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3«. Verbandslag -es KKV. Trier, Anfang Auistust. Trier, das vor acht Tagen die Vefreiungsfeier jäh unter brechen muhte, hat wieder reichen Flaggenschmuck angelegt. Dein Verband katholischer k u f m ü n n i s ch e r Ver eine zu Ehren, der hier Heimatrecht hat. Dem KKV. hat Trier es nicht vergessen, daß er als erster großer Wirtschafts verband vor zwei Jahren die Oeffentlichkeit zur Grenzlandhilfe aufgerufen und für Hilfsmaßnahmen des Staates und der Wirt schaft sich tatkräftig seitdem eingesetzt hat. So nimmt denn die ganze Bürgerschaft an dem Verbandstag des KKV. freudig An teil. Das zeigte sich am Donnerstagabend bei der Begrüßungs feier, wo Vertreter der geistlichen und weltlichen Behörden den KKV. willkommen hießen. Am Donnerstag ging dem Kongreß die Generalversamm lung der Krankenkasse des Verbandes voraus. Die Not verordnung der Krankenversicherung zwang die Delegierten, einem besonderen Ausschüsse die Neufestsetzung der Beitrüge und der Kassenleistungen zu übertragen. Binnen drei Monaten muß die neue Grundlage vollendet sein. Der Leiter der Sozial versicherung im Reichsarbeitsministerium, Dr. Grieser, erschien persönlich zu den Verhandlungen, um die Notverordnung zu er läutern. Der Vorstand der Krankenkasse wurde miedergewählt, ihr Sitz bleibt also Hannover. In der herrlichen Liebfrauenkirche, die von geschichtlicher Bedeutung für den KKV. ist — hier stellte sich der Verband 1884 unter den Schutz der Gottesmutter — fand heute früh der feierliche Eröffnungsgottesdienst für den 50. Ver bandstag statt. Tief bewegt durch die Predigt des Generalpräses Albrod, der Maria als Patronin des Verbandes begeistert feierte, sprachen mehr als 500 katholische Kaufleute aus allen Gauen Deutschlands erneut das ergreifende Weihegebet des Verbandes. Im großen Festsaal des Katholischen Vürgervereins fand die Eröffnungssitzung des Verbandstages statt. Der Verbandsvorsitzende Klagges (Bochum) konnte zahlreiche Ehren gäste begrüßen. Zum Ehrenpräsidenten gewühlt wurde der71jäh- rigc Veteran des Verbandes Karl Heckhausen (Barmen). Das Präsidium führen Bröckerhoff (Düsseldorf) und Bischofs (Bres lau). — Unter zahlreichen Begrüßungsdepeschen und -schreiben, die eingelaufen sind, befinden sich solche der Apostolischen Nun tien in Berlin und München, fast des gesamten deutschen Epi skopates, des Reichskanzlers Brüning, des Vorsitzenden der Ienlrumspartei, Prälat Kaas, und des bisherigen Vizepräsi denten des Deutschen Reichstages, Abg. Esser, der sein Erschei nen,ankündigte. An den Reichspräsidenten von Hindenburg und den Apostolischen Nuntius Orsenigo wurden Huldigungstele gramine gesandt. Den Abschluß der ersten Sitzung bildete nach den Anspra chen der Behörden-Vertreter das Referat des Generalprüses Albrod, des geistlichen Beirats des Verbandes: „Der KKV. im Leben der Gegenwart", dem die Versammlung mit gespannter Aufmerksamkeit folgte. Einer klaren Schau der Gegenwart, insbesondere der religiösen Lage unseres Volkes, der Lockerung der religiösen Fundamente unseres Lebens durch Kriegserlebnisse und wirtschaftliche Not, stellte er die Aufgabe des KKB. als Gesinnungs- und Tatgemein- schaft katholischer Kaufleute gegenüber. Er zeigte die Aufgabe der Vereine in der religiösen Erneuerung des Ein zelne n. Dann betonte er die absolute Wichtigkeit der mate riellen Grundlage des Lebens. Es sei nicht wahr, daß der katholische Kaufmann auf Grund seiner Gläubigkeit das Stre ben nach irdischem Gewinn vernachlässigen müsse: vielmehr ge höre es gerade zum verantwortungsbewußten katholischen Kaufmann, daß er in seinem Beruf nach dem höchsten Erfolg strebt, aber gleichzeitig seine» Beruf als Dienst am