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Novitäten-Abend, K.Kupferstichkabinet, DeutscheKunstausstellg. Ausheiternd. I Dvill'iUA, I. V» Vlslktl LE»V V» Die Samoa - Interpellation. Der Gekammteindruck, dm der Verlauf der Reichstags-Inter pellation über die Samoafrage erweckt, ist ein so wenig erbau licher. daß es besser gewesen wäre. Anfrage nebst Beantwortung wäre unterblieben. Nicht einmal der unmittelbare Zweck der Interpellation, festzustellen, daß die große Mehrheit des deutschen Volkes und seiner parlamentarischen Vertreter mit der Regierung die Samoa-Angelegenheit als eine Frage der nationalen Ehre ansieht und fest entschlossen ist, sie als eine solche zu behandeln und zum Austrag zu bringen, ist erreicht worden: denn unter dem Vorantritt Herrn Eugen Richter's und genau nach dem Schema. daS dieser voigezeichnet hatte, gaben die Führer des Centrums, des Freisinns weiblicher Linie, der Konservativen, der Frei- lonservativen und der Sozialdemokraten hintereinander in fast wörtlicher Uebereinstimmung die ausdrückliche Erklärung ab. daß sie aus eine Besprechung der Interpellation verzichteten, weil sie m dem gegenwärtigen Augenblick zur Sache selbst kein Wort zu tagen hätten. Abgesehen von dem Vertreter der nationalliberalen Partei, dem Begründer der Interpellation, hat es nicht ein ein ziger Abgeordneter für nochwendig gehalten, auch nur mit einer Silbe der tief erregten nationalen Volksstimmung Ausdruck zu geben. Auch wmn es allseitig für wünschenswerth galt, sich der selben Zurückhaltung zu befleißigen, die für den Verantwortlichen Leiter unserer auswärtigen Politik wahrend der schwebenden diplo matischen Verhandlungen unbedingt geboten ist, so wurden doch deshalb die Führer der einzelnen Parteien nicht von der Pflicht entbunden, auch ihrerseits den nationalen Empfindungen wenigstens in dem Maße Rechnung zu tragen, wie es von Herrn v. Bülow geschehen ist. Dabei konnte man sich ja derselben ruhigen, moß- haltenden Besonnenheit befleißigen, die sich der Herr Staatssekretär auserlesen mußte. Hätte auf diese Weise die überwiegende Mehr heit des Reichstags zur Samoafrage Stellung genommen und so den Standpunkt der nationalen Ehre mit Entschiedenheit vertreten, so würde sich die Interpellation zu einer möglichst einmüthigen Kundgebung gestaltet haben, die in London und in Washington ihre Wirkung nicht verfehlt hätte und dazu beigetragen haben würde, die Vertheidigung und Wahrung unserer nationalen Inter essen zu erleichtern. Die Regierung selbst hätte dafür Sorge tragen sollen, daß eine solche Kundgebung zu Stande kam, weil die vor aller Welt bekundete Thatsache, daß sie von dem ent schlossenen Willen des Reichstags getragen wird, ihre Position gegenüber England und Nordamerika festigen und stärken mußte. Dem Ausland wird der schwächliche Verzicht auf eine Aussprache Über ein« Angelegenheit, die Herr v. Bülow als eine „nationale Ehrensache" gekennzeichnet hat, schwerlich imponiren können, und John Bull und Uncle Sam werden diesen Verzicht in ihrer Weise zu würdigen und zu verwerthen wissen. Die stumme Resignation, die aus der Haltung der Reichs- tagsmchrheit spricht, war um so weniger am Platze, als es sich die Sozialdemokratie, wie sich das von vornherein erwarten ließ, nicht versagen konnte, ihre antinativnale vaterlandslosc Gesinnung zu bekunden. So oft der Abgeordnete Dr- Lehr in der Begründung der Interpellation den nationalen Gedanken leuchten ließ, begleite ten die Sozialdemokraten seine Ausführungen niit Gelächter und höhnischen Zwischenrufen, und als er seine Rede mit den Worten schloß: „Wir wollen nach außen hin zeigen, daß für uns die Zeiten eines duldenden Weltbürgerthums vorüber sind, und daß das ganze deutsche Volk einig ist. wenn eS sich dämm handelt, die nationalen Güter zu erhalten", da