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Dresdner Nachrichten : 25.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192607251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-25
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.07.1926
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Nr. 344 S-ll-S — »Dresdner Nachrichten" — zu erbauen. der für SW bi» 4M Mensche» ein bequeme» Unter kommen bot, und so wurde denn in den Andren INE» »7 dieser Ban anSgesührt. Der erste Pachter dieser Basteiwirtscsiast wurde Lchedlich Al,m war es inzwischen gelungen, de» Lohmever Fleischer Pievich völlig »» verdrängen. Die allen Blockhütten wurden einstweilen beihehalte». Sie dienien den von Pillnitz, Lohmen. Pirna. Hvünstcin und Schandau kommenden autoristerten Schiveizsührern als llnter. kunstsstätte, ebenso sandcn i» ihnen wenig bemittelte Reisende ein billiges Strohlager. Zur weitere» Förderung des Fremdcuverkehrs baute der Staat von Lohmen auS eine Chaussee d u r ch d e n W a l d n a ch der B a st e i. Da» Gasthaus selbst kostete gegen 14 600 Taler. Eil« Mangel wurde damals viel bcspiittelt und be lacht: Ter Herr Baumeister haue ganz vergessen, Abort anlagen mit cinzubaue». llebrigens fand es diimalS nicht bei alle» Naturfreunden Beisa». das, hier oben ein so grobes Gasthaus errichtet worden war, und man wünschte sich die idnllische» Zeiten ohne Bewir tung zurück Lo schrieb Albert L ch i s f n e r l84l» in seinem Neisesilhrer: „AudernibeilS wird aber auch von vielen die Bastei gemieden, weil sie siiiden, das, der Bcauciiiliclikeit des Geituges zu viel von der ui weil »gl oben wilden Schönheit dct Platzes und seiner Umgebungen ausgeopserl sei, und das! den gebsucn Tlieil der S8isi^ des. au» Dresden, nicht sowohl die schöne Natur als dse starke tNesellschasl locke, wodurch sich natür lich ei» Ton dicr bildet, der von scnem eine« Dresdner KasseegarlcnS wenig abwcicht. Und z» leilgiien ist cs nicht: AIS noch zarte Gräfinnen und besternte Nocke von nab und ser» gruppenwessc sich hier vor den daniaUgen vier NindenhäuSche» aus dem Nasen lagern muhte», herrschte gewitz mehr Nalursreude als auf dem deutigen Samnrelplatzc der schdnen Welt, die ihr Fran zösisch oder Englisch und ihre neuesten Pariser Moden zur Schau trägt . . Man »inst hier »»ivillkürlich an das damalige WirtShauS zu Naihcwalde denke», das »m 1840 de» recht zweideutigen Namen .Zur Erholung von der Bastei" ans seinem Schilde führte, Jedenfalls waren sich weder der Lchankwirl „och der Bastcivächler bewußt, dast die gutgemeinte Einladung zur :>!ait als Gcichästsschädigung von seiten der Basteiwirlichast aiigeiche» werden könnte. Nachdem der Rathencr ErbgerichtSbesitzer Lchedlich ver storben war, bewirtschaftete seine Witwe lange Jahre die Bastei, I8,V wurde der AnSsichtSturm erbaut, dessen Nestel- gung den für damalige Verhältnisse sehr hohen Betrag von Groschen »Entree" kostete. Am Aahre 1887 übernahm Leukroth die Bastei, deren Hotel im Lause der Jahrzehnte durch seine vorbildliche Be- wirtichastung Weltruf erlangte. Er legte auch ein kleine» Museum von allerhand Fundstücken hier an. In Leukroth» langjährige Pachlzeil fallen die 1863 84 hier durch Oberbaurat Temz-er geschaffenen Erweiterungsbauten. Am Herbste l8W trat Leukroth von