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IVSll beretts 28 006 Stück ausaesü-rt, und di« Zahl der Muttertiere ist auf 106666 gestiegen. Durch den 1919 ge» gründeten Karakul-Zuchtverein wird dies« aussichtsreiche Industrie in allen geeigneten Teilen des Landes propagiert. Man hofft, die Farmwirtschaft allmählich anstelle des un» sicheren Bergbaus zum Rückgrat der Landeswirtschaft zu machen. Der Bergbau Eüdwests zeigt nicht so günstige Resultate. Bekanntlich find fast zehn Jahre lang die Aus gaben Südwests fast ausschließlich aus den Abgaben der Diamantenin du st rie bestritten worden. Der Grund zu dieser ist zwar schon in deutscher Zeit gelegt worden, aber erst nach 1915 begannen die Diamantminen bei Liideritz» bucht jene Riesengewinne abzuwerfen, welche das Mandats gebiet wirtschaftlich unabhängig von der Südafrikanischen Union machten. Die Consolidated Diamand-Mines, von deutschen Kapital geschaffen, arbeiten unter Förderung und Gewinnbeteiligung der Landesregierung und stellen mit fhren 7000 schwarzen und 700 weißen Arbeitern einen volks wirtschaftlich wichtigen Bestandteil des Landes dar. Die Produktionsgemeinschaft mit den großen südamerikanischen Diamantminen legt auch dieser Unternehmung die Pflicht zur Produktionseinschränkung zwecks Stabilisierung der Diamantenpreise auf dem Weltmarkt auf, und ebenso wie diese ist nun von dem plötzlichen Diamanten-rush auf den Alluvialfeldern Lichtenburgs erschüttert worden. Zwar hat das südafrikanische Parlament zu gesetzlichen Maß nahmen gegriffen, um auch die private Erzeugung der kleinen digger zu regeln und eine Ueberschwemmung des Marktes zu verhindern, aber an drakonischen Maßnahmen ist die Regierung aus sozialen Gründen gehindert. Außer dem verstärkt sich bei der „C. D. M." die Tendenz, dis ab gabepflichtigen Reingewinne dadurch zü verringern, daß man die Kosten von Hilfsbetrieben, wie Bahnen, Kraft werken usw. über Gebühr in Rechnung stellt und dadurch dem Staatssäckel entzieht. So sind die Diamantenein nahmen um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Auch die Ausfuhr von Kupfer ist von 554 000 Pfund Sterling auf 502 000 gefallen, was zum Teil auf den Mangel an ArbeitÄrästen, zum Teil auf erhöhte Unkosten zurückzu- führen ist. Es gibt Kenner des Landes, welche die Zukunft Eüdwests in seinem Bergbau sehen. Es ist kaum zweifelhaft, daß die Schätze an Erzen und Mineralien erst zu ihrem kleinsten Teil bekannt sind und noch riesige Werte unter der Erde schlummern. An Kupfervorräten, die man bei Gründung der Otavi-Gesellschaft im Jahre 1900 auf 300 000 Tonnen schätzte, find bereits 450 000 verschifft wor den, ohne daß die Lager merklich nachgelassen hätten, Dia manten find so erschreckend zahlreich, baß sie den Anlaß zu größter Besorgnis geben. In jüngster Zeit sind Vanadin und Zinn entdeckt, und in der Gegend von Keetmanshop ist sogar Oel festgestellt worden. Vieles deutet darauf hin, daß das ulles erst ein Anfang ist. Die Südwester können dem Schicksal danken, das ihnen in diesem Lande, das zu zwei Dritteln Wüste ist, mit der einen Hand gab, was es ihnen mit der anderen nahm. Südwest erinnert an Chile, dessen wüstenhafter Norden durch seine Mineralien und Erze wertvoller für die Volkswirtschaft des Landes als die fruchtbare, waldreiche Südhälfte ist. Minenreichtum hat das moderne Südafrika geschaffen, die Erträgnisse der Minen haben die Bahnen, Häfen, Paradestädte der Union gebaut: Warum sollte etwas Aenliches in Südwest undenk bar sein? Aber auch Südafrikas Wirtschaftsgeschichte zeigt, wie gefährlich es ist, ein Land allein auf so unsicheren Pfeilern aufzubauen: Ein Wertsturz kann ein ganzes Land ruinieren, wenn nicht noch landwirtschaftliche Reserven vor handen sind: „Der Dianmntenmarkt ist großen Wechsel fällen ausgesetzt. Bleiben wir auf ihn allein angewiesen, so geht es uns wie einem Manne, der einmal zu viel und einmal gar nichts zu essen hat. Wir haben also die Pflicht, die Blüte eines neuen Wirtschaftszweiges vorzubereiten, der Farmwirtschaft." (Administrator Werth im Landes« rat am 23. 