zischten die Umstürzler, kräftig sekundirt von ihren freisinnigen Genossen. Fast möchte man ge neigt sein, zu glauben, daß es eine Wirkung dieser Demonstration gewesen ist, daß sich nunmehr die Führer aller Parteien, mit Aus nahme der NationaNiberaten, beeilten, dem Beispiele Eugen Richter's. der gegen den angeblichen „Chauvinismus" des Abgeord neten Dr. Lehr Verwahrung einlegte, schleunigst zu folgen und zu betheuern, daß sie für die Begründung der Interpellation nicht verantwortlich seien oder sie nicht billigten. Daß man nicht jedem Worte dieser Begründung zuzustimmen brauchte, war doch ganz selbstverständlich. Da aber der Grundton der Lehr'schen Rede ein streng patriotischer war und ihre Ausführungen in der Hauptsache die zur Zeit im deutschen Volke herrschenden nationalen Regungen Widerspiegeln, so wäre es für die übrigen nationalgesinnten Mit glieder des Reichstags, die das Wort ergriffen, das Natürliche ge- we,rn> ausdrücklich ihre Uebereinstimmung mit dem national liberalen Redner zu bekunden und nicht mit einem ganz un angebrachten Nachdrucke ihre Meinungsverschiedenheit zu doku» mentiren, die sich im Grunde nur aus untergeordnete Punkte be ziehen kann. Sollte der Abgeordnete Dr. Lehr etwa deshalb nicht, weil kürzlich der sehr ehrenwerthe HenCeril Rhodes offiziell in der ReichShauptstadt empfangen worden ist und mit ihm ver handelt wird, die Thatsache festnageln, daß an der Zuspitzung der Samoafroge der Hauptschuldige England ist. das von jeher der Entwickelung unserer KolonialpolM die grüßten Schwierigkeiten in den Weg gelegt hat? Oder durfte er die Nothwendigkeit einer starken Flotte deshalb nicht betonen, weil eS die Regierung unter lassen hat. deutsche Kriegsschiffe nach Samoa zu entsenden ? Dank hätte man dem Begründer der Interpellation zollen sollen, selbst wenn bloS der folgende Satz seiner Rede Zustimmung verdient imtte: .Ein deutscher Offizier würde, ohne zu zucken, in den Tod gehen, wenn sein Vorgesetzter es befiehlt, aber einem fremden Offizier wird er nicht gehorchen". Die parlamentarischen Berichte verzeichnen hier: Lebhaftes Bravo! rechts, und dieselben Kund gebungen finden sich an verschiedenen anderen Stellen der Lebr- schen Rede. Dennoch fiel dem konservativen Führer Herrn v. Levetzow nichts Besseres ein, als die einzige kurze Bemerkung: „Selbstverständlich können auch wir eine Verantwortung für jedes Wort der Begründung nicht übernehmen." Da darf man sich allerdings nicht wundem, daß das letzte Wort im Reichstag Herr Wilhelm Liebknecht hatte, der erklärte, daß er eine Samoafrage nur in Gestalt der Samoahatz anerkenne, die „mit systematischer Ausbeutung der Vorkommnisse aus Samoa zu gemeiiischädlichen Zwecken (natürlich von deutscher Seite) organisirt worden ist". Als der eigentliche Sieger aber fühlt sich Herr Eugen Richter, der gleichsam im Namen der Reichstagsmehrheit, die er geführt hat. mit strahlender Genugthuung den Triumph der Sache verkündet, die er selbst verkörpert, einen Triumph, der naturgemäß stets die Niederlage des nationalen Gedankens bedeutet. Kernschrctb- and Fernsprrch-Berichte vom 15. April. Berlin. Reichstag. Die Berachmig des Entwurfs eines Telegraphenwege-Gesetzes wird fortgesetzt. — Abg. Singer (Soz.) verlangt Abänderung des von den erforder lich werdenden Schutzvorrichtungen handelnden Paragraph 6: Wenn durch die Maßnahmen der Telegraphenverwaltung die Rechte der Wegcunterhalkungspfiichtigen an den öffentlichen Straßen beeinträch tigt werden, so müsse die Telegraphenverwaltung sowohl die etwa entstehenden Kosten tragen, sowie auch für die entgangene Nutz nießung u. A- an Obstbäumen, die weggehauen werden, Ent schädigung leisten. Auch dürfe es keinesfalls dabei bleiben, daß eine vielleicht später nothwendig werdende Gemeindeanlage nur deshalb unterbleiben