seinem Pachtvertrag« zurück, und Hubel, der bisherige Besitzer de» Hotel» zum AorstbauS in Lchandan. übernahm die Bewirtschaftung. Wenn auch in unseren Tagen Eisenbahn und Dampfschiff, Auto und Kraftomnibus besonders an schönen Sonntagen die Fremden in ungezählter Menge zur Bastei bringen, so weih dock der Nattirsreuiid, der die stillen Winkel abseits de» Riesen, verkehr» liebt, solche noch heute selbst in unmittelbarer Nähe des »Balkons Europas" zu finden. Hirschgrund und Eisenbahn« gründet, Wartinrm und Behmhöhlc, die köstliche Bergwiese dcS Rutil wie daS schmale FelSband der Rahm-Hanke. Rosen- betl und Kanapee, der alte Kreuzstein mitten tm Basteiwalde, die Rücken der Gänse oder des Blanken Horne» bieten so viel Schönes, das; auch der schlichte Heimatwanderer in den Lobpreis der Are»,den mit einstimmen kann: Me torr»umm nnl» praeter oirmer migulus rietet. Zu deutsch etwa: Bon den Erdenwinkeln allen will dieses Plätzchen mir gefallen. Sommerblumenflor in -er Gartenbau Ausstellung. Wahrend in de» vergangenen Monaten die große Schmnckaiilage, die Londcrgärten und vor allem die Blüten- prachl des Rosengartens die Besucher entzücken konnte, be ginnt setzt auch der südwestliche Teil de» AusstellungS- geländeS ,untschen de», Grünen Dom und dem südlichen Ein gang an der Lennestrafte immer mehr seinen sommerlichen Flor zu ent tasten lieber '-00000 Blütenpslanzcn. Standen und Soniineiblninen, sind hier nach einem wobldiirchdachten Aarbenrliutliiiluö ausgesüt und angepflanzt worden. AIS Ausgleich zu den Farben deS riesengroßen Rosengartens, die in warmen und intimen Tönen von weiß über gelb, lachs und orange zu rot hinüverspielen, treten in jenem Teil jenseits des Grünen TvmS Farben von ganz anderem Charakter aus. wie daS zarte Blan der Telphinien in dem „Garten zum blauen Rittersporn", das satte Gelb Tausender von Heleninm und die starken Farben langer Phlvrrabatten. Anmitten dteles neuen Meeres von Blüten liegt wie eine Aniel ein schattiger Platz unter einer Ulme, durch Mauern und Treppen aus Travertin zusammengelralten. Bon diesem Platz überblickt man nach -er Richtung deS Grünen Dom» hin den „Garten zum blauen Rittersporn", der durch eine interessante Bodenplastik und durch zahlreiche kostbare Meißner Porzcllanttguren im barocken Geiste bewegt ist. Nach der anderen Seite dehnen sich die ..Farben- selöer der Eins akrsblu men. Diele rein horizontale Flä-^e ist nickt als ein eigentlicher Garten gestaltet, sondern scheinbar unregelmäßig in Quadrate. Rechtecke und Dreiecke ausgetetlt. Dic>e Farbenielder der Einsabrsblumen haben kür die ganze Dauer der Ausstellung in ausopserndstrr »nd dankenswertester Weis« die bekannten Airmen kür Erkürter Sommerbllimc» zu korvorativcr Ausstellung übernommen. Hier werden nun in Kürze lOOOOO Erfurter Sommerblumen in vollem Flor stehen, AuS dieser bunten Heerichar sei:n nur genannt: leuchtend rote Salvien. violette Ageratum. weiße und lasurblaue Astern. Ehabaud-Nelken. Löwenmaul in verschiedensten Farben. zartrote Godettcn, Cvnoalosiu.n und viele andere reichbliihende Sommerblumen, Beiderseits des riesengroßen Rosengartens, der noch immer in orachtvoller Blüte steht, und sich im Sep tember zu seinem schönsten Höhepunkt ausschwingen wird, erstrecken sich die „F a r b e