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r«ait>o. rs. Juk isr- -- Dresdner Nachrichten — NLZ44 Seite? Vereine und Veronstoltuuaen. sstr Eutschiedeues Christ»»»«» Dro»de«. Bund säe iung« Männer: Kür all« Struppen; Eonntag » bi« 0 Uhr uHmtt««» srohe« vetsammrnsein »m Jugondbundgarteu. «an-- geldwebel Albtg erzählt über »Notwendige Vymnafttk zur Erhal- tu», unsere« Körpers." Tressen 8 und 8 Uhr nach, mittag» Petrikirche, Gruppe Altstadt, Räcknihstraße 7: Dienstag « Uhr Junamäunerstunde, Donnerstag «8 Uhr Juq«ndb,Inbftunde^ «ruppe Altstadt. Zinzenborsstraße 17, Mittwoch 8 Uhr »rwels,unde «ennlag »8 8 Uhr Heimnachmtttag. 7 Uhr «ertchtsabend. Gruppe Striesen, Wittenberger Straße !il, Montan 8 Uhr Jugendbunbftund« »ruppe itotta» Pennrich,r Straße «l, Donnerstag 8 Uhr Jung, männerstunde. Gruppe Neustadt, Langebrücker Straße Ist, Donner» tag 8 Uhr Jugendbuudstnnde. Gruppe Gruna, Bvdenbacher Straße Nr. 20, Donnerstag 8 Uhr FreuiidcSkrrisstunde. Bund sür junge Mädchen: Jugendbundstunden: Gruppe Altstadt I. Räcknitz sirabe 7, Mittwoch K« Uhr »nd Montag 1L8 Uhr; Gruppe Alt siatt ll, Lhristianstrahe 7, Freitag >H8 Uhr: Gruppe Neustadt, Sange brüiler Straße 1», Mittwoch (48 Uhr; Gruppe Striesen, Witten berger Straße 2l, Dienstag 1(8 Uhr: Gruppe Cotta, Pennricher Lttaßc 8l, Dienstag 8 Uhr: Gruppe Trachenberge, Marienhosstr Freitag (L8 Uhr. — Juugmluuerverei« der Lukasgrmeiude. Sonntag früh » Uhr. Stellen im Heim, Abschtedsfeter der Ferienkolonie im kchanzenpark. 8 Uhr vormittag» Abmarsch «um Bahnhof. Das stugendheim bleibt bi» 15. August geschlossen. Ferienkolonie in Rosenthai Schweizeriniihlc. — Untermieter, «nd Wohnungsloseuschn« Groß-DreSde», «. Mitgliciderversammlung Dienstag )48 Uhr im Restaurant Han» Sach«, DreSden-A-, Lchesselstrasre Ist, 1. Gäste willkommen. — F. M. B. »Erlilirr" Striesen. Sonntag 7 Ubr Hetmabend Jeden Mtttwock, ab « Uhr Leichtathletik aus der Kampfbahn. Jeden Mittwoch >^8 U»r BereinSabend. Sonnabend Uhr Handball- wttispiel, Slbwlescn, Platz ft. kleine Neulich« Trschrichlen. — St.-Petri-Kirche. Kirchenmusik Sonntag N Uhr vormittags S. Monat Bor-Bachischc Orgeimclster: Fantasie in C-Dorisch für Orgel von Johann Pieter Srveelinck il501 bi»' 1021) — «um ersten Male in Dresden —, Orgel und Leitung Kantor Hermann Klemm — Freital. (Einbru ch.) In einem Geschäft Im Stadt teil Mederhäslich machten Einbrecher reich« Beute. Es fielen ihnen zwei Räder In die Hände, und zwar ein Rad Marke .Liermann", Nr. 8328 oder 832t, schwarzes Gestell und schwarze, gelb abgelebte Felgen, und ein Halbrenner Marke „OSmego" Nk.24 834, blau emailliertes Gestell, schwarzgelbe Felgen, ferner je zehn schlauchlose Luftpumpen und Laternen, je drei In,per Radlampen und Pedale, acht bis zehn Reparaturkästchcn und ein Silometerinksser. Die Täter sind noch nicht ermittelt. — Hainichen. lSchweres Autounglück.) Infolge Settenbruches ist ein mit 8» Mann besetzter Lastkraftwagen der Linie Hainichen—LangenstrieaiS verunglückt. Der Wagen stürzte iu den Straßengraben. Sechs Insassen wurden dabet verlebt, darunter zwei schwer. — Chemnitz. (Schuldirektor Louis Meyer i. Der in Fachkreisen bekannte Fach- und Fortbildungsschule dircltvr a. D. Louis Meyer ist hier im Alter von 78 Jahren verschieden. — Aue. iE in dreister Raub.) Hier fordert« am Donnerstag abend nach 10 Uhr ein Reisender bei der Gepäck absertigun« ein Stück Expreßgut ab mit dem Bemerken, er habe es im Nebenraum stehen sehen. Während -er Beamte den Dicnstrailm awf kurze Zeit r>erließ. um nach dem Gute »„ suchen, raubte der Betrüger die Gepäckkasse aus und vrr schwand. — FaHenftei». (Zwei Kinder an-gesetzt.) «m IL Juli wurden in einem Teiche hier zwei kleine Kinder Zwillinge) auögeseht. Jetzt ist cs der Kriminalpolizei ge lungen, die Kindesmutter zu ermitteln und dem Amtsgerichts gcfdngnis zuzufivhren. Die Täterin ist eine Sändlcrschcfrau an- Falkenstetn. Sie ist Mutter von sechs Kindern. -Planen. (Der Ratskeller geschlossen.) Die tztadtverordncten beschlossen die sofortige Schließung der RMellerwtrtschaft. Voraussichtlich werden die Räume des Ratskellers aber im Herbst wieder geöffnet werden. Den Aus talt der Stadtverordnetensttzung gab ein Rechtfertigung» schreiben des fristlos entlassenen Direktors Mennicke, in dem dieser um Einsetzung einer Untersuchungskommisston ferner um Zurücknahme seiner Entlassung oder um Entschärft gang sür sechs Monate nachsuchte. Neben der die Oeffentltch kcit am meisten interessierenden Frage, ob der Ratskeller vorübergehend geschlossen werben solle, bildete der Punkt, welche Abfindung dem Personal angeboten werden solle, den Hauptgegenstand der Besprechungen der Gtadtver ordneten. Während man am Vormittag geglaubt hatte, allen berechtigten Wünschen der Entlassenen entsprochen zu haben zeigte sich kurz vor Beginn der Sitzung, daß in der Zwischen zeit mit Erfolg Bestrebungen im Gange waren, den ab geschlossenen Vergleich über den Haufen zu werfen. In einer am Nachmittag gbgehaltenen Sitzung des Personals wurden nämlich die am Vormittag gestellten Forderungen auf etwa das Doppelte erhöht. Von Ratsseite wurde dem ein „Un annehmbar" entgegengesetzt, und schließlich wurde der Dezer ncnt beauftragt, die Verhandlungen weiterzusühren. Der Finanzausschuß erhielt die Ermächtigung »mn Abschluß eines Vergleichs. — Altmittweida. (Unverschämter Antolenker.) Nnweit des -Königs Hain er Weges fuhr in der Nacht zum Freitag ein Automobil einen Kutschwagen, in dem fünf Per- soncn saßen, an. TaS Pferd scheut«, da -er Autofahrer nicht abgeblcndet hatte, und brach beim Stürzen ein Bein. Das Tier, das einen Wort von 1200 Mark hatte, mußte an Ort und Stelle abgoschlachtet werben. Der Autofahrer ist uner kannt entkommen. — Weißeubcrg. (Großfeuer.) In der vergangenen Nacht entstand durch Brandstiftung ein verheerendes Feuer in BrieSnttz bet Barnth, -aS in kurzer Zeit zwei Gehöfte vollständig einäfcherte. Fm ganzen wurden acht massive, aber strohgedeckte Gebäude, Wohnhäuser, Wirtschaftsgebäude und Stallungen mit allem Inhalt vernichtet. Nur das Vieh konnte gerettet werden. — Kamcuz. (Tödlich verunglückt.) Beim ver- laden der 2. Schwadron des preußischen Reiter-Regiments