müsse, weil die Telegraphenverwaltung schon vorher aus dem betreffenden öffentlichen Wege ein Kabel gelegt habe. Die Gemeinderechte dürften nicht znrückstehcn. Wenn diese und einiae andere Bedenken, namentlich gegen den Paragraph 18, der zu viel in das Ermessen des Reichskanzlers stelle, erledigt würden, so könne man dem Gesetze zuslimmen; denn nothwendig sei ein solches Gesetz. — Staatssekretär v. PodbielSki: In Paragraph 6 ist in Bezug aus die später nothwendig werdenden Kommunalanlageii das Recht der Gemeinden gegenüber den schon bestehenden postalischen Anlagen durchaus gewahrt. Die Verwalt ung wird auch ferner, wie bisher, den Kommunen gegenüber ge fällig sein, aber naturgemäß liegt jeder Fall verschieden. Die Interessenten sollen auch nur die Benutzung der öffentlichen Wege zulassen, soweit sie nicht geschädigt werden. Ich glaube namentlich auch, da wir mit der Starkstrom-Industrie nicht wider streitende Interessen haben, sondern auch wir viel Werth aus das Dovvelleitungssystem legen, mit ihr Hand in Hand gehen können. — Abg. v. Waldow-Reitzen st ein (kvns.) erklärt sich Namens seiner Partei für die Vorlage als ein öffent liches Bedürfniß. Telegraphenlunen müßten aber nicht nur nach Möglichkeit, sondern unbedingt so ausgesuhrt werden, daß sie die vorhandenen besonderen Anlagen nicht störend beeinflussen. Redner theilt weiter die Bedenken gegen den Paragraph 6. denn noth- wendige besondere öffentliche Anlagen verdienten den Vorrang vor den Telegraphenlinien und deshalb müßte für deren etwa erforder liche nachtiägliche Beseitigung nicht die Gemeinde» sondern die Telegiapyenverwaltimg die Kosten tragen. — Staats sekretär v. PodbielSki: Die Worte „nach Möglichkeit" stehen auch in den jetzigen analogen Gesetzen, die Telegraphenverwaltung wird jedenfalls stets Entgegenkommen zeigen, so viel sie kann. — Abg. Stephan (Cent.): Der bestehende Rechtszustand dürfte allerdings nicht sortdauem, andererseits müßten aber auch die Rechte der Kommunen mehr gewahrt werden, als das in der Vor lage geschehe. — Abg. Hasse (nl.): Mit Freuden hat uns die außerordentliche Schnelligkeit berührt, mit der das vor Kurzem erst bewilligte Kabel zwischen Südwestafrika und Deutschland zur Ausführung gelangt ist. Ich kann nur bitten, daß auch andere Wirtbschastsgcbiete dieselbe Aufmerksamkeit erfahren. Redner giebt sodann die Eingabe der 16 Oberbürgermeister zu der Vorlage zur Erwägung und behält sich ein näheres Eingehen aut die Vorlage in der Kommission vor. — Abg. Schräder (sreis. Vg.) sieht die Vorlage geradezu als ein Konsiskationsgesetz an, es grelle in das Eigenthumsrecht ein, ohne Entschädigung zu gewähren. Allerdings sei hier die Zulässigkeit der Expropriationen im öffentlichen Interesse anzuerkennen, aber ec könne cs nicht für richtig halten, daß die Expropriationen aus Grund des Verwaltungsweges vorgeschlagen werden. Jedenfalls seien wohl Alle darin einig, daß die bestehenden privaten Eigenthiimsrcchte mehr gewahrt werden müßten, als dies in der Vorlage geschehe. — Abg. Dr. Siemens Isreis.) tritt der Auffassung entgegen, als ob die Starkstromindustrie mit Begeisterung diesem Gesetze entgegensehe. In dem Begriffe des öffentlichen Weges liege es. daß Jeder ihn benützen könne. Wer das zuerst tyue, habe allerdings einen Anspruch auf den Weg und darauf, daß er nicht gestört werde, aber sobald ein Anderer komme, habe auch dieser einen Anspruch darauf, in der Benutzung desselben Weges nicht gestört zu werden. Daß dem nicht genug Rechnung getragen sei. sei ein Fehler des Gesetzes von 1892, und dieser Fehler werde durch vorstehendes Gesetz noch verschärft. — Staatssekretär v. Podbielski: Das ist ja gerade der Fehler bei den elektrischen Straßenbahnen: eben diese sind eS, welche wegen Mangel einer Rückleitung die