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Sächsische Volkszeitung : 22.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193006229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300622
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300622
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-06
- Tag 1930-06-22
-
Monat
1930-06
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.06.1930
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Gegen den Alkoholmissbrauch Katholische Kundgebung Dresden, 21. Juni. Fast täglich hat die Zeitung von Un fällen, Gewalttätigkeiten, Gerichtsverhandlungen oder sonstigen unerfreulichen Tatsachen zu berichten, bei denen der Alkoholis mus als Ursache anzusprechen war. Viel Elend könnte gelindert werden, wenn die Aufklärung über die enormen Schäden des Alkoholmißbrauchs in immer breitere Kreise der Volksschichten hineingetragen wird. Deshalb sei hier nochmals auf den Drit ten Deutschen Alkoholgegnertag aufmerksam ge macht, der vom 23. bis 25. Juni in Dresden abgehallen wird. Im Rahmen dieser Tagung treten auch die katholischen 'Alkoholgegner in S o n d c r v e r a n st a l t u n g c n zusammen, die im Kol- pingshaus, Käufferslraße 4, stattfinden. Besonders nach drücklich sei hier nochmals auf die Kundgebung des Rcichsausschusses Deutscher Katholiken gegen den Alkoholmihbrauch hingewiesen, die am Sonntag abends 8 Uhr im Kolpinghaus stattsindet. — Es sprechen: Prälat Lichtenberg, Berlin; Diözesanjugendpräses Pfarrer Sprentzel, Bautzen, über: Wir deutschen Katholiken im Kampfe gegen die nioderne Alkoholnot. Der Abend wird von Darbietun gen der katholischen Jugend Dresdens umrahmt. Die Katholiken Dresdens, insbesondere die führenden Mit arbeiter in den katholischen Vereinen und Kongregationen sind herzlich und dringend eingcladen. Der Eintritt ist frei. Der Mahnruf der deutschen Bischöfe im gemeinsamen Hirtenschreiben gegen die Alkoholnotl „Aus allen Teilen unseres Vaterlandes und aus allen Schichten unseres Volkes mehren sich die Klagen über den zu nehmenden Mißbrauch des Alkohols. Auf dieses Massenelend weisen näher hin die Berichte der Wohlfahrts-, Ge sundheit?- und Jugendämter, der Krankenhäuser. Irren- und Strafanstalten, Trinkerfürsorgestellen und Trinkerheilstätten. Es werden 4,5 Milliarden Mark jährlich für alkoholische Getranm ausgegeben, dazu über 2 Milliarden Mark für Krankenanstal ten und Zuchthäuser, um die Opfer des Alkohols unterzubrin gen. Diese Summe von 6,5 Milliarden beweist mehr als lange Darlegungen, wie üppig die Giftpflanze des Alkoholismus wächst. Angesichts der Riesengröhe des Uebels der Unmätzigkelt er achten wir es als eine heilige und dringende Pflicht, ein gemein- sames ernstes Hirtenwort über die Verwerflichkeit dieses Lasters an euch zu richten und euch nachdrücklich hinzuweisen auf das Gebot der Selbstverleugnung und Entsagung, das Christus sei nen Jüngern gegeben hat, und das auch heute noch seine volle Geltung hat." Mit diesem Hinweis des deutschen Episkopats 1227 wur den die deutschen Katholiken zu einem intensiven Abwehrkampf gegen den Alkoholmihbrauch aufgerufen. Erfreulicherweise geht diese Arbeit gut voran. Im Neichsausschnß deutscher Katholiken gegen den Alkoholmißbrauch haben sich über 4» katholische Neichsverbände mit den katholischen Abstinenzverbänden zu ge meinsamer Arbeit vereinigt. Der Kreuzbund, Reichsverband ab stinenter Katholiken, hat in den letzten Jahren eine günstige Entwicklung genommen. Möge auch in der Diözese Meißen die Arbeit kraftvoll aus genommen und durchgeführt werden! Diese Arbeit durchzusüh- ren ist Sache des neuen Diözesan Katholikenausschusses gegen den Alkoholmitzbrauch, der im Einvernehmen nnt dem hachwür- digsten Herrn Diözesanbischof Dr. Schreiber nunmehr gebildet wird. » Das sonstige Tagungsprogramm der katholischen Alkohol gegner: Sonntag. 