Menschen und als eine Gottesaufgabe sieht. Interessante Ausführungen widmete der Redner insbesondere auch dem Wiederaufbau der christlichen Familie, des Gemeinschaftslebens in Kirche und Staat, wo dem Kaufmann auf Grund seiner gesellschaftlichen Stellung verantwortungsvolle Aufgaben gegeben sind. Der KKV. kann aus seinen Grundsätzen heraus nicht die Interessenvertretung einer Klasse sein: seine paritätische Zu sammensetzung verpflichte ihn zu einer wirtschaftlichen und sozialpolitischen Tätigkeit, die über die Vertretung von Inter essen bestimmter Gruppen hinaus das Allgemeinwohl sieht. Der KKV. will bewußt den dem Gedanken der ständischen Gliederung der Gesellschaft entsprungenen Paritätsgedan ken aufrechterhalten. Er ist davon überzeugt, daß eine ständische Gliederung der naturgemäße Weg zur Verwirklichung eines ge sunden Wirtschafts- und Staatslebens ist. Interessant waren die Ausführungen des Redners über die grundsätzliche Verschie denheit von Stand und Klasse. Er knüpfte daran Betrachtun gen über die Möglichkeit der Neugliederung des Gesellschafts lebens, der Entwicklung von der klassenmäßigen Schichtung zu einer gesunden ständischen Gliederung. Unter großem Beifall stellte der Präsident die Ueberein- stimmung des Verbandstages mit den Ausführungen des Red ners fest. Die Beratungen der Dertretertagung füllten den Freitag und Sonnabend aus. Das Ergebnis dieser Be ratungen läßt sich dahin zusammenfassen, daß die Umorganlsation des Verbandes, die in mehreren Vortrügen als besonders dringlich bezeichnet wurde, in einem Verbandsaus- schuß vorberaten werden soll, dessen Beschlüsse auf den Gau tagen im Frühjahr 1931 gebilligt und auf dem nächstjährigen Verbandstag endgültig genehmigt werden sollen. Zu einzelnen Fragen der Sozialpolitik wurden Entschließungen gefaßt, di« sich gegen die sogenannten Doppelverdiener, gegen den Be trieb von Handelsgeschäften durch Beamtenfrauen usw. wenden. In einer Entschließung zur Steuerpolitik wird Beseitigung der Gewerbesteuer, Ausdehnung der Osthilfe auf Industrie, Handel und Gewerbe, Aushebung der Spitzelwirtschaft bei den Finanz ämtern, baldige Reform der Gewerbeordnung in bezug auf Hausierergewcrbe und Llftmderlciger, gleichmäßige Besteuerung der Konsumverciiie sowie verschärfte Vorschriften zum Schutze des Einzelhandels gegen Warenhäuser und Einheitspreis geschäfte gefordert. Weiter wurde beschlossen, im nächsten und übernächsten Jahre ein Notopfer in Höhe von je einer Reichsmark von jedem Verbandsmitglied zur Unterstützung von stellenlosen Vcrbandsmitgliedern zu erheben. Zum Tagungsort sür 1931 wurde Danzig gewählt. In einer Entschließung zur politischen Lage wurde, die Politik des Reichskanzlers Dr. Brüning gebilligt und den beiden katholischen Parteien. Zentrum und Bayerische, Volkspartei, da»^ Vertrauen -u ihrer Haltung im Parlament ausgesprochen.^ Zur Relchstagswahl faßte der Vertreteriag eine Entschließung, in der u, a. gesagt wird: „Mit lebhafter Genugtuung haben mir beobachtet, daß unter Führung des Zentrumskanzlers Dr. Brüning eine zielklare und entschlossene Politik eingelcitct wird, die mit allen Mitteln ans der Verkrampfung einer unhaltbaren Inter- essenpolitik heraus.zukommen sucht. Wir stellen uns einmütig hinter diese Bestrebungen, bitten Z e n t r u m s pa r t e i und Bayr. Volkspartei dringend, unter keinen Umstände» von dieser Linie obzuweichen. Der 14. September muß für die Zentrumspartei und Bayrische Volksparlei ein Tag des Sieges lein, weil wir von diesen Parteien in erster Linie die Rettung des Vaterlandes aus der gegenwärtigen schwierigen Lage er warten können. Deshalb werden wir mit allen Kräften dazu beitragen, daß der 14 September ein Tag des großen