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Kilse sür die Gemeinden Beschlüsse -er Sächsischen Gemeindekammer Die Gemeinde Kammer hat in ihrer Aellestensitzung u. a. folgende Entscheidungen getroffen: In mehreren Orten muhte Sie Gemeindekammer die Haus haltpläne von sich aus aufstellen, da Stadtrat und Stadtver ordnete sich nicht einigen konnten. Bei dieser Feststellung ist die Gemeindekammer grundsätzlich davon ausgegangen, dah die allgemeine nützliche Finanzlage der Gemeinden es unbedingt ge boten erscheinen lasse, datz alle Gemeinden Unterbilanzen in ihren Haushalten nach Möglichkeit vermeiden. Von demselben Grundgedanken aus hat die Geineindekammer auch eine Anzahl Fälle beurteilt, in denen es sich darum handelte, ob zusätzliche Unterstützungen an Erwerbslose usiv gegeben werden sollten. In einigen Fällen, die die Neufestsetzung der Tarife für werbende Betriebe von Gemeinden betrafen, wurde ausgesprochene, datz aus ihnen eine gewisse Entlastung des allgemeinen Haushalts erzielt werden müsse, wenn dies »ach der Lage der Finanzen der Gemeinde notwendig sei. Die ungünstige Finanzlage der Gemeinden gebot auch in einer grösseren Anzahl von Füllen die Gemeinden dazu anzuhalten, die Zuschlagssteuern zur Grund- und Gewerbesteuer bis zum gesetzlichen Höchstbelrage anzuspannen. Ferner wurde ausgesproclien. datz eine Gemeinde eine Steuer, die sie nach einem von der Aufsichtsbehörde geneh migten Ortsgesctz zu erheben habe, ohne Genehmigung der Auf sichtsbehörde nicht durch einfachen Beschlutz praktisch nutzer Wirk samkeit setzen könne. Schlietzlich wurde klargestellt, datz über den Einspruch eines zu einer Gemeindesteuer Veranlagten der Gemeinderat, nicht die Gemeindcvcrordnctcn zu entscheiden habe. In einer Gemeinde hatten die Gcmcindeverordnetcn be schlossen, eine vertragsmäßige Verpflichtung nicht zu erfüllen. Die Gemeindckammcr entschied, datz ein solcher Beschlutz im Aufsicbiswege unter dem Gesichtspunkte der schuldhaften Ver nachlässigung beanstandet werden könne. Der Austritt zweier Städte aus dem Zweckvcrband Sächsische Landesbühne wurde nicht genehmigt. — Die Gemeindekammer bestätigte schlietzlich den Beschlutz eines Kreisausschusses, einer Mittelstadt die Schaffung zweier neuer Bcamlenstellcn mit Rücksicht auf die besonders ungünstige Finanzlage der Stadl zu untersagen. Kredikausschutz -er sächsischen Geme!ndeu Vor einiger Zeit ist bekanntlich ein Kreditausschutz für die sächsischen Gemeinden und Bezirksverbünde gebildet worden, der bereits annähernd 200 Anleihegesuche bearbeitet hat Die Einsetzung dieses Ausschusses hat die Ausdehnung der Bera tungsstelle für Artslandsanleihen in Berlin auf alle inländischen Darlehen der Gemeinden verhütet. Bei einer solchen Ausdeh nung wäre natürlich eine autzerordentliche Verzögerung in der Erledigung der einzelnen Gesuche eingetreten. Der Dresd ner Kreditausschutz hat sich zur Hauptaufgabe gestellt, Verzögerungen im Genehmigungsverfahren möglichst zu ver meiden, doch sind natürlich Rückfragen und Erkundigungen un vermeidlich, da die Gesuche nicht nur auf ihren Verwendungs zweck, sondern auch aus die finanziellen Verhältnisse der Ge meinden und auf die Anleihebedingungen hin genau geprüft werden müssen. Sparkassen-Auslaufch-Darlehen Das Ministerium des Innern hat sich damit einverstanden erklärt, datz die gegenseitige Beleihung von gemeindeeigenen Grundstücken aus Svarkassenmitteln nicht als Darlehensaus- tausch im Sinne der Verordnung vom 80. März 1020 angesehen wird, wenn nur solche Grundstücke bcliehen werden, die auch sonst von den Svarkassen beliehen werden dürfen, und wenn die Beleihung sich in den für Sparkossenhppolheken üblichen, vom Sparkassenverband bzw. der Kreditanstalt Sächsischer Ge meinden