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Nnmmer 184 — 29. Iahryana Erich»»» «ma mtl >lI»lir.SraN«d»Nag»» .Heim-» «nt WeU-,md derltinderveNage ."rotimui-. >on»e den Irrlbe»a,,e, ,Gt. Beimo-BIaia. .Nmcrda»»»» und Wtüe»-. .Dt» De» d»> Fra»', «rijlltcher Rnisteber- .Da« gute Buch' .FUmrunt» jchau'. Monatlich», V«z„g»vr«>- 8 Ml, »tntchl. VetieNnetd. Etnjelnummcr I» Z Sonnab»,»- n. Sonniaannmm», !K» « Hauvttchrint»»», Dr. »>. D»»k >'», D»»rd«,» Sonnlag, den 6. Juli I9ZV ««»Iaa»»r> » »r»»d»u «,,»ta«»vr««l»> Die >«etv-lten« Petit,eUe »« 4. izainllte» anze,!,»" u.SIellen„et»che »»<. Die Prtttrkllomkzetle. 8»mu- breii, I Für «n,eiq»n mcherhalb der v»rbre»u»<,S^edtcl«« «»§. diePetttretlamezeilel.ttv^. Bcieiaeb.it«»JmFall» »üb-cer »«»all erltlcht jede «ervsttchtunz auf Llelevni, t»»i« Ersüliuna n. Anzeigen-Autlrttgen u. Leistung v. «chadenechEtz, «„»ü'lltcher D«u 7s»»n, Banaarlu Dr»Sben. LachUche Itssettuns »AetchaftSftellc, Drurt ».Verlag. Germania. üi.^tz. -Itr Bertag und Drncterei. Filiale Dresden, DreSden-A. >. Polierllrasl»!?, Z»niri»ei0l2. BostichklklonioDresden »i'Nionll Stndtda» DreSbe» Br »>,ln Für christliche Politik und Kultur Nevaktlon de, Sächsischen VolkSzeitung DreSden-rUtstadr 1. Polierstraszc i^. Fenint- -MN und ,1012. » Sorgen um die Saar Frankreichs Wünsche Paris. 5, Juli. De> Se'nat saus schuß für auswärtige Angelegen heiten veschäsligte sich gestern mit dem Saarproblem. lieber die Sitzung tierichtet die Agentur Hovas: Die Senatoren Maurice Oidiuairc luid Eccard erslatlelen Berich! Mer die das Saar- geöiet lretressenöen Fragen, Der Ausschuß wird am üoinmen- deu Atillwoch Ministerpräsident Tardien. Außenminister Briand uuü de» Minister für öffentiiche Arbeiten. Peruol, iu dieser Frage hören. Senator Ordinaire äußerte sich dai>iu, das; iu dieser sehr schwierigen Angelegenheit, in der die deutsch- französischen Beziehungen sehr viele Gefahren hätten lausen können und noch laufen könnten, die Rolle des Völker bundes in Zukunft ausrechterhalten werden müsse. Senator Sccard bemühte sich, an .Hand von Ziffern nachznweisen, daß Frankreich und die Saarländer <?s an der Beibehaltung des statns quo interessiert seien. Die Saar länder, so erklärte er, brauchte» dringend französische Erze und aus Frankreich eingesührte Lebensmittel und andere Erzeug nisse, namentlich solche aus Elsas; und Lothringen. Frankreich exportiere »ach dem Saargebiei für mehr als 2 Milliarden Ware,! und führe ans dem Saargebiei für Ist- Milliarden ei». Jede Aenderung würde verheerend wirken, sowohl auf die Saarindustrie wie auf die französische Handelsbilanz. Nur die Beibehaltung des gegenwärtigen Regimes unter der Aegide des Völkerbundes, das nötigenfalls noch verstärkt werden mühte, würden dem Saargebiet und Frankreich die Garantie geben, die beide zur Wahrung ihrer wirtsck)«ftlichen Interessen und zur Wiederherstellung einer fruchtbringenden Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland brauchten. Ter Ausschus; beschlos;, der Regierung einen eingehenden Fragebogen über die Saarprobleme vorzulegen. Die deutsch-französischen Besprechungen über die Nückglicde- älktiig des Saargebictes sind an einem kritischen Punkte "» .^1 Kritische Lage in Weimar .r Weimar, b. Juli. "t Nach stürmischer Aussprache fanden im Thüringischen n? Landtag am Freitagabend durch die Sozialdemokraten. Kom- cv Monisten und den Demokraten Kallenbach sozialdemokratische >4 Mihlrauensanlräge gegen die nationalsozialistische,, Regie- zz rungsmitglieder Staats,ninister Dr. Frick und Slaatsrat . Marschler mit 25 gegen 22 Stimmen Annahme, da sich die Deutsche Bolkspartei als Regierungspartei geschlossen der Stimme enthielt. 