! Da« alle» soll natürlich durchaus im Geiste derT 0 leranz geschehen, es ist eigentlich überflüssig, das festzustellen, aber e« muß geschehen, E» wäre auch oin vortreffliches Mittel, die gan, gen Ereignisse der letzten Jahrzehnt« endlich in dem Lichte zu zeigen, in dem sie längst hätten gezeigt werden müssen. Wir sind die Belastung unsere» Veschicht». und Deutschunterrichte, mit de» teilweise gänzlich gleichgültigen Hohenzollornpersönlichketten los, an Ihr» Stelle setze man diejenigen, dt« «»verdienen. dt« durch ihr« wahre Tüchtigkeit uni» ihren Geist zu Herrschern im Reiche der Gedanken und der sittliche« Kräfte w«d«n «ad s- den wahren Anspruch erwarben, von denen gekannt zu werde«, denen st« gedient und deren Recht« sie vertreten haben. Wir hör ««schon de« Vorwurf: Politisierung de» Um lerrichje». Aber wir erheben dt« Lege»frag«: war vielleicht ds« Aufrechterhaltung der Hohenzollernlegend« auch auf de« katho^ lischen Schulen keine Politisierung? Und soll, weil vielleicht Miste griffe möglich find, wohl auch nur in der erste« Zeit, «in, de» stärksten Recht« de» Katholischen Volk«, in seinen Schulen «eiter verkümmert werden l Sch au» der Lieb« M den Peefvnllchkriteu erwächst dt« Freude a« ihnen und ihrem Werk. Aber seien wir doch chrktchr di« Helden, von denen wir hi« spreche«, sind, angenommen de» einem klstnen Kreis«, bedenklich tn ««fahr, allmählich zu Ra««» zu werden, die man nennt, ohne st« selb« wirklich zu kennen. Und je weiter di- persönliche« Fäden M ihnen abretßen. desto bedenklicher wird «». «» ist Gefahr i m Verzug« , Da, Kettelmjubilän« Lmvech «,. Gewiß, wir besitze« z. v. «in« ganz« Reih« von vortrefflichen Biographie« von ihm und de« vielen anderen. Aber ist e, nicht bezeichnend, daß Ketteler» Bio) «raxhie. da« Standaünoeek übm ihn, eine« Richtkatholtten »um? Verfasser hat, daß Windthorst noch immer keine» Biographen gefunden hat au» unseren eigenen Reihen, der diesen umfasset den Geist so bannt« wie es etwa von Fritz Bigener bet Ketteler geschehen istk Aber wie soll da» auch alle, möglich sein, wenn unser« Jugend aufwächst, ohne ihr« Helden überhaupt zu kennen und wenn sie sie tn einem Stadium kennenlemt, wo ihr die Be geisterung fehlt, di« da« Vorrecht der Jugend ist, jene Begeiste rung, au» der große Tote« hervorgehen sollte»! Und für dta meiste« bleiben sie Namen, »amen, nicht wetterl Natürlich müssen wir tn de« rechtsstehenden Rethen der Katholiken immer, wieder den Vorwurf hören, das alle» sei die Folge der Politik' de» Ze nt ru m » fett der Revolution, sei di« Abkehr vom eigens»' lich Religiösen zum Politschen. E» st ncht wert, daß man daraus eingeht! Jeder, der die Vorkriegszeit kennt, wo da» Zentrum bekanntlich seit ahrzehnt enmit der Rechte« vielfach zusammen- ging, weiß, daß es da mal» schon genau so war. Wir drehe« vielmehr den Spieß um und sagen: der alt« Staat mit seiner i« Grund« antikacholischen Einstellung, er war es, der es verhin dert hat. daß man in den katholischen Schulen von de« katho lischen Helden de« letzten Jahrzehnt« nicht so spreche« konnte, wie es doch selbstverständlich gewesen wäre. Aufgabe de« neue« Staate«, Ausgabe »ine» Reichrschulgesetze» ist e», dafür zu sorge«, daß der neu« fteihettliebend« Deist de» Unterrichte« so ist, daß dm Versäumnisse der Vergangenheit wieder gutgemacht werde« känne«. Dresden, 4. August. Durch das Gesetz über die Aenberung oes Finanausgleichs vom 10. August 1925 war eine umfassende Finanzstatistik für die Länder und Gemeinden für das Jahr 1925, das erste Halbjahr 19S6, und für das Vergleichsjahr 1913 vorgesehen. Inzwischen ist die Finanzstatistik auf da» ganze Jahr 1!