4. 1927.) Ein nnsachlicher Kamps. Obgleich die Diskussion über das Thema „Reichs banner und Zentrum" immer noch in einigen Blättern fortgesponnen wird, liegt keine Veranlassung vor, uns an dieser Aussprache zu beteiligen. Das, was von Zentrumsseite zu dem Konflikt zu sagen ist, ist mit der nötigen Deutlichkeit ausgesprochen worden. Indes gibt uns eine Zuschrift, di« der „Vorwärts" heute morgen zu diesem Thema veröffentlicht, Anlaß zu einigen Bemerkun gen. Der „Vorwärts" behauptet nämlich, die Zuschrift tamme von Zentrumsseite. Sollte diese Angabe zutreffen, o können wir nur bedauern, daß sich immer wieder Zen trumsleute finden, die ihre Schmerzen in der gegnerischen Presse ablagern. Ganz gewiß stammt nicht alles, was die Etikette „von Zentrumsseite" in der Links- und Rechts presse trägt, aus Kreisen der Zentrumspartei. Immerhin bleibt genug übrig, um denen, die von dieser Methode nicht lassen können, ein ernstes Wort der Mahnung zuzu rufen. Wer etwas Sachliches zur Zentrumspolitik zu sagen hat, findet dazu in der Zentrumspresse und in den Partei organisationen genügend Gelegenheit. Die Zuschriften „von Zentrumsseite" in der Linkspresse fördern jedenfalls die Sache nicht. Sie wirken verwirrend und schädigend. Oder soll das vielleicht die Absicht sein? Dann verzichte man aber freundliibst auf die Betonung der Zugehörigkeit zur Zentrumsparte,. Was in der Zuschrift an die sozial demokratische Presse weiter besonders unangenehm wirkt, ist wiederum die starke persönliche Zuspitzung auf Reichskanzler Marx. Wrr glauben, daß es nach dem bisherigen Verlauf der Debatte nicht mehr nötig ist, den Reichskanzler gegen ungerechtfertigte und unsach liche Vorwürfe in Schutz zu nehmen. Aber das sei dem Ver fasser der Zuschrift mit aller Deutlichkeit gesagt, daß er auf dem Holzweg ist, wenn er meint, die Reichsbannermit- ^lieder des Zentrums ließen sich zu einer Agitation gegen ihren Parteivorsitzenden mißbrauchen. Wir schließen uns völlig der Meinung des „Badischen Beobachters" an, wenn er ausführt: „Wenn sich in den letzten Tagen wiederholt das Bestreben gezeigt hat, di« Ueberparteilichkeit im Reichs banner zu erhalten, und durch Sicherungen zu festigen, so sollten diese Bestrebungen nicht Hintertrieben werden, andernfalls könnten die Verhandlungen, di« nach dem 9. August fortgesetzt werben sollen, allzuleicht erschwert werden. Vor allem aber muß Schluß gemacht wer den mit der Hetzkampagne gegen den Bart« ich es de» Zentrums.Dr. Marr- AM Die ne»eir Prvbeflltge -er Ozea«fl«gze»ge — Ein gut abgelaufener Zwischenfall Dessau, 8. August 2» D«ssau sind heut« um 8.88 u»d 8.80 morgen, zwei Junker,-18».Flugzeuge p, «ine« Dauerslugver. such gestartet. Da» erst« Flugzeug wird geführt von den Piloten Loos« und Koehl, da» zweite von de« Pilote« Edzard und Risticz. Die Starts erfolgten von her neuen betonierten Start bahn des Dessauer Flughafens aus. Trotz schwerster Belastung konnten die Maschinen nach weniger als 40 Sekunden vom Boden abgehoben werden. Allerdings passiert« dabei dem ersten Flugzeug ein merkwürdiges Malheur. Zur Er leichterung de» Statt- ruhte der am Schwanz der Maschine an- gebracht« Sporn auf einem