Erfolges für beide Parteien sein wird." Am Sonntag fand nach einem Pontifikalamt die Schlußkundgebung des Verba ndstages statt, die mit einer Bcfreiungsfeier verbunden war. Unter den Ehren- gästen sah man die Vertreter aller Behörden, der Stadt Trier, sowie Weihbischof Dr. Vorne wasscr, Trier, Bischof Bares, Hildesheim, und Weihbischof Dr. Mönch, Trier. Nach einer Eröfnungsansprache des Verbandstags-Vorsitzenden und Verlesung eines Vegrüßungstelegramms des Reichskanzlers hielt der Derbandsvorsitzende, Verleger Klagges, Bochum, die Festrede, in der er unter Hinweis auf den kulturellen Niedergang, die Sucht zur Verneinung in der Gegenwart und die Notzeiten in Politik und Wirtschaft, fürs eine Geineinschafts bildung auf religiöser Grundlage eintrat. Als Vorkämpfer müsse der katholische Kaufmann auftreten, der sich in seinem ganzen Handeln für die Volksgemeinschaft verantwortlich fühle. Hierauf legte der Redner das Treugelöbnis des K. K. V. zu Gott und Kirche, Staat und Vaterland ab. Die Rede klang aus in ein Dankeswort an das befreite Rheinland, dem das Saar gebiet, erlöst von der jahrzehntelangen Völkcrbundshcrrschaft, bald als freies dentsibes Reichsgebiet einverleibt werden möge. Nach Ansprachen der Bischöfe von Trier und Hildeshein, wurde die Tagung des Verbandes K.K.V. geschlossen. Darauf erteilte der Dijchof von Trier der Versammlung den apostolischen Segen. Dresden, 5. August. Die Generalversammlung des Zeniralverbandes christlicher Textilarbeiter Deutschlands hat gestern ihre Verhandlungen fortgesetzt. Zunächst sprach, wie berichtet, Fritz Nie ich er (Düs seldorf) über Arbeitsloscnproblem in der Textilindustrie. Er gab zunächst einen Ueberblick über den Zusammenhang der Arbeitslosigkeit — 15 Millionen Erwerbstätige in den Indu striestaaten haben heute keine Arbeit — und würdigte dann die besonderen Verhältnisse in der Textilindustrie. Er würdigte die Konzentrationsbewegung, die diese Industrie seit dem Kriege erfahren hat, die maschinellen Verbesserungen und die Er höhung des Produktionswertes, der von 1013 bis 1028 um 3,5 Milliarden Mark gestiegen ist. Gleichzeitig aber ist der In landsverbrauch von Textilien auf 741 Millionen Kilo gegen über 703 Millionen Kilo 1013 gesunken. Geradezu widersinnig erscheint angesichts des eingeschränkten Inlandsabsatzes die Ausdehnung und Aufblähung der Textilbetriebe und die dabei betriebene Ueberspannung der Arbeitsleistung. Die Zahl der in der deutschen Textilindustrie beschäftigten Personen ist seit dem Krieg um rund 200 000 Personen gestiegen. Die Zahl der Ar beiter stieg in derselben Zeit von 840 000 ans 018 000, also um 12 Prozent, diejenige der Angestejlten von 77 000 auf 125 000, also um 62 Prozent. — Zur Einschränkung des inländischen Verbrauches kommt der Verlust ausländischer Absatzmärkte in folge der Entwicklung eigener Textilindustrie in ehemaligen Ab satzgebieten. Trotzdem wäre es verkehrt, wollte man die wirtschaftliche Lage der Textilindustrie grau in grau malen. Die Beschüfti- gungsziffern sind heute kein richtiger Maßstab mehr für die Be urteilung des inneren Gesundheitszustandes eines Textil betriebes. Ein 15- bis 20prozentigcr Ausfall von Arbeitskräften oder eine um 15- bis 20prozenlige Verkürzung der Beschäfti gungszeit wird ausgeglichen durch die um 30 bis 35 Prozent erhöhte Produktionskapazität, — Eine Erhebung über die tat sächliche Arbeitszeit in der Textilindustrie, die der Zentralver band durchgeführt hat, zeigt, daß in der Verteilung der Arbeits zeit in der Textilindustrie auf die einzelnen Wochentage ein fürchterliches Durcheinander herrscht. Die Erhebung zeigt ferner, daß in den noch arbeitenden Betrieben die Arbeitszeit an ein zelnen Wochentagen