>26 durch eine Novelle ausgedehnt worden. Dir Reichs regierung hat nunmehr dem üteichsrat eine Verordnung vor gelegt, die die Erfahrungen, di« mit -er Statistik von 1885 ge» macht worden sind, verwerten und ferner die Finanzstatisttk zeitlich weiter ausdehnen will. Nach den Beschlüssen der Reichs- ratausschüsse ist die vorgelegte Verordnung dayin abgeändert worden, daß der Reichsfinanzmtnister mit Zustimmung de» Reichsrats die Statistik arich auf spätere Rechnungsjahre aus dehnen und vereinfachen kann. Die für da» ganz« Jahr 1926 vorgesehene Statistik soll insofern umfangreicher werden, wie für das Jahr 1925, als durch sie von den Gemeinden mit unter 2900 Einwohnern nicht nur Typgemeinden erfaßt werden sollen, sondern nunmehr soll sich die Statistik auf alle Gemeinden rckter 2000 Einwohner erstrecken. Der Retchsrat hat dtef« Vor lage in der Ausschutzfassung angenommen. Presse u«b Äkrasgefetzresvrm en .DWflchen boten« Mit Der 8168 de» Entwurf» »ine» AUaemet, Strafgesetzbuchs saßt unter der Überschrift tfilungen über Gerichtsverhandlungen" die Vorschriften zusam^ men, me heute im Strafgesetzbuch und in einzelnen Sonder- Krsetzen gegen die unbefugt« Mittgtlung über Gericht »verband klugen und aus Gerlchtsakten bestehen. Insonderheit über mmmt die Ziffer 3 de» 8 168 die Bestimmung de» § 17 de» Preß Metzes, wonach amtliche Schriftstücke »ine» Strafverfahrens durch die Presse nicht eher veröffentlicht werden dürfen, als bis sie in öffentlicher Verhandlung kund gsgeben worden sind oder das Verfahren sein Äide erreicht hat. Di« einzige Neue rung der Ziffer 3 des 8 168 gegenüber dem geltenden Rechte Mteht darin, daß sie nicht auf jede Art der Veröffentlichung, nicht nur auf die durch die Presse bezieht und so der Vorschrift Hn Charakter eines Sondergvsetzes Mzen die Presse nimmt, tttn übrigen wird der bisherige Rechtszustand beibehalten. gleichwohl wird von llnkssteheirder Seite gegen die Vorschrift des Entwurfs Alarm geschlagen. Es wird versucht, die Neuerung Hs eine „drohende Abwürgung der Gerichtoberichterstattung" hinzustellen. Man scheut sich nicht, zu behaupten, die Vorschrift Entwurfs „gehöre zu jenen Bausteinen, mit denen die Reak- wn die Republik zubauen wolle, bis sie nicht mehr Luft holen ^ötine und an Atemnot zugrunde gehen müsse". Wer unbe- fpngen den Gesetzesvorschlag und seine Begründung mit dem galten-«» Recht vergleicht, wird zugeben müssen, daß die Frei heit der Gerichtsberichterstattung' tn Zubknft keine» anderen und insbesondere keinen weitergehenbsn Beschränkungen un terliegen soll, als sie da» bestehende Recht enthält Es er- scheint angebracht, das gegenätz««: d»n Angriffen auf die Ziffer S de» 8 IM ousdrückiich festzWellen. Eine pazifistische Kundgebung Tine Kundgebung gegen den impertaliftischen Krieg veranstaltet die kommunistische Partei am 4. August in WrSden. Man irrt sich aber sehr, wenn man annimmt, da» wäre nun eine Kundgebung für den Fliehen. In dem Aufruf, der dazu tn her Dresdner kommunistischen Zeitung „Arbeiterstimmr" veröf fentlicht wird, heißt eS: „Heute mehr denn je müssen alle Arbeiter ohne jede Aus nahme tvtrksame Vorbereitungen zum Generalstreik, skr die Ein stellung des bereits tobenden und zur Verhütung eine» neuen Kriege» treffen. Die Kapitalisten und ihre GSldltng« wollen die Waffe de» Klaffenkampise» dem Proletariat au» den Händen Wachen. Davon zeugen die meisten MlitSraesetze in Frankreich und da- GewerftchastSgesed in England einerseits, andersett» >Mr dt« Tätigkeit der Generalstreik» im Mat 1926 in England, »wir tijr Haltung der österreichischen Reformisten in den Juli- idgen lW7i Den Imperialist«» und ihren Helfershelfern zum Trotz Miffsen wir un» für unseren Kampf eine mächtige Waffe, W <Ä«eralstrekk, schmieden. Wenn oder ungeachtet unserer HEftWunsrn diese Arbeit nicht zum ersehnten Ziel fährt, wen» v >' K pitaltrmu» z Man darf also feststeüen: Die Kommunisten sind keineswegs gzozn den Krieg Merhnupt, sondern nur gegen den Krieg, dessen Gtzuird der Imperialismus der Regierungen von Pari» und London ist, nickt aber gegen den, der den Interessen Moskau» dtint. Im übrigen richtet sich der kommunistische Aufruf in erster Linie gegen die Sozialdemokratie, deren Führer nur als „Soual- v,errät»" bezeichnet werden. (So wie die sozialdemokratischen Blät ter ja auch die Msozialisten al» „Asoziale" verhöhnen). Trotzdem wird für die Demonstration neben dem KPD.