Nr. 7 wurde der Unteroffizier Gertler beim Ueber- ichrcitcn der Gleise von einem rangierenden Wagen erfaßt und gegen einen anderen gedrückt. Der Unfall verüef tödlich. — Hirschscsdc. lGtudienreis« nach Palästina.) Au; Vorschlag -es Evangelisch-lutherischen LandeSkonststo- rstims zn Dresden ist Pfarrer Litzfeller für die Zeit vom 1. August bis Ende Oktober zu einer Studienreise nach Palästina beurlaubt wovden. Pfarrer Litzfeller tft Mitglied des Deutschen Instituts für Altertumswissenschaft -cs Heiligen Landes in Jerusalem — Tetschcn a. E. (V e r b r e che r j a g b.) Eine anf- regcnde Vcrbrecherjagd gab eS am Donnerstag in Tetschcn. Der gefährliche Einbruchsdicb Gustav Löffler, kaum erst ms der Kerkerhaft entlassen, hatte eine Reihe neuer schwerer Einbrüche in der Sächsisch-böhmischen Schweiz >«nd um Reichen dem verübt. Ans der Straße wurde er hier erkannt »nd sollte verhaktet werden. Es begann eine wilde Jagd über Zäune und Gärten. Die Verfolger wurden durch eine angebliche Pistole scrngchalten. Der plötzlich verschwundene Verbrecher wurde dann regelrecht belagert und nach drei Stunden, als er die Luit rein glaubte, doch erwischt und nach großer Mühe überwältigt. Die Drohung mit Erschießen war ungefährlich, da er nur eine Taschenlampe in Form eines Revolvers besaß. Die Donaureise der „Dresdner Nachrichten". Der Abend des ersten Tages war vielen doch zu dunkel gewesen, um sich des Anblicks des DomeS recht zu erfreuen. Darum gingen die meisten am zweiten Reisetage vor Abgang des Zuge» noch einmal die wenigen Minuten zum Dom hin unter. Im Helle» Morgenlicht sah man erst die tausend reiz vollen Einzelheiten, die ihn schmücken, dt« vielen Gestalten, Einzel- und Grupprnftguren. di« tausend seinen Zierrate, Türmchen, Schwibbogen, Strebepfeiler, die sich zu kolossaler Höhe hinauf verjüngen. Die aiber, dt« auch einmal hincintraten, hörten eine Messe mit wunderschvnem Ehorgcsang, der wie eine warme Farbe durch die ungeheuren Schiffe schwebte. Auch dir ./Steinerne Brücke" wurde noch einmal besucht. Biel Wanderjugend zog auch hier mit flatternden Wimpeln. Nasch noch ein Gang nach dem Haidplatz, wo an eine.» Bild des prächtigen Ritters ein luftiger Vers meldet, daß in diesem Hause Kaiser Karl V. die schöne Bürgermeisterstochter Barbara umarmte, so daß sie den Ihren zum Leide, der Christenheit aber zur Fren-e den Don Juan d'Austria brachte, den ersten Türkenbesicger. Die Eisenbahnfahrt über Straubing und Plattling führte uns näher an die malerischen Höhenzüg« des Böhmer- waldeS heran. Lustige weiße Dunstfetzen spielte» vor den fast schwarzen Bcrghäuptern. Die Sonne siegte über einen leichten Morgenregen, und es sah alles sehr freundlich aus aber: Pass au! Es gibt -vet Städte: Hamburg, Salzburg und Passau. In denen regnet es täglich. Aber in Passa» regnet es dreimal täglich. Richtig: am Vormittag, gls wir gerade »„gekommen waren, am Nachmittag, als wir gerade zur Feste Oberhaus auf reizvollem Bnschwaldwege Hinauf stiegen, und am Abend, als gerade einige Unternehmungs lustige dem Ratskeller zustrcbcn