weit über das normale Maß hinausgeht und daß, insgesamt gesehen, in den Betrieben die Arbeitszeit bis jetzt nur 10,5 Prozent gekürzt ist. Danach ist festgestellt, daß an den Wachcntagen Dienstag, Mittwoch, Donnerstag die Arbeitszeit wesentlich über acht Stun den pro Tag liegt, während an den übrigen drei Tagen der Woche, also Montag, Freitag und Samstag eine ziemlich große Arbeitsreserve besteht, die bei erhöhten Aufträgen erst ausgenutzt wird, ehe man an die Einstellung von Arbeitskräf ten denkt. Ergänzt wurden diese Ausführungen durch ein Referat van August Heeke (Münster), der für eine Verminderung der Arbeitslosigkeit praktische Vorschläge machte. Der Redner betonte, daß es kein Radikalmittel zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit gebe. Zu nächst kann durch eine bessere Verteilung der Arbeit eine gleichmüßigere Beschäftigung der Produktionsbetriebe ber beigeführt werden. Weiter entsteht die Frage, ob nicht die Ein führung der fünftägigen Arbeitswoche zweckmäßig ivüre. Diese müßte natürlich ebenso wie die heutige gesetzliche Arbeitszeit international geregelt werden. Eine Beschäftigung vieler Arbeitslosen könnte auch erreicht werden durch die A u s- schaltung der Doppeltverdiener. Man kann dabei selbstverständlich nicht so weit gehen, daß man alle verheirate ten Frauen als Doppcltverdiener bezeichnet. Ich möchte in die sem Zusammenhang einer Propaganda und Förderung eines Freiwilligen Haushaltungsdicnstjahres für die weiblichen Ar- Katholische Arbeitervereine zur Reichslagsu»al)l Eine aus ganz Westdeutschland überaus zahlreich besucht«! Konferenz der Bezirkspräsides und Sekretäre! befaßte sich mit den Aufgaben der katholischen Arbei tervereine angesichts der kommenden Wahlen. Einleitend zeigte der Abgeordnete Ivos in einem umfassenden Ueberblick» wie es zur Auslösung des Reichstages kam and schilderte dann eingehend den Sinn des kommenden Wahlkampfes. Daran schloß sich eine ausführliche Diskussion. Allseitig wurde be dauert, daß durch die Schuld der extremen Parteien und der Sozialdemokratie der Reichstag trotz der schivcren Rot der Zeit seine verantwortungsvolle Mitarbeit versagt hat. Das Zen, trum wird mit starkem Optimismus und getragen von heißer Sorge mn das Wohl des gesamten Volkes der Entscheidung de» 14. September entgegengehen. Tie Sozialdemokratie wird in diesem Wahlkampf noch stärker als in der Bergangenheil ihr Augenmerk darauf richten, Verwirrung in die Reihen der katholischen Arbeiter z» tragen. Sie hasst, durch demagogische Entstellungen die von schiverer Wirtschastsnot betrosfenen Volks« schichten irresühren zu könne». Berichte aus allen Bezirken bekundeten, daß die katholische Arbeiterschaft diese Machen schaften erkannt und demgegenüber gerüstet ist. Es wird der Sozialdemokratie nicht gelingen, über ihre Beraniivortungsschen jetzt durch laute und unerfüllbare Wahlversprechungen hin- wcgzutüuschen. Im kommenden Wahlkampf geht es wirklich um das Ganze. Volk und Staat sind in schwerster Gefahr. Es gilt, durch schnelles und zielbewußtcs Handeln die Finanzen zil sanieren, die von schiverer winschastlicher Not betrosfenen Men schen durch einen harten Winter zu bringen, Vertrauen zur deutsche» Wirtschaft zu schassen und damit dem Nebel der drückenden Arbeitslosigkeit von der Wurzel her beizukommen. Die katholische Arbeiterbewegung wird mit daiiir sorgen, daß dieser Sinn des Wohlkampses auch von dein letzten Arbeiter erkannt wird. Sie wird alles daransetzen, daß die verant wortungsbewußte Politik der Zeiitrumsparlei in einer weiteren Stärkung durch diese Wahlen zum Ausdruck kommt. beitnehmer das Wort reden. Um eine Entlastung des Arbeits- Marktes zu bringen, sollte weiter die Heraufsctzung