Nachbar- elnrichtunaen, Gasröhren. Telearaphenkabel rc.. angreisen. Ich glaube deshalb auch, daß die Städte demnächst einmal bei den elektrischen Bahnen aus die Anlage von Rückleitungen dringen werden. — Die Vorlage geht an die Vostkominission. — Montag: Fleischschaugesetz. Berlin. Im Herrenhause haben die Herren l». Below. Frei herr v. Manteuffel und Gros Mirbach einen Antrag eingebracht, um rin weiteres festes Bollwerk gegen die Umsturzpatteien zu schaffen; der Antrag bezweckt ferner zur Abhilfe des Arbeiter» mangels im Gebiete der Landwirthschast eine Kolonisation mittels der ErbzinSanleihe (Erbpacht). Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die erste Be- rathung der Kanalvoriage fort. Avg. Schwarze zCrutr.) tritt für den Kanal ein. ebenso LandwirthschaftSminister Freiherr v. Hammerstein, welcher der Meinung widerspricht, daß der Kanal- Verkehr eine überwundene Berkehrssorm sei. Dre billigen Wasser 'e. Der Kanal „ alle Produkte. . . ... herbeiführen. Die Nachcheile, die de, Kanal für einzelne laiidwirthschaftliche Bezirke hoben könne, feien nur gering gegenüber den allgemeinen Vortheilen. Von eine» Rechtsanspruch auf Kompensationen könne keine Rede fein Mit der Ablehnung des Kanals verschärfe man den vorhandenen Verkehrs- nothstand und zugleich den Gegensatz zwischen Industrie und Land - wirthschaft. Der Mittelland-Kanal sei volttisch und wirthschastlich ein absolutes Bedürfniß. Abg. Gras Strachwitz iCeittr.) furchtet, daß der Kanal die erhofften polltischen, wirthschastlichen und mili tärischen Vortheile nicht habe» werde. Der Landwirthschast ver- " " ' " :da' ' ' schasse man die ihr zuacoachten Vortheile weit besser durch die Einführung von Staffeltarifen. Je mehr hier für den Kanal be willigt werde, desto schwerer werde es sein, später Forderungen für die Armee und die Flotte im Reichstage bewilligt zu erhallen: namentlich würden für die Marine größere Forderungen gestellt werden. Minister Thielen legt eingehend dar. daß wir durch den beispiellosen Verkehr im westlichen Kohlenreviere, wic er sich in der ganzen Welt nicht wiedecffnde, dazu gedrängt würden, die Eisen bahnen durch Kanalbauten zu erleichtern. Der Kanal werde sich rentiren, da er unter den günstigsten Verkehrsbedingungen gebaut werde. Nachdem sich noch Abg. von dem Boraht (ncttl.) sehr ent schieden für den Kanalbau verwendet hat, wird! die Weiterberathung auf Montag vertagt. Berlin. Der Kaller wird gegen den 24. dS. M. auf dem Kaltenbronn znr Auerhahniagd erwartet und dürste auch der Erst aufführung von Siegfried Wagner's „Bärenhäuter" am 27. d. M. INI Karlsruher Hoftheater beiwohnen. — Die „Braunschweiger Neuesten Nachrichten" hatten den Kammerherrn Götz v Olenhusen als denjenigen Herrn bezeichnet, dem gegenüber der Kaiser die Aeußeruno aekhan haben sollte: Wenn er im Jahre 1866 zu be- rathen gehabt hätte, so würde Hannover nicht annektirt worden sein." Herr Götz v Olenhusen erklärt jetzt: „daß Se. Majestät sich mir gegenüber nie über die Annektion Hannovers ausgesprochen hat und daher die mir untergeschobene Aeußeruiig niemals von mir gemacht worden sein kann. Im klebrigen behalte ich mir alle weiteren Schritte vor." — Die Nachricht, daß der Staatssekretär Tirvik anläßlich der Ereignisse aus Samoa angeregt habe, einige deutsche Panzerschiffe der Kurfürsten-Klasse dorthin zn schicken, wiw demcntirt. — Frhr. Sveck v. Bernburg, der die deutschen Interessen in der Samoa-Kommission vertreten soll, steht seit 16 Jahren im Dienste des Auswärtigen Amtes. Vorher gehörte er der sächsischen Armee als Rittmeister an. — Gras Lotz. Präsident des rheinischen Bauernbundes, ist in Bozen gestorben — Der Bnndesrath über wies gestern den zuständigen Ausschüssen den Gesetzentwurf über die Gebühren für die Benutzung des Kaiser Wilhelm Kanals, den Entwurf einer Reichsschulden-Ordnung