n s e l d e r der Dahlien". Die Dahlien sind inzwischen herangewachsen und werden im nächsten Monat ihre Blüten entfalten An anerkennens werter Weile haben sich auch hier alle Dahsienzückter aceiniat. in den A-arbenselder» der Dahlien einem großzügig an gelegte» AarbenrlwtbmnS zu dienen. Besonders ermähnt let noch das reiche Blühen der Stauden im kommenden Garten, in dem Wohnhausgarten. dem Svndergarten TeichenLvrif und dem Sondcraaricn Hanber, » Künstlerische Darbietungen, Am Parktkcaier finden am Sonntag nnb Mittwoch Aus führungen des Schwankes „Die lustigen Weiber von Ephesos" statt. Dienstag und Mittwoch, abends 7 Nhr, Gast spiel des ttompvnisten Paul Lincke. Donnerstag, abeir-s 7 Uhr. Slitekonzert mit anschließendem Abendkeurrwerk. Sonntag, r». Zull 1»rs i' Eröffnungsfeier im Städtischen Planetarium. Zwei Dinge waren für den großen Königsberg«! Philo svphen Jmannel Kant lebendige Zeugnisse für da» Göttliche «nd zugleich unausjchöpsliche Quellen seelischer Erhebung: das moralische Gesetz sGewissen» i n un» und der gestirnte Himmel über un». Da» letztgenannte Mittel innerer Erbauung, der lkstirntc Himmel über u»S, kann sich von heute ab eder Dresdner und Besucher Dresden» auch unabhängig vv» ier nächtlichen Llnndc und von der Nachtwolken Gunst oder Ungunst zu eigen mache», wen» er seine Schritts nach dein neuen Städtischen Planetarium an der Stübelallee lenkt. Durch eine offizielle Feier wurde heute mittag die neue Schöpfung Siadtbaurai Paul Wols»^>»d der Jenaer Zeiß-Werke dem allgemeinen Zugang erschlossen. Die festliche Bersainmlnng bot das bei solchen Anlässen übliche Bild. Den großen Ruppelsaal des Planetarium» füllte» Ab ordnungen aller staatlichen und städtischen Behörden, der Parlamente. Bertreter von Kunst und Wissenschaft, von Ha», del und Industrie, namentlich Gelehrtenwelt und Schule waren zablreich vertreten. Man bemerkte u. a. die Staats- Minister Dr. Dehne »nd ElSner. Landeskommandant. Generalmajor Brück. Oberbürgermeister Dr. e. h. Blüher, 3, Stadlverordiieteinwrstclier Hosrat Holst. Prorektor Pros. Dr. Heidnschka, Stadtschulrat Dr. Hartnacke, Stadträte Dr. Temper, Reichardt und Dr, Reiter. Oekonontterat Simmgen, der Borsitzende des GewerbevereinS Dr. Slcmen usw. In seiner Eröffnungsrede führte Oberbürgermeister 0r. e. li. Dlüher folgende» anö: Als vvr etwa zwei Jahren die deutsche Oeffentllchkcii mit der Runde überrascht wurde, daß eS der Firma Zeiß in I.-na gelungen sei, in Form eines Planetariums den gesamten Sternenhimmel der Menschheit näher zu bringen und ansch üb lich zu machen, hat die Dresdner Stadtverwaltung sich mit der Frage besaßt, ob eS nicht möglich untre, eines dieser Wunderwerke der Dresdner Bevölkerung zu sichern. Nachdem wir uns an Ort und Stelle von der wunderbaren Ein richtung und von ihrem überwältigenden Eindruck überzeugt hatten, waren wir u»S darüber einig, daß es<'unbedingt nötig sei, auch in Dresden ein Planetarium arszustcllen. Nur die Finanzlage bereitete Schwierigkeiten, Den städtischen Haus haltplan und damit die Steuerzahler mit der Einrichtung zu belasten, trugen wir bei der schwierigen Finanzlage Bedenken, und kamen schließlich zu dem Auswege, daß der Verschöne- rungsfondS der Dr. GUntzschen Stiftung die Mittel vorzugs weise zur Verfügung stellte. Rat und auch Stadtverordnete billigten diesen Plan, und so ist e» gelungen, auch in der gegen- wärttg schwierigen Zelt dieses Werk zu erstellen, ohne daß Lk.^^ten ^ugel chale heraus, Natur, dabei die Steuerzahler belastet werden. Nach fast eineinhalbjähriger intensiver Arbeit hat di« - ^ ^s^ Firma Zeiß in Jena den Bau de» Projektionsapparates für Illusion, in einer klaren Sternennacht unter freieur Freilich wäre e» wohl erwünscht gewesen, die eigenartige Grundform de» Knpprlbaue» städtebau-künstlerisch >m Bilde der Stadt noch bester auszuwerten, alS die» bet der durch hohe« vaumwerk und umsängltchr Nachbarbauten beetnträch- tigtrn Bauplatzlage möglich war. — vel der Anlage de» Ee- bäude» ist zugleich auch daraus Rücksicht genommen worden, daß der Kuppelsaal gelegentlich auch für K I n o a uf s ü hr un- gen verwendet werden kann. Au diesem Zwecke ist über dem Borraum ein Film-ProtekttonSraum angelegt worden. Zur Erwärmung de» Gebäude» an kalten Tagen ist da» Gebäude mit einer zentralen Ga »l u f t h e l»u ngS-A nlage ver- sehen. Dir Beleuchtung de» Kuppelsaal«» vor der swährend der Vorführungen notwendige«) Verdunkelung wird durch indirekte» Licht, d. b. durch Scheinwerser, bewirkt, die unter- halb de» künstlichen Rnndhortzonte» hinter Schwarzgla-platten angebracht sind. — Für die gesamten Baukosten standen LMM Mark zur Verfügung: außerdem sür di« Zetßsche Apparatur 1KU»W Mark. — Di« EntwursSbearbeitung stammt von Vau- rat Wvls. dem hiersür Architekt Mtttmann zur ver- süaung stand. Al» Baulelter wirkt« AmtSbaurat Helm, als örtlicher Bauführer Baumeister Fuch». bet der Inventur- bcschasfuna Bauamtmann Schumann mit. Dir Au», sührung der Heizung».. Lüftung»- und Beheizung»anlage unterstand der Oberleitung der Herren Stabtbaurat Wahl. Vaudirektor Sanfte. AmtSbauräte Herrfarth und S o r b e r. Nachdem Stadtbaurat Mols da» neue Hau» unter Segen», wünschen in aller Form der Stadtverwattung übergeben hatte, konnten sich die Versammelten von der Betriebsweise und der tieseindrtnglichen Wirkung de» Planetarium» überzeugen, in dem ihnen der Direktor de» Institut», Astronom Curd Kißhauer, die Wunder de» Himmel» in einem ProjekttonS- vvitrage erschloß. Seine AuS. und Vorführungen deckten sich mit denen bet der Borbesichtigung, über die wir schon de- richtet haben. Ergänzend sei zu unserem Berichte noch da» folgende aus KißhancrS Bortrag hinzugefügt: Der Bau de» Dresdner Planetarium» drückt schon rein äußerlich seine Bestimmung auö: dte Kuppelform Et btrr Sumbol de» Himmelsdoines, der innen in vollkommener Illusion erscheint. Gleich beim Eintritt durch den Häupteln- gang werden wir vom Blau der Decke in beiden vorräumen an das HimmelSflrmamrnt ertnuert. Der Kuppelraum selbst gemahnt mit seiner gewaltigen Wölbung tn dem dort Herr, schcnden gedämpften Licht ohne wettere» an die halbkugel, förmige Schale de» Himmel». Dabei kommt sogar durch «inen physiologischen Vorgang der Eindruck der etwa- flach. unser Planetarium vollendet. Heute nun wollen wir da» Werk der Oeffentlichkeit übergeben. Da» Dresdner Planetarium bedeutet da» dritte Glied ln der Kette der zur zeit in Betrieb befindlichen Planetarien neuester Konstruktion: erst Barmen, dann Leipzig und nunmehr Dresden. Wir erschließen mit der heutigen Feier