der Schulentlassung auf 15 Jahre und des Schulbesuchpslicht- jahres auf 7 Jahre erwogen werden. Es kommt aber nicht nur darauf an. die Lasten aus dieser Wirtschaftskrise möglichst tragbar zu verteilen, sondern es koimnt besonders darauf an, zusätzliche Arbeit zu schassen. Die Industrie wird ahne weiteren, starken Aujschivuiig kaum in der Lage sein, den Nachwuchs der Iiidustriemeaschen seßhafl zü machen. Sie wird aber ganz bestimmt den großen Meuschen- äberschuß vom Lande nicht nusnehinen können. Darum muß besanders darauf gesehen werden, daß dem Nachwuchs der länd lichen Bevölkerung auf dem Lande eine Erislenz oe.schasst wird. Hier stehen uns noch weitere Möglichkeiten zur Schaffung von Arbeitsgelegenheiten und somit zur Seßhaftmachring neuer Existenzen offen. Es gehört allerdings zur t a n d iv i r! s cli ajl < liehen Siedlung eine Baraussetzuug, das ist die Rc»!a- bilitüt Die Hebung der Reninbilitäi der LandwirUchasi liegt deshalb im allgemeinen Interesse, weil gerade dadurch die größ ten Möglichkeiten zur Schaffung neuer Existenzen gegeb.n werden. Wir fordern weiter die Durchführung eines Wohnungs- b a u p r a g r a irrm s. Dabei muß eine Verbilligung der Arbei termahnungen erreicht werden, indem Hauszinssleuermiiicl mehr als bisher mir für Arbeiterivohiiungen hergegeben werden. Neben dein Wohnnngsprogramm is! ein michkiges Priyek! der Ausbau und die Instandsetzung des deutschen Straßen netzes, um den Anforderungen, die durch die zunehmende Automobilisierung an dasselbe gestellt werden, zu entsprechen. Ziel dabei muß sein: Umbau des deutschen Landstraßennetzes nach einem eiicheitlichen Plan und Zentralisierring der Wege verwaltung. Es ist die Aufgabe der deutsche» Regierung, d.escs großzügige A r b e i t sp r o g r a m in dem Arbeitsmarkte möglichst bald dienstbar zu machen. Reichswehr. Reichsbalm und Reichspast haben einen erheblichen Bedarf an Textilien Ange sichts der erschwerten Lagerhaltung beim Großbandel und beim Hersteller ist zu fordern, daß die genannten Reichsinstanzen die sen Bedarf eventuell für mehrere Jahre in solchen Krisenzeiien eindecken. Dadurch würde die Industrie in die Lage verseift, in guter Kvnftinktur einer gesteigerten 'Nachfrage eber gerecht zu iverden. Ein Gebot der Stunde ist auch eine schärfere Beob achtung der Preisentwicklung. Die Senkung de« Großhandelspreise hat sich im Kleinbandei noch »ichi ausge- ivirkt. Eine weitere Minderung der Arbeitslosigkeit kan» er zielt werden, wenn die deutsche» Konsumenten ihren Verbrauch a» ausländischen Waren einschränken Durch lebhaften Beifall gab die Vcrsammiung ilire Zuma* mung zu den beiden Referaten. In der anschließenden T s- kussion wurden die Ausführungen der Redner ergänzt Be sondere Bewnung fcnck anbei die Forderung nach einer V> r' "le- rung des gesetzlichen Sliitegungsreciftes. Der Verbandstag legte seine Stellungnahme in mehreren Entschließungen zur Frage der Arbeitslosigkeit nieder. IO Jahre christlicher Belt e ounqsarbe-ler-Verbau- Der Verband christlicher Arbeitnehmer des Bekleidungs- gewerbes, Sitz Köln, begeht in diesen Tagen sein OOjahriges Be stehen Am i. August 1000 wurde der Verband als „Verband christlicher Schneider, Schneiderinnen und verwandter Berufe Deutschlands" in München gegründet. Ende 1000 wurde die Zen trale des Verbandes »ach Köln verlegt. Bon nur wenigen IO» Mitgliedern bei der Gründung bat sich der Verband aus die heu tige beachtliche Hohe cmporgearbeitct. Aus dem lohn- und taris- politischen Gebiet hat er sich von Ansang an besonders inlensio betätigt. Durch diese seine Arbeit mit mar es möglich, daß im Textilindustrie und Wirtschaftskrise Die Beratungen des Christlichen Texlilarbeiler-Verbandes in Dresden