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OnternLituns und V^issen stlr. 142 — 22. Zuni IY30 8:lcli8i8olM Voik8r:Lllunx Die ledern äe8 Ubsnon Von Paul 5>clinlre. Sicut cedrus Libani multiplicabitur. Ps. 91.13. Und üppig wie eine Zeder des Libanon wird er gedeihen. Psalm 91. Von dem ehemaligen üppigen Zcdernbestande des Libanon ist uns nurmehr das geflügelte Wort: „Zedern des Libanon" verblieben. Hätte ich nicht an der Pfarrkirche zu Radibor und im Pfarrgarten zu Edier Zedernbäumc gesehen, aus dpn Libanon habe ich keine kennengelernt, trotzdem ich von Beirut bis Damaskus den ganzen Libanon durchquert, weil die Zedern des Libanon so gut wie ausgerottet und ausgestorben find. Freilich wird noch von eurem Zedernwäldchen, einem auf dos sorgsamste behüteten Naturpark von einigen 100 Zedern am Zeüernberge des Libanon „Dschebel el-Arz" berichtet. Im deutschen Blätterwald las ich erst kürzlich folgende Mitteilung. „In Deutschland gibt es einen wirklichen Zedernhain. Dicht bei dem freundlichen Städtchen Wein he im an der Mrgstrahe dehnt sich dieser Zedernwald, der einzige in ganz Deutschland, der nach forstmännischen Grundsätzen angelegt und durch tüch- iige Forstleute gehegt wird. Das gute Gedeihen dieser exotische» Gäste erklärt sich daraus, das; die Gegend dort ein sehr mildes Klima hat". Also auch in diesem Falle brauchte man nicht weit noch dem Süden zu reisen und den Libanon zu besteigen, uni dort zahlreiche Zedern oder gar einen üppige» Waldbestand dieser biblische» Bäume anzustaunen. Und doch Habel, die Zedern auf dem allehrivürdigen Liba non ihre bodenständige Heimat. Aber die türkisch-mohamme danische Mißwirtschaft hat, wie in Palästina so auch hier im ehemaligen sprichwörtlich reichen Zeder,ibestand des Libanon arge Verwüstungen angerichlet. Der Wirklichkeit entsprechend nurd also auch unsere Ueberschrist heiße» mögen: Die biblischen Zedern und der Libanon. Mögen uns also beide einzeln er zählen. was das christliche Herz erquicken könnte. Ta hebt es zunächst am Zcdernberg „Dschebel el-Arz" des Libanongcbirges in einer Höhe' von 1028 Nieter an und es rauschen die ältesten Zedern, die nach ihrem Umfange von 13 bis 1-> Meter auf ein biblisches Aller schließen lassen von ihrem früheren Reichtum und ihrer biblischen Bedeutung besonders beim salomonischen Tempelban zu Jerusalem. Die Psalnnvorte des Introitus im Commune Conscs- soris non Pontif. „Justus ut palma Florcbit, sicut Cedrus Libani multiplicobilur: Ter Gerechte wird blühen gleich der Palme und üppig wie eine Zeder des Libanon wird er ge- t hen", deuten auf den zahlreichen Zedernbesland des Libanon. 2 er Psalm 103,10 weist hin auf die Zedern als Baumriescn des L banon. die der Schöpfer gepflanzt und sie satt werden läßt rem Regen und Tau des Himmels; die aber auch seiner All macht nicht zu trotze» vermögen: denn seine Stimme zerschmet- te>t die Stärke der Zedern des Libanon. Ps. 28.0. Hoch- prichätzl wurde von jeher die Güte des Zcdcrnholzes. das man vorzüglich zu Prachtbauten verwandte. Daher entging nichts dem scharfen Auge eines Saloinon. der als Naturfreund und in seiner Weisheit zu reden wußte über die Bäume von der Zeder, die auf dem Libanon wächst, bis zum Mop auf der Mauer, slil. Könige 4.33). Als der Auftrag des Herrn zum Tempcl- bau an Salomon, dessen Weisheit die Weisheit aller Morgen länder und Aegppter iibcrlraf slil. Könige 4.30) erging, da sandte er alsbald Boten zu Hirom. den König von Tqrus und Beherrscher des Libanon, slil. Könige 5.2.) Und Salonion laß König Hirom sagen und ihn bitten: „Gib Befehl, daß mir deine Diener Zeder» vom