22. Juni, 9 Uhr, Kreuzbund: Bundesausschuß sitzung. — 10.30 Uhr Festgottesdienst in der Kath. Hofkirche. — 20 Uhr Neichsausschus; Deutscher Katholiken gegen den Alkohol mißbrauch, Kundgebung. — Montag, 23. Juni. 16 30 Uhr Tagung des Bundes kath. abstinenter Erzieher. — Montag. 23. Juni, 18 Uhr Diözesantagung des Kreuzbundes. Sommers Beginn Der Beginn des kalendarischen Sommers, der diesmal aus den 2 2. Juni um 5 Uhr früh füllt, ist in diesem Jahre durch die Wilterungsoerhältnisse gewissermatzen überholt. Der wärmste Juni, den wir in Mitteleuropa seit dreizehn Jahren erlebt haben, hat uns schon seit Wochen in den Hochsommer versetzt, und seit langer Zeit macht der erste der drei Sommermonate seinem Namen wieder einmal Ehre. In seinem bisherigen Verlaufe gleicht der Juni völlig dem heißen Juni von 1017, der der wärmste und beständigste Monat dieses auch sonst warmen und beständigen Sommers gewesen war. Ob ähnlich hohe oder noch höhere Temperaturen auch im Juli und August erreicht werden, läßt sich gegenwärtig natür lich noch nicht sagen; immerhin spricht nichts dafür, daß der Sommer, der so vielversprechend eingesetzt hat, jetzt, an der Schwelle des Hochsommers, seinen Charakter grundlegend ver ändert. Wir haben den mildesten Winter seit vielen Jahrzehnten hinter uns, und die Witterungsslalistik lehrt, daß die wärmsten Sommer in der großen Mehrzahl der Fälle auf sehr milde Win ter gefolgt sind. Ein ungünstiges Vorzeichen für den Hochsom mer pflegt nur allzu frühzeitig eingetretene große Hitze zu sein, die aber während der eigentlichen Frühlingsmonate gefehlt hat. Es hat zwar einzelne Jahre gegeben, in denen »ach großer Mai- und Iunihitze der eigentliche Sommer bei kühler Witterung ver regnete, wie zum Beispiel 1010; in solchen Sommern stellte sich aber der Umschwung immer schon um die Iunimitte ein, und nachdem diese Klippe diesmal bereits umschifft ist, besteht wenig Anlaß zu der Vermutung, daß ein solcher Rückschlag jetzt noch eintritt. Man darf aus alledem also auf einen schönen, vielfach heißen Hochsommer rechnen. Die unmittelbare Ursache der trockenen Witterung liegt in der Vorherrschaft eines mächtigen und sehr beständigen Hochdruckgebietes, das über Mitteleuropa oder nörd lich davon lagert. Liegt es über uns, dann ist das Wetter wol kenlos oder heiter bei sehr geringer Luftbewegung. Liegt es aber nördlich von uns, so ist das Wetter auch nicht anders, nur weht ein gleichmäßiger Wind von Osten, aus den großen Land- gebieten Osteuropas, wo um diese Zeit die Sonne das Festland fast in eine Heizplatte verwandelt. Wegen der großen Luft trockenheit gerade dieser Luftmassen aus dem Osten, sind dann lliegcnfälle ausgeschlossen, sogar Gewitter sehr selten. vr«L«j«n un6 Umg«vu7>9 Arbeitshygienischer Vorkragskurs Anläßlich der Internationalen Hygiene Ausstellung ver anstaltet die Deutsche Gesellschaft für Gewerbehygiene in Ge meinschaft mit der Hygiene-Akademie in Dresden in der Zeit vom 23 bis 26. Juni d. I. einen arbeitshygienischen Bortrags- kurs. Im Nahmen des Kursprogramms werden grundsätzliche Fragen der Wissenschaft und Praxis der Arbeitspsychologie und Arbeitsphysiologie behandelt, insbesondere die Probleme Arbeit und Ernährung, Ausgaben und Methoden der ArbcitSrationali- sierung, Ermüdung und Erholung, Arbeitsplatzgestaltung. Ar beitsraum und Rationalisierung in ihrer Bedeutung für den Arbeitsschutz. Arbeit