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Nr. 3^4 Seile 20 — »Dresdner Nochrichlen" — Sonntag. LS. Sn» 1«« lich selddienslfähig die Reise nach dem Norden antrrten konnte. In Bozen, der herrlichen, deutschen Stadt, prachtvolle Tiroler Gestalte» in Uniform. Hier in Bozen konnte, wer sie ver» lvren hatte, Ruhe und Zuversicht iviederaeivinne». Jetzt, ll Jahre spater, war ich wieder in Siidtirvl. Das südlichste Trentiiiv — besonders Mari und Loppiv an dem hcinumkampsten Lopptos«« — weist »och manche Spur der Zerstör»»,, ans. Riva und Arco habe» damals wenig gelitten Auch das frühere deutsche OsfizieracnesungSheim lieht BolkS- Lungenheilstätte» steht noch unversehrt und trügt noch heute die grosre Anschrift: Billa Hildebrand. Die italienischen Ge schütze ans dem Monte Baldo haben nicht einmal die altertüm lichen österreichischen Befestigungoanlagcn bei Torbvle in Trümmer legen können. Mit einer Störung des BerkchrS ans der Ponalestrasie und ein paar ziemlich harmlosen Be schienungen von Areo und Rioa habe» sie sich begnügen müssen. Wüst muß es dagegen, den Spuren nach zu urteilen, in dem »lainpsgebiet der Dolomiten, besonders im Marmvlata- Gebiet und am Evl di Va»a hergegangen sein. Aber die Ort- schaslen, mit Aufnahme einiger zioliäic» dem ,^aI;arego Pasi und Eorilna dAmpezzo liegenden, sind inzwischen von deut schem Gelde schöner iviedererstanden. als sie jemals waren. Besonders Pievc am Eol di La»» iü eine neue schmucke Ort schaft geworden, und das ist ja in Italien etwas recht un gewöhnliches. lind die Stimmung im deutsche» Lüdtirol. ln der Bozener Gegend? Mit einem Wort: gedruckt. Und dem Gefühl der Depression kann sich der Reichsdeutsche. wenn er auch nur ei» bißchen deutsch fühlt, unmöglich entziehen. Wie mir. ging eS alle», mit denen ich über diese Beobachtung sprach, lind wenn man die Mauer der Fremden und der Einheimische» sieht, die sich abendo »in die italienische Militärkapelle ans dem Waltlierplatz bildet, wird einem daS Herz nicht gerade leichter. Am Juni war ganz 'Bozen ei» erzwungenes -rlaggen- mecr. Der italienische UnterrichtSminister ..beehrte" die Stadt mit seinem Besuch, um den Platz zu besichtigen, ans dem daS .SieaeSdenkmal" errichtet werden soll. Am Rathaus und in dem „Bolksblalt" lseil längerer Zeit schon in italienischen Händen» prangte der Ausruf: .... „Italien. daS noch die geistige Weltbeherrscherin sein wird, stark in seiner inneren Ordnung, reich durch seinen wachsenden indnstrielle» und landwirtschaftlichen Io risch ritt, durch die volle Entwicklung seines Kolonialreiches, geschützt durch die Waffen, welche seine Söhne von gestern mit Kraft führen zu können gezeigt haben Und Dank sei ausgesprochen auch der faschistischen Regierung für diesen neuen Akt deS Wohlwollens, womit neuerdings bekräftigt wird, das, ne mit wachsamem Auge auf diese Landstriche blickt und mit nnanfhörlicher Liebe an sie denkt." Ich war froh, das? mich daS Auto um » Uhr morgens ent führte. das! ich nicht Zeuge eines schmachvollen Theaters sein muhte. Rur die deutschen Kommandos der Lehrer, die ihre turnende Jugend zu festlichem Empfang zu sühren gezwungen waren, hörte ich noch, sah noch die wie ZirknSpferde a»f- gezänmten Karabinieri lunberittene Schutzleute» und die oft fragwürdigen Gestalten der nach Tirol importierten Faschisten mit dem für sie so außerordentlich praktischen, schwarzen Hemd. Aber trotzdem: Bolzano. Merano und Mendola habe ich auch am Fahrkartenschalter nie gesagt. Blau bekommt auch Fahrkarten nach 'Bozen. Meran und nach der Mendel. Frei lich nicht alle Reiche-deutschen scheinen daS zu beachten. Ich werde nie die junge deutsche Dame vergessen, die an der Grenzstation, ee- war in TarviS. ihre paar italienische» Brocken bei einem Karabinieri anbringen wollte und zu meiner Freude ans kalte Berachtnng niest. Der Deutsche, der im vewnbtsetn seiner großen kulturellen und rassigen Ueber- legenheit mit ruhiger Würde auftrttt und den offiziellen Ber» treter Italiens, besonder» den Offizier und den Faschisten, wie Luft übersieht, fährt am besten und ist zugleich dem braven deutschen Tiroler die best« Rückenstütze. Ebenso töricht wie liebedienern ist eS — wie der kürzlich zu 7 Monaten 30 Tagen Gefängnis verurteilte Schwede zu spat bemerkte — ans die italienische Regierung laut zu schimpfen. Damit schadet man sich und auch dem Deutschtum tu Tirol. SIs vsrrslss .0»«, -S vsr >U, l»t ucnceier tI»upI>?e»cl>Ält»»teN« zz»rienotr»Se Z8 <2 bekannt r>> aeben. »ohcn ctce Leitung nackgeaanctl veräen »oll. >ce»uad»nUtz0t»t>t»r«n: innerhalb veutacbiancl, pro?ag S . 