sogenannten Spornwagen, einem Heiken zweiräderigen Karren. Diese Konstruktion ist schon de» öfteren ausprobiert worden und hat sich durchaus be währt, und zwar löst sich der Spornwagen in dem Augenblick von selbst aus, ln dem durch Steuerbetätigung vom Führersitz der Schwanz des Flugzeuges im Verlauf des Starts aygehoben wird Bei Looses Aiaschine versagtezur allgemeinen Heber- raschung jedoch dieser Mechanismus, de'r Epormvagen löste sich nicht aus und ging mit dem stattenden Flugzeug in die Luft, das nun sozusagen „vierräderlg" davonzog, und zwar in Richtung Leipzig-Mockau, da dir Strecke Dessau—Leipzig und zurück wieder als Flugbahn für dies« Versuch- ausersehen war. Im Dessauer Flughafen herrscht« über diesen unerwarteten Zwischenfall große Bestürzung, zumal man nicht wußte, ob dl« Piloten gemerkt hatten, daß der Spornwagen noch am Schwanz der Maschine hing. Man sandte deshalb in aller Eil« ein kleines Junkers-Flugzeug der ersten 183 entgegen, um den Führern der letzteren Signal« zu geben und gleich, zeitig Festellungen über den am Rumpf baumelnden Karren zu treffen. Vor allen Dingen fürchtet« man, daß die Maschine durch das Hängenbleiben des Epornwagens schwere Erschütte rungen erlitten hatte, und daß ferner diese nicht vorgesehene Belastung von ca. 35 Kilogramm an der Unterkante des Hinteren Rumpfteils sich irgendwie ungünstig auswitten könnte. Trotzdem Looses Maschine zunächst zwei Runden anstandslos zurückgelegt hatte, wurde ihm gegen 1410 Uhr vom Dessauer Flughafen aus signalisiert, daß er landen solle. Die Landung erfolgte dann um 9 Uhr 35 Min. unter sehr schwierigen Verhältnissen, da ja das Flugzeug noch sein« fast unverminderte schwere Belastung trug, glatt in der Nähe des alten Dessauer Flugplatzes, wobei das Fahrgestell nur ganz unwesentliche Beschädigungen durch Ver biegen einzelner Teile des Gestänges davontrug. Aus noch nicht aufgeklärten Gründen war aber inzwischen der Begleiter Loses, Koehl, bewußtlos geworden. Er hatte sich kurz vor der Lan dung in den hinter dem Führersitz liegenden Kabinenraum be- acben. wo ein Teil der Reservebenzintanks eingebaut war, An scheinend hatte er hier durch Aus st rö men von Benzin dämpfen die Besinnung verloren. Nach der Landung wurde er dann schleunigst aus der Kabine gezogen und durch Sani tätsmannschaften behandelt, so daß er nach etwa einer halben Stund« wieder völlig auf dem Posten war. Der Spornwagen war übrigens vor dem Niedergehen schließlich von seist ab gegangen und fiel in der Nähe des Ortes Kochstadt zu Boden. Die zweite Maschine mit den Piloten Risticz und Edzard ist zur Zeit nochinderLustund fliegt Runde auf Runde zwischen Dessau und Leipzig-Meckau. Seitens der Junkers- Forschungsanstalt sind ihr eine ganze Reihe von Auf gaben zur Durchführung gestellt worden. Die Motoren der beiden Flugzeuge hatten verschiedene Kompressoren erhalten, ferner waren die Tanks mit verschiedenen Sorten von Brenn stoff gefüllt, über deren Verwendungsmöglichkeit man sich durch diese Versuchsflüge orientieren will. Da die betreffenden Be obachtungen auf Wunsch der Forschungsanstalt nach immer größeren Flugabschnitten getroffen werden sollen, läßt sich noch nicht sagen, wielange das zweit« Flugzeug in der Luft bleiben wird, und es ist durchaus möglich, daß. man, wenn alles glatt geht, gleich Lei dieser Gelegenheit den Versuch machen wird, einen neuen Weltdauerrekord aufzustellen. Voraus sichtlich wird auch Loos« in dieser Woche noch einmal zum vauerslug« starten. Die Zusammenstellung der Flugzeugführer bei den heutigen Versuchen läßt Schlüsse darauf zu, welche Piloten für di« OzeanflLge mit