und Sport, Berufs-Kunde und Berufs beratung und sonstige wichtige Fragen, die sür die gesundheits- gemäße Gestaltung des 'Arbeitsprozesses von wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung sind. Neues aus Sem Zoo Anfang Mai konnte die Geburt einer gefleckten Hyäne gemeldet werden, erst jetzt aber ist das interessante Junge zu sehen. Sechs Wochen lang hat es die Mutter in ihrem dunklen Höhlenlager gepflegt, aus dem sie auch jetzt den größten Teil des Tages zubrlngt. Es mag vielen verwunderlich erscheinen, daß eine Nachzucht bei den gefleckten Hyänen so seilen sein soll, wo doch Löwen und Tiger. Giraffen,und Nilpferde in der Gefangen schaft regelmäßig züchten: die Erklärung daraus ergibt sich aus der Schwierigkeit, das Geschlecht der gefleckten Hyäne zu erkennen; der Tiergärtuer war deshalb nicht ohne weiteres im stande. ein wirkliches Paar mit Sicherheit zusammenzustellcn. Erst vor einigen Jahren ergaben sich zwei im Leipziger Zoo zusammengehaltene Stücke, obwohl sie beide wie Männchen aus sahen, als ein Pärchen und seitdem ist die Nachzucht bereits mehrmals gelungen. Tie Jungen haben ein ganz anderes Aus sehen wie die Alten, sind einfarbig dunkelbraun bis auf den Kopf, an dem hellere Töne eine Art Gesichts-Maske bilden. Die Beobachtung des Jungen mit der Mutter in dem großen Flug käfig (Geier und Adler), die man vorläufig mit Sicherheit nur gegen Abend und abends spät außerhalb der Höhle sieht, bietet viel Interessantes. Auch das junge Löwentrio ist jetzt so weit gediehen, daß es tagsüber von der Mutter entfernt und in der geräumigen Kin derstube untergebracht wird, wo es von allen Seiten eingesehen werden kann. Die 4 jungen Tiger-Löwen Bastarde sind dagegen wohl sichtbar, aber noch in dem engen Gelaß im Innern des Raublierhauses. Die Veranstaltungen auf dem Schaustellnngsplatze zum Besten der Kinderfest-Woche haben in dieser Woche be reits vielen Hunderten von Kindern große Freude bereitet; am Sonntag werden es hoffentlich Tausende sein, die sich an den unentgeltlich dargebotenen Belustigungen erfreuen. Am Dienstag mit dem Johannistag geht die Kindersestwoche zu Ende. Zuchlhausslrase für Mordversuch Dresden, 21. Juni. Das Dresdner Schwurgericht verurteilte am Freitag, den 32 Jahre alten Monteur Paul August Rudolph wegen Mordversuchs an seiner Ehefrau in zwei Fällen zu 4 Jahren Zuchthaus und 4 Jahren Ehrverlust unter Anrechnung der seit Ende d. I. erlittenen Untersuchungs haft. Rudolph hatte am Silvesterabend 1022 seine Frau da durch zu töten versucht, daß er von der Küche in das Schlafzim mer seiner Frau einen Gasschlauch legte und Gas ausströmen ließ. Die Frau erwachte aber rechtzeitig und stellte das Gas ab. Am 27. Januar d. I. schüttete N seiner Frau Höllenstein und Salpetersäure in den Kasfee. Die Frau trank jedoch die Flüssigkeit nicht, sondern brachte sie zur Polizei, worauf R. verhaftet wurde. : Um die Uebcrmittelung der Wahlergebnisse zu beschcuni- gen, hat das Polizeipräsidium auf besonderes Ansuchen am Tage der Landtagswahl, Sonntag, den 22. Juni 1930, in der Zeit von 5 Uhr abends bis 2 Uhr nachts die Straßen 1. Ordnung für den Verkehr mit Fahrrädern und Motorrädern freigegeben und ge stattet, daß die Führer der Fahrzeuge, ohne abzu sitzen, die Straßen 1. Ordnung überqueren und aus einer Seitenstraße in eine Straße 1. Ordnung oder aus einer Straße 1. Ordnung In eine Seitenstraße nach links einbiegcn. Als Ausweis fiir diese Berechtigung dient eine weiße, mit der Aufschrift „Presse dienst" oder „Wahldienst" versehene und vom Polizeipräsidium abgestemnelte Armbinde. : Die neue Elbterrasse. Wegen Ucberlassung