'Nach der thüringische» Verfassung ist aber für den Rücktritt eines Ministers die Mehrheit der geschlichen Abgcordneienzahl — 27 Stimmen — erforderlich. Da die Links- 2 opposilion »nr 25 Stimmen vereinigen honnte, sind also die / ^ ^ vrrsassungsinäfiigen Boraussehungen für den Rücktritt des Stnatsministers Dr. Fricl» nicht erfüllt. ^ ^ Die Deutsche Bolkspartei gab zur Rechtserlignng ihrer Haltung eine längere Erklärung ab. tu der es u. a. heisst: Die Art »ud Weise, i» der sührende Vertreter der National sozialisten im Reiche und i» de» Ländern vorgingeu, und ge rade die Deutsche Votlissrartei angristcn, hätte in den Reihen - de,- Boikssiartei sehr starke Verstimmung hcrvorgeruscu. Der am Donnerstag verössentlichte Bries des Rektors der Univer sität Jena gegen Staatsministcr Dr. Frick bring« Zustände an de, Universität Jena j» dem Verhältnis des Lehr körpers der Universität z» dem Bolksbildungsminister aus Licht, die auf die Tauer nicht ertragen werden könnten. Diese Zustände seien hervorgerufen morden durch die Verlehuugen des Borschlagsrcchts bei der Professur Dr. Günthers und daun durch das die Autorität des Senats schädigende Eingreifen des Ministers iu das 4lerhält»is zwischen Lehrkörper und Stuben tenschasl. Die Bolkspartei »Nisse auf rasche und gründliche Be festigung dieser Mißhelligkciten grössten Wert legen. Dringend notwendig erscheine cs auch, das; Streitigkeiten mit dem Reich Nach Möglichkeit vermieden würden. In letzter Zeit seien ferner von der Regierung Verivallnngsinaßnahmcn getrosten morden, von denen nach Auffassung der Bolkspartei zu crivar- ten sei, das; sie von dem Gericht nicht als mit den geltenden gesetzlichen und rechtlichen Bestimmungen vereinbart erklärt und deshalb würde» zurückgcnommcn werden müssen, * In dem vo» der Deutschen Vollis;rartei erwähnten Briefe des Nel> torsdcr Universität Jena wird dem Minister Frick in dentlielieii Worten vorgeworfe», das; er die akademische Ordnung an der Unioersiiüt Jena untergrabe. Frick Hut am .31 Mai an den Allgemeinen Stndentenansschntz «inen Brief gerichtet, der inst der Wendung schliefst, das Glück- nninschschreik'en der Jenaer Stndentenscl>asi sanlässtich der Be- angelangt Jedoch tann man, wie von zuständiger Seite ver sickert wird, nicht von eitlem Bruch der Verhandlungen spreästm. Man rechnet allerdings damit, dag eine Unterbrechung e i n t r i t t. Der Gegensatz ist allem Anschein nach in der Frage des B e s i tz v e r h n l t n i s s e s der Saargruben am stärksten. Unsere Delegation hat immer den von Deutsch land sestgelcgten Standpunkt vertreten, bah die Saargrubcn wieder in preußischen bzw. in bayerischen Besitz übergehen müssen, das, also der Besitzstand, wie er vor dem Kriege war, wieder rintritt. Die Gegenseite vertritt dagegen weiter hart näckig den Standpunkt, das, die Saargruben in Gesellschaf ten umgewandclt werden sollen, an denen Frankreich beteiligt ist. Wenn es zu einer Unterbrechung der Verhandlungen kommt, wird eine Bertagnng bis zum Herbst eintreten. In der Zwischenzeit werden dann wohl die Regierungen untereinander verhandeln. Die Saaroereine in Trier Trier. 5. Juli. Die zehn!