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Dresdner Nachrichten- Mittwoch, r». Dezember 1«ß Nr. S0Z Seiler hat un« der Weg de« intellektuellen Materialismus, wo- V«n dal un» ble Vorherrschaft de« Wtrtschastltchen geführt? Beispiellose» wurde geleistet durch sachlich, Tüchtigkeit und die Wirilchasi fleht da. glänzend gerüstet nach allen Geboten der Wissenschaft Und trotzdem die allgemetn, Unzusrtrben- heit, dtese dumpfe Erkenntnis, baß etwa« fehlt, etwas Wesent liches. dem Menschen Unentbehrliche«. Vielleicht wirkt e« heut«, wo der Zauber der heiligen Nacht Her» und Gemüt empfänglich macht, nicht so altmodisch wie sonst, wenn man daran ertnneri. das, eben jene au« dem Glauben geborenen Kräfte in unserem ösfentltchen Leben fehlen, deren stegvoll« Macht die christliche Weihnachtsbotschaft verkündet. Wenn wir sie nur recht verstehen, wenn wir un» nicht mit den Äeutzerllchketten der Wethnacht«bräuche. mit dem Schenken und Beschenktwerden, begnügen, bann kann un» die religiöse Bedeutung de« Festes zugleich ein mächtiger nationaler Antrteb werden. Wir brauchen uns nur den innerlichen Wert, den es silr jeden Gläubigen iedesmal aufs neue hat, als Volk in der Gesamtheit zunutze machen. Unter vielen WeihnachtSbäuinen. in allen Kirchen steht die Krippe. Sehen wir das Kind, so arm, so entblößt von allem, was Gewalt und Macht bedeutet. Und doch hat eS die Welt er- ovcrt allein mit den Waffen der Seele und des Geistes, mit der Urkraft des Glaubens, hat alte Kulturen und Reiche zerschlagen, hat alle Vebenswerte umgewälzl, hat dem Christentum Ausstieg und Sieg durch die Jahrhunderte ge bahnt. Nach zweitausend Jahren leben und wirken wir — wenn auch meist unbewußt — im Lichte des Sternes, der tu jener Noch« »der vethlehe« aasgtua. Und eben wo der »ntichrts» »« Zeichen de» volschewtsmus wieder sei« Haupt erhebt nnd gegen da« »ethnachtSseft ankämpst. um dt« »Legende* anlgurotten an« dem Her««« de« gläubige» russischen Volke«, erlebe, wir »»» neuem dt» Ohnmacht aller weltlichen Machtmittel gegen dir ewig« Wahrheit. Bedenke» wir dt« welierschütternd« Wucht dieser Tat sachen und stelle« wir daneben die Nöte nnd Gorgen unserer Zeit, wir schrumpf» da alles zusammen, «a» so schwer da« Her» dedrückt. Und wie stege«sroh steig, dte Hosfnung ans. baß das traurige Gegenwartderlebrn nicht da« Ende aller Ding« sein kann. Im Lichte der wethnachiddotschast wird e» gewiß und klar, daß, von höherer Warte gesehen, alle« da», wa« un« so untragbar scheint, nnr ein« Episode im Ablauf der Geschichte zu sein braucht, di« wir zum Gute» führen können, wenn wir uns nur die Macht de« Glauben« an di« nationale Zukunft bewahren und dte in unserem Volke schlummernden seelischen Kräste wieder ausgraben, dir das Christkind zum Herr» der Welt gemacht haben. Nicht, daß wir dte Gefahren von heute und morgen unterschätzen und uns nicht mit allen Mitteln dagegen wappnen sollten; sie sind schwer genug un- rufen von selbst alle Tage zur Abwehr auf. Aber die Gewißheit deö LichtsiegeS über dte Finsternis, dte besten Kräste des Widerstandes und des Anf- stlegeS aus der Ohnmacht zur Macht — abseits von den Wegen roher Gewalt — die feste Zuversicht für unteres Volkes glückhaften Werdegang können wir aus dem Weth- nachtSglauben schvpsen. Dir technischen Vorbereitungen für bis Haager «onferrn- «msteed«». »g. De». Dt« technischen vorbeimttnnO»» «E, dt« Haager Eonseeenz sind beendet. Dt« Bo,»Wrang«» wen» d«n aenan so sei«, wie d«t der » ngust -« » »s« r « n ». Kür dt» »bdaltnn, der Beratungen »nrde« dte Rä»m« der Zweiten Kammer de« »tederiändtiche« Parlament» gnr v«»- sllgung gestellt. DirPress« ist wiederum ln den sogenannte, -gräflichen Gäle«* untergebracht worden, wo «tn eigene» Telegraphenamt. über 4V Telephonzelle», et» Erfrischung». «tum. «tn Lese, und A»b«tt«saal eingerichtet ««Wen. Dt« Gemeind« Haag wird am a. Januar eine« großen Gmp- sang für Teilnehmer und Journalisten »«ranftalten. Ueber die Pläne der niederländischen Regierung, die voraussichtlich auch einen Empfang veranstalten wird, ist vorläustg noch nichts bekannt, ebenso nichts über baS Programm und dte Arbeitsweise der Tagung. Mitteilungen hierüber find erst nach dem Eintressen des Sekretariats, et» bis zwei Tage vor dem Eröffnungstag, z» erwarten. In der für dte Tagung bestimmten Zweiten Kammer haben heute die technischen Vorbcreituiigöarbeilc» begonnen. Der Fußboden, der sonst etwas niedriger liegt aiS die Ministerbank, wird erhöht. Hierauf wird der große rund« Taguugstisch ausgestellt. Die britische Vertretung im Haag Das E»o der Kabinkltsuinblldmg vralltmoläung uusarer vorltuar Sedrlitleltung Berlin. 2t. Dez. Die Ernennungen deS ReichSivirtschastS- miuisterS Tr. M v l d e u h a u e r zum Neichssiiianzlninister und deS Soziaidemokraleu Robert Schmidt zum Reichs- wirtschailsmiinfler finden in der Presse eine sehr verschiedene Beuriciluug. Das Gruudübel liegt nach allen Kommentaren von rechlS biö links darin, daß mau der Koalition keine lange Lebensdauer mehr zumißt. Iufoseru können sich die Zeiluugeu mit nur kurzen Stellungnahmen begnügen. ES gilt als sicher, daß kurz nach der Haager Konferenz, spülestcns aber noch im Lause von Februar oder März. Neuwahicii zum Reichstag bevorstehen. Allgemein uiiangeuehem sind die Briese ausgefallen, die der SlaalLsekrelär P vpitz und der Reichssiuanzminister H i l- scrding an den Reichskanzler gerichtet hgben, und die den Versuch gemacht haben, den wahren Tatbestand zu ver schleiern und den R ei ch s v a u k p r ä s i d e n t e n mit dem Bor wurf zu belasten, sie hätten ihre Politik unter seinem Drucke nicht durchführen können. Diese Argumentation wird in der deutschen Leffcntlichkeit keinen Glauben finden. Die „D. A. Z." schreibt: Daß die Deutsche Volks- p ar i e i sich kurz vor den Haager Verhandlungen mit der Veraiuwvrtung für daS in den Tribirjsragen zuständige Ministerium belaste, in einer Koalition, die nach der grund sätzlichen wirtschaftlichen Einstellung ihrer Mitglieder auch in der Finanzresori» anSeinanderfaÜen müsse, sei ein ent sagungsvolles schweres Opfer. Es werde die politische Klärung im Rahmen der Partei wahrscheinlich be schleunigen. Im Grunde sei eS überhaupt ein Unding, daß in den wirtschaftlichen Ministerien, die doch Acste ein und desselben Baumes seien, nach völlig entgegen- ge' e tz ! e n Tendenzen regiert morden sei und auch in Znkunst regiert werden solle. An seinen inneren Wider- s v r ü ch e n werde daö Kabinett nach den Haager Verband- luuaen icheitern. Die , Börsen,ellung* bedauert die Lösung: nicht, weil sie zn der Pcriöiilichleit deö neue» Finanzministcrs kein Ver trauen habe sondern weil sie sürchte, daß hier ein großer Aufwand nutzlos vertan werde. Sie sei überzeugt, daß kein Finanzminister in dieser durch den überragenden Einfluß der Sozialdemokratie belasteten Negierung jeweils erfolgreiche Arbeit leisten könne. ES sei der Sozialdemokratie gelungen, das verant wortungsvollste und daher undankbarste Ressort von sich abzu wälzen und doch ihren zahlenmäßigen Einfluß zu behaupten. Das Manöver der „Ministerichiebung" sei der Sozialdemokratie geglückt. Tie „Germania" schreibt, wenn der bisherige Wirtschafts- Minister Prof. Tr. Moldenhauer nunmehr die Verant wortung sür das Reichssinanzministerium übernehme, so ent spreche dies der Talsache, daß die Deutsche Volkspartei an dem Rücktritt Hilkerdings maßgebend beteiligt und in erster Linie für ihn verantwortlich sei. Die „Vossische Zeitung" schreibt, durch die Ernennung Tr. MokdenbanerS zum Reichsfinanzminister sei ein lehr eigen artiger Zustand herbeigeführt. Die Regierung und ihr neuer F-inan,minister wollten nach wie vor Steuersenkungen. Die sozialdemokratische ReichstagSsraktion, die bisher sehr wider willig dem sozialdemokratischen Finanzminister aus dem Wege des RegiernngSprogrammcS gefolgt war. werde setzt unter der finanzpolitischen Führung von Dr. Hertz unter Beistand des noch viel intransigentercn Nbg. Keil gegen jede Steuersenkung sein. Das bedeute unter Umständen eine Schwierigkeit siir die Regierung, die nach der Haager »onscrenz vermutlich zu sehr ernsten Aus- Ein Interview mit Kapitän Ehrhar-t Paris, 21. Dez. Der „Matin" veröffentlicht ein Interview des Kapitäns Ehrhardt über die deutsch- französischen Beziehungen. Darin führt Kapitän Ehrhardt eingangs ans, daß Deutschland und Frankreich wegen des Iriedensvertrages Gegner sein müssen, daß sich aber dte Weltlage seit dem Kriege vollkommen gewendet habe, und daß beide, Deutsche und Franzosen, von den gleichen Gefahren bedroht seien, die noch furchtbarer sind als jeder noch so erbitterte Krieg zwischen zivilisierten Völkern. Es seien Gegner ent standen, die alles vernichten wollen, was unsere Vorfahren in jahrhundertelanger Arbeit aufgebaut haben. Die Hauptgesahr sei der Angrtss des Bolschewismus gegen die europäische Zivilisation. Der Bolkchewismns sei in Wirklichkeit schon seit langem im Kriege gegen uns. Ehrhardt führte weiterhin die Schäden aus, die der Bolsche wismus Rußland wirtschaftlich und politisch zugcfügt hat und kam auch auf dte Ereignisse in China zu sprechen. Er sagte, cs sei der große Plan Moskaus, durch Zerstörung der asiatischen Märkte die wirtschaftliche Not in Europa und die Arbeitslosigkeit in den europäische» Industriestaaten zu ver schlimmern, damit die europäischen Völker für den Bolsche wismus sturmreif werden. Zualetch versuche Moskau mit allen Mitteln, einen neuen europäischen Krieg zu entfesseln, da es er warte, daß nach einem solchen Krieg die Sieger und Be siegten dem Bolschewismus um so leichter zur Beute fallen «erden. Dabet seten die nationalen Gegensätze zwischen Deutschland und Frankreich der große Trumpf tm Spiele Moskaus, dem» aus thueu könne am ketchtesten einandersetznngcn führe« werde, wen« man überhaupt glaube, daß daS gegenwärtige Kabinett die Haager Konferenz sehr wesentlich überdauere. Der ..Börsenkurier" weist daraus hin. daß dle Sozial- demokratie jetzt tn sehr bedenklicher Weile über dir ge- samte Arbeitsverwaltung verfüge. Dad biS jetzt noch einigermaßen gewährleistete Gleichgewicht zwischen den 'Rücksichten aus das Arbeitgebertum und denen aus dasArbeit- ncliinertnin sei gestört, wenn die Sozialdemokratie daS Arbeits - und das W i r t s ch a s t S m i u i st e r i u m be herrsche. Der „Lokalanzelgcr* schreibt, mit dieser Umbesetzung der Ministerien seien die sachlichen Schwierigketten keineswegs gelöst. Die Wirtschaft werde der Volksparlet kaum vergessen, daß sie ihre Belange der Sozialdemokratie auSgeliesert habe. Dte „Deutsche Tageszeitung* kommt zu dem Schluß, daß daS Aktivum dieses ministeriellen Revirements illusorisch werde durch die Auslieferung deS WirtschastSressortS an eine» Sozialdemokraten. Der „BorwärtS" nimmt zu der Neubesetzung der beiden Ministerien n i ch t S t e l l n n g. Er verweist ans eine Zu- sainmentilnst deS Vorstandes der sozialdemokratischen Reichs- tagssraktion am Montagnachmitlag, in der versucht worden sei. die Bedenken des Abg. Hertz gegen die Uebernahme des ReichSsinanzministeriumS zu zerstreuen. Dr. Hertz habe sich aber nicht entschließen können, das Reichssinanzministerium zu übernehmen. Berlin, 24. De^ Gestern abend wurde in Berlin das auch in Dresden aufgesührte Angermayersche Schauspiel „Flieg" r o t e r A d l e r v o n T i r o l!" zum erstenmal ge spielt. In diesem Stück werden die Leiden Sndtirols ge schildert. Bereits