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Der Staatssekretär des Innern Graf Posadowsky ist zum Domherrn von Brandenburg ernannt worden. Bel dem 1. und 17. Armeekorps, welche Kaisermanövrr im Herbste ISO! haben, werden die Infanterie-Regimenter mit nur zwei Bataillonen während dieser Zelt um je ei» drittes Bataillon »auf Friedensstärke ergänzt. Im Zusammenhang hiermit steht die Anordnung vom 3. Armeekorps 2281 Reservisten der Infanterie dem 1. und 1713 Reservisten dem 17. Armeekorps zu überweisen. In einer Versammlung des Evangelischen Bundes in Berlin wurde folgende Erklärung gegen den Toleranzantrag des CentrumS angenommen: „Die Versammlung hat zwar gegen eine Aufhebung veralteter bureaukratischer Bestimmungen, welche in einigen kleinen Staaten die Freiheit des katholischen Gottesdienstes hemmen, nichts einzuwenden, steht aber sonst in dem sogenannten Taleranz-Antrage des Centrums, so lange es selbst von den »ästig intolerante» Grund sätzen deS PapstthumS beherrscht wird, nur ein Mittel, die selbst in Spanien verhaßten Jesuiten und andere Gesellschaften wieder in Deutschland einzusiihren, durch Herabsetzung des Alters der reli giösen Mündigkeit auf völlig unreife Kinder der Agitation Einfluß zu ermöglichen und dcmStaate den letzten Rest seiner kirchlichen Hoheitsrechte zu rauben. Die Versammlung erhofft im Interesse des konfessionellen Friedens die Ablehnung des Antrags durch den Reichstag? Zu dem Konitzer Urtheil gegen den Schlächtergesellen Lewy schreibt die .Dänische Tagesztg.*: „Ob durch den Prozeß die Ent deckung deS Mörders thatsächlich und unmittelbar gefördert worden sei, läßt sich noch nicht beurtheilen. Wohl aber hat die An schauung. daß die Entdeckung vielleicht möglich, mindestens mög licher gewesen sei. wenn man alle Spuren von Anfang an mit größtem Eifer verfolgt hätte, eine wesentliche Stärkung erfahren. Dieser Meinung scheinen, wie ja aus den parlamentarischen Ver handlungen herorging, auch die Oberbehörden zu sein. Leider sind jetzt viele Spuren verwischt und die Aufklärungsarbeit ist erschwert. Hoffentlich haben aber die Verhandlungen des Abgeordnetenhauses und der Verlaus des Prozesses das erfreuliche Ergebniß, daß in der Konitzer Bevölkerung das Vertrauen zu den Behörden wiederkehrt. Wir möchten unsererseits zu diesem Vertrauen ralhen. da wir über zeugt sind, daß gewisse Unterlassungen der Kriminalbeamten und gewisse Untersuchungsmnßnahmen an maßgebender Stelle nicht ge billigt werden. Man wird nach den gemachten Erfahrungen in diesem Falle und in künftigen ähnlichen Fällen, die Gott verhüten möge, alle Spuren verfolgen." „Pfarrer" Naumann reist jetzt im Lande herum und hält Agitationsreden gegen den höheren Zollschntz für die Landwirth- Ichast. Kürzlich war er in Freiburg in Baden und führte dort »ach einem Bericht der „Bad. Landpost" Folgendes aus: „Der deutsche Mann der Vergangenheit war der Bauer, der deutsche ZukunftSmensch ist der Lohnarbeiter. Von dem, was er ausgiebt. leben die meisten Menschen; er ist der Hauptaustraggeber. Es ist Staatsinteresse, den Lohn des Arbeiters immer vorwärts zu schieben, damit der Arbeiter aus sich und seine Bildung und seine Kinder immer mehr verwenden kann. Deshalb ist aber jede Er schwerung seines Lebens durch Zölle zu verwerfen; denn was er an Zöllen