der Junkers I 38 in Frage kommen. Haupt mann a. D. Koeh l ist schon seit längerer Zeit von der Deutschen Lufthansa beurlaubt, weil er wahrscheinlich im Auftrag der pri vaten Unternehmer, die mit diesem Junkers-Flugzeug über den Ozean gehen wollen, als einer dieser Piloten in Frage kommt. Vas gleich« dürft« für den Direktor der Bremer Luftverkehrs gesellschaft, Edzard, gelten, der wohl dem Norddeutschen Lloyd nahesteht und wahrscheinlich an dem von dieser Schiffahrtsgesellschaft vorbereiteten Transatlantikflug Mitwirken soll. Die Junkers-Maschine I 33 unter Führung der Piloten Ed zard und Risticz befand sich um 12 Uhr 80 Minuten noch immer in der Luft und beflog regelmäßig die Strecke Dessau—Leipzig, nachdem sie während der Landung der Maschine Looses mehrere Schleifen über dem Dessauer Flughafen beschrieben hatte, um das Niedergehen des anderen Flugzeugs beobachten zu können. Nach abgeworfenen Meldungen geht der Flug bisher gut von, statten. * Wie von den Junkers-Werken mitgeteilt wird, beab sichtigen die Flugzeuge keinen Angriff auf den zur Zeit be stehenden Weltrekord, sondern der Flug ist vielmehr als ein« Vorbereitung für «inen derartigen Versuch anzusehen. Vrlnz Max von Sachsen vernnglM. Basel, 8. August. Gestern abend ist in Froiburg in der Schweiz PrInzMax von Sachsen, der Bruder des früheren Königs, von einem Motorradfahrer überfahren worden. Der Prinz mußte in «in Hospital gebracht werden, wo ein Oberschenkelbruch fest- gestellt wurde. Prinz Max von Sachsen ist Professor an der katholischen Fakultät der Freiburger Universität. » In Sachsen wird man die Nachricht von dem Mißgeschick de» Prinzen Max mit lebhaftem Bedauern aufnehmen. Prinz Max hat durch seine feinsinnigen Vorträge, seinen Idealismus und seine Herzensgüte Beifall, um nicht zu sagen, Bewunderung in den weitesten Kreisen unseres Landes gefunden. Wir wünschen dem hervorragenden katholischen Gelehrten eine recht baldige und völlige Wiederherstellung. Der Zwischenfall in Danzig. Danzig, 8. August. Zu dem höchst bedauerlichen Zwischenfall zwischen einem Danziger Staatsangehörigen und drei polnischen Matrosen, wobei der «rstcre durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt worden ist, wird mitgetellt, daß der Senat gerade einen Tag vorher an den Rat des Völkerbundes das Ersuchen gerichtet hat, die Frage des Aufenthalts polnischer Kriegsschiff« im Danziger Hafen aus di« Tagesordnung der im September stattsindende« Ratstagung zu setzen. Die Frage ist bekanntlich bereits früher von dem Rat des Völkerbundes behandelt worden. Danzig wurde damals ver. anlaßt, mit Polen ein provisorisches Abkommen über di« Benutzung des Danzigers Hajens durch polnische Kriegsschiffe abzuschlicßen, bis der Hasen von Gdingen fertiggestcllt sei. Der Rat beschloß dann im Jahre 1922, di« Frage erneut bei einer späteren Ratstagung zu behandeln. Der Augenblick ist nach Ansicht des Senats nunmehr gekommen, da die Arbeiten in Edingen genügend fortgeschritten sind, die polnische Flott« bereits dort überwintert hat und kein Grund vorlicgt, daß polnische Kriegsschiffe im Danziger Hafen irgendeine bevor zugte Stellung einnehmen, wie sie Kriegsschiffe anderer Nationen in keinem Hafen der Welt innehaben. Der Senat hat zunächst versucht, die Zustimmung der pol nischen Regierung zu einer Aufhebung des im Jahre 1921 geschlossenen vorläufigen Abkommens zu erreichen. Da Polen dies abgelehnt hat, muß sich der Rat erneut mit der Frage beschäftigen. Tödliches Flugunglück in Frankreich. Gestern abend ist bei Boussan (Departement Auriac) «in Flugzeug brennend abge- stürzt. Die Leichen de» Piloten