nach der Münchner Ausführung dieses Stückes hatte sich die italienische Botschaft in Berlin an das Auswärtige Amt mit der Bitte gewandt, gegen die Auf führung des Stuckes einzuschreiten. Nach der gestrigen Ber liner Premiere tm Lessingtheater erschienen drei höhere Beamte des Auswärtigen Amtes, die der Vorstellung beigewohnt hatten, in der Loge des Dich ters Angermayer nnd baten ihn, eine Szene im dritten Akt aus den künftigen Vorstellungen zu streichen. ES handelt sich dabei um die Erzählung eines jungen Sndlirolers. der nach Nordtirol entkommen ist und von der Er schießung seiner Mutter durch italienische Gendarmen be richtet. Die Herren des Auswärtigen Amtes haben dem Dichter gegenüber betont, sie hätten kein Recht, etwa die Streichung gewisser Stellen zu verfügen, da es eine Zensur nicht gebe. Sie sprach» nur eine Bitte tm Interesse des Vaterlandes ans. Angermaner hat jede Streichung in seinem Stücke demgegenüber strikte abgelehnt, den Wunsch der Herren des Auswärtigen Amtes jedoch der Direktion des Lessing- thcalers mitgeteilt. Man darf gespannt sein, ob diese der Keine Freundschaft ohne Gerechtigkeit ein neuer Krieg in Europa entbrennen. „Wenn wir den Sieg des Bolschewismus verhindern wollen, müssen Deutsche und Franzosen gemeinsam de» Tyrannen im Kreml den Trumps entwinden, den unsere Gegnerschaft tn ihre Hand gibt. Die nationale Spannung zwischen Dentschland nnd Frankreich ist aber so lange nicht ,« beseitigen, als Deutschland gezwungen wird, entwaffnet einem schwer gerüsteten Frankreich gegenüberzostehen. Deutsche und Franzosen haben sich tm Kriege tapfer ge schlagen und als gieichmeriige Gegner achten gelernt. Gerade darum fühlen wir Deutsche uns durch die Entwaffnung unseres Landes tn der nationalen Ehre verletzt. Wenn Frankreich durch gegenseitige, feste und unauflösliche mili tärische Bindungen mit Deutschland gesichert, unserer mili tärischen Ehre Gerechtigkeit widerfahren lassen würbe, dann erst könnten wir ehrltcheFreunde werden und vereint unangreifbar — auch für den Bolschewis mus — der Zukunft cntgegensehen. Ich glaube, die deutschen und französischen Patrioten werden einander gegenseitig zu grunde richten, wenn sie sortsahren, den Tyrannen tm Kreml den sicheren Sieg zuzusptelen." Poinearö verlaßt Paris Vrasttdvriostt unsvres pariser Lorrospoackvnleu Paris, 24. Dez. Der srühere Ministerpräsident Potn- carS ist gestern abend nach Eap Martin zur Erholung abgereist. Am Bahnhof waren zu seiner Verabschiedung zahl- reiche Freunde, u. a. auch der Ministerpräsident Tardteu nnd der rumänische Gekandte tu Paris, erschiene». London, 24. Dez. „Times" meldet: Di« britische Regie rung wird ans der zweiten Hauplkonserenz durch Schatz kanzler Snowden und de» Präsidenten des HandelS- anitcs, Graham, vertreten sein. Die Juristen der be teiligten Mächte werden sich bereits am 3 Januar versam meln. Snowden und Graham werden am L Januar »v» London abrciscn. Rededuell Lhuechill-Saewten am UeilmMSabend London, 24. Dez. Die Nnterhaustagung am Weihnachts abend soll ein Rededuell zwischen Churchill und Schatz kanzler Snowden über Finanzpolitik bringen. Di« anßerordentliche politische Aktivität in der WethnachtSwoch« hängt, abgesehen von der tnnerpolittschen Spannung und Problemhäusung, zum erheblichen Teil damit zusammen, daß tn den Vorverhandlungen sür die Flottenkonferenz durch di« letzten französischen Mitteilungen an dte englische Regierung und die italtentsche Antwort an Frankreich ein neue» Ent- wicklnngSstadtum eingetreten war und auch die Haltung Ena« lands aus der Haager Konferenz tm Hinblick aus dt« kommende, etwa zehntägige politische Ruhepause noch der letzten Klärung bedarf. Schober kommt nach Berlin Vraklunalklung uusarar varlloar SodrUtloltang Berlin, 24. Dez. Wie bereits angekündtgt. werden am 7. Januar die deutsch-österreichischen Handelsvertrags- Verhandlungen wieder ausgenommen werden. Zu Be- ginn der Handelsvertragsverhandlungen wird der Bundes kanzler Deutschüsterreichs, Schober, persönlich nach Berlin kommen. Intervention der italienischen Botschaft nachgeht. Ungeachtet der von der deutschen Reichspresse immer wieder betonten Notwendigkeit guter deutsch-italienischer Beziehungen muß eindeutig scstgestellt werden, daß es nicht angängig ist, diplomatische Schritte gegen Theaterstücke zu unternehmen, und daß hinsichtlich Südttrols, wo sich an sich die deutsche Oesfentlichkett schon große Zurückhaltung auferlegt, wahi bleiben muß, was nun einmal wahr ist. Erst der Fall de in Bozen verstorbenen Südtiroler Führers Dr. Nolbin hat erneut bewiesen, wie hart sich das faschistische System tn Südttrol ausmtrkt. Es geht unter keinen Umständen, daß aus diplomatischem Wege nun der Versuch gemacht wird, eine Art von Thcaterzensur einzusühren. Wohin sollte es mit Deutsch land kommen, wenn derartige Interventionen nicht schroff zurückgewtesen würden. Man entsinnt sich, daß kürzlich auch von polnischer Seite der Versuch gemacht morden ist, diplomatische Schritte gegen mißliebige deutsche Presse äußerungen zu unternehmen. Aitfrus zur Stlittkitm steirisch?! VlMtMchrrn Wien, 24. Dez. In dem Ausruf, den Lie Vertrauens männer des Landbundcs zur Gründung eigener steirischer Bauern wehren verbreiten, heißt es: „In den Sturmjahren 1M8/l!> hat die Bauernschaft des steirischen Unterlandes Bauernwehren geschaffen, die daS steirische Unterland vom Feinde befreiten. Die Banernwehrcn werden auch heule dem Feind gewachsen sein, der fortgesetzt von Dik tatur spricht und sie bald links, bald rechts errichten will, um eine einseitige Herrschaft einiger machthungriger Leute her beizuführen. Die ewigen Unruhen, welche ohnehin dte schwer leibende Wirtschaft ganz zugrunde richten, müssen endlich ein Ende nehmen. Wir wollen Ruhe und Arbeltsfrieden und sonst nichts. Dte Bauernwehren treten geschlossen hinter den Bundeskanzler Schober auf- den festen Boden der Ver fassung und demokratischen Republik. Sie lehnen die Dikta tur der Noten ebenso wie die der Reaktion ab. Dte oberste Führung des Heimatschutzcö geht Wege, dte die Bauernschaft mit schwerster Sorge und Mißtrauen erfüllen. Deswegen, Standesgenossen, fordern wir euch auf, tn unsere Rethen ein zutreten!" Sie NrllewW »e» Mm- v. Schröder Berlin, 23. Dez. Der bei dem Teneriffa - Fluge auf so tragische Weise ums Leben gekommene Prokurist der Deutschen Lufthansa Joachim ».Schröder wurde heute aus dem Invalidenfnedhose beigesetzt. Der Beerdigung ging eine Trauerseier voraus, die tn der Gnadenkirche stattsand. Der Sarg war mit kostbaren Blumen- und Kranzspenden be deckt. Zu beiden Seiten des Sarges hielten Flieger dl« Ehren wache. Fast sämtliche Ministerien und Behörden hatten Ver treter entsandt. Dte Trauerrede hielt vofpredtger Döring. Am Grabe, wo eine Reichswehrkapelle spielte. widmete Mini sterialdirektor Dr. Brandenburg vom NeichsoerkehrS» minlsterlum dem Verstorbenen warme Worte deS Gedenkens. Drei Flugzeug« der Lufthansa mit schwarzen Trauerwtmpel» »verbrachten dem Verstorbenen dte letzten Grüße. Die Firma Optiker Timmel, Prager Stroh» 24. macht erneut a»s ihre Drille D. D.-Potent, aufmerksam, die an Eleganz und Kallbarkeil unübertroffen ist. Dos Gestell ist passend kür jung und alt, sür Damen „ne Leiren Die kleidsame Brille kann getragen werden zum «in- iachslen Anzug wle zur ardszlen Toilette. — Alleinverkauf sür Dresden und Umgebung: Optiker Timmel, Prager «ratz« >4. D Mgllchkrllcii reulsch-srlmMschn AmMenmi „Mg , »Irr Adler v«n Tirol!" Der italienische Botschafter unternimmt Schritte gegen das Süötirolstück vralltmelckuap unserer verltuer LedrUUeltuua