Libanon fällen . . . denn du weißt daß unter meinem Volke niemand ist, welcher Holz zu fällen versteht, wie die Bewohner von Sidon; und Hirain gab zur Antwort: „Ich werde ganz deinen Wunsch erfüllen bezüglich des Zcdcrnholzes, meine Knechte werden cs von Libanon bis an das Meer bringen; und also gab Hirain dem Salomo» Zedern- Oedanken um Obersnnner^au Ich sitze im oberen Drittel des neuen, kühn und kühl und sachlich aus Eisen und Holz konstruierten Festspielhauses, in einer der vielen Aufführungen dieses Jahres. Es sind allein dreiunddrcißig vom 11. Mai bis zum 28. September offiziell jestgelegt. Und neben diesen programmäßigcu Aussührungcn finden, je nach Wunsch und Zudrang. Wiederholungen statt. Die Ausführung, der ich beiwohne, ist eine solche Wiederholungs ausführung. Der Zudraug zu ihr ist so stark, daß wiederum so ziemlich alle Plätze besetzt sind, und die Halle saßt 5200 Per sonen. Schon das Gefühl, mit einer so großen Theatergemeindc, die sich aus allen Schichten und allen Ländern zusaminensetzt. vier Vormittags» und vier Abendstunden gemeinsam in dieses Erlebnis gezwungen zu sein, ist selbst für einen, der die Massen des Stadions, des Sportplatzes und des Großen Schauspiel hauses um sich erlebt hat. von suggestivem Eindruck. Durch die offenen Nundbogen über der gutgeglicdcrten Passionsbühne sicht man ins Freie, in den blau-weißen baye rischen Himmel und auf die hohen Matten und Halden des Ammergaus. Die Dorsschwalben fliegen ungestört ein und aus. und ihr Zctschcrn mischt sich unbekümmert in die ernsten Biihnenvorgänge. Die Taube», soeben noch in den Körben und Käsigen der Händler und Wechsler im Jerusalemer Tempel, werden von Christus vertrieben; aber sic heben sich in sicherem, blitzendem Bogen über die Bühne hinaus und flattern zurück auf ihre Baucrnhöse. Einige Male kräht ein Hahn. Ich denke: sehr zur Unrechten Zeit! Denn er kräht schon in die ersten Bilder vom Einzug in Jerusalem. Aber nachher bei der Ver leugnung des Petrus kräht gar keiner. — Das Wundervollste vollbringt die Sonne. Wenn sie ihren Tagvbogen von morgens acht bis abends sechs während der Spieldauer abschreitet, immer steht sie mit ihrem Gold in der Bühne, — ein meisterhafter Bclcuchtungsinspizient. ' ^ Alles das hat einen so reinen, friedlichen Naturton. daß mich schon das unwillige Auto stört, das hinter meinem Rücken, außerhalb der Fcsthallc seine Rangierkunststiicke macht, mit auf- drinaliiber Hupe und vorlautem Motor. Wenn ich die Augen schließe, höre ich gerade den barocken Text, den die Spieler ehrlich dialektisch färben. Er ist nicht besser und nicht schlechter als die Texte aus jener Zeu überhaupt, ein wenig lehrhaft pathetisch, ein bißchen blumig- stißlich hier und da. Aber die ihn sprechen, glauben an ihn Holz ganz nach dessen Willen und Friede war zwischen Hirain und Salomo» und beide schlossen einen Bund. III. Könige 5. 6—12.) Und es arbeiteten, so berichtet uns die Bibel, auf den Höhen des Libanon 30 000 Israeliten im Verein mit den Werkleuten des Königs Hiram und stellten das ganze Holz- werlr zumeist aus Zedern fertig. Außerdem arbeiteten daselbst auch 80 000 Steinhnuer und 70 000 Lastträger. Noch jetzt er regen die kolossalen Steinquadern der Unterbauten vom Tem pel zu Jerusalem, wie man sie besonders an der Klagemalier sieht, das Staunen aller Kenner. Nur die ungeheuere Anzahl der Arbeiter gibt einigen Ausschluß über Herbeischaffung und Bearbeitung solcher Steinmassen. Nach 7 Jahren, fast genau 1000 Jahre vor Christus, erhebt sich auf dem Berge Moria der Riesenbau des Tempels, ein Prachtwerk ohnegleichen! Und alles ivar mit Zedernhalz be deckt, so daß man durchaus keinen Stein von der Wand sehen konnte (3. Kön. 6, 18). Stahe an der Burg Sion erbaute er sich eine Sommerwohnung „Waldhaus des Libanon" genannt, weil es ganz aus Zedern des Libanon erbaut mar, und von Gärten umgeben, wie im Walde des Libanon stand. Und mit Getäfel von Zedern verkleidete er den ganzen Raum, welcher auf 45 Zedernsäulen stand <3. Kön. 7, 2—3). Auch erbaute er eine Thronhalle und verkleidete sie mit Zedernholz vom Boden bis zur Decke s3. Kön. 7, 7). Zedern des Libanon, zu vielen Pracht bauten habt ihr Holz geliefert, aber hier bei den salomonischen Kunstbauten, da seid ihr auf den Thron erhoben worden und habt mit unvergleichlicher Pracht Gott und Menschen gedient. Und die Zedern des Libanon, sie rauschen und rarinen von ihrer schönen Heimat, aber auch von ihrem Nährvater, dein Li banon. Wie oft gedenkt seiner das Buch der Bücher, wie viel fach wird er gepriesen wegen seiner Naturschönheiten, nicht zu letzt im Hohenliede 14, 15: ..... ein Garten Quell, Brunnen lebendiger Wasser, wie sie niederrauschen vom Libanon": sind doch die Täler im Libanongebirge ihres Reichtums an Quellen und der hierdurch erzeugten üppigen Vegetation wegen be rühmt. Daher spricht auch die Bibel direkt von der Herrlichkeit des Libanon <Is. 35, 2). Der Libanon, vom hebräischen „laban", d. i. das weißglünzende Gebirge, hat seinen Namen von dem mit ewigen Schnee bedeckten Gipfel des Hermon <2800 Nieter) und des Timarun <3212 Nieter). Zwei parallellaufende Berg ketten in einer Länge von 150 Kilometer, westlich der eigenliiche Libanon, bei Beirut ins Mittelländische Meer steil unteriau- chend, und östlich der Antilibanon, der sich gegen Damaskus und das arabische Wüstenmeer abdacht. Die mannigfaltige Herrlich keit des Libanon besingen denn auch arabische Dichter: „... er trage auf seinem Haupte den Winter, auf seinen Schultern den Frühling, in seinein Schoße den Herbst und zu seinen Füßen schlummere der Sommer." Während sein Haupt in Höhen über 3000 Nieter eisige, schneebedeckte Gipfel bilden, herrscht an sei neu Füßen in Beirut sommerliche Sonnenglut. Es war am 1. Mai. an einem Dienstag, früh 8 Uhr, als wir mit unseren Pilgerautos das sonnige Beirut auf schön asphaltierter Straße verließen, Hütten mir noch im Badeanzug schwitzen mögen. Je höher wir uns an den Bergabhänqen des Libanon hinauswanden, desto merklicher nehmen die Wärmegrade ab. desto schneeiger wurde das Mailüfterle und desto angnehmer der schützende Ueberwurf, zumal wo mir an nahen Schneefeldern vorbeisuhren. Der Libanon ist tatsächlich das Gebirge der immerwck,.-en den 4 Jahreszeiten. Neben der von den Franzosen schön ange legten Poststraße verbindet seit 1805 auch die 142 Kilometer Und dieser Glaube strömt über die Zeitunterschiede hinweg in die Herzen. Auch wir sind ja nicht hierhergckommcn aus Berlin wie zu einer Premiere, nicht einmal wie man nach Salzburg zu Max Reinhardt geht. Viel weniger wie zu irgendeiner Ncgie-Sen- satto», deren häufige Verlogenheit und Bluff wir in den letzten Jahren zur Genüge erlebt haben. Oberammergau ist für alle, die kommen, ein Ort der Ferien vom Ich. Und die Obcrammergauer fühlen ihren besonderen Beruf darin. — das betonen sie gerade dieses Jahr, wo sie seit dem Kriege ihr Spiel zum ersten Male wieder aus breiteren, glücklicheren Voraussetzungen gestaltet haben — ihre Gäste im Geiste des Friedens zu einen. Die Münchener init den 'Norddeutschen, die Bauern des bayerischen Hochlandes mit unseren kleinen Leuten aus der Gegend des Wedding, uns Deutsche mit den vielen Ausländern. Menschen, die