und zweier Passagiere wurden vollkommen verkohlt »nter den Trümmern hervorgezogen. Ihr« Identität Hai noch nickt t«ktaeit«llt «erde» tön»»» ftunckclisu Wallfahrt der Mvttrr. Hunderte Frauen, die ihr« Söhne im Weltkrieg an der Front von Ppern verloren haben, sind in der vorigen Woche nach Ppern gezogen, wo 58 909 vermißte englische Soldaten namenlose Gräber haben. Diese Vermißten sind durch die Enthüllung des Eedenkzeichens des „Tores von Mcenen" geehrt worden. Etwa 799 Mütter, die an Wall fahrt jeilnehmen wollten, waren zu arm, um die Reisekosten aufzubringen. Ihnen wurde das Geld gegeben. Am Gedenk zeichen legten die Mütter Blumen nieder. Das Monument vertritt di« Leichensteine, die man nie auf den Gräbern ihrer Söhne wird errichten können. Auf dem Tor find die Namen der 58 999 Vermißten verzeichnet. Felsdmarschall Lord Plumer enthüllte das Denkmal in Gegenwart des belgischen Königs. Im Zeichen des Damenputzcs stccht dieser Tage Frankfurt a. Main. Mehrere hundert Abgeordnete des Reichsverbandes der Putzbandeisvereinigungen, sowie Vertreter der Industrie und des Großhandels weilen augenblicklich zu der diesjährigen Reichsputzwoche dort. Neben den zahlreichen Fachverhandlungen finden überall Modeschauen statt. Im Schauspielhaus vereinigte man sich zu einer glänzenden akademischen Feier, bei der auch die neunten Modeschöpfungen vorgeführt wurden. Eine Darbie tung zeigt« „Den Zauber der Mod« Im Wandel der Zeiten" in ausgezeichneten historisch genauen Kostümen. Kurzschrift von 2VV9 Jahren. Nach dem Bericht des schwedi schen Obersten Olaf Mclin, dem Begründer der Melin-Kurz- schrift, die in Schweden vorwiegend gebräuchlich ist, soll bereit, vor 2999 Jahren eine Kurzschrift existiert haben. Oberst Melin, der seit vielen Jahren der Vorkämpfer der Kurzschrift in Schwe- den ist. veröffentlicht« in diesen Tagen ein« Geschichte der Steno graphie, in der er von einer Marmorplatte berichtet, die um das Jahr 1888 in der Akropolis in Griechenland gefunden wurde, und die eine Beschreibung einer griechischen Kurzschrift enthielt. Dieses, das sogenannte Akropolissystem, weist mehrere Haupt« abkürzungsformen aus. die von Erfindern der Kurzschrift noch in der Gegenwart gebraucht werden. Der Verfasser führte außer dem die Tatsache an. daß rin Kurzschriftsqftem auch bei den Rö mern bereits vor Christi Geburt bestanden hat. und daß die großen Reden der römischen Redner auf diese Weis« protokolliert worden lind. Die Schnellzüge sollen schneller fahren. In der letzten Zeit war die von der Deutschen Reichsbahn erstrebte Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit erschwert durch bauliche Ergänzungs- und Erneuerungsarbeiten. Da diese Beschränkung in absehbarer Zeit nur noch von geringem Einfluß sein wird, soll die möglichste Be schleunigung der Fernverbindungen erstrebten werden. Insbe sondere hat die Reichsbahngesellschaft eine genaue Prüfung ver anlaßt, ob die Zahl und die Dauer der Unterwegsaufenthalte vermindert werden kann. Die erstrebte Erhöhung der Fahrge schwindigkeit wird sich in dem nächstjährigen Fahrplan bemerk bar machen. Schlimme Folge» kindlichen Spiel». Die beiden Kinder der Fnzeurs Wieland in Pforzheim, ein Mädchen von 8 und ein Junge von 4K Jahre», spielten in der Nähe einer Schlosse rei aus einem Stapel von Brettern, aus denen sie sich schaukelten. Die Bretter stürzten zusammen und begruben die Kinder unter sich. Der Knab« war sofort tot, während das Mädchen erheblich verletzt ins Krankenhaus geschafft wurde. Der Vater erlitt hei der Nachricht «inen schweren Nerveqßckack und mußt« ebenfalls in» Krankenhaus gebracht werden. , -