-Redner ein Mitglied der SPD. als Referent angekündtgt. Wie reimt sich da» zusam- men? Eipr merkwürdige proletarische Einheitsfront. Einig sind st« W offenbgr nur in einem: Hst, Hatz gegen da» Christen- til m. Aufrufe der „proletarischen Freidenker" fordern anläßlich de»'Gedenktage» de» KrtegSbeglnn» zum Austritt au» der Kirche auf. „Die Pfaffen segneten die Waffen . . . Unsere Organisation steht auf dem Boden de». Klassenkampfes." — Der Freidenker-Bund wich von den Kommunisten und Sozialisten in gleicher Weise ac- sMht und unterstützt. E» ist, als wollte man der christlichen Ar beiterschaft, di« man jetzt so eifrig umwirbt, recht oft deutlich zu er kennen geben, >va» der Sinn diese» „KMenkampft»" auf kultnr- P-lttischrn, Gebiete ist: Zerstörung der Religion, Vernichtung der Kirchen, vor allem der so schwer angreifbare» und barlnn doppelt gehabtin katholischen Kirchet Der Ardeitsmarkl in Sachs«« Dresden, 4. August. Ueb» dir UrbeitSmarktlag« berichtet da» LandeSamt für Ar«, bettSvrrnmtlung: Der Arbeit»markt bietet da» typische Bild der Hochsommer» monatr. E» ist eine Periode vechRtni-mStzig geringer Schwankem-' gen. Außenberufe, Landwirtschaft und Baugewerbe zeigen lausen den Bedarf an Arbeitskräften, brr sich in der Landwirtschaft in der eit her Ernte-bedeutend steigert. Di» weiterverarbettende Indu< kie hat bet gutem Beschäftigungsgrad, wie gegenwärtig, starke Av' tehunglkrast, so daß di« Beschaffung der ErntehllfRräfte auf grotzis, Schwierigkeiten stößt. Auch der Stein- und Braunkohlenbergbau, hat in dieser Zeit regelmäßig stärkeren Bedarf an Arbeitskräften zub Auffüllung der durch Abwanderung in Industrie und Baugewerbe^ «ingetretenen Lücken. In der Rchrung-mittel- und Bekleidung» tndustri« läßt um diese Hit in einigen Teilen, so z. B. in der Süß», warentnbustcie, in der Konfektion», und in der Hutindustrte au» Gründen der Gatsouverschiebung di» Aufnahmefähigkeit nach, sö daß hier da» Angebot an Arbeitsuchenden regelmäßig etwa» steigt vem»rken«w«rt ist tn den letztgenannten Monaten bi« stark» Belebung Ke» ArbeitAnurrkte» der Jugendlichen und der weibliche« ÄchettMäste, dt« namrntlich von der Texttllndustri, und der Metals vi'rarbettenden Industrie aulgcht. Dir Arbeitsvermittlung und de«; ArbettSmarktauSglrich stoßen Per in den verkehrsarmen Gegenden di» Gebirge» auf Schwierigkeiten in der Unterbrtngung-ftagr. Man, wird ver Errichtung von Arbettrrinnenheimen, d. h. »er Schaffung billiger fluterkünsie größere Beachtung schrnken müssen wie bisher) Insgesamt rückt auf dem Arbett»markt da» Problem der Dcckunck d« Nachfrage nach Arbeitskräften mehr in den Vordergrund. Da» Angebot an Arbeitskräften ist zwar immer noch im ganzen sehr er, hebltch. E» ist jtdoch zu bedenken, daß der Arbeit»markt sich vor Mieren Märkten durch eine besonder» große Mannigfaltigkeit auS» zeichnet, und daß dt« Sortenfrage bet wachsender Arbeit»tetlung mck» Arbeitszerlegung der Arbeitsvermittlung immer größere Schwierig keiten berichtet. E« ist der Fall ntcht selten, daß trotz Verhältnis-^ mäßig großen Angebote» in einer Berufsgruppe an bestimmten Fachkräften drückender Mangel herrschen kann. Die setzt von deck öffentlichen Ärbeii-nachwetfen vielfach vorgenommenen Umschus limg»- und ÄuSbildunaSmätznahmen können stellenweise arbeiiSj maÄtpolittjch vorübergehend gut wirken, man wird aber auf ttf Dauer nicht allein mit ihnen auSkommen können. b. Schont die Getreidefeld««! Die Ernte retft. Angesicht» der bitteren Not de» Jahr«, sei die täglich« Mahnung: „Schon die Getreidefelder! Wer auch nur «inen Halm ni«d«rdrti»t versündigt sich am täglichen Brot!