ausgebe, verliere er für seine Kinder. Die Schuh zöllnerei über der zur Zeit noch ein PosadowSly-Bülow'icher Siebe! liege, werde eine tägliche Bedrückung zur Folge haben. „Getreide preis und Diebstahlsverbrechcn gehe» mit der gleichen Welle", denn je mehr das Leben erschwert werde, desto mehr Verbrecken gebe es." Der „Reichst,." fertigt diele unverständigen Salbadereien folgendermaßen ab: „Das deutsche Volk soll also in Zukumt keine freien Bauern und Handwerker, sondern nur noch Lohnarbeiter und eine kleine Anzahl Arbeitgeber, oder, wie die Sozialdemokratie will, einen Arbeitgeber — den Staat — haben. Das ist also die herrliche Zukunst, der diele Leute das deutsche Volk Zufuhren wollen: Lohnarbeiter, Tagelöhner zu werden! Der Lohn soll vor wärts geschoben werden: das ist bisher schon immer geschehen, aber er ist immer Lohn geblieben und er wird immer eine Grenze haben an dem Ertrag der Arbeit überhaupt. Und wenn erst die Zölle gefallen sind, welche die Arbeit vor der Konkurrenz des Aus landes schützen, dann werden mit dem Werth der Arbeit auch die Löhne bis aus den Nullpunkt der Arbeitsentlassung folgen und alles VorwärtSschieben wird nichts nützen. Das Elend kommt dann, wie wir eS ja in der Freihandelsära erlebt habe», mit Macht über die Lohnarbeiter. Nicht Getreidepreis und DicbstnhlS- verbrechen gehen Hand in Hand, sondern Arbeitslosigkeit und Diebstahl. Wenn der Arbeirer guten Verdienst hat, kann er auch gute Brotpreise zahlen. Für die Arbeitslosen aber ist es gleich, ob da» Brot billig oder theucr ist. denn sie können weder das theure, noch daS billige kaufen. Der Freihandel raubt ihnen niit der aus ländischen Konkurrenz den Arbeitslohn und mit dem Schutzzoll für die Landwirthschaft auch noch das letzte Refugium der Arbeits losen. ES ist zweifellos: Wenn der Bauer verarmt und der Industrie nichts mehr abkaufen kann, und wenn dann die aus ländische Konkurrenz die nationale Industrie erdrosselt, dann wird der Lohnarbeiter der Zukunft — zum Bettler und Vagabunden. DaS ist das herrliche Ziel, dem die so sreihändlerischen Sozial politiker das deutsche Volk entgegenfübren!" pDie nächste große Entwickeln vielleicht durch eine sozialis Ztg.-'spricht dies aus und flls an: „Regierung wie Vollsvertretun» Spanien gleich schuldig an dem Stillstand der sozialen , . ung. Den radikalen und sozialistischen Deputirten ist au einer seitrgung wirthschaftlicher Schäden gar nichts gelesen: diese Schäden sind im Grgentheil in «hren Augen die unerschöpflichen Quellen der U cnn solche Ent- lelüng der romanischen Staaten geht tische Krisis? Die „National- >rt etwa Folgendes zur Begründung sind in Frankreich, Italien uni , „ . . . - , ver soziale» uns. seiiigung sind im Gegentheil in ihren Augen die unerschöpfli Inzufriedenheit und bereiten die sehnlich erwartete Revolution vor. Obwohl die sozialistische Partei überall eine Minderheit ist, hat sie doch das Schicksal der Minister in der Hand. Ihr ist die Unthätig- keit und Unfähigkeit der Volksvertretung, der fortschreitende Verfall der parlamentarischen Einrichtungen zuzuschreiben: bewußt und un bewußt. halb mit Absicht, halb aus Leidenschaft arbeitet sie daran, die Entscheidung aller großen Fragen aus dem Saal deS Parla ments auf die Straße zu verlegen." Im Anschluß hieran wird der Münchener „Alla. Zig? aus Berlin wickelungsmöglichketten bei den politü. berücksichtigt werden müssen, so ist es, . nöthig, daß bei uns Regierung und Bollsvertreiung an der Beseitig ung wirthschaftlicher Schäden Weiterarbeiten. Der beste Wille dazu ist bekanntlich vorhanden, wenn auch über den Zusammenhang mancher Dinge vielfach Streit herrscht. Nicht minder erforderlich erscheint es, Vorsorge zu treffen, daß nicht für den Fall, daß e» in den romanischen Ländern zu einer sozialistischen Krisis kommt, die. Sozialisten in Deutschland sich in Aemtern und Stellungen be finden, mit denen eine direkte oder indirekte staatliche Machtbefugniß verbunden ist. Man nebmez. B. den Fall an. von dem der erste Kau-ter einmal zum versammelten Reichstag sprach, ei» neuer fran zösischer FrirdenSbruch und Kriegsruf „Nach Berlin!" werde mit einem Appell verbunden, auf den die Anhänger der internationalen Sozialdemokratie in allen Ländern hören. Wäre dann z. B. Herr Singer bestätigter Gemeindebeamter von Berlin, so müßte mit dem Entstehen von Konflikten gerechnet werden, die uns in nationaler Beziehung dem Feinde unseres Lande» gegenüber schwächten. Wenn in einzelnen deuts" > .... .. - - da chen Zukunftsberechnungeu mit s, sollten wir meinen, doppelt olksvertretung an der Beseiiig- nzetnen veutsiyen, vesonvers rn rvunngiiqen Staaten hier und die Sozialdemokraten bereit» die Gemeindeverwaltung be herrschen, so kann die» zwar bedauert werden und den Antrieb für die Regierungen verstärken, besser auf de, Hut zu sein, r» fällt aber nicht allzu schwer in'» Gewicht. Eine viel ernstere Frage ist es, ob das, woran man sich in verschiedenen Einzelsiaaten bereits gewöhnt und womit man sich mehr oder weniger leicht, vielleicht auch leicbt- zia und schwächlich abaefunden hat, nicht zu einer nationalen Äe- h Heraulbilden könnt«, wenn es in Preußen, dem größten n Einzelstaat, zugelassen würde. Je mehr die Ansichten hierüber neuerdings in'» Schwanken gekommen waren und weiter zu gerathen drohten, weil ein 2heil der zu den bürgerlichen Parteien sich rechnenden Wähler den „höheren" Zweck nicht erkennt, der mit den Goztalistenfang-Bemllhunaen verfolgt wird, in welchen rin be stimmter Bruchtheu der Freisinnigen, namentlich im preußischen Abgeordnetenhause, sich abmllht, um so erfreulicher ist es, daß der preußische Minister des Innern mit der deutbar größten Ent schiedenheit erklärt hat, daß er sozialdemokratische oder die Sozial demokratie begünstigende Bewerber um kommunale Aemter nicht be stätigen werde. Freiherr v. Rheinbaben verfocht diesen seinen Standpunkt keineswegs mit tragischem Pathos, aber seine gelegent liche Bemerkung: es sei sehr selbstlos von Herrn Barth, wenn er sich die Sozialdemokraten in da» Abgeordnetenhaus wünsch: (in dem sie bis setze noch nicht sitzen), denn, wenn sie käme», würd- er alsbald verschwinden, kennzeichnete die Situation deutlicher als stundenlange Reden. Bor Allem aber war das Auftreten deS Freiherr» v. Rhein- Haben geeignet, auch über die schwarz-weißen Grenzpfähle hinaus einmal wieder daran zu erinnern^daß der preußische Staat noch auf lange Zeit nicht eine« gewissen Maßes krystallinischrr Schärfe ent. rathen kann, wenn er die Pflichten erfüllen soll, die ihin auch als Glied des Deutschen Reiches obliegen. Es darf ihn auch nicht be irren, wenn andere Einzelstaaten ihm nicht »acheifern wollen." (Hierzu ist nur zu bemerlen, daß zu den Einzelstmiiem die sich durch den letzten Hinweis getroffen fühlen sollen, keinesfalls das König reich Sachsen gehört, da hier zu Lande die antisozialisiische Politik so zlelbewußt ist, daß sie in mancher Beziehung der preußischen noch als Vorbild dienen kann. Die Red.) Oesterreich. Die Soiröe bei Graf und Gräfin Golu chowski, zu welcher über tausend Einladungen ergangen waren, nahm einen überaus glänzenden Verlaus und versammelte Alles, was in Wien durch Geburt. Stellung, litterariichen oder künst- leriichen Namen hervorragt. Der Kaiier zeichnete das Fest durch sein Erscheinen aus. Der Kaiser, in der Unistnm seines Dragoner- Regiments, war von der Erzherzogin Elisabekll Marie begleitet. Am Fuße der Treppe wurde der Kaiser vom Grafen Goluchowski. am obersten Treppenabsätze von Gräfin Goluchowski ehrsurchtsvollst begrüßt. Er reichte der Haussrau den Arm, während Gras Golu chowski der Erzherzogin Elisabeth Marie den Arm bot. Der Monarch berührte in den Gesprächen mit den Parlamentariern auch die Arbeitsfähigkeit des Abgeordnetenhauses. Die Be trachtungen hierüber gaben dem Ernst der Lage Ausdruck. Der Kaiser nppellirle an die Parlamentarier, die kritische Situation nr bemeistein. Zu dem Alterspräsidenten Dr. Weigel jagte der Monarch: „Allseits wird von Versöhnung gesprochen, aber wo ist sie?" AuS Bozen wird gemeldet: Peinliches Aufsehen erregt hier ein Zwischenfall bei einer Prozession. Der Ingenieur der Donau- Dampfschifffahrt-Gesellschaft Ferdinand Khaels v. Khaclsbcrg, der mit seiner Gemahlin und seinem Söhnlein einer bäuerlichen Pro zession zusah. erhielt von den fanatischen Bauern von rückwärts einen gewaltigen Schlag auf das Hinterhaupt, da er den Kopf nicht entblößt hatte, v. Khaels meldete sofort sammt seiner Familie den Austritt aus der katholischen Kirche an. Die „Bozener Zeitung" wurde wegen der Besprechung des Falles konfiszirt. Frankreich. Der Ministerpräsident Waldeck-Rousseau ist völlig aenclen und wird Donnerstag in der Kammer erscheinen, worauf die Wiederaufnahme der Berathung des KlostergcsetzeS erfolgt. (,Magd. Ztg.") Italien. Das Amtsblatt veröffentlicht ein Königliches Dekret, durch das die ratifizirten internationalen Akte der Haager Friedenskonferenz als für Italien in Kraft befindlich be zeichnet werden. Spanien. General Weyler thellte den Vertretern der Madrider Blätter mit, die Präventivcenlur sei. da die Ruhe an dauere. aufgehoben worden unter der Bedingung, daß die Blätter eine Besprechung der letzten Ereignisse in Madrid unter lassen und bei der Besprechung der Vorfälle tn der Provinz Zurück haltung beobachten. Nach einem von der Könlgin-Regentin Unterzeichneten Erlasse wird das Svstem Bertillon zur Messung der Verbrecher be hufs Feststellung ihrer Identität in den spanische» Gefängnissen eingrführt. Belgien. Der angeblich Dr. Leyds aus der Transvaai- aesandtichast gestohlene Koffer gehört der Tochter des Gesandten. In Brüssel herrscht die Vermut!,una. daß hier ein politischer Dieb stahl. ausgeführt durch englische Agenten, vorliegt. Wie sich herausstellt, war der dem Gesandten Dr. Lehds gestohlene Koffer von dessen Tochter aus dem Haag abgesandt und entbleit Wäsche, Kleidungsstücke und Sckmucksachen. Der Koffer ist inzwischen in einem Kanäle wieder ausgrsunden worden: von dem Inhalte waren nur »och Taschentücher und rin Kästchen mit der Ausschrift „Pretoria" vorhanden. England. Unterhaus. Harcourt fragt an. ob die Ex pedition tu das Innere von China von Waldersee angeordnet sei; wenn ja. wie würden die britischen Truppen hiervon betroffen werden. Am Ende einer solchen Expedition dürfte man sich in einen zweiten Guerillakrieg verwickelt leben. Cranbome erwidert, soweit die Negierung Kenntniß davon habe, gebe es keine aus wärtige Regierung, vre eine Expedition in das Innere Chinas auSzusühren wünsche. Wenn eine solche geplant würde, würden sicherlich die englischen Befehlshaber die Anweisungen der Regierung einhole». Aus eine Anfrage Hobhouse's erwidert Cranborne, England habe nicht nur die bestimmte Versicherung der russischen Regierung hinsichtlich der Schanhaikwan-Eiienbahn, daß sie sie räumen werde, sondern sie habe sie bereits geräumt. Der deutsche Befehlshaber sei im Begriff, sie England zu über geben. Man könne nicht umhin, zu wünschen, daß die zweifellos wohlwollenden Absichten der russischen Negierung durch ihre Be amten in den entlegenen Provinzen rascher ausgeführt würden. Er zweifle nicht an Rußlands gute» Absichten gegenüber England in dieser Angelegenheit. Bezüglich der Norddahn höre die Regierung, daß die Besetzung gleichfalls lediglich eine zeitweilige sei. England sei im Besitz fast aller politischen und finanziellen Rechte gelangt: es sei befriedigt, daß die russische Negierung ihm die zeitweilige Natur der Besetzung zugesichert habe, und anderer seits behalte sich England seine Rechte mit Bezug auf die Occn- pation der Mandlchurei vor. Die Politik der britischen Regierung sei weder eine angreisende, noch eine großthuerische. — Chamber- lain erklärt in Beantwortung verschiedener Ansragen von Lloyd George und anderen Mitgliedern deS Hauses, die Politik der Regierung bezüglich Afrikas habe sich nicht geändert. Er wieder holte damit teine früheren Erklärungen bezüglich der zukünftigen Regierung deS Transvaals und deS Oranje-Freistaats. Ein Blaubuch über die chinesischen Macleaeiiheiten enthält Depeschen aus der Zeit vom 29. Juni bis 30. September 1900. Viele sind bereits in verschiedenen Darstellungen bekannt geworden. In einer Depesche Lord Salisbury'S vom 30. September an den Botschaftssekretär Herbert in Paris wird diesem mitgetheilt, daß Großbritannien dem russischen Vorschläge, dir Gesandtschaften aus Peking zurück zu ziehen, beizutreten abgelehnt habe mit dem Hinzusügen. daß keine Negierung dem Vorschläge bedingungslos zugrsttmmt habe. Serbien. Die Rekonstruktion deS Kabine tS ist vollzogen. Ministerpräsident Alexa Jovanovltsch behält das Präsidium, über nimmt daS Ministerium der Justiz und glebt das Ministerium des Aeußeren an den ehemaligen Finanzmlnist« und derzeitigen Ge sandten in Paris Dr. Michael Wuiittch ab. Asien. Die „Köln. Ztg." berichtet aus Peking: In der letzten Sitzung der Vertreter ver Mächte wurden zwei kürzlich ein en-Erlasse des Kaisers von China zuruckgewiesen; der Schuldigen) und Artikel lO gegangene Erlasse sie betreffen Artikel 2 ,,, (Fremdenfelndliche Gesellschaften wurde die sofortige Bekanntgabe lBestraftma . ffellschaften), der Friedensbedingungen. strengerer Erlasse gefordert. Knust und Wissenschaft. f Die Gedenkfeier für Giuseppe Verdi, die heute im Königl. Hosopernhause mit der Auffnhung deS Berdi'schcn Requiem stattfindet, wird von großer und tiefgehen der Wirkung werden. DaS herrliche Werk, von der König!. Kapelle, dem Königl. Hoiopernchor, den Damen Abendroth, v. Chavanne. den Herren Gießen und Rains unter Leitung von Herrn v. Schuch aufaesübrt, durste in einer Vollendung dargeboten werden, wie wir sie hier io bald nicht wieder zu bören bekommen. Der dem Werke vorangehende Prolog. Ode vonW.A. Meyer, vor der Büste Verdi'- von Herrn Paul Wiecke gesprochen, wird die Gedenkfeier würdig «inielten. Jedenfalls steht unS ein großer, künstlerisch reiner Genutz mit dieser Aufführung bevor und zugleich ein bohritSvoller Akt der Hochachtung und Pietät für einen Meister, der sich die Verehrung der ganzen clvilisirten Welt verdient hat. Der Aufführung brizuwohnen ist Ehrensache aller Künstler und Kunstfreunde. - DaS zur heutigen Gedenkfeier auSgrgehene Programmbuch — an der Kasse der Königl. Hosoper, sowie ig — enthalt nographie und neueinstudirt Anfang halb z heute Abend Ziener Stück mg wird zu Berlin und in allen Buch- und Musikalienhandlungen vorrllth! außer der Analyse deS Requiem eine vollständige § die letzte photographische Aufnahme des Meisters. ß Im Könial. Schauspielhaus« geht heute Laube'- Trauerspiel »Gras Eifer" in Scene. 8 Uhr. 1 Im Residenztheater wird Jenny Groi zum leHlen Male die Titelrolle in Hermann Bahr's „Der Star" spielen, da die Künstlerin bereits morgen tn dem fran zösischen Schwank „PapaS Frau" austreten wird. 1 Als eine Attraktion Von ganz besonderer Art wird sich aller Voraussicht nach die keramische Abtheilung auf der nächsten „Internationalen Kunstausstellung Dresden 1901" erweisen, welche die Veranstaltungen ähnlicher Art aller früheren Ausstellungen nach Maß und Art des Gebotenen um ein Beträchtliches übervleten soll. Die keramische Abtheilun u. A. offiziell von den Königl. Manufakturen Kopenhagen, sowie von der Staatsmanns«!»»: Sevres beschickt werden. Daß Meißen, wie ein in Dresdner Künstlerkreisen kursirendes Gerücht wissen will, seine Betheiligung ver sagen werde, ist kaum als glaubhaft anzunehmrn. um so weniger, als es sich bei dieser Ausstellung darum handelt, zum ersten Male im eigene» Lande in Konkurrenz zu steten mit den übrigen den Weltmarkt beherrschenden Manufakturen von Rang und Nus. 1 Dresdner Musik-Schule. DaS Programm der am 21. Februar, 6 Uhr Abends, in Meinhold's Sälen stättfindenden P r ü fu n g sa u f s ii h r u n g wird enthalt:»: Beethoven: ^ckieux-Sonate; Tartini: Violinsonate in tl-mcli; Mozart: Flötenconcert: Boccherini und Goltcrnrann: Concertstücke für Cello; M. Th. Drache: Klaviertrio in Il-clur und Gesäuge von Weber, Schubert. Franz, Gounod und Wagner. Eintriitstarien sind kosten los in den Expeditionen der Anstalt zu haben. -f Das Königliche Konservatorium veranstaltet Sonnabend, den 23. Februar, Abends ^8 Uhr, im Saale der An statt vor den Mitgliedern des Patronatvcrcins eine Mn sik - Aus führung. s-Herr Heinrich Bruns. auS der Zelt seines Engage ments an liiesiaer Hofoper bekannt, giebt Sonnabend, den 23. ds. M.. im Miiienhalise einen Liederabend. Der Künstler hat zur Mitwirkung eine jugendliche Sängerin, Miß