des Geländes an der Elbseile des vormals staatlichen Fernheizwerkes zur Er- Weiterung der Promenadenterrasse ist ein Vertrag zwischen der Stadt Dresden, dem Finanzministerium und der Hotel Bellevue A G. abgeschlossen worden, der in der gestrigen Sitzung des Ge- famtrats genehmigt wurde. Damit wird ein weiterer Zugang zur neuen Terrasse am Hotel Bellevue geschaffen. : Von, Ertrinken gerettet. Am Donncrstagabend wurde In der Nähe der Loschwitzcr Brücke ein lljühriger Schüler in der Elbe von Krämpfen befallen und ging unter. Er konnte jedoch geborgen und durch Wiederbelebungsversuche ins Leben zurück» gerufen werden. Ritteroulsbrand ln Medingen Hermsdorf bei Dresden, 21. Juni. In den frühen Nachmittagsstunden des Freitag entstand im Rittergut Me dingen. das früher dem Kammersänger Friedrich Plaschk« gehörte und vor kurzem von der Landparzellierungs-A.-G. er. worben wurde, ein Feuer, dag sich mit großer Geschwindigkeit ausbreitete. Der Brand fand in den großen Heu- und Stroh- Vorräte,, reichlich Nahrung und ergriff Scheune. Pferde- und Schweineställe, die in kurzer Zeit in ein einziges Flammenmeer gehüllt waren. An der Brandstelle erschienen nacheinander zehn Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften, deren auf opferungsvoller Tätigkeit es gelang, gegen 6 Uhr abends die Hauplgefahr. die lange Zeit sür das Herrenhaus und die in der Nähe stehende Kirä>« bestand, zu beseitigen. Das Vieh konnte zum größte« Teil gerettet werden, doch ist viel wertvolles In ventar und Maschinenmaterial mitverbrannt. Die in den oberen Stockwerken des Herrenhauses befindlichen Bewohner mußten wegen Gefahr der Rauchvergiftung durch di« Fenster in Sicher heit gebracht werden. Nach den bisherigen Feststellungen ist der Brand durch Heißlausen einer Elevatoranlage entstanden. Der Schaden, der aus etwa 200 000 Mark geschätzt wird, soll durch Versicherung gedeckt sein. Steife verlieren bei gewissen Momcnien. In ihrer Inhaltsleere übrigens eine schwierige Nolle. Das gutbesuchte Haus ivartete mit seinem spontanen Beifall nicht erst bis zum Aktschluß. Die Stimmung war ausgezeichnet. Ucbrigens bei dieser Hitze ein Sondercrsolg. den ivir gern der weiteren Oessentlichkeit unter, breiten. Zukunstspläne des Städtischen Schauspielhauses (A lies Theater) in Leipzig. Uraufführungen: „Missisippt" von Georg Kaiser. 20. 9. 30. — „Die Ehe" v. Alfred Dublin, Musik v. Karol Rathaus. 11. 10. 30. — „Der Idiot" nach Dostojewski v. George und Wladimir Cokoloff. — „Talleyrand" v. Carl Lcyst — „Chaplins Himmelfahrt" von Norbert Garai. — Erstaufführungen: „Elisabeth von England" von Fcrd. Bruckner. „Tie Alfäre Treyfuß" von Nehsisch und Herzog. — „Dreimal Austern" von Fritz Schwiefert. — „Der rasende Sperling" von Paul Cchurek. — Nene Kräfte: Helene Sieburg, Berlin. —- Hansi Nasse, Hannover. — Joachim Gottscl>olk. Max Nemetz, Köln. — Max Noack, Bremen. — Man hat in anzuerkenncnder Weise endlich einmal den deutschen Autoren den Vorrang ge lassen. Zur Nachahmung bestens empfohlen. —b—- Salzburger Festspiele 1930. Zu den vom 1. bis 31. August dieses Jahres stattfindenden Salzburger Festspielen sind aus führliche Prospekte in deutscher und englischer Sprache in der Konzertdirektion F. Ries, Seestraße 21 zu haben. Daselbst wer den auch Billetlbestellungen entgegcngenommen. Zeilschrifken Stimmen der Zeit. Verlag Herder u Co., Freiburg i. Br. Aus dem Iul)alt des Iunihestes: Der übernatürliclie Mensch (G. Bichlmair). — Sozialpolitik und Wirtsä-allstheorie (G. Gundlach). — Der Kirchenlehrer der Myjtik (K. Richt- stätter). — Tod und Unsterblichkeit als biologisches Problem (K. Frank). — Besprechungen Hochland. Verlag Jos. Köselscl-e Buchhandlung, Kempten im Allgäu. Aus dem Inhalt des Iunihestes: Revolutionierung der Ehe. (Dr. Matthias Laros.) — Hinduismus und Katholi zismus. (Dr H. E. Zacharias. Vom Werden und Sterben al» objektiven Natursymbolen. (Prof. Dr. H. Andrö). — Kritik. — Rundschau. — Kunsttwilagen. Vom frohen Leben. Verlag der Scholle. Berlin-Weißen fee. Aus dem Inhalt des Iunihestes: Natur oder Uebcrnatur? (Adam Christ.) — Schmerz und Traurigkeit <P. Lhrysostomu» Lonrath O. P.) — Niichternheitsbcwegung? (Hans Heiler.) — Anregungen. reichen? Liegt nicht auch bei »ns altes, was die wirtliche Frei heit betrifft, in undurchdringlichem Nebel? Borziiglich das Bild von „Hamlet und dem Toten gräber" ist höchst anschaulich und glcichnischast. Osenbar hat dem Künstler bei der Kornposition dieses Werkes der 1. Auf tritt des 5. Aufzuges norgeschwebt. Sehr deutlich ist diese Szene getroffen, klar tritt die düstere Stimmung Hamlets zu Tage. Ei» dunkler Tag. der Himmel ist mit Wolken schwer verhangen. Die feine Gestalt Hamlets im Vordergründe. Bleich und nachdenklich steht er vor einem offenen «grabe, aus dem ihm der Totengräber einen Schädel hinausrcicht. einen grinsenden Totemchädel, an dem nichts Menschliches mehr zu erkennen ist. Mit Schaudern spricht Hamlet die Worte: ..Dies war Poriks Schädel, des Königs Spaßmacher." Die Vergänglichkeit alles menschlichen Tuns liegt in diesem Worten, dieser Gebärde Ham lets. Kein spaßiges Wort voll Geist und geheimer Nebenbedeu tung wird man von diesem Schädel mehr hören, kein Wort der Zurechtweisung, daß nur er sich dem König gegenüber erlauben durste, selbst kein Wort über das innerlich trauriae Leben und die Gefahr in der sich dieser Spaßmacher jeden 'Augenblick be fand. — er bra> chte nur dem König zu mißfallen — kann dieler Schädel mehr sprechen. Aber eine andere Sprocke redet diese« Tvtenschäüel jetzt noch, und diese Sprache ist es die Hamlet, und der er schaudernd lcnycht. Wir mögen noch so hoch stehen auf dieser Erde, wir mögen uns noch so viel zu gute tun aus unsere Gaben; eines Tages wird nichts mehr übrig sein, als ein dürres Gerippe mit grin enden« Totenschüdet; und auch dies wird nicht inehr lange dauern, dann bleibt nur Staub von dem, was einst bcivundert wurde wegen seines Verstandes, seines Reichtums, seiner Kunst und seiner Schönheit. Diese Szenen zu malen und all diese Gedanken in die Bil der hincinzulegcn, das ist Nomantisinus. Dies vor allem pflegte Delacroix. Den Gipfelpunkt seiner Entwicklung erreichte er aber in Marokka. wohin er als Begleiter einer Gcsandtschasl gelangt war. Hier reizten ihn vor allen Dingen die bunten, phantastischen Trachten der Einwohner, die vielen leuchtenden Farben des nfrikannclpm Himmels, die Häuser, des Wassers, der Menschen und der Blumen. Prachtvoll in Farbe und Vcleuch- tuug sind die algerischen Frauen in ihrem Gemach. Von all dielen Werken erhalten wir ei» eindrucksvolles Bild durch die überaus reichhaltige Delacroix-Ausstellung im Louvre. ^nton Orsk 8pee. Orchesterschule der Sächsischen Staatskiapell«. I,n 3. und l. S l u d i e n a b e n d der Abteilung Opernschule der OSK. am vonnersiag. den 26. und Freitag, den 27. Juni (8.15 Uhr ii» Katholischen G c s e l l c n h a u s), gelangen Solo- und Ensemble-Szenen aus der Oper von Otto Nikolai „Die lustigen Weiber von Windsor" zur Aufführung. Leitung des Orchesters: am 1. Abend Ernst H i n tz e (Staatsoper» und am 2. Abend Studierende der OSK. Eintrittstzarten und nähere Auskunft durch die Kanzlei Hofrat Schambach, Dresden Blasewitz, Hoch userstraße 9. Dresdner Musikschule (Direktor