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IM 1«S Itr. Z44 Seite» Das ewige Wunder. s von Guido Kreutzer. «s. 0«lt«tzn»» Lonny Lar» hatte Flaus»kapp« und Racket fallen laste», Nu» faltete st« dt« Hände und preßte st« aeaen die stürmisch atmende Brust. Ueder thre« »u»en laa etn Schleier: wie von schwer verhaltenen Tränen. »Ich kann dich nur bitten. Malte, mir zu glauben. »ab ich uicht sprechen darfI" . . . sagte sie sanft und btlflo« .. , „Sollst hätte ich e» ta längst getan. Sind wir den» nicht auf Leben und Sterben miteinander verbunden? Kannst du dich denn da nicht htnetnLenken. wie «» tn mir au»N«bt. daß ich setzt Geheimnisse vor dir haben muß? Weshalb auälft du mich dann so sinnlos? WeShalb schändest du unsere Liebe mit ck«em Mißtrauen, dem jede noch so leise Berechtigung fehlt? Ich steh« dich an: tu e» nicht länger! Du mußt mir glau. den! Du mubt mir bedingungslos alauben! Gelt« ich dir denn weniger als irgendein verächtlicher Mensch, ber anomime Briefe schreibt?" „Ich halte mich nicht an den anonymen Brief, sondern an das. wa» ich mit eigenen Augen gesehen habe. Da- ge- nügt. Das ist «ine unerhörte Herausforderung. Da» zeugt von einer moralischen Boranssetzungslostgkeit. der ich bei nahe fassungslos gegenüberftebe." „Wenn du dir doch nur nicht selbst solchen Wahnsinn sug- gerieren wolltest! Davon trifft ja nichts, nichts zu!" .Davon trifft alles zu. Nur nicht» von dem, wa» du mir hier an unverfrorenen psychologischen Sptegelsechtetekeit »Uzu- mute« wagst." - Da ließ sie dt« Hände sinken, dt« st« noch immer ver- schlungen gegen dt« Brust gepreßt hatte. Schroff warf sie. den Kopf tn den Nacken. Ihr« Züge wandelten sich zu jähem Hochmut. „Darf ich dich ersuchen, etwa- mehr Haltung zu b«. wahr««?!" . ' Doch wi« ein« Peitsch« schlug ihr sein Auflachen in» Gesicht. > .Ich vermute: du hast sie in den letzten Wochen weniger gewahrt, als tn dieser Stunde!" Stumm und grob sah st« ihn an. DaS brachte ihn autzer sich. Mehr und mehr ühermannt« ihn blindwütiger zielloser Grimm. „WaS meinst du wohl: wenn du mit jemand andern, verlobt wärst — waS ber mtt euch betden aufgestellt hätte?! Haltung bewahren! Allerdurchlaüchttaste Prinzeß geruhen Höchstihren Lakaien ungnädig darauf hinzuweisen, daß eS stets und unter allen Umständen geboten ist. tn ersterbender Ehrfurcht die schuldige Distanz zu beobachten." - - „Wie leicht dir tn solcher Situation Scherze fallen!" . . . versetzte sie bitter. ' ' .Ich scherz« nicht!" . . . saate er zwischen den Zähnen: und jetzt klirrte seine Stimme, als sprühe Stahl aus Stein . . . „Mir ist wahrhaftig eher nach Heulen zumute. Nee, auch nicht! Einen sinnlosen Hatz Hab ich. Weil ich nirgend» dt« Stelle finde, wo ich einhaken kann. Well ich noch immer wie im Nebel tappe und nicht weiß, was hinter dieser ganzen verdammten Räubergefchichke' steckt! Du bist verstockt und spielst mir eine abgekartete Komödie vor. Und dein Herr Trawvnn ist mir entwischt, ehe ich chm an» Leder konnte, ja möcht' ich, wettz Gott, mal de« Mann sehe». d«r bet so etwas gleichgültig bletbt. Oder e» müßte etn vierdimensto- naler Schlappjochen sein — dann allevdtng» würde er ver- mutltch auch dabei noch Haltung bewahren! ... Ich oder steh' setzt hier mit blanken Händ«n und soll schafSgvduldtg mit ansehen, daß man mir stiehlt und tn den Dr«ck tritt, wa» mir zu jeder Stund« da» Höchste gewesen ist. Wi« minder- wertig muh ich sein, wenn man so etwas ungestraft """"n zu dürfe« glaubt! Ist mein« Liebe zu dir denn nicht mehr wert al» da» kühle Achselzucken, womit du si« von dir abstreifst wie et, schmutzige» Blatt? Da liegt sie im Rinnstein — und der ander« räkelt sich großspurig in ü«tn«m Auto und fährt hohnlachend davon! Mtt den Handschