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e politische Laufbahn Er war Gouverneur 92ö/26 Gesandter Zanairo unti übte Hz alles und des amen. :n starken Einfluh aus hre aus. Er ist ebenso- le sein interimistischer alles' Vertrauen an Wahlversprechungen callistische Kirchen, ligen Mähe fortsetzen, >rtes Eil hergestellten iird. Inwieweit die n Auftraggeber dies n, die Wallstreetkreile dah der mühsam her- nngegesetze auss neue lslnillirlive iuqork, 18. November. tschastskonfrrenz nimmt n Morgenblätter den loben, dah weder ein nt, noch irgendwelche r, SchiffaHrtssuboention rmen sind. Obwohl »er Donnerstag festg.tzktzl ig mit einer Reihe von Hastszweige. Aus eine Eisenbahngesellschasten j lertretern der Handeis, ndesresrrvramts. Für indwirtschaft und fiie en. Die beschleunigte um möglichst bald di, rteilung der Geschiists. vor? Pro, !rag, 16. Noveinber. ftshaus eine von kam- rtliche Studenten, e Verschlechterung der ft gesprochen werden ;st gegen die gestrigen war gut besucht und usführungen der Rcd- rntschen Studenten be- isition dauernd unter- , mutzte die Versamm ln Teil der deutschen « Wenzelplatz, wobei rusus laut wurden, ng der polizeilich» ch Wilna > glauben bestätigen zu Ministerpräsident Web «er Wilnaer Universilü! irren. Der Senat de: keine Entscheidung ge- ird versichert, datz die Woldemaras in Polen e. >pe!s? lau, 18. November. ntz haben jetzt den An. »erden. Voraussichtlich r den Hastenlassungs- m. Der Reichspräsident > nnifter des Ausmärtijicn. »r Wetterwarte I ch wolkig bis zeitweilig lfrost vom Gebirge bis n Verlauf Aufkommen n nennenswertem tlm> — auch Niederschlag«, tarkiverdenben Winden rge Tagestemperaluren westliche Winde. l. November ndel für Oktober einen aufweist, konnte sich zu clsbewegung nicht dursi- :rte verkehrten ca. 3^ nmcrz-, Tarmstädter und Markt wurden Dittcrs- 2^ gehandelt. Schicbcil sicht, währenv der Ma- Uswcrle blieben im all- nus 11-156, Gera minus icnburger Brauerei 3Ä irund deL Berliner Knr> Pnndcrlich gab 3"ü ihres ui Kursstand bel-nupttn, »is wesentlich schwächer igle mit Ausnahme von es Aussehen. Aich de» eine sreunZichc Tendenz Nummer 2«? Sächsische Volks,zeilung 2V November IS2S Dresdner Papftfeier am 2S. November! Zum 1v. Todeslage Gröbers Am lg. November sind es zehn Jahre her, datz der grotzc Zcn- trnmSinbrcr Adolf Gröber im Reichstag zu Berlin gestorben ist. Aus diesem Anlatz wind an seiner Grabstätte in Weingancn ein Denkmal ciilbüllt, das ihm die Zentrumsparlei in Württemberg »nd die RBchstagsfraktion in dankbarer Erinnerung geividmet haben. Auch liier sei des unerschrockenen und unermüdlichen Kämpfers für Mehrheit, Freiheit und Recht in Liebe gedacht. Der schönste und tichst« Clmrakterzug an Adolf Gröber ist seine cchic. sein ganzes Wesen durckidringeii-de Frömmigkeit. In h.'N'ttmer Weise hat er das Apostelwort an sich bewahrheite!: ,,Der E.rechte lobt aus dein Glauben*.- Jeden Tag besuchte Gröber di« hl. 'Messe. »iochle es in Berlin oder in Stuttgart, in Hellbraun oder in den Ferien in Bab Dihenbcich sein. Täglich bettle er seinen N"'c>ikra,.g. Schon in den 1880er Jahre» ging er alle acht Tage z» den hl. Sakramenten. Seitdem Papst Pius X- die tägliche Kom- n imlen cmpsiM, knicie er täglich an der Koiniinin'.o»'b-.ink. irähreu-d er a>!c Lebt Tage beichtete. So war der Glaube das granitene Fun- dmnent. ans de:» Gröber sein tatenrciches und gesegnetes par^am«»- tnri'chee Lebe» auibautt. Trcfsend zeigt seine durch und durch kaibo- li'che Gesinnung gleich seine erste politische Kundgebung, die er als Reichst,'gskondidal im Jahre 1887 au seine Wähler erlich. An die C'-'chc ieincr Gnindsühe stellte er damals das Wort: „Die Rcichs- eesehgchliiig soll aus dem Felsenfiindamciit des ckirisll. MairbenS auf- biincn. di« christliche Gestniuma des Volkes fördern und daher vor allem der Kirche ihr Recht und ihre Freiheit geben." In derselben Meise bekannte er sich, als er »n Jahre 1891 eine wnrltembergische ,A'ittr»mspi'.rici gründete. deren Aufruf vom 11. Juli 1891 zu dem proiraiiiinati'chcn Sähe: „Eine gedeihliche Weiterentwicklung inneres Volkslebens ist mir »löglich auf der Grundlage des leben dige» Ebristenlniiis." Der Glaube ist ihm leuchtender Leitstern biikchz ranze Lebe» oeblieltt». Neben einem kindlich gläubigen Gemüt hatte der Himmel Gröber »och M'it anderen köstlichen (staben in reichster Fülle auSgc- slattel. l'm nur zwei prächtige Eigenschaften von ihm zu nennen, so »'.er er vor allem ein gottbegnadeter Redner Wie aus gezeichnet verstand er das Volk z>^ packen und zu begeistern! Wie konnte er seine Rede würzen mii kösttirbem. oft urwüchsigem Hmiwrl Mc>«n er sprach, horchte» stets auch die Gegner ,» gespannter Er- -ing auf Mp der glänzenden Rednergabe verband er ein um» iaiierdes, gründliches W i i s e n" aus de» weiicsten Ge- h.Mn. Er besau eine staunenSwcrle FachkenittniS besonders in allen Tellen des Rechtes. Darüber hinaus beiatz er sehr gute Kcnninisse i» der Ge'chicbte unld nicht zuseht erst ans dem weiten Felde der ie-llttcii Frage. Ei» Mann von solch hervorragender Begabung — in er nicht von der Vorsehung zum Führer des Volkes geradezu wie csichaiscild Gröler trat im Jahre 1887 in de» Reichstag alz junger 7ts.cllsanm.ilt in Ravensburg ein. Aber ioiort mutzte er <s cmpsin- ttv dsi; Zenirnuis ibeeordiicter sein nichts anderes bcitzt als Opfer bvnwn. Seinen Wühlern iin 15,. wüi'ttciiibcrgiichen ReichSIaos- wMrers mutzte er am 5. Februar 1387 tekanntgeben: „Durch Ver- mniiig der nur vorgcschtcn Behörde ist mir der Urlaub, welchen ich u,r Abhaltung von Wählerversammliiiiacii nachgesucht habe, g ch verweigert worden." Er konnte nur eine Wahlversammlung i'-dttcn, während z. B. der liberale Staatsanwalt von Lenz, der LnBricktcr Bcicl nsiv. Urlaub bekamen und der Ol'cramlmann Bai- ler sogar von seinem Posten als Wablkommissär enthoben nmrde, da nn! er die Hände für eine Kandidatur frei batte. So bekam er di« ?!knu:-'i-»g und den Hatz der württembergiichc,, Negierung schon bei stimm Eintritt in die politische Arena zu spüren, und fast bis an icin Ende ist er ibm geblieben. Es ist hier nickst der Plah. im einzelne» alle Verdienste, die sich Gröber im Neich? lag errungen hat, aiifzuzäblcu. ^Nur cnll.tt icic» genannt. Als Gröber am 16. Juni 1898 zum -1. Male in een Reichstag gewählt wurde, konnte sein Wahlkoinilee sich in einem vorbereitendem Ausruf an- die Wähler wenden: Darin Kietz cs: „So in. MN nur eines zu erwählen.' seintz gediegene Berichterstattung über die M ili t ärv o rkage nicht mir in Deutschland, sondern auch im- Anstand gewürdigt und bewundert worden. Gröber imt sich st ich stllnc Mitwirkung, bei der Ausarbeitung des Bürgerki ch c n Gesetzbuches ein bleibendes Verdienst erworben. Ihm ist cs b'-w 'ächlich zu danken, datz segensreiche Bestimmungen zugunsten der Arbeiter, Handwerker und Landwirte in demselben Aufnahme sandcn Gröber war es im Verein mit dem Zentrum, der, soivcit es, vorerst z» erreichen war. ein« wesentliche Verbesserung unserer M i - l i t ä r st r a s p r o z c tz o r d n u » g herbeiführtc. Sein Eintreten bat dazu beigetragc». datz den Söhnen unseres Volkes, solang« sie im Heere dienen, ein grötzcrer Reckstsschnh zuteil wird. Ter Anregung Gräbers ist es z.» danken, datz die Militärpflichtigen unserer tagend anstatt, wie früher in Siratzburg, nunmehr in heimattichcn Garni sonen diene» könne»." Gröber war es später, der mit dem Reichs kanzler von Bülow die maßgebciide» Verhandlungen für den Zoll tarif von 19 0 3 sübrl«, der in kluger und weikschonender Weise der.deiilsthen Lan«dwirtschafl den notwendige» Schutzzoll vor der übermächtigen Koitturrenz des Auslandes gab und sich dabei doch wieder in weiser Mätzignng von de» ülierspaniitcii und einseitigen Forbcrniigcn >d«s Buivdes der Lairdwirte fern hielt. Sa ist es bis zuw Schlntz geblieben. Gröber zeigie sich immer als em Mann von seltener »»verwiistiichcr Llrbcttskrast und von vorbildlicher Pflicht treue im Reichstag. Wie konieguent und surchtkos er allezeit für die Belange der Religio» eintrai — man denk« nur a» die Frage nach Aufhebung des Iesnitenatsches, die Pariiätssrage ustv. — ist »och in guter Erinnerung, a's datz liier »über darauf eingeganoe» >vcr- dcn mutz. Ebenio ist bekannt, wie er sieb bei jeder Gelegenheit der Rechte des Volkes annahm und diettlbe» nneiitweg! gegen alle Ueber- grifsc zu schützen und zu wahren sich bemühte. Jetzt ist der Mund von Gröber verstummt. Der grotze Führer ist in den Sielen gestorben. Sei» letztes Wort am 19. November Aus Anlaß des goldene» Priesteriubiläums Sr. Heiligkeit Papst Pius' XI. halten die Katholiken aller Dresdner Gemeinden am Mittwoch, den 20. No» vembcr, abends 8 Nhr im großen Saale des Aiwstcllungspalastcs lEiiigaiig Leilnöstraßc) eine gemeinsame Papftfeier ab. ES ist Ehrenpflicht aller Katholiken, durch Teilnahme a» dieser 4hr- sammlnng «in Bekenntnis der Treue zu unserem Hl. Vater adzu» legen. Die Papftfeier der Dresdner Katholiken mutz eine eiubrmks» vollc Huldigung für de» Papst der Katholiscknn Aktion werden. Die Festrede hat Fraiiziskauerpater Tr. Odilo Schmidt lBreslan) übernommen. Sein Thema lautet „Papst Pins der Elfte und die Papstaufgaben der Gegenwart". Tie Feier wird umrahmt von mnsitalisckie» Borträgen, an denen sämt liche Eäcilicnchör« der Dresdner Gciiieindcn und der Katholische Mannergesangverein Dresden milwirken. Eintritlskgrlen zu 0.59 NBA. unü 2 RM suM bei Trümper. Sporer- Ecke Schössergasse, und Paul Schmidt (Inh. P. Beck), Neu» nmrkt 12, sowie an der Abendkasse zu haben. 1919, Vas er zu Direktor Iungbeim im Rcsths.ag sterbend sprach, lautet: „Zweimal bat der Tob bei mir angeklopit, ich bin gerüstet. Ich habe das Memme getan, an de» I u n gen ist es. weiter zu arbeiten. Ick» kann nicht inet-r " Fürwahr. Gröber bat das Scinigc auf der ganze» Linie getan Mögen die Jungen in seinem und Windtborsts Geist Weiterarbeiten. Christlicher EigerüUMSbegrist Dienst am Volksganzen Das R e ch t des Besitzenden, durch die ständig wachsenden so- zioken Spannungen i,inner mehr bedroht und von -den pottusthen Parteien ans taktischen Gründen oil mehr verschleiert alz ge klärt, wich im Novembcrbcit des „Hochland" «Verlag Kö'el- Pustet, Kcinptc») von Dr. Matthias Laros ins Lickt der christ lichen Moral gerückt und so durch die Pfli cb t des Besitzenden schärfer abgcgrcii't. W:r greise» ans die:er bcachttiiswerten Unter suchung sollende Steile heraus: „Darüber kann kein Znceisel sein: Eine Reform der Eigen- tnmsvcrhällnissc imitz »»0 wird konimen, und zwar mit der inneren Notwendigkeit, die der Entwicklung zur Maschinisierung der 'Be triebe und zur grgtzindustriellen Wirtstbal einerseits und der Akku mulation des EiaentlmiS in verboiliiismätzig wenigen Händen andererseits von selber inneivobnt. Ter christliche Sinn des Eigen tums, der sich, wie Iosiock treisend bemerkt, nickt aus irgendwelchen dogmatischen oder sonstwie apriorischen Sätzen herkeittl, sonder,, ganz und gar ans der Zivecksetziinn der indische» Güter »Nd nur ans dieser Zweck ezogenheit ihre Geltung begründet, ist jedenfalls in der heutige» Eigentnmsverlcilung weithin verloreiigegange». Die christliche Lösung lieg! wohl in Ser Parabel vom ungerech ten Vcr,'.«aller, ans der die 'Väter und Kirchenlehrer der ganzen katholischen Tradition folgern, datz der einzeln« »»r Verwallter, nick«! cigcnllicher und uneingeschränkter Eigentümer seines Hab und Gnies sei. svn er» im wahren Sinne Rechenschaft von seiner Ver waltung zu gebe,, Hobe, wie es die Verwalter grober Gitter ihre», Herrn gegenüber tun müssen. Das Verwaltniigsrecht aber richtet sich ivesensmätzig nach dem Willen des Eigentümers: ein Reckt, sein Guz gegen dessen Willen zir verirmlien. gib! es nicht. Iin Ge genteil. wie der nmzercchlc 'Verwalter eben 'dadurch Unrecht getan bat, datz er über das Gut ieines Herrn vermale, als wäre cs icin eigenes, so'ttit cs auch derjenige, der das von ('««oll ilmi anverlranle Gut, körf'«>''licher oder geistiger 'Art. „nr für seine veriönlickttn 'Be dürfnisse, nickt siir das Ehinze des Volkes verwendet, und d'eseS Unrecht ist nicht nur em moralisches, cm Version gegen das Liebes- gcbot, sondern ein rechtliches, gegen die Vcrpilichtniig der sozialen Gerechtigkeit. Die Be'chränk»»g siegt westntlich in dem christliche» EigenttimS-Veiwmlttmgsbcgrisf selber und wird ibm nicht erst von miste,, anierlegi. Das hindert aber nicht, dost 1 in andeier. e laclncr von sich ans über mein Gut versiige» llc oa e> stller Nll.eigcniümcr- Verwalter wkre. Den Ntt!:nenllc>cu . c 'nnocr als Emzelvcrsoncn bleibt dis Eiae»tl!ins-'!ier—sree! t e ii .l iisilicktts. Sie h.i'«eii lei» Neckt, mir in » eine B r' Innz di.ininredcn. u«ie sie an.b keine Psi'.ch« basten. „: r Verant vori".na abznre'-'en. Ani der and rcn 7. 'e al .r k-« ,n a.nck a,e Eriü'!,ing der i'-ll sien Vei'p'lich'niieen n:ei Ei ew 'nie n ci't »«einer pe mnlieke» 'sick'l- knr. »tt'.nem gute» oder stweck'.n 'e'ittcn oder incmer snb'ek'weil 'Aniiaistmo iia.r das ."last der .' ew.e-urer:' ckllnn.i ü erst:"«» bkcihen. D s von Gott verltevene verl-n-:» von >'-ch ans in seiner B-esi iiin'nngsr'chknna auch de» Tiei:n am Vo tt.-ginzcn, m-d io »'»tz zu dem pcr'önlicste» 'Versüanng-eiee! t die Benin'nnmg des 'Maies der AUgemeinverpilichkniig durch die ö'ttntiiclie Aakon- lät bmziikommeii. Heute droht sich in der Tendenz der Wirtschgikscntwicklung der christlill c Sin» des Eigcntiiins i» sc:» Olcgcntcil z» kehren. Wir hoben dumm tat'öchlicb und grnndiähl'ch eine R.esorm iveder an- mnehmen noch ahznle!'»en. sondern es fragt sich mir ob sie im Slm'iii gestellter, renolittionärcr Genmlt mit tt'ren -er'iorerischem Ertremci, oder mil der inasu ollen Zuckt ck «. stli.ber Wahrheit und Gerecht okeii komink Nur dazwi'ch.i, ist die Wall. Diese 2Labl aber ivird nicht cnsichiede» durch blost moraliicki« Beiiernno der Menüben, die. «venn sie ausiichtsvoll wäre, den K.ipitalis, ms als soziales Sustem mit seinen Zwonosläniinkeiten und seiner Struktur nickt ändern würde. ..Datz durch Liebeställg» keil allein die heutige Eigentumsn.'.ie nicht gelöst werden kann, enip'indct jeder, de,- einiges soiialöloiigmistlie und sozioldaiiche Aiigenlicht bciitzi. 'Biotze Prodio! der Liebe reicht nicht einmal an das Problem heran, weil es irick'l nur in den See'en «er Inbi. vidnen. ioirdcrn auch in der Slrnttnr der benttgen <''tt''el>>cbait wur zelt. Diejenige», welche auch gegenüber dem heutigen ton. freien Problem immer nur de» Genttmschaitsgeist der Liebe pre dige», erieiiiicii nicht, das: sic mit ituer geistigen Haltung im Liberalismus und Individualismus des 19. Iadrb'.mdcrtS sieben, solange Gemeiwichait ihnen „nr ei» ipsiritneltes Wese», nicht aber auch ein sozialer Korver mit ent'vrechen'dem Formprmzp und G'ie- dcrhou bedeutet. Sie mache» sich selbst gerade jenes abstrakten Denkens in soziocken »ns vvlilsichen Dinge» schnkdig. das sowohl den Wortiührern des kavjkalisti'ck>.». Li!«eral smns wie denen des Sozialismus von. der katholischen Sozialptzelosopki« niit Recht IN Gregor XV. Lrban vm Der dreizehnte D and von Pastor» Papstgeschicht c.*) Die Pontifikate Gregors XV. und Urbans VM. gehören jener Epoche an, die vielfach, besonders von Protestanten, als Zeitalter der „Gegenreformation" bezeichnet wird die man aber richtiger „die Zeit der katholischen Restauration" nennt, wie Kirsch-Hrrqenröthers Kirchengeschichte (Bd. III. 621. Anm.) ausdrücklich hervvrhebt. Fm Konzil von Trient war das Werk dieser Restauration begründet worden, und unter der Lcittmg tüchtiger Päpste, hervorragender Bischöfe und eifriger Lrdcnsleute führte die Kirche es durch, indem sie dem Protestan tismus einen festen Damm setzte und manche an ihn verlorene Plätze zuriickerobcrle, vor allem aber, indem sie sich wieder in neuer Schönheit und Lebensfrische zeigte, reich an Heiligen, Maubensboten und Gelehrten, durch die sie eine Sttten- verbcisccrung der weitesten Kreise ur Durchführung brachte. Auch die Zeit des ganz Eurosm erschütternden Dreitzigiährigcn Krieges mutz, wie cs Pastor tut, mit dem Zeitalter der katho lischen Restauration verbunden werden, weil die Kirche gerade unter de» schwersten Kämpfen wieder erstarkte und zur Ucber- raschung ihrer Gegner in wunderbarer Speise ihre geistige.Macht und ihre Verjüngungskraft ossenbarte. Grgor XV. (1621—1623) und Urban VIll. (1623—1611) sind demnach Päpste des Wieder- au'ligues katholischen Lebens und katholischer Disiiplin. Als selche berief sie die göttliche Vorsehung, die z» kritischen Zeiten in besonderer Weise über der Kirche maltet, trotz menschlicher Mängel auf den Stuhl Petri und boschied ihnen bedeutende Lriolge. Gilt dies vor allem uneingeschränkt von dem greisen Krcgor aus dem Hause Ludovisi. der nicht gan> drei Fahre das Ticucr der Kirche führte, und dessen Wirke» Ranke „eine un- mnetzliche, weltumsasiende Tätigkeit" nennt so kann auch von dem Pontifikat des Barberini-Papstcs Urban das einund zwanzig Fahre dauerte, wohl nicht in Abrede gestellt werden, datz es von ihm im vollen Bcwusttiein seiner Pflichten, die er -> P°,i«r. vxdwl,. Sr»,. «.Ichion, d" Vä'h'. h« ."'M ; >»Ii-r». XI». «Nd : krIchichir der P » nst - im 3 ' ' > " > ' °I,,ch2» Rrst°uration,.u,I>d. d.«» „D s G sBll i,^b - ' viimlaltrr«. I a i l, s I i I che kiirqrs. Ibrrg«, XV. I ZeN. XVI und b»1 S »XXVI und L»L—l0b» S. »nd Urdan VI». 1. «bi. Micaoi !«.V. llrdun ZU . in Lrinw. N!- M..-. L. «bl Urdnn Z»>. r Tril in iirinw. M. . Hrrder, Freldur,. als allaemeiner V iier der Christenheit hatte, geführt worden ist. Chara"'ristisch für die Gesinnung dieses Papstes ist es, datz er während seiner letzten Krankheit in aller Aufrichtigkeit den Wunsch aussprach, nur noch zwei Monate möchte er leben, um Dutze für seine Sünden zu tun. den durch den Krieg hart mit genommenen Schatz der Engelsburg zu ergänzen, und durch Vollendung des Mauergürtets um den Borgo und Trastevere Nom gegen Angriffe gesichert zu sehen (Pastor Xlll, 2. S. 379). Der ungebührliche Einflug und die ungeheure Bereicherung der Barberini ist zweifellos ein Makel an der fast einundzmanzig- iährigen Regierung Urban VUI. gewesen, allein über dein Tadel, oen er deswegen verdient, dürfen die vielen Berdienste, die er sich als Oberhaupt der Kirche erwarb, nicht vergessen werden. Und lvcgen der Reinheit seiner Sitten, seiner Gelehrsamkeit und seiner politischen Kenntnisse zählt ihn seltsit ein Venezianer Giambattiste Nani zu den glotzten Fürsten seiner Zeit <A. a. O. S. 881). Wie zeichnet nun der klassische Geschichtsschreiber der Päpste im dreizehnten Band (1. und 2. Abt.) seines großen Papstmerkes die beiden Tiaratrüger aus der Zeit des Dreitzigjäbrigen Krieges? Zunächst ist es etwas Selbstverständliches und Natür liches, datz aus der Feder des tiefgründigen katholischen Forsckiers und gemiilsiiesen religiösen Gelehrten andere Urteile flietzcn als sie Ranke und Kregorovius als Resultate ihrer Geschichtsforschung vorleglcii. Das wird aber auch der Gegner, dem Pastor vielfach unbegnei» wird, ihm lassen müssen, datz das, was er über Gregor XV. und Urban VIll. schreibt, das Gepräge geistvoller und klarster wissenscha'tlicher Darstellung trägt. Mit rxollinhalt- licher Freude an der Welt des Papsttums hat Ludwig Pastor sein Werk über die Näpste einstens begonnen, und es in gleicher Weise bis znm dreizehnten Bande, boi dem ihm der Tod die Feder aus der Hand nahm, fortgesetzt. Sein Streben, durch sein tiefes, ernstes Studium die Welt niit der unanfechtbaren Wahrheit über das Papsttum zu beglücken, leuchtet besonders aus diesem letzten Bande dem Leser entgegen. Aus der Fülle des Stoffes hat er alles hervorgeholt, was den Geist Gregors und Urbans, die Haltung und Lebenskraft der Kirche, sowie die mackitvoliti- schen Zcitkämpse besonders eines Richelieu in dem Vernichtungs krieg, der gegen die Habsburger katbvlische Monarchie in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts geciihrt wurde, ins rechte Licht z» rücken imstande ist. Aus de» Darlegungen Pastors gebt unzweifelhaft hervor, datz das Papsttum auch in dieser er schütternden Zeit die aeiitesfiirstlickie Vertretuna innehatte. Vieles mitzlcmq allerdings auf kirchlicher Seite, wurde vtelleicht auch fehlerhaft in Angriff genommen und fehlerhaft ausgefiihrt. aber nicht alles, worauf es ankam. mißglückte. Es blieb nie das Genie der Tat aus, das es vermochte, zur rechten Zeit das rechte Werk ainubahnen und zu vollbringen. Waren cs nicht die beiden Päpste selbst, so mar cs ein grotzgeiftioer. mutiger Kar dinal, oder es w§ren andere kluge und gBchulle Diener der I Kirche, d'c in diesen ernsten Zeitläuften die schweren Ausgaben, i die gestellt wurden, begriffen und zur Ausführung brachten. Es bietz" das zeigt gleichfalls die Geschichte Gregors XV. und Urbans VIII.. leineswegs die Zeit vertu», wenn Rom wahrend ihrer Pontifikate, besonders während dem Urbans, künstlerisch geschmückt wurde. Allerdings waren auswärts höhere Aufgaben gestellt: Das Geschick Deutschlands und des deutschen Glaubens. Wurde indessen dieie grotze Frage auch zeitweilig hingezogen, Fortschritte zum Besseren machte sie doch. lieber dies alles und über viele andere Dinge non grösster Bedeutung bietet der durchaus zuverlässige Forscher, dessen letzte Gabe der dreizehnte Band der Papstgeschichte bildet, klaren 'Aufschintz. Die Geschlossenheit ieines vorsichtigen und doch ent schiedenen Urteils überzeugt nicht nur. sondern gewinnt voll kommen für seine Anschauung. Auf diese Astise wird er zum Verteidiger der Ehre Urbans VIll.. indem er viele falsche An sichten über ihn bezüglich seiner Stellung gegenüber Frankreich und Habsburg beseitigt und den. den nian einen der unglück lichsten Päoste genannt hat, durch eine umsalscnde 'Würdigung seines Poinifikaies als den Papst ichitdert, der doch die katho lischen kirchlichen Belange wesentlich förderte. Eine umiang- reiche Zugabe ungedruckcen Aktenmaterials und archivaliicher Mitteilungen znm zweite» Halbband stützt die Urteile und Dar legungen des Autors in kräftiger SEdife. So besitzen wir im drei-ch»ten Band der Papstgeschichte Pastors einen Führer durch das Lebe» zweier Päpste und durch eine ernste, bedeutungsvolle Zeit, dem man sich unbedingt anvcrtrauen kann. L. D. In der Ausstellung Hanns Hcrzinx, Landschaft der Berge. Breit« Strafte 17. hält am Donnerslag, de» 21. November, abends 8 Utir Dr. Hans Ho-fmann einen Vortrag über das Thema: Lickst und Farbe k» der alpinen Malerei. Vor de», Vortrag spie)' der Dresdner Pianist Herr Karl 'Weiß. -Schüler von Prof. Back man», sie Fis-Moll-Sonate von -Schumann: nach dem Vortr«rg mit der Dresdner Violinistin Frl. Marianu« Tunder, Schülerin von Jan Dahme», die G-Dur-V-iolinsoiiat« von Brahms.