Hans Schneider). Sonn tag, 29. Juni, 1145 Uhr, Neumarkt 2, Ausführung vor dein Palronalsverein. Zu der Shakespeare-Morgenfeier in Tresden am Sonntag, 6. Juli, vormittags 11.30 Uhr im Schauspieihause sind Eintritts karten auch in der Konzertdirektion F. Ries, Seestrahe 21, zu haben. Tie Notgemcinschast deutscher Wissenschaft auf der Inter nationalen Hygiene-Ausstellung. Wie die Ausstellungsleitung bekannt gibt, hat sich nunmehr auch die Notgemeinschaft deut scher Wissenschaft unter Leitung ihres Präsidenten, Staatsmini- slers Dr. Schmidt Olt in Berlin, entschlossen, sich an der Inter nationalen Hygiene Ausstellung Dresden 1030 zu beteiligen. Es inird zur Zeit eine Sanderschau der Notgemeinschaft aufgebaut, die innerhatb des Platzes der Nationen Ausstellung finden und gleichzeitig mit der endgültigen Eröffnung des Staatenhauses am 28. Juni der Oessentlichkeit übergeben werden wird. Große Wirtschaft Dresden. Sonntag Frühkonzert von 0 30 bis 8.30 Uhr. Miltagskonzert 11.30 bis 1 30 Uhr. Sonntag und Mittwoch nachmittags und abends Militärkonzert (1. und 3. Ball. Inf.-Reg.10); Montags Konzert-Iazzsymphonie-Orchester Kilian: Dienstag, Donnerstag und Freitag große Streichkon- zcrte (Plietzsch-Marko- und Kaufmann-Orchester), Sonnabends Gastkonzerte hiesiger und auswärtiger Zivil- und Militär kapellen. Leipzig. Alter Theater. Das Gastspiel der Gisela Werbe ziok mit ihrer Wiener Theatcrgruppe schafft ein volles Haus. Die Titelrolle des sehr müßigen Lustspiels „Frau Lohengrin" soan Armin Fr jede mann und Fritz Lunzer) ist der bekannten Künstlerin auf den Leib zugeschnitten. Ihre anziehende Natürlichkeit des Spiels und die feinfühlige Ab- gewvgcnhcit ihrer Empsindungs Darstellung sichern der ziel- bewußten Künstlerin einen Borrang, an den die beiden Väter (Fritz Schrccker und Viktor Franz) noch am nächsten heran reichen. Ter „Markus" (Theodor Grieg) möchte noch etwas das Wahlz (N.) Der Land« da teilweise „och Un> lag. den 22. Juni hin, daß die Wahl v dauert. (Nicht bis amtlick^ Stimmzett« im Wahllokal ausg« Wahlberechtigt und Frauen, die a> haben und in Sc angehörlgkelt ist als Zentrums Am Freitagab noch eine Reihe B eine» recht ersreuliä Falke» stein spr lungeir Stadtv. Fa Dr. Schulze und Die Versamm Preußischen Hos wa anwesend. Dr. De süchsisclien Wahlkan als Ringe» um du als Manöver sür di trum wolle seine K entgegenwirke. Es staatsbürgerlicher S splitlerrmg im nich Parole «ine Tat. An das Nescr wurde, schloß sich die Herren Ob Kretschmer. Z Wort ergriffen. A der seine Versa mm hatte, kamen zu W Ausdruck, daß die Mdenkcn und trotz eingetragen hat, ge kurzen Schlußwort saminlung, Kaplan «chließen. Königöhain. ln einer Versamm Partei der Kre darf. Er ging von die geleistete Arbei zelnen Parteien. I politisch nutzbar zu slellnng einer eige Neichspartei des 2 Wen» die Lösung mit aller Kraft zur betonte, daß auch in vorderster Reihc Auswirkungen koi Nachtstunden jedes klebt. Die Dersaw Geschlossenheit. Lilerakur (Zum 50. G> Als «s sich ui dann in Münche, um di« beginnci formte, war es „Blättern" das e kgte, wenn er in „Wessen Seh, Menschen und den grenzenlosen Geh« Vieser Meister un an ihn geknüpst, ! kinnbilo finden, der Meister tst un beit unbedingt n vedingt, nicht Tu wie all seine Tu- Ganze saßt und l teln a« lebendig Grenze. Wer oh: lgUndheit dienen: wetl er weiß und Wie der bau ^Lklster« und A »eben der Sendu: «erdende „Wissen kat den Erundsat Lichter!" Gestalt» den »n, interore AMand des Men Levens, noch die « »eem des Lebens So bat sich t «nnerhalv der de die") Art der ü «n ihrer Lrundlek
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