8o,c»laga-dlr >0 Nt» diach Nein Suaiancle pro g-,g 10 PIg . 8onnt,g,-d!r ld >stg. 0««evl> UI« A«»e 0«,r- «rt«»«n: lct« teilen »ngetangenen dzonat «inneehaik Ideotach- ianäc» zzk. I 80. Loatderieher beantragen «ti« biach- »cnöung äer Leitung bei itirem rurtitnälgen Postamt. Wanderung in die „böhmischen Wälder". Bon F. Döring. Realschullehrer, Dresden. In der ganzen Sächsisch Böhmischen Schweiz gibt eS nur ein Eiebiet. in dem man anf eine gennsse Rul>e vor dem all gemeinen Fieinücnslroin rechnen kann, ohne sich allznn'eit von den Hanptoerkehrslinien entkernen zu müssen, ans die man ja angemiese» bleibt. n»enn man aus größerer Ferne kommt, und nur kurze Zeit zur Lterfügnna Kat. ES ist das große Wald- gcbiet zwischen Krippen und Bode »Mich, vom Hohen Schnee berg und den Zschirnsteinen anf beiden Seiten begrenzt. Die K önigs», ühl e. ein kleines. lveniq besuchtes Mühlen- gasthans lohne Nachtgnartier!», nur einige hundert Meter jenseits der deutschen Grenze, liegt tm Mittelpunkte dieser weiten Waldungen, die auf der böhmischen Seite weniger ge pflegt sind, aber dafür einen um so wilderen Eindruck machen und Gedanken an alte Räirberromantik aufstcigen lassen. Die einsame Königs mühle liegt von Krippen und Boden koch un- gefähr gleichweit entfernt und ist von beiden Seiten nach etwa dreistündigem Marsch« durch dies« prächtige» Waldungen zu erreichen, ohne daß „VerkausSstände" und ,/Wanderphoto- grcrphen" den Naturfreund störten. Auch die Zschirnstetne sind „n„bewirtschaftet" und vermitteln einen wundervolle» Blick über die endlosen Waldungen, -ie »um Hohen Schneebcrg hinaufsteigen. Der Hohe Schneebera ist durchaus der glanzvollste Aussichtspunkt der ganzen Schweiz, aber wegen seiner Abgelegenheit natürlich weiriger bekannt. Das ganze böhmische Mittelgebirge mit seinen Bulkanspitzen liegt zu seinen Füßen. Bei klarem Wetter reicht seine Fernsicht von Dresden, wo er meistens zu sehen ist. bis zur Schneckoppe. Rüstige Winderer können ohne Ueberanstrengung an einem Tage die Tour von Krippen über die Zschirnstcinc nach der KönigSmnhie und von da über den Hohen Schneeberg nach Bodcnbach unternehmen. Auch über EirnnerSdorf von König- stcin ans bleibt es ein Tagesmarsch, der auch in den Tagen größten Fremdenzustroms nach den schönen Tälern uiisercr Schweiz Still« und Abgeschir>d«nhett pkkbUrgt. Natllriich man dann aus die Zschirnstein« verzichten. Wer zwei Tag« in ber Schweiz »vcrndern »»b da» Alle Waldgebiet der KönigSmühl« habe« berühren will, -ehe «n ersten Tage, nach SK,hnfahrt bis Schandau oder Krippen, die tm allgemrtnen bekanntere Tour Postebwttz—Gehvammstrl««- Großer 'Winterberg—Prebischtvr- EdmundSklgmm, oder wenn er gern eine Streck« mit dem Dampfer fahren möchte, fahre er. vom Großen Winterberg nach Schmilka absteigend, bi- «ch Dioden da ch mit dem Schiss durch die eigentliche Durchbruchstelle der Elbe durch das Sandstringeblrge, die eine -an« riaenarttge Schönheit besitzt. Am nächsten Morgen besteig« man »an« »ei- »eiten den Hvhen Schnecberg und ha« hi» Krippe« immer sanft abfallenden Weg. j G re nzau-S weise für «8 Stunden gibt e» für 5ü Pfennig ans dem Bahnhof Schandau, meist verkauft sie ein 'Beamter auf dem Bahnsteig, so daß man sofort iveiter. fahren kann.) --- DI« Lbßulst und bas Bllz-Lust-Bab. Die Loßnitz, jrnrl idiillicchc Gelände bei Dresden mit seinen sanften, durch herrlich« Fernblicke attsgezcichnelen