ei», Srkenntnt-gebtet. das bi» auf bteseu Tag den meisten der Menschen unerforschtes Sand bedeutet hat. Das soll «inen Wandel erfahren. Wir werden versuchen, die Wege zu finden, ans denen die unbc- grenzbare Fülle alles besten, iva» da» Planetarium zu bieten vermag, in gemeinverständltcher Weis« an den Beschauer herangebracht wird. ES wird unser« Anfgabe sein wüsten, den AnfchauungSstoff immer wieder von neuem so zu gestalten, daß das Interesse der Bevölkerung daran dauernd wachbleibt. Wir werden insbesondere di« Jugend in dieses Hau» führen, »m in ihr da» Verständnis für die Geheimnisse der HtmmelS- kunde zu wecken. Die wunderbar« Blelseiltlgkeit de» Pro jektionsapparates, der uns alle nue denkbaren Konstellationen des Planetcnslistcms, ganz gleich, ob sie vvr 20W Jahren sicht bar waren oder in 10W Jahren in Erscheinung treten werden, vor Angen zu führen vermag, wird die Aufgabe erleichtern. Zu ihrer Erfüllung haben wir die Leitung des Planetariums einem Wissenschaftler übertragen. — Lasten Sie nttch hoffen, daß dieses jüngste Erzeugnis deutschen Erfindergeistes seinen Weg zu den Herzen »er Menschen finden und deutsches Können »nd deutsche Krott erneut über unseres Vaterlandes Grenzen hinaus in fremdes Land tragen wird! Nach der beisälligst ausgenommenen Red« de» Oberbürger meisters übergab Slablbaural Mols das Planetarium an die städtische Verwaltung und ging in seiner A n sp r a ch e aus die Anlage und Ausführung dcS Vau- werkeS in ähnlicher Weise ein, wie er eö tags zuvor bei der Borbesichtigung getan batte <vgl. unser Svnnabendblatt). Wir tragen zu dem bereits Berichteten noch folgendes nach: Kür die Lage des Planetariums war einmal die ,kn- mittelbare Nachbarschaft dcS AuSstellungSgeländeS maßgebend, die ein Hinüber- und Herüberströmcn der Besucher von einer Sehenswürdigkeit zur anderen erhoffen läßt, anderseits die günstigen Verkehrsverhältnisse, die der nahe Stübelplatz bietet. Himmel zu stehen. Das leinene Gewölk« ist verschwunden, und auS dem Unendlichen leuchten die Stern« in voller Pracht her. nieder. Langsam schwingt der Sternendom herum, wen» «atstr. sich auch beträchtlich schneller, als der wirkliche Himmel. Wer das ist gerade der Vorteil de» Planetarium»; denn nur so ist man imstande, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, zu deren Feststellung man sonst monatelang«» und jahrelanger Veob. achtungen bedürfte. Wenn dann die Sonne anfgeht. verblasse» im Gegensatz zur Natur die helleren Stern« nicht, mell di« wichtige Erkenntnis, daß auch am Tage Sterne am Himmel stehe», und die Sonne unter ihnen — tm Tierkreise — ent- langwandert, zu Bewußtsein gebracht werden soll. Zu de» vier Jahreszeiten sehen wir die Sonn« verschiede« hoch, kürzere oder längere Bogenstücke beschreiben. Jetzt press«, wir die Zeit noch mehr zusammen und lasten ein ganze» Jahr in Minuten abrollen. Da werden Schleifenbahnrn der Pla- nrten offenbar, die sonst nur «in langes Studium ensfchletert. Erlaubte e» unsere Zelt, so könnten wir einige tausend Jahre in wenigen Stunden »nrücklegen und, je nachdem, ob wir in di« Zukunft vorauSschrttten oder i« verganaenr Zeiten zurllcktauchen, den Himmel jener fernen Zeit erblicken. Scho» aber sehen wir die Morgendämmerung heretnbrechen. und bald ivölbt steh die hell« Kuppel Le» Planetarium» wieder über uns. Wir haben Einblick bekommen kn die vielseitige Verwendbarkeit dieses astronomischen Wimderwerkes. Die verwirrende Füll« astronomischem Geschehen», dt« ln dieser festlichen Vorführung auf uns «inbringt, bleibt diesem Tage Vorbehalten. Im normalen Programm suchen wir »w> nächst nur, den Himmel der Heimat kennen zu lernen, der für den modernen Menschen schon übergenug an Schön« hctt und Weltallswundern aufweist. DaS Planetarium ist «tn Kulturfordschrttl höchsten Range», verbreitet — frei von aller trockenen Lehrhaftigkeit lebendiges Wissen, und dl« Stadt Dresden kann stolz daraus sein, daß auch sie nun ein Planetarium t« ihre» Mauern birgt und Anteil hat an der schönen Aufgabe, dt« Menschheit zurückzuführen zur Natur und ihrem gewaltiqsten Ausdruck, dem Makrokosmos. Mit einem Rundgange durch die Einzelräume de» Planetarium» fand bl« Wethefeter ihre« Abschluß. — Die Einwohnerzahl der sächsischen Handelskammer, bezirke. Die Einwohnerzahl de» HandelSkammerbezlrkS Dresden belief sich nach der vorjährigen Volkszählung auf 1ZKY863, von Ebemnttz auf 1366 331. von Plauen ans 837 382. von Leipzig auf 773 876 und von Zittau auf 46» 435, — Hervorragend« Dreffnrleiftnnstr« i« Zo». Dl« staunen, erregenden Kunststücke brr Papageien Ernst Prrzina«, der nur noch bi» Ende de» Monat» tm Garten weilen wird, sind Dvaster auf die Mühle derjenigen, welche der Meinung sind, daß die Tiere zu denken und schließen vermögen wie der Mensch! Aber auch hier ist alles auf mühsame Dressur zurück- zuführen, d. h, der Vogel antwortet nicht auf den Besehl oder eine Frage, die er inhaltlich verstanden hat, sondern er weiß aus vielfachen Proben, daß jetzt seinerseits etwas ganz Bestimmtes erfolgen muß. Die Hauptleistung kommt also aus da- Konto deS Menschen, der eS versteht, den Tieren mit Lammesgeduld beizubringen, was er möchte. Dasselbe ist natürlich auch bei den wirklich hervorragenden Leistungen der Assen der Fall, und man braucht nur zu erleben, bah die Jacke deS Affen Tannt, die er vor jeder Arbeit änszteht, von der Tafel hrruntersälli, um zu erkennen, daß der Verstand des TtereS nicht über den Tischrand hinauSgeht. Der Reiz aus die Netzhaut des Auges ist verschwunden, und damit hört auch die angelernte Behandlung de» Herbetbolens auf. — Ende voriger Woche wurde ein junger Rothirsch geboren. Die vielen Besucher, die gerade bei der Geburt zugegen waren und nach dem Kälbchen in den nächsten Tagen ausschauten, aber nichts von ihm wabrnahmen, können beruhigt sein, das Tierchen ist ganz wohlauf, aber es hat sich die ersten acht Tage seines Daseins meist im Dunkel des Stalles gehalten: es ist ja die Natur der Hirsche, daß dak Junge tn Deckung liegen bleibt, während die Mutter berumstreist: drückt die Milch, bann kebrt sie zuin Lager des Jungen zurück, das Junge trinkt und beglbt sich wieder in Deckung. — Trinkt anf Obst kein Wasser. Der fünfjährige Sohn einer Chemnitzer Familie trank nach dem Genuß von Stachel- beeren Wasser. DaS Kind erkrankte und verstarb innerhalb einiger Stunüen^rnter furchtbaren Schmerzen. — Reue Treppen »ach dem Zirkclftei«. Durch die Orts gruppe Schöna de» GebtrgSvereins für die Sächsische Schweiz sind die alten, sehr baufälligen Treppen nach dem Zirkclstrin durch neue eiserne Treppen ersetzt worden. Dt« Treppen seien dem Schutze der Oeffentltchkett empfohlen. - Tödlicher Betriebs«»!»