empfohlenen Grenzen hält. Ist eine dieser Vorausset zungen nicht gegeben, so ist das Darlehensgeschäft als Aus tausch Darlehen anzusehen, zu dessen Durchführung eine Aus- nahmebcwilligung des Ministeriums des Innern erforderlich >>'t. Notizen Die Räumung desRheinlandeshat diesseits und jenseits der Vogesen nicht überall reine Freude ausgelöst. In Poris ist die „Action Francaise" mit Trauerrand erschienen, und in München leitet der „Völkische Beobachte r" einen Artikel „Irreführung der Nation" mit folgendem Satze ein: „Mit einem widerlichen Ekel in der Kehle liest man die ver schiedenen Reden der Befreiungsseiern am Rhein und in Ber lin." — Die Uebernationalen diesseits und jenseits des Rheins lind also in diesem Falle wieder einmal einer Ansicht. In ausgezeichneter Weise sertigt die „Neue Pfälzische Lan- dcszcitung" (Ludwig-Hasen a. N.) die Nationalsozialisten ab. Sie schreibt: „Angesichts der ungeheuren Hetze, die gerade jetzt wieder wegen einiger sehr lange zurückliegender Ereignisse gegenüber einige,, Katholiken frech und lausbubenhaft getrieben wird, erscheint es uns notwendig, einwandfrei darzutun, datz der pfälzische Katholizismus als solcher unter Führung seines Bischofs und seiner Geistlichkeit und seiner matzgebenden Poli tiker und Zeitungen seine vaterländische Pflicht in den 12 Be satzungsjahren bis auss äutzerste und ehrlichste erfüllt hat. Ein trauriger Schuft ist derjenige öffentlich zu nennen, der das be zweifeln will und die Katholiken der Pfalz werden mit einem solä>en. ivenn sie es für nötig und gut finden, schon einmal entsprechende Abrechnung halten. Merkwürdig ist. datz in dieser Hinsicht sich in unverantwortlicher Weise Leute hervortun wollen, die während der Kriegszeit, wo wir jahrelang an der Front im Felde standen, noch in den Windeln lagen und alle Augenblicke trocken gelegt werden mutzten, während der Separatistenzeit und des passiven Widerstandes aber noch die Schulbank drück ten und im Schweitze ihres Angesichtes an ihrem Federhalter herumkauten! Nunmehr, wo die Arbeit getan, wollen sie sich als nationale Helden ersten Ranges aufspiclcn! Sie wollen ernten, wo sie nicht gesät haben Sie kommen, wie man im Volke zu sagen pflegt, nach der Arbeit und vor dem Essen. Pfälzer Volk, latz dich von solchen Leuten nicht irrefiihren! Du warst treu und tapfer deinem Vaterlande und deiner Heimat in einer Zeit, wo man von einem »ationalistiscl-en Maulheldentum nichts ah und nichts hörte! Aber gewitz, damals war es auch gefährlich . . ." * Der „Reichsbote*, der hinlänglich seiner vornehmen Hal tung in katholischen Fragen bekannte, evangelisch-orthodoxe Organ, macht zu dem Märkischen Katholikentag im Berliner Stadion u. a. folgende Anmerkungen: „Wenn der hessische Gesandte Nutz in seiner Rede am 2g. Juni wieder ein mal die „christliche Einheitsfront" empfiehlt, so wissen wir Be scheid, datz der Kuhhandel mit den Sozis, gegen die sich ja die christliche Einheitsfront richten mühte, am 30. Juni wieder wei- tergeführt wird. Die 30 000 oder wieviel Katholiken, die sich den Sinn für Klarheit der Linien bewahrt haben und also zu den Dcutschnationalen übergegangcn sind, in allen Ehren! Mer so lange sich die deutschen Katholiken das Zentrum, den preu ßischen Bundesgenossen der lürchenfoindlichen Sozialdemokratie, als politische Hauptvcrtretung gefallen lassen, komme man uns von dort her nicht mit dem Horngebläse von der christlichen Einheitsfront. Im einzelnen und Kleinen tritt sie hier und da von selbst in die Ersä^einung: datz sic es im grossen nicht kann, liegt an der jesuitischen Dopiwlscele in der einen Zentrumsbrust. Ein Lot wirklicher christlicher Einheitsfront ist mehr wert als 100 Kilogramm mit Phrasen bedrucktes christliches Einheits front-Papier bot gleichzeitiger Förderung des sozialistischen Antichrislenlums." Glücklicher Reichsbote! Ehe die Bolschewisten deine Druckerei nicht geschlossen haben werden, wirst du nicht merken, wie die Dinge jetzt in Deutschland liegen und tapfer weiter gegen Nom schmähen. — Die „Augsburger Postzeitung" bemerkt mit berechtigter Ironie zu den Ausfällen des „Reichsboten": „In derselben Nummer berichtete der Rcichsbote auch über die Eonfessiofeier In Augsburg. Er hätte sich an der Aufnahme, die die Protestanten in dem zu 80 Prozent katho lischen Augsburg gefunden haben, ein Beispiel nehmen können. Aber die katholischen Augsburger sind eben etwas gastfreund licher und toleranter als die Herren vom Reichsboten. Neben bei: der Festbericht des Reichsboten leidet etwas an Uebertrei- bungen. Gar so viele Fremde waren nämlich nicht in Augs burg! Mit der Bahn waren insgesamt höchstens 17 000 Menschen gekommen. Rechnet man dazu noch die Ankömmlinge mit Autos und Rädern, dann kommt man zu der Höchst,zahl von 20 000 Besuchern! Die bereitgestelltcn Quartiere wurden bei weitem nicht vollzählig in Anspruch genommen. Es gab darum mehr als eine Enttäuschung!" — 00 000 Katholiken im Berliner Stadion und nur 20 000 Protestanten zur Consessio-Feier in Augsburg ... Da kann man schon verstehen, datz den Herren vom Reichsboten die Galle überläust. * Zar Ferdinand dürfte in der nächsten Zeit nach Bulgarien zurück kehren. Tie bulgarische Ocsfentlich- keit l>at diese Nachricht mit Ruhe ausgenommen, nirgends zeigen sich ernstere Stimmungen gegen den früheren Zaren, die dessen Heimkehr als unerwünscht erscheinen Netzen. Man hat seit langer Zeit damit gerechnet, datz Zar Ferdinand eines Tages wieder den Boden Bulgariens betreten werde, den 'er freiwillig verlassen hat. Gegen seine Rückkehr bestehen keine ge setz Ick,en Hindernisse und auch die allgemeine Stimmung wendet sich jetzt nicht mehr gegen Ferdinand. Am 1ö. August jährt sich zum 43. Male der Tag seiner Thronbesteigung als Fürst von Bul garien und niemand wird es dem alternden Manne verdenken können, in dem Lande seinen Lebensabend zu beschließen, dem er seine besten Kräste gewidmet Hot. Aus Warna melden bereits die Blätter, das; im dortigen Sommerschlotz Enxinoarad Vorbereitungen für die Aufnahme des Exzaren getrosten werden. Ob eine Rückkehr des Zaren Ferdinand nach Bulgarien politisch zu werten ist. mutz dahingestellt bleiben. Man weitz. datz er auch aus dem Exil seinem Sohn stets beratend zur Seite stand. Seine Rückkehr würde also daran nicht viel ändern. Datz die Nachbarstaaten Bulgariens an der Rückkehr des früheren Zaren ernstlichen Anstotz nehmen könnten, ist kaum wahrschein lich. Man wird sie wohl nicht gerade gerne sehen, die Tatsache aber zweifelsohne ignorieren. Es ist ein alter Mann, der zu seinen Kindern hcimkehrt. Das Gleichgewicht im Dresdner Kaushall Nachdem in der Donnerstagsitznng der Stadtverordneten die Steuervorlagen des Rats. Einführung einer Munkinslruinen- tensteuer, einer Katzcnsteuer und Erhöhung der Hundesteuer, die 1 000 000 RA! erbringen sollten, abgelehnt worden ivaren, hat sich dadurch ein neuer Fehlbetrag im Haushaltplan aus getan. Seit der Verabschiedung des Haushaltsplanes durch den Rat am 3. Mai d. I ist eine Reihe von Aendernngen, sowohl bei den Einnahmen als auch bei den Ausgaben eingetreten die es notwendig machten, de» Haushaltsplan in melenliieben Punk ten abmändcrn und zu ergänzen Insoeiamt mutz'en -I.