« Tagung des Bundes der Saarvereine, die hier im Rahmen der Bcsreinngskundgebung der Stadt abgehaitcn wird, hat heute begonnen. Nach dem Geschäftsbericht stand das letzte Arbeitsjahr ganz unter dem Eiuslus; der Rückgliederungs- Verhandlungen über das Saargebiet, es galt vor allem der Prusrnig der Frage, wie sich die Verhältnisse im Saargebiet .nach seiner Riickglieaeruug >n wirtschasts-, steuer- und 'vzial- politischer Hinsicht gestalten müssen. In dem Bericht wird schließlich gesagt, die Halinng der Bcvölke-enng des Saargebie tes gebe volle Gewähr, dafür, das; das Saargebiet auch jede weitere Prüfung in Treue zum deutschen Vaterland bestehen werde. In, Anschluß au die Besprechung des Arbeitsausschusses begann die Mitglieder- und Bcrtreterversammlung. rustiug Dr. Günthers nach Jena) sei „Beweis dafür, das; die juuge'Generaliou mehr Verständnis für die Schäftung notwen diger Boroussetzuugeu zu Deuftchlauds Erneuerling hat als die Vertreter zünftiger Wissenschaft." — Dazu bemerkt der Rektor: „Es ist ja verständlich, das; junge Leute, wen» sie ein solches Sckirestwu des Ministers in Händen haben, sich in ihrer ansleh- »cnde» .Haltung gegen die akademischen Behärde» gestützt und gedeckt suhlen. Tie Z n st ä n d e. die sich hier in Jena in den letzten Wochen entwickelt haben, sind schlechterdings unhaltbar und fordern ein energisches, gründlich Ordnung sckmiset'des Dnrchgreise» der akademischen Behörden, das durch Ihren 'Brief vom stl. Mai, Herr Minister, sowie durch die Siel- lnngnahme der Ihnen nahestehenden Presse ungemein erschwer! wird," Nein:» der Universität wendet sich auch der Stadtrat non Jena gegen Frick in einer Erklärung, in der es heisst: „Der Sladlral vo» Jena stellt fest, das; der von ihm vor drei Jahren gewählte Polizeidircktor Hnimne seinen Posten mit grösster Unparteilichkeit, größter Sachkenntnis und zur vollen Zusriedenhcit der Bürgerscknftt ansgesüllt l>oi. Der Stadtrat nimmt daher mit starkein Befremden davon Kenntnis, daß Herr Hunnue. gelegentlich der Verstaatlichung der Polizei vom Slaatsminisleriiim ans parteipolitischen Gründen nicht mit übernommen werde» und von seinem Posten scheide» soll. Im Hinblick auf das völlig einmandsreie '7!erl;altcn des Herrn Hnmmc protestiert der Sladtrat gegen die gänzlich unbegrün det« Maßnahme des Ministeriums des Innern." Baden folgt Preutzen Nationalsozialistische Lehrer gemaßregelt. Karlsruhe, 5. Juli. Das badische Unterrichtsministerium veröftentlicht folgen den Erlaß: „Der Minister des Kultus und Unterrichtes sah sich genötigt, gegen einige Lehrer, die sich als Organisatoren der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterparten betätigten, die sofortige Dienstenthebung anzuordnen und gegen sie das Diszi plinarverfahren ans Dienstenthebung einzuleite». Es kann nicht geduldet werden, daß Staatsbeamte die für ihr außerdienstliches Verhalten gezogenen Grenze» gröblich verletzen. Die NSDAP, ist ein« staatsfeindlich« Partei. Nach der Rechtsprechung verstößt die positive Betätigung für diese Partei gegen di« Treupslicht, di« der Beamte dem Staate gegenüber eingegangen Ist. Eine öffentliche Werbetätigkeit und die Annahme von Parteiämter» t» der genannten Partei ist daher ollen Staalsbeamten verboten. Wer diese verbotene praktische Tätigkeit für eine staatfeindliche Partei ansübt. hat die unnnachsichtliche Dienstentlassung zu gewärtigen." Das Zentrum und des Reiches Not Bon Pfarrer Ludwig Kirsch, Lmidesvorsitzedein der Sächsischen Zentrumspartei. Das Teiitsclie Reich macht in diesen Monaten seine schwersten Finanznäte seit dein Zusammenbruch durch. Erst haben wir uns mit der Scheinblüte der Infla tion. dann mit amerikanischen Anleihen über unsere wirkliche Armut hiuiveggetäuscht, haben wirklich, wie Stegerwald richtig im Reichstage sagte, in Staat und Privatwirtschaft über unsere Verhältnisse gelebt. Ob wir an die Prachtbauten unserer Kran kenkassen und Schulen, ob wir an die grandiosen Sta dions und Schwimmhallen, ob wir an die zur Bolksnwde gewordenen Seidenslrümpse, a» die erhebliche Steige rung des Alkoholverbrauches denken und noch an vieles, vieles andere: wahr ist, daß mir öffentlich und privat fast so gehandelt haben, als hätten wir den Krieg gewannen und die „herrlichen Zeilen", denen wir einst entgegen- gcführt werde» solllen, wären tatsächlich gekommen tl>2!1 und besonders 1Ü30 haben ein grausames Erwa chen gebracht: ein Defizit in den öffentlichen Kassen folgt dem andern, die Konkurse, Wechselproteste. Stillegungen industrieller Werke sind gestiegen und domit die furcht bare Wirtschaftskrankheit einer linerhörten allgemeinen Arbeitslosigkeit mit ibren kakastrapbalen finan ziellen Auswirkunaen. Wohl lesen alle Staatsbürger diese Tatsachen mehr oder minder deutlich in ihrer täalichen Margenzeituna. sie schütteln darüber die Köpfe, Klagen Gatt und die Welt und natürlich als „echte" Deutsche vor allein die ..böse Negierung" an lMarke: Faust ans den T'sch und ein knurrendes „es muß mal anders i>'erden!"s. aber die wenigsten überlegen sich, daß einmal die sel - zlge R e i ch s r e g i e r u n g am allerwenigste» schuld ist, und daß zum andern jeder mlt de m „anders werden" erst mal bei sich selber a n f a n g e n müßte. An guten Ratschlägen zur Finaiizsani'erung läßt man cs ia nicht feisten, nur schade, daß die meisten so auf- gebaut sind, daß stets ..die andern" zahlen und opfern lallen. Die Sozialdemokratie empfiehlt als Allbeilmittel Besteuerung der höchsten Einkommen und vergißt dabei, daß die zur Tilgung des Reicl>sdestzits nötigen Summen nie allein von den höchsten Einkaininen aulaebrachl werden können. Die Neclstskreise verlangen Ersparnisse in der Arbeitslosen- und Krankenversicherung, atme zu bedenken, daß auch kster durch die wirtschaftliche Rot des kleinen Mannes b e st i in m t e Grenzen gezoaen sind Bon Ersparnissen ini Reichsbanshalt reden alle, aber wenn die Reaiernng damit anfanaen will, dann schreien die einen: „Am Neist^wehretat darf kein Pfennig ge spart werden!", die andern: „Unsere Sozialhilfe, die best- aue-gebaute der Welt, darf nicht angelastet werden!" Geradezu grotesk wirken nacbaeradc die Streitig. Kesten um das sog. Notopfer sReichslstlfc der Fest- besoldeteitt! Ta hören wir von Entschließnnaen iraend- welcher Beanstenverbäiide, sie wollten selbstverständlich mit zur Linderung der Not ihrer Volksgenossen bestra-. gen: aber sobald die Sache aktuell wird, dann weisen sie mit drohendem Finger ans „wohlerworbene Rechte" hin. die nicht anaetastet werden dürften. Nun braucht inan durchaus nicht den Maldenbemerschen Entwurf in seiner groben Farin als den gerechtesten Weg eines Nataisters aiiziilehen, kann auch über die Dietrichschen Barschläge verschiedener Meinung sein, sicher ist. daß heule vom Unternehmer über viele Handels- und .Handwerkerkreise hinweg bis zum Arlieiter alle anderen sals Stand ge sehen. abgesehen natürlich van Einzclnersane») die Ge fahren der Wirtschaftskrise stärker spüren als die Be amten. Beim i ch das sage, der in gewissem Sinne, rein wirtschaftlich geseben, dach auch diesem Stande nahesieht, dann kann kein Verdacht entstehen, daß hier bestimmte Voreingenommenheiten bestünden Es ist nicht zu ver kennen. daß die Beamten in ihrer großen Mehrzahl Keule: Helmat und Welt lIll Wochenbeilage) Unterhaltung und Wissen Turnen. Sport und Spt»t Filmrundschau Mitzkrauensvolum gegen Frick < Sl'mnienlhallung -er Deutschen Volksparlei rekek den naNonalsozialischen Minister