wollten. Passau ist küstltch. Es soll nicht wiederholt werden, daß es etwas Italienisches an sich habe. Das ist ganz gewiß nicht wahr. Wohl haben einige Kirchen Aehnlichkeit mit in derselben Zeit erbauten Kirchen, wie der riesenhaft durch Nebenbauten ins Breite gezogene Dom, die romanisch-heitere und elegante Bifchossresidenz, die Lage dcs.Klvstertz Mariahilf über der Innstadt; aber das sind verschwindende Einzelheiten, und hundert andere Klöster in Bayern liegen ebenso. Die Stabt selbst aber mit ihrer Zufammengedrängtheit. ihrem Wirrwarr von bogenübcrspanntcn Gäßchen, ihren vielen auf fallend blauäugigen Menschen ist ganz deutsch. Wie herrlich Passaus Lage ist. das sicht man am besten, wenn man von der alten Fest« Oberhaus, die einst das Donautal wirkungsvoll abschloß, hinnntcrbltckt, wie auf eine Landkarte. Donau und Inn fließen hier znsgmmcn. Eine schmale und allmählich immer schmaler werdende Zunge liegt zwischen beiden, bis sie endlich tneinandcrgletten. Auf dieser Zunge liegt Passau. Hier beherrscht es beide Ströme, hier wird es von beiden Ströme» beschützt. Man erkennt deutlich aus dem Blick dahinunter, daß die Bischöfe einst nötig hatten, ihren vorgeschobenen Sitz nach Norden, Osten und Süden zu sichern. Der Reichtum an stattlichen Türmen, die aus dem unbeschreiblichen Gewirr von Dächern und Gäßchen aus hügeligem Grunde aufsteigen, macht das Bild noch malerischer. Einen besonderen Reiz aber gewinnt dieser Mick aus der Vogelschau noch dadurch, daß gerade gegenüber dem Inn noch Zweit«, Lag Ne,ensd«r« — Paffan. ein dritter ansehnlicher Fluß, die Jlz, in die Donau tritt. Lehmgelb strömt die Donau, milchig weiß der Inn, klar dunkel tritt ruhig die Jlz dazu — wie ein dretsarbtg gestreiftes Be ziehen die drei Flußsarben im gemeinsame« Bet» noch eine Weile nebeneinander her. Gewiß eine Merkwürdig, keit, die ihresgleichen i» der Welt nicht oft hat. Ein kurzer Besuch gilt der schönen Stadtktrchc, äußerlich ein nicht bedeutender Bau, winkelig in Winkel und Treppchen der Stadt hineingebaut. Innen aber setzt sic in Erstaunen durch die prachtvolle Wirkung überreichen Golo- schinuckes an schwarzmnrniornen Säulen, die die vielen gleich großen und gleich prunkvollen Altäre cinschließen. Aber der Höhepunkt ist der D o m. Von seiner Niesen- fassade war schon die Rede. Ein großer Prozessionsauszug auf diesem Platze mit der unerhört flächigen Domfrontkulisse an einem schöne» Sommcrtag muß einen gewaltigen Eindruck hinterlasse». Im Innern würde der überaus massenhafte bildha»erische Schmuck der rundgewülbten Bogen, die aus schlanken Säulen mit unerhört reich gestalteten Kapitale» stehend das wette, weite Hauptschiff überspannen, säst zn schwer erscheinen, wenn nicht eben diese Wette das Erfaßen der Gesamtmirkung unmöglich machte. Ein leises architek tonisches Unbehagen bleibt doch: wie kommen in die sonst dem Spätbarock entnommenen Formen und Verzierungen die schlanken Säulen hinein? — Treten wir rückwärts ans dem mächtigen Bau hinaus, so sehen wir des Rätsels Lösung: Gotisch ist der Dom; ein Brand und eine der vielen .Kriegs nöte Passaus haben den vorderen Sauptteil und das Dach des Domes zerstört. Das 18. Jahrhundert shier noch ganz barock» baute Portal und Türme neu nach seiner Ausdrucksart tFlächenivirkuna) und gestaltete diesem Bau nach das Innere ans. Gegenwärtig wird im Innern gebaut. Die Orgel er hält eine neue Gestalt. Sie soll dadurch die größte Orgel der Welt werden. Fünf Orgelwerke werden hier von einem Orgeltisch ans bedient, der fünf Manuale sTastenreihe») trägt: eins im Hauptschifs. je eins in den breiten Seitenschiffen, eins oben im Gewölbe und eins in der Koncha, in der Nähe des Haupt altars. 17 8ii0 Pfeife» wird dieses Werk haben, von denen die größte elf Meter, die kleinste, die Pikkolo-Quint, fünf bis sechs Millimeter lang ist. Das Gehäuse der im Jahre 1720 er bauten Orgel wird im wesentlichen erhalten. Und schließlich fesselt eine dritte Kirche »ns lange und hintcrlätzt einen außergewöhnlich bleibenden Eindruck. Drüben in Ilzstadt steht (die Hintermand ist der Felsen, drauf das Oberhaus cmporragt) St. Salvator. Ei» weites, fast leeres Viereck ist der Raum. Nur -es Helfers Standbild steht gegen die Rückwand zu. Der Altar aber mit einem schwarzen Madonnenbtlde ist oben auf der Empore. Die ganze Fläche der breiten und hohen Wand ist goldenes Laub- und Maßwerk vor blauem Grunde mit vielen farbigen Bildern und Figuren. Das wirkt ebenso seltsam wie gewaltig. Morgen soll uns die Donau tragen. Ihr unbändiger Strgm übersptilt seit sieben Wochen eine Strafte der Ilzstadt. Ein myslertSser Diebesprvzetz vor dem Gemclnsamrn Schöffengericht Dresden am Frei- ia« zur Verhandlung. Die Anklage richtete sich gegen den 12. Anguß 1000 zu Dresden geborenen, bereits neunmal, »leb, auch mit Zuchthaus vorbestraften Elektrotechniker Alben Rudolf Hellbarth, der sich wegen Mittäterschaft ki»cr in der Nacht zum 27. Juni verübten, aber noch nicht Mi- aufgeklärten schweren Eiiivniche» zu verantworten Ktte. In dieser Strafsache dreht es sich um folgende»: Im Grundstück LSbauer Strafte 8 wohnt im ersten Stock werk ein Kaufmann Mann seid, -er am Abend des 27. Juni einig« Briese zur Post gebracht und dann in -er Nähe seiner Wohnung in -er Forststrahe eine Schankwirt schaft ausgesucht hatte. Währen- -ieser Zeit war «in un bekannter Mann an -er Veranda emporgeklettert und in -ie Wohnung -es Kaufmanns eingestiegen, hatte -ort die Türen »cm innen abgeschlossen, -en Schreibtisch aufgerisse« und daraus wett über 2080 Mark, darunter gegen Ibl» Dollar, gestohlen. Dieser Einsteigedieb hatte dann auf gleiche Weise -ie Woh nung »erlaffen, ivar je-och beim Hernnterspringen bemerkt nwrden, aber -och unerkannt entkommen. Ein Komplice hatte vor -e.m Grundstück den Aufpaffer gemacht und Pfeisen- signale gegeben, um dann gleichfalls mit zu flüchten. Er war aber erkannt und am anderen Morgen festgcnommcn worden: «S war dies der jetzige Angeklagte Hellbarth, der von Anfang an jede Mittäterschaft nachdrücklichst be stritten hat. Um Hellbarth zu überführen, mutzte das Gericht in eine vierstündige Beweiserhebuna «intreten. So erkannte ein Retchswehrsoldat. -er sich damals gegen 11 Uhr abends in der Löbauer Straß« aufgehalten, -en Angeklagten auf -as allerbestimmteste wieder, ebenso war Hellbarth von einem Lehrling wie-ererkannt wor-en. Einen Zeugen hatte -er Angeklagte um Feuer für «ine Zigarette gebeten, einen anderen Zeugen nach einem Fräulein mit einem Hund ge ragt, vermutlich, um seine verdächtig« Anwesenheit vor dem Grundstück des Kaufmanns Mannseld etwas zu rechtfertigen. Ein Fräulein, -as im gleichen Grundstück in der Familie eines Bankbeamten beschäftigt ist, hatte einen Pfiff gehört, -fort -as elektrische Licht ausgeschaltet, um besser beobachten zu können, ob etwa -er Sohn -er Dienstherrschaft gepfiffen und auf Liefe Weise um Einlaß gebeten habe. Zeugin er- kannte vor Lem Grun-stück -en Angeklagten Hellbarth, -er mit seinem Bruder verschiedentlich an der elektrischen Licht leitung im Haufe gearbeitet hatte. Im gleichen Augenblick, wo -i« Zeugin -en Angeklagten beobachtet«, sprang pUitzNch vor de« Fenster »«bekannter Man« Genast» -er Lann sofort mit jenem Hellbarth -i« Flucht ergriff. An-ere Zeugen hatten -en Angeklagten im Restaurant -um Forstheim gesehen, was -ieser auch nicht in Abrc-e stellte, ondern nur den genauen Zeitpunkt bestritt, der aber zu einen Ungunsten festgestellt wurde. Des Kauf von Ziga retten dürste nur zu -em Zwecke erfolgt sein, um zu erkunden, ob Kaufmann Mannfeld seiner Gewohnheit gemäß am Stammtisch sein Bier trinke. waS auch der Fall war. Be lastend kam hinzu, »aß -er Einbrecher mit -en örtlichen Ver- hältnlffcn in der Wohnung gut vertraut gewesen sein mnß, und dies trifft auf Hellbarth und seinen Bruder zu. -ie in -er Wohnung des Bestohlenen -i« elektrische Lichtleitung ge legt haben. Nach reichlich einstün-iger Beratung verkündete der Vorsitzende folgendes Urteil: Der Angeklagte Hellbarth wird wegen eines schweren, in Mittäterschaft und im Rückfalle begangenen Ein- SruchsdiebstahIS nach -en st8 243, 244 StGB, zu zwei Jahren Zuchthaus un- fünfjährigem Verlust -er bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt, auch -ie Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erachtet. Die bisher er. littene Untersuchungshaft kommt nicht in Anrechnung. Amtsgerichtsrat Dr. Roux gab im Anschluß hieran eine äst einstündige Siegrttnduiig zu diesem Urteil. Daraus war a. zn entnehmen, -aß der Gchuldbeweis als voll cführt erachtet wor-en ist. Es bestehe kein Zweifel, -aß der Angeklagte den Aufpasser gemacht hat, daß er zuvor erst Erkundigungen cingczogcn, ob sich der Bestohlene im Stamm lokal befinde, um die Durchführung des dreisten Einbruches zu gewährleisten. Hellbarth habe die Tat des noch heute m* bekannten Spitzbuben gesichert, er sei gn der Entwenduna der großen Geldsumme mitbeteiligt »nd habe den Dieb sogar während der gemeinsamen Flucht ge-eckt und sich znovr wie unmittelbar kmrans Alibibeweise zu verschossen versucht. Mildernde Umstände kommen beim Angeklagten schon tu An betracht der vielen und erhebliche« Bvrstrasen nicht in Be tracht. ebenso nmr bet -cm Ltirgne« di« Anrechnung -er Untersuchungshaft nicht angebracht: die Tat war dreist und läßt ein« ehrlos« Gesinnung erkennen. Aundfunkprogramme. Eonutag, de» LS. Juli 1828. IMIkeldeulscher Sender. Dresden-Leipzig. 8.80 bis 8 Uhr: Orgelkonzert aus der Leipziger UaiuersitLtökirche (Pros. Ernst Müller). 9 Uhr: Morgenfeier. II bi» 13 Uhr: Uebertraguug der Platzmufik »»« «»«»stuSplaN iu Leipzig. AuSgesghrt vom 8. Batl. de» lü sLächs.) Jnf.-RegtmentS in Leipzig. Leitung: Obcrmustkmeister Bier. HauS-Bredaw-Lchul«. 18 bis 1SF0 Uhr: Pros. Dr. H. Zimmern vou der Leipziger Uni- versttät: „Der babylonische Ursprung unserer Tage», und SreiSein- teiiung." 12M bis 1 Uhr: Ltudienrat Springer: „Eindrücke «us dem Montserrat in Spanien." 8,:«> Uhr: Funkhciuzelmaua von HanS Bobensdebt. Hamburg. Ucberiragung von Berlin. 4 bis 0 Uhr: Uebertraguug des NachmittagS-Sou,erteS aus dem Loh-Park iu Sondershauseo. AuSgeführt vom SonberSHSuser L»h- Orchcster. Dirigent: Prof. Carl Corbach. 0^0 bis 7 Uhr: Karl Schulze, WcißcnfelS, liest aus „Anhältsche Dorsteschichten". 7 bis 7,80 Uhr: Dr. Fritz Fichtner, Privatbozent an der Tech nischen Hochschule Dresden: „Die internationale Kunstausstellung Dresden." Der Tauz. 7.4b bi« 8,4b Uhr: I. Der Tauz i» der klassische» vr»pr. Das Leipziger Sinfonie-Orchester. Dirigent: Hilmar Weber. 8,40 bis 10 Uhr: II. Der Ta», «userer BSter «udGrotzoiter. Da» Leipziger Sinfonie-Orchester. Dirigent: Alfred Simon. IN Uhr: Sportsunk. (Singers Pferdesportberichte nach Uukn»- Schlüssel.) 10.80 bi« !S Uhr: Der Tauz vou heute. Brnnv-Moftner-Orchefter sHauSorchestcr Park MeuSbors). Leitung: Han« Joachim Klengel. Berliner Sender. 8.80 bis 8 Uhr: Krühkouzert beß OrchefterS de» Obermustkmetster« a. D. Becker unter Leitung seines Dirigenten. Während der Pause: „Gymnastik durch Rundfunk" (33. Tagt. 8 Uhr: Morgenfeier. Mitwirkende: Gerda Reichert lBtoline). Ulf« Haimuerfchmtdt (Rezitation). Am Bechstein-Flügel: Wtllo Jaeger. 11.80 bis 12,50 Uhr: Unterhaltnngsmufik. Kapelle RenH BaleSe» Hans-Bredow-Schul«. 8 Uhr: Prof. Dr. Wundsch, LandeSanstatt für Fischerei, Berkd». Frtedrichöhagen: „Deutsche Binnenfischerei". 8.80 Uhr: Fuukheinzelmano. (An« dem Funkheinzelmanu- Märchenbuch, 2. Band.) „Das Mustkantendorf" von Hans Bodenstedt. Erzählt vom Funkheinzelmanu. b Uhr: Arthur Silbergleit liest eigene Dichtungen. 5.80 bis 0-10 Uhr: Si» lustiger Nachmittag. Unter Mitwirkung der Berliner Funk-Kapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpa- nowski, Solist: Willi Weiß (Tenor). Am Bechstein-Flügel: Richard Stauch. Anschließend: Ratschläge fürs Haus — The ater dienst. 7 Uhr: Otto Wulfs: „Die Totenbestattung der unkultivierten Völker." 7,35 Uhr: Ober-Reg.-Rat Dr. Bvgusat: „Sport und Leibes übungen im klassischen Altertum." 7/<5 Uhr: Willy Sticwc: „Frauenleben in Brasilien." 8.80 Uhr: Tänze. Berliner Funk-Orchester. Dirigent: Dr. W. BnschkSticr. Anschließend: Wetterdienst, Zeitansage, Bekanntgabe der neuesten TagcSnachrichten, Sportnachrichten. lU,80 bi, 12 Uhr: Tanzmusik. Kapellmeister Otto Kermbach.i (Kapelle Kcrmbach. Leitung: bute Helle Kern- Sohr schäumen- un- Aarsanr gleich.