!. In einer tm Stadtinnern ge- legenen Klempnerei kam heute morgen ein dort beschäftigter und tn Löbtau wohnhafter Klempner auf tragische Weise ums Leben. Beim Schleifen sprang die Spitze einer Schraube ab und drang ihm zwischen den Rippen ein. wobei ihm die Hauptschlagader zerrissen mürbe, so daß knrz darauf der Tod cintrat. — T»«I«n» Thalia-Th»««»». Der- grobe Lachersolg. äen da» „G e l p e n s« « r I ch lff " allabendlich vor vollbesetztem Haus« er ziel«. vcranlab« dl« Direktion, das lustig« Stück noch bl» elnschließ- llch Mittwoch aus dem Spielplan zu belaßen. Kür Freitag ist bl« Erftaussührung de» von der Direktion erworbenen, vor einigen D-gen ln Lelvzlg »nr Uraufführung gehrachten Drama« »,» Schon- lank -Muh die Frau Matter werben" l» »»gesetzt. Der Vorverkauf beginnt am Montag, «orzagskartea gelte». Dt« Ausführungen de» neuen Schwanke» »Der HuirbekSntg" muhten »us tväter verlegt werden, da Frau Horst, die Trägerin elner Hamptrolle, in der kommenden Woche am Alberttheater beschäftigt lst. — HerreulvseS Gat. Dem Poltzeipräfibta« find t« letzter Zelt wiederholt Geldtäschchen «lngeltetert worden, die i« Anlage» «a der Schützrnkaserne und ln Bedürfnisanstalten »vn Schankwtrt- tchatten aufgefunden worben sind, wo sich Taschendieb« threr ent ledigt Koben. Weiter wird ein Herrenrad Nr. S«ib, schwarz, gelb« Felgen, Schlauchreifen, Nrenrse am Hinterrad, verwahrt, da» offen bar gestohlen ist. S» wurde am 8. Full abend» In Löbtau auf- gesunden. Geschädigte können die Gegenständ« Schiebgals« 7, Zimmer 71 g, werktags 8 bis S Uhr, abbvlen. — Einbruch. An der Nacht zum 28. Juli wurden -ter darch Eta» bvuch rsooo Sunstdruckpostkarten — Frühling»-, Herbst-, Winter-, See- und Blumenkartcn — gestohlen, die vielleicht i« Hausierhandel vertrieben werden. Verdächtige Wahrnehmungen wolle wa» der Kriminalpolizei Mitteilen. — Vom Vater gerettet. Heute Sonnabend früh rettete zmische» August»», und Marienbrückc unter eigener Lebensgefahr ein Vater sein Kind a»S der Slbe. E» war zu weit in» Gasser gegangen un» anscheinend in ein vom letzten Hochwasser auSgrspüIte» Loch getreten. — Schwerer Unfall. Am Freitagabend tn der siebente» Stande wollte ein etwa SSjährtger Mann, der auf der Nossener Brück« rangierenden Zügen zugesehen batte, sich vor einem herannahend«« städtischen Autobu» noch aus tle ander, Brückensette begeben, wurde aber vom Kotflügel ersaht und unter den Gagen geschleudert, so daß er mit einer schweren Schädelverletzung mittel» Unsallauto» in da» Arledrichstädter Kvankenhan» eingeltesert werden muhte. „Nimm «isin Nerr unil komm nsoti kioin" WM kMlM »IM«. Sekannt gut« lillet», rolädlled, Verptlaauna. panetoa «loiktiiiedtlct, 2imm«r unä lieg-Ostet a dlli. pro lag. Ornnroicti, Oedlrgeliit«, 8onoooi>><t«r — ISr äen ktbolungedeeiörM,»» <tl« de«« 8omm«rtrI»«N». »ornrul Opdln 27. ttoetioekitungovo» Mir,,»». erbollan 81» mit Itiree Nomer» Nun«« zzukn«nin«n. leck« /Zuiklttru»! Im i-bvlolmu» S. 0Bu«>e»o>», li0nIg»dr<t«N«e »trolo il »in gidori platz. z»e Llnglng« äer vrltbpo«« an gmotourarbeiton Bwräon aoeti »» Sem gtelotzei, r»Is<> „lecklgt. I
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