nie in ihrem Leben Theater gesehen haben, mit solchen, die jede Woche drei, vier Uraufführungen erleben. Wie gern vertraut man sich diesem Frieden an, begibt sich in ihn hinein, birgt sich in ihn. Er ist ohne Worte und Gesten. Aber er ist da. Es ist eben jener Friede, wie ihn die Welt wirklich nicht geben kann. Wer weiß das mehr als wir Groß städter, die mir sein Gegenteil, die Unruhe, die Hast, die Un beständigkeit, zum unfreiwilligen Lebenselement, zur Muß- Heimat haben! Er ist von heiliger Ruhe. Aber er ist auch von großer Gewalt und Erschütterung. Man überhört und vergißt es nicht, wenn fast sechstausend Menschen plötzlich im Innersten getroffen sind, alle Frauen verstohlen die Taschentücher ziehen und auch viele Männer sich über die Augen fahren. Gerade dann aber ist der Friede, dieser in sovielcrlci Deutungen be« schworen« Regent unserer Wunjch-Zukunst, unter uns getreten. » Macht «s da soviel, daß schon gleich beim Umsteigen an der von München kommenden Kleinbahn Plakate und Verkaufs- ständ« uns anrufen, ja kräftig anschreien? Daß schon den Ge päckträgern komisch-protzig lange Naturperrücken unter den roten Dienstmützen hervorquellen. Daß der endlose Strom der Passionsspielgäste, durchsetzt mit geschäftstüchtigen heimischen Landauern und Autos (alles für die paar Schritte!), „modern geregelt" wird von Verkehrsschutzleuten eigener Oberammergauer Prägung? Sic stehen auch im Festspielhaus selbst, diese beinahe preußisch strammen Leute, vorn neben den die Bühne flankieren den Lorbeerbäumen: und sie knd dt« einiiaen. di« nickt nack» vor« Was hast du Nasen im Haar und aus den Wangen! Wie stammt durch das selige Jahr Maria, die Nase klar, czeseczuet geczauizen! Und sieh! Im blühenden Karn mailt sie, die Nase ahne Tarn, und am Hna.eu voll Näselein und am Bercz mit blühendem Wein. llkundk. * -H s-4 N ^ lange „Libanon Bahn", die in elegante» Windungen bis 1500 Meier steigt, jene beiden Meerwächier Beirat und Tamaskus; Beirut am Busen des Mittelländischen Meeres und Tamaskus am Rande des arabischen Sandwuslen Meeres. Eigenartig ist der Libanon auch in seinen Bewohnern der „priviiegierien Pro vinz Libanon". Bon den beiden Bergvölkern sind die Maroni- ten, 200 000 an der Zahl, opfersreuüige, katholische Christen und die Drusen, an tlOOOO, fanatische Mohammedaner mit heidnisch- christlichen Gebräuchen. Maronilen und Drustn. zwei Geöirgs- nachbarn, aber einander Todfeinde, besonders seit den blutigen Metzeleien vom Jahre 1800 her. Die Maronilen, ihren 'Namen wohl vom HI. Able Alaron. der um das Jahr 400 hier lebte, her leitend, zeichnen sich aus durch Tapferkeit. Glaubenslreue uad Anhänglichkeit an den apaslolischen Such!. Ihr Land weist zahl reiche Kirchen nuf und wird vielfach von Iesuiieninission iren aus Beiru! betreu!. Infolge eines Indierausiiandes gegen die Engländer verursachten die fanaiisierten Mohammedaner vom 0 bis tl. Juli 1800 in Damaskus ein furchtbares Biulbad unter den Christen, metzeilen an 0000 Christen nieder und verschlepp ten Frauen und Mädchen in schmachooile Sklaverei. Dies war das Signal für die mohammedanischen Drusen ans dem Liba non. die nun ihrem blutigen Haß gegen die treuen katholischen Maronilen freien Lauf ließen Eine sranzösische S!.aie> pedbion drängle nach diesen schrecklichen Geschehnissen die wilden Dru sen mehr nach dein Süden in das Haurangrbirge und die Nlara- niien erhielten in der eigenen Libanonprovinz einen besonderen christlichen Gouverneur mit eigener iibancsischer Miliz. Bon weitem nehmen sich die maroniiischen Cieoelnnaen aus wie überdiinchte Schwalbennester, hastend