Matt, Coldeu- Trach aus New-Aork und Herr» Kurl Hevle lBegleltung) gewonnen. ß Ernst Wichert feiert am ll. März seinen 70. Geburts tag. Es hat sich ein Festkomitee gebildet, welches eine Auf forderung an die Leiter der deutschen Bühnen ergehen läßt, an diesem Tage ein Stück des fruchtbaren und vielseitigen dramatischen Dichters zur Aufführung zu bringen. -s Das inZw > ckau zu errichtende Sckumann-Denk- m a l wird am 8. Juni d. I. Mittags unter Theilnahme der Be hörden und der gelammten Zwickau« Sängerschaften enthüllt. Kapellmeister Reinecke-Leipzig hat für diese Feier eine Hymne komvonirt, die unter seiner Leitung Zwickaus Sänger vortragen werden. Nachmittags wird Sckuniann's größtes Werk „Das Paradies und die Peri" unter Leitung des Mnsikdirektors Voll- hardt unter Mitwirkung von 200 Sängem, sowie der Solisten Frau Nöhrc-Brajnin aus München, Frau Lula Gmein« aus Berlin, sowie der Kanunersäna« Antkns-Dresden und Büttner- Golha ausgeführt. Am 9. desselben Monats Vormittags werden die genannten Solisten, sowie das Professor Joachim'sche Quartett aus Berlin und das Petri-Ouartett aus Dresden eine Kammer musik vorsühren. Nachmittags folgt das Jest-Concert der ver einigten Stadt- nnd Militärkapellen mit dem Solisten Rosenthal aus Wien (Pianist) und Abends Festmahl. Für alle drei Concert: sind 15 Mk.. Galerie 10 Mk. zu zahlen. Die Nachfrage nach Billets. namentlich von auswärts, ist bereits sehr stark. -s Dr. Max Pohl vom Berliner König!. Schauspielhaus, wird den Vorsitz der Deutschen Bühnenge nossenschaft vorläufig übernehmen. Er wird dann wohl auch auf die Dauer der Nachfolger Hermann Nissen's bleiben. s Im Berlin« Tbeatcr wird ein neues -OedipuS"- Drama vorbereitet. Der Held ist der junge „Oedipus". der das Räthlel der Sphinx löst. In dem Stück wird, wie es in einer vom Berlin« Theater versandten Mittheilung beißt, die Sopho- kleilche Uebcrliefemng der Tragödie des Kadmosgeichlechts er weitert zu einer Tragödie der Menschheit überhaupt. DaS Drama ist also keine neue Uebcrtragung der griechischen Oedipus-Tragödie. sondern eine eigene dichterische Schöpfung in neuzeitlicher dramati scher Gestalt, und es entstammt zudem der Feder ein« Dame, des als Verfasserin philosophischer und theologischer Essays re. bereits in weiten Kreisen bekannten Frl. Gertrud Prellwik, einer Oberlehrerin und Studentin ver Philosophie und Theologie. s- Das jüngste Bülnienwerk von August Strindberg, ein dreiaktigcs Passionsspiel „Ostern", wird im Frankfurt« Sckan- svielhauie seine erste Aufführung erleben Das Drama, das bisher nur in schwedischem Manuskript vorliegt und auch in der Heimath des Dichters noch über keine Bühne gegangen ist. wird in der autorisirten Uebertragimg von Emil Scheriny gespielt werde», der bereits im Nebrlgen Stucke des Dichters in deutsch« Sprache publiztrt hat lE. Pierson's Verlag, Dresden). s In Mailand hat sich unter dem Vorsitz des dortigen Bürgermeisters Musst ein Komitee gebildet, um mit« Betheiligung der auiizen civilisirten Welt Giuseppe Verdi ein Denkmal zu errichten. Das Komitee hat die Bildung eines deutschen Komitees angeregt, um auch in Deutschland öffentliche Subskrip tionen und musikalische Aufführungen zum Besten des Denkmals fonds zu veranstalten. Den Vorsitz deS deutschen Komitees hat Graf von Hochberg übernommen. (-England einst und England heute. Professor S. Wittenbauer in Graz hat einen Gedicht-Cyklus „Trutz England, Lieder der Erbitterung", bei der Deutschen BerlagSanstalt in Graz erscheinen lassen. Wir heben aus den energischen Gedichten dieses Cyklus eines heraus, das in wirksamer Weise die heutigen Engländer an große Männer ihrer nationalen Bergangenheit «innert. Das Gedicht lautet: Die Schatten. Käme doch Einer der großen Briten AuS seinem Grade an'S Licht geschritten. Was würde er wohl in diesen Tagen Zu seinem getunkenen Volke sagen! Shakespeare und Bacon würden sich schämen, Die Krämer von beute ernst zu nehmen: Sie ließen die Königsdramen bleiben, Um die Komödie der Habsucht zu schreiben. Cromwell höbe in heiligem Grimme Zu Fluch und Weiter die Donnerstimme: Der weise Mrlton Euch trauernd verließ' Und zöge zurück in sein Paradies. Lord Bvron aber, der Kühnste von Allen, Der elnst für fremde Freiheit gefallen — Hielte di« Gmst ibn nicht gefangen, Ich glaube, er war' zu den Buren gegangen Doch Keiner von all' den Unsterblichen lebt, Kein Großer, der warnend die Stimme hebt. Tanzt ungestört den tollen Reigen Um'S goldne Kalb — die Tobten schweigen. Lexikon (Deutsch, Englisch. Franzölisch, Jta- von Joseph Kürschner. 2. verbessert« ipzig. Hermann Hillgcr's Verlag. Dieses Lexikon bietet ein Gegenstück zu dem Kürschner'schc» Unwersal-Könversations- Lmkon, das es ergänzt und vervollständigt. Im Interesse größter Ein- bettlichkeit und Suchdcquemlichkcit sind alle fremden Worte in ein Alphabet geordnet, so daß das gaiue Buch nur aus einem fremdsprachlich-deutsche» und einem deulsch-sremdsprachlichen besteht, obgleich fünf Sprachen zu berück- siäUigcn waren. Zu weiterer Erhöhung der Nützlichkeit des Werkes- lung der einzelnen . ^ . Fremdwürierbuch und, in der neuen, in allen Thciien durchgcsebene» und verbesserten Auslage, auch noch ein Briefsteller, der die Vorlagen für beson der« wichtige Geschäfts- und Privatbriese enthält. In ihrem Aeußern bat di« neue Auslage des „Fünk-Sprachen-LexikonS" die gleichen Verbesserungen hinstchilich Pavter und Einband erfahren, wie die neue Auslage des „Uni- versal-KonvcrsalionS-LcxikonS" -kUrgeschtcht« derKultur von Dr. H. Schur tz. Dieses nach Inhalt und Ausstattung gleich werlhvolle neue Werk aus dem bekann ten Verlag de» Bibliograph» .»en Instituts in Leipzig und Wien ist soeben vollständig geworden. Das Buch »ft brillant geschrieben. Absolute Wissen- schasilichkeit — ein Blick aus das Register weist Hunderte von Namen der ersten Forscher aus. deren Werk« sorgfältig benutzt wurden und »u deren Resultaten sich dir eigenen deS Verfassers gesellen — paart sich mit klarer, dem Standpunkt des gebildeten Laien angepaßter Allaemcinverständltchkeit. Eine große Menge ganz vortrefflicher, interessanter Abbildungen bebt die Anschaulichkeit in erfreulicher Weile. So stehen Ausstattung und Inhalt ein f Fünf Sprachen lienisch. Lateinisch), berausgcgeben v Auslage. Berlin, Eisenach und Leip, M 'V ander niiot nach. — Don anders charakteristisch heroorgehoben den beigegebenen'Taseln leien folgende als be- . . .^ , „Schlachtcnbild der Sioux", „Todten- seler der Bororo-Jndianer", „Allerthümrr aus Benin", -Etn Opfer vor dem Maya-Gottr Kukuttan". — Der Preis de« Bandes, in Halbleder gebunden, betragt nur >7 M. »-'H