Höhe», mit seinen reizvollen Tälern und seinem sich nach Moritzbnrg bin anschließenden reichen Waldbestande. bietet allen Erholungsuchenden in wilder, ozonreicher Luft an genehmen Aufenthalt, der durch die mit der Straßenbahn leicht erreichbaren Dresdner ScbenSwllrdigkcttcn abwechselungSvoll ge- stallet werden kann. Neben der bekannten Diätkuranstall, dem Sanatorium Bilz, besitzt die Löbnitz tm Bilz-Lust-Bad ein« Freilustanlage, wie sic in Zive-tinäßigkeit und Grüße nicht ihre», gleichen haben dllrslc. Aus den Höhen de« Lößnitzgrundei» gelegen, ttinfaßt das Btlz-Lnfibad .'gcuiM Quadratmeter herrlichsten Wiesen- und Waidgeländes und vcrinillelt mit dem llndosa-Wellenbad. mit zwei weitere» großen Schwimmbassins, mit Kinderspiel-, Tenni«. und Nollschiihplätzen, mit Gastwirlsitmst und vielen anderen zeit gemäßen Einrichtungen alle Aniichinlichkeitcn eine» wohltuend«» BadeanfenthaiteS. Die Berinietiing von Badekabinen und Bade- ivohnbänsche» nebst Ansknnsierteiiung erfolgt durch dt« Dtrcktto» des Bilz-'.'nstl'adeS im Lößniirczrnnd bet Drr-dcn. -- Bad Elster. ES scheint immer noch nicht genügen» bekannt,» fein, daft Bad Elster naiiirliche kohlensaure Bäder bcsttzl. Ver einige» Jahren sind zwei neue kohlensaure Siahl- auellen crbohrt worden, von denen die eine im Frtihsahr UM zu Badezwccken in Betrieb genommen wurde. Diese hat eine Er giebigkeit von mtndesteir» L7i> Snbtkmeter Mineralwasser in 2t Stunden mit lb-'i, Milligramm freier Kohlensäure pro Liter, reicht ailo siir wenigstens >Nli» Bäder pro Dag. Der «uddau de» Bohrloches »nd die Znicitung des kohlensaure» Stahlwasscrt »on der Quelle bis z» den Behältern am Brnnnenberge nnd non diesen bis zur Badewanne sind unter Verwertung aller technischen Neuerungen derart ausgeillhrl, daß »on der Quelle bis zur Pade- wanne seder Zustrom von atmosphärischer Lust vermieden wird, nnd daß bei Einlanken des Mineralwassers in die Bndcwanne und bet Erwärmung de» Badewassers möglichst wenig Kohlensäure ver loren geht. Die Kohlensäure, die bei Bereitung de« Bade» an ber Oberfläche des BadewasscrS durch Aufsprudeln entweicht, wa» nicht zu vermeiden ist, ist stii den Badenden wirkungSIo». Ein iechnllch gut znberciteteS kohlensaure» Stahlbad ist daran erkennbar, daß e» badclerlig nur wenig anssprudclt und die Haut de» Badenden an»- giebig mit KoblensäiirebläSchen bedeckt, denn nur In dem spezifischen Reiz der Kohlensänreblät-chen ans die Haut besteht die Wirksamkeit des kohlensaurer, StahlbadeS aus den Gesamtorganimn». Bad Elster besitzt demnach seit Frllhjahr l»2S in hinreichender Ergiebigkeit n at ür l i ch e k o b l e n s a u r c S I a h l b ä d e r, die den an solche Bäder z» stellende» ivtssenschastlichen Anforderungen vollkommen gerecht werden. — Bad Sulza I. Dhllr. DaS Im verrklchen stkmtake gekegene Solbad erfreut sich lebhafte» Zuspruchs und bietet alles aus, um den Lausenden, die allsäftrlich an de» kräitige» Quellen Heilung und Er holung suchen, den Aufenthalt hellaglich z» machen. DaS durch eine» Orkan im März teilweise zerstörte Gradierwerk Luise ist neu ous- gebaut und mit einer ne» errichteten, zeitgemäßen Liege- nnd 'Wandelhalle, in der 27prozc»tige starke Sole zerstäubt wird, ver bunden worden. Diese Neubauten sind Anfang Juli gelegentlich eine» Besuche» der Medszinsludierendc» der Universität Jena unter Huf liefsekenLlel Kenntnis rtes Orients vsruüt ue>56c« Kunst, im d-tiscüungzprorsü ü s scomaüscüsn kismenis Kos ksbasts tes>- rviegsn. Ocös dsrec/gl Kcs s»1k«m enltck« UNK «luNtg« cigsr»««« «reeszisstchzz (5 ) Ligskettsri 5 psekiüiig -D- -ff- klussnleirlon, czugkluk u!lv. verstärk, Kal,.c.:<,p .lerdalll. oei «.SI«mt,«I«»cve. Mio- drusser öcr. io, oi Vor»an«tt>. oisveol, iZrecderaer Pi»>> 8 «. proialovon, Postplah l. Fli. walistr. L /ccitt/k ülbeil klütimsnn mock. f»K- u. vottickfsdi'ils —SlelrlV« — l^orniprectior ZSS kottiik», fii«»r kllr ßs»inh»nillungin 8r»nnir»i«n. k»»igt»drü«in, llisicsipriiin. 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