und den Nachtrags Antrag HluÄfiilirnriii ilprnpr Preußens wegen Ausführung des BönengesetzcS. ferner die .neiws- tagsbeschlüsse betr. die Einsetzung einer Reichskommission zur Be aufsichtigung der mehrere» Stäatsbahnen gemeinsame» Wasser straßen und betr. die Errichtung kaufmännischer Schiedsgerichte, Die Zustimmung wurde ertheilt dem Entwurf von Bestimmungen über die Arbeitszeit in Getreidemühlen, den Bestimmungen best. Ausnahmen von dem Verbot der Sonntagsarbeit im Gewerbe betriebe. endlich dem Anträge Sachsens betr. neue Satzungen der Arbeiter-Peusionskassc der Königl- SSchs Staats-Eisenbahnen. Außerdem wurde über die dem Kaiser unterbreiteten Vorschläge wegen Besetzung mehrerer Stellen beim Reichsgericht Beschluß gefaßt. — Die wirthschoftliche Bereinigung des Reichstages hat beschlossen, die Börsen-Jntervellation vorläufig zu Verlagen. — Die Reichstags-Kommission über das Jnvaliditäts-Versicherungs-- gesetz nahm den von der Kommission bei der ersten Lesung ne« eingefüaten Paragraphen 7 in etwas veränderter Fassung cm. Darnach soll der Seeberufs-Genossenschaft gestattet werden, unter ihrer Haftung eine besondere Einrichtung zu dem Zwecke zu be gründen, die Invaliditäts-Versicherung nach Maßgabe des vor liegenden Gesetzes zu übernehmen, aber nur dann, wenn für die Hinterbliebenen der darin versicherten Personen von der Genossen schaft zugleich eine Wittwen- und Waiien-Berforgung gegründet wird. Zu Paragraph 8 erklärte Staatssekretär Graf Posadowsky auf eine bezügliche Anfrage, daß Redakteure und Berussbericht- erftatter, deren Einkommen AM Mark nicht erreicht, nach seiner Ansicht versicherungSpslichtig seien, da sie als Betriebsbeamte im Sinne des Reichsgesetzes zu gelten haben. Zu Paragraph 9 wurde nach längerer Debatte die Bestimmung aufrecht erhalten, daß eine durch Unfall herbeigesiihrle ErwerbsunMigkrit einen Ausbruch aus Invalidenrente nur insoweit begründe, als nicht nach dem Unfnll- Tersicheruiigsgesetz eine Rente zu leisten ist. Gestrichen wurde da gegen eine in der ersten Lesung beschlossene Einfügung, wonach für die Berechnung der Invalidenrente als Verdienst eines körper lich und geistig gesunden Lohnarbeiters mindestens die Höhe des Lohnsatzes der;enigen Lohnklasse in Berechnung zu ziehen ist. welche im Fall der Invalidität des betreffenden Versicherten der Rentenberechnung zu Grunde gelegt wäre. Berlin. Von der englischen Regierung ist. wie verlautet, der deutschen Regierung erklärt worden, daß die Nachricht über an gebliche englische Absichten aus Tonga unbegründet seien. — Der: Ausschuß des Verbandes der deutschen Berussgenossenschaften hat sich in seiner letzten Sitzung gegen die Rentenuellen, wie sie llr deni Entwürfe zur Abänderung des Invaliditcits- und Alters versicherungs-Gesetzes vorgesehen sind, ausgesprochen. Die Ab lehnung wird dadurch begründet, daß die Rentcnstellen kn mancher Beziehung mitden Organen derUnfallversicherunazusammenarbetteu müßte» und daß dadurch die Selbstverwaltungsrechte der BcrufS- zenosienschasten geschmälert werden könnten. — Für die Expedition zur Erforschung der nordöchen Gewässer ist In Kiel der Dreimast- schooner „Vigilant" gechartert worden. Das Schiff unternimmt io Begleitung eines Geestemünder Dampfers, auf welchem sich mehrere Gelehrte einschiffen, eine Jorschungssahrt tm Interesse der See fischerei. Kattowitz. Infolge vorzeitiger Explosion von Spreng mitteln aus der Königin Louiien-Gruoe in Zabrze wurden zwei Bergleute gelobtet und drei verwundet. W i e n. In diesige» Hoskreiieil will man wissen, daß Erb prinz Danllo von Montenegro sich in Petersburg mit einer Prin zessin von Mecklenbmg-«trelitz verloben will 7? rr -r L LS!!!« Prag.^ Der Bczlrkshauptmann von Neustadt n. d. :Nrttau melde», m Hronov und Racho herrsche vollständige Ruhe, obwohl