an den FeKabhängen des Libanon. Ihre nähere Umgebung verrät einen angemessenen Wohlstand, Hervargerufen durch unverdrossenen Fleiß und zähe Arbeitskrasl ihrer Bewohner. Freilich sind die Wege dahin steil und unwirliich. Nicht ohne 'Absicht wurden solche schwer zugäng liche Orte gewählt, bilden sie doch schon eine natürliche Schatz- feste gegen ihre geschworenen Feinde, die mahannncdanischen Drusen. Der Hauptarl der Lilianonprovinz ist die Maronilen- sladt Der el-Kamar, südlich von Beirut. Noch einmal, znm 'Ab schiede lenken wir unsere Blicke zu den höchsten Gipfeln de» Aniilibanan. dem Herinan, und des Libanon, dem Dhar ei Cho- dib. Ter Hermon. arabisch Djebel esch Scheich, d. h. König der Berge; hebräisch Sion. d. h. der Erhabene. erreicht eine Höhe von 2700 Nieter. Ihn überragt aber noch der 3007 Meier hohe Cho- dib über dem berühmten Zedernhaine südöstlich van Tripoli im eigentlichen Libanongebirae. Bischof Keppler bezeichnet in seinem lesenswerten Buche „Wanderfahrten und Wallfahrten im Orieni" den Libanon mit leyen. sondern ins Publikum: um die zu erwistcheii. die trotz der halbmeterhohen Dstrbote aus der Seitenwuud gegen das Photo graphiere» ihre Apporaie zur Bühne richten. Alles das kann diesen Frieden nicht stören. 'Auch nicht die Geschäftigkeit der Dörfler, die aus jedem der blaulen, bunt bemalten Häuser, aus jedem Laden, aus jedem batelgcwordeuen Gasthaus ihren Borteil zieht. Das ist gesunder Zug des 'Mensch lichen. Altes das wird überall so und schlimmer sein, ist selbst verständliche Begleiterscheinung. Es wird nur hier gern in fulscher Neben,lebeuhrii von wichen, die es z» Hallst mabrhaitig nicht bester macke': oder »mären würden, durch die ..morulsthe Brille" doppelt so .,tüchtig" gesehen. Mich hat die Verncherung ! eines langhaarigen Schul lumm in der ..Wöbs" sder kurzen Jacke und Hose), als ich schon am 'Bahnhof augz!i.I, wurde um wein niit anderem zum Hausen verhimmeltes Gepäck. ..Hier wird nix 'stohl'»", init vielein, wenn nich: mil allem versöhnt. Mil allem. — außerhalb des Fcstsplelhauses! Deuu innerhalb muß ich — ganz im Sinne und Geist der heiligen Suche — mit strengstem Maßsiab messt i. Nicht mit jenem, den ich aus der Stadl der dreißig Theater mitbekommen habe; den Hab ich in ».einem Kosjer gelüsten Nicht mit dem Maßstab vletistischer Svlitierrichterei. die mO "str bissenheit das Theaterhaus zum Bethnus machen will, jene stockige Frömmigkeit, die am liebsten die ersten Worte die A I c> i s L a n g. der groß«, ruhig-crnsie Christus, heiligen Zornes in den Raum spricht, aus ganz Obcrummergau und nicht auf Jerusalemer Tempel bezöge,, wisse» möchte. Es wäre surchtbar, trüsen diese Worte nur ein Gran Wirtlichkeit: „Die Fremdlinge, die aus den Ländern der Heiden komme». Gott anzubelen. — in diesem Gewichte des Wttcl)ers hier sollen sie ihre Auduchr verrichten?" Es wäre furchtbar! Aber es ist unmöglich! Denn noch immer hat der Pferdesuß kräftig und merkbar ausgeschlagen, wenn der oder das Böse im Mantel der Heuchelei und Verlogenheit anslrat. Wieviel mehr in der Maske des Erhabenste»! Um der Tränen willen, die in den 'Blick der Menschen steigen, welche gesehen haben, wie Jo hanna Preisi » ger. die Magdalena, de:» Herrn die Fuße salbt; oder wie A n ni Nutz, die Darstellerin der Mutter Got tes. Christus begegnet: es ist unmöglich, solche Erlebnisse zu er schleichen. Und fallen die schon billigen An.würse über di« Dollartiichligkeit der Oberammergauer vor jedem wirklich ge- rechten Blick zusummcn. die dreckigen Witze über den sex appeal der Magdulena — man sckämi sich naänräglich im Angesicht de»