ützOOOO RM. Mehrausgaben oder Mindereinnahmen in den E'at ein- kalknlicrt werden. Den Wesentlichesten Anteil an dieser Summe trägt der Mehraufwand siir Wohlsahrtserwerbslow mit 2 740 000 NM. Da auch nach Durchführung der D e ck u n g s v o r s ch ! ä ge des Finan-amtes, unter denen besonders eine erheblick,« Herabsetzung der Richtsätze des Bezirksfür« sorgevcrbandes Dresden-Stadt zu nennen ist. ein Fehl betrag von 643 580 RM. verblieben wäre, hat der Rat den Stadtverordneten einen Nachtrag setat zngehen lassen, in dem voroeschlaaen irwrden. die Einstellung der von der Reichs» reoicrung den Gemeinden überlassenen Schankver-ehrssteuer und die Herabsetzung der Richtsätze des Vezirksfürsorgeverbandes, so datz der Hausboltsvlan in Einnahmcn und Ausgaben mit 138 070 010 RM. iestzustellen wäre. Allerdings nimmt diele Natsvorlagc auch noch nicht Rück sicht an>' die Tatsache, datz in der Stadtvcroronetensitzung am Donnerstag die genannten drei Steuern abgelehnr iva'den sind, so datz. selbst wenn die Stadtverordneten die netten Vorschläge des Rates annehmen würden, doch immer noch das durch die gestrigen TKstchlüsse der Stadwerordneten entstandene Defizit zu decken wäre. 2 RRlLLlllRAV kür ü!s Lodöllkoklsxklsxo RN! ÜGk RNZO 1« Lur» nalÜBlleksn vrLunung rlsr» Haut kette man vor un6 riecti äer vesonnung äie dk-mt, insbesondere Qesictit unä biäncte, mit Lrems üeocior grünälicti ein; M3N erhielt ciann obns sctimer?Ii3kts Rötung eins gesuncis, vonnengebräunts bksutkärbung. — Creme Ceocior, lube 60 ?k. unci 1 /Visrle, l.eoäor-LäeI-Leik6 50 ?k. In sllen Ctiloroäont-VerlmuksLtellen ?u tisben. 2. 2ÜU17 SiL-üner« v/iTlLZer« TÄKrrs put?e non krütt unci nbencis ciis ^siine mit cier tierrN'cii ersrisctiencien ^otinposle Ltilorociont, ciis oucii sn öen Lsitenklöciien mit hülle cler Ctiloroöont-^slinbürsle einen elsenbein3rligsn ülsnrz erzeugt. — Ltilorocionl-^alinpssle, lube 60 ?l. unci 1 »tlc., Ltilorociont-^otinbürsts 1 Uortc, Liilc>rocionl-tz-tunci'o.'3sssr I Amerikaner suchen Ahnen Amerika ist das Land der Traditio,islosigkeit, und dennoch wird eben in Amerika die Tradition besonders hochgehalten. Die Millionäre und Milliardäre der U.S.A. versuchen alles nur mögliche, um cs dem europäischen Adel betreffs Ucber- 4ieferi»ig gleichzutun. Nach dem Kriege wurden Schlösser, Antiquitäten in Europa abgebrochen, ein jeder Bestandteil sein säuberlich numeriert, verpackt und nach Uebcrsce verfrachtet, wo die Altertümer in neuer Herrlichkeit wieder entstanden. Auf diese Weise haben sich die Millionäre den Nahmen ge schaffen. Ab« — ein jedes gut konservierte Schlug mutz auch Ahnenbilder besitzen. Zu Ahnenbildern sind aber auch Ahnen notwendig. Zu diesem Zweck« bildeten sich im Laufe der Jahre regel rechte Stammbaum-Fabriken. Nach Schätzung eines Sachver ständigen sind in diesem Gewerbe etwa 30 000 Menschen be schäftigt. Sie nennen sich natürlich nicht Stammbaum-Fabri kanten, sondern Genealogisten, das heißt Stammbaum-Forscher. Drei grotze Gesellschaften befassen sich mit diesen For schungsarbeiten, und kürzlich kam auch noch eine vierte dazu, die Gesellschaft des Dr. David Starr Jordan in Boston, die den Nachweis lieferte, daß die heutigen Führer Amerikas und auch sämtlich« Milliardäre von europäischen Kaisern und Königen abstammen. Der Ahnherr Calwin Coolidges, des früheren Präsidenten, war zum Beispiel nach Dr. Jordan, Karl der Große. Pierpont Morgan kann seinen Stammbaum sogar noch weiter zuriickführen. Er ist der direkte Abkömmling des biblischen Königs David l. Rocke fel lers Ahnherr ist wiederum Heinrich I.. König von Frankreich. Die Veröffentlichungen Dr. Jordans wirkten in der ameri kanischen Gesellschaft wie eine, große Sensation. Taucht Heine ein neuer Milliardär, oder anch^nur ein neuer Filmstar oder Doxchampion auf, so tritt der vortreffliche Dr. Jordan sotzort in Tätigkeit und beweist mit untrüglicher Sicherheit, datz die neue Berühmtheit das Mitglied eines viele hundert Jahre alten Geschlechtes ist. Diese Arbeiten bringen natürlich dem Stammbaum Forscher eine ganze Menge Geld ein. Aber die Amerikaner zahlen dieses Geld gern, denn sie können nach den Forschungen des Genea logen nicht nur einen Stammbaum ausslcllcn. sondern auch die notwendigen Ahnenbilder sich beschaffen. Die Tätigkeit dieser Stammbaum Fabrikanten gewinnt da durch besondere Bedeutung, datz in Amerika zahlreiche Vereine bestehen, die einzig und allein den Zweck baben. Ahnen aus findig zu machen. „Die Töchter der Revolution" und „Die Söhne der Revolution" sind die bekanntesten Vereinigungen dieser Art. Ihnen können alle Frauen oder Männer ange hören, die den Beweis liefern, datz einer ihrer Vorfahren in der Zeit von 1776 bis 1783 Amerika vaterländische Dienste er wiesen hat. Um dies zu beweisen, wird dann Dr. Jordan in Anspruch genommen. Und es geschah noch kein einziges Mal, datz Dr. Jordan, wenn ein Millionär sich an ihn wandte, in dieser Angelegenheit versagte. Aber, die Ahnensucht geht noch weiter. Es besteht auch ein Verein, der selbst die Mitglieder der „Töchter und Söhne der Revolution" als Emporkömmlinge betrachtet. Die Mitglieder der Gesellschaft „Der kolonialen Damen" stammen nämlich — wenigstens so behaupten sie cs — von lauter englischen Aristo kraten ab. Ihre Vorfahren sind anno dazumal aus England ausgcwandcrt und — da es ihnen in Amerika gut ging, blieben sic dort und schafften damit die Grundlage eines wirklichen amerikanischen Adels. Diese Ahncnsucht ist heute in Amerika stärker als je. Die Ahnen werden für gutes Geld fabrikmätzig erzeugt und Hunderte Ahnen werden für gutes Geld fabrikmätzig erzeug, und Hunderte in die höchste Gesellsckmst zu erzwingen. K. K. Vraunschweigs Naabcdcnknial. — Bei dein Wettbewerb um ei» zum 100. Geburtstag Wilhelm Raabcs in Braiinichmeig zu errichtendes Denkmal des Dichters ist der Entwurf des Münchener Bildhauers Pros. Fritz Vehn in erster Linie zur Ausführung gewählt worden, vorausgesetzt, datz gcwi'se Acnde- rungcn vorgcnommen werden, zu denen sich der Künstler in zwischen bereit erklärt hat. Bchn hat einen Brunnen oeichancn. der ein Medaillonbildnis Randes trägt und von cincn^ Fabel tier, einem Ereiseneinhorn. hekröni wird. An zw-uter Stelle ist von den Preisrichtern, unter denen sich die Bildhauer Pros. Lederer Berlin, Prof. Hermann Hahn und Pro, Mar-Hocne- Münchcn. befanden, der Entwurf von Protz Jakob Hosmann- Braunschweig genannt worden. Die Entwürfe lind eure Woche lang der Oesscntlichkeil zugänglich. Hygiene - Lehrgänge sür Lehrer und Lehrerinnen. Der Reichsaussckutz für hygienische Bolksbelehrung veranstalte! im Anschluß an die Internationale Hygiene-Ausstellung Hygiene- Lehrgänge für Lehrer und Lehrerinnen. Für Bolds- und Mittel- schullchrer ist ein Lehrgang in der Zeit vom 28 bis 30 August, für Lehrerinnen vom 8. bis 10 September, sür Berufsschullehrer vom 25. bis 27. August und für Berufsschullehrerinncn vom 8. bis 10. September d. I. vorgesehen. Die Kosten für drei Tage Logis. Beköstigung. Besuch der Ausstell »na. Borträge und Füh rungen betragen 20 Mark je Person nebst einer Einschreibe- gebühr von 2 Mark. Fahrpreisermäßigungen werden vermittelt. Meldungen sind unler gleichzciltger Einsendung von 22 Mark aus das Postscheckkonto des Reichsausschusses. Berlin .31 035, für Lehrer bis zum 12. August für Lehrerinnen bis zum 24 Au gust d. I. an den Reichsausschutz für hygienische Balksbeleh rung. Berlin NW 6. Luiscnplatz 2 4, zu richten. Ausländischer Besuch auf der Internationalen Hygiene Ausstellung. Der frühere griechische Hygiene Minister, Dr. Dox indes, Präsident der griechischen Liga für Kinderivohl- snhrt, und zwei Begleiter sind in Dresden eingelrossen, um mehrtägige eingehende Studien im Deutschen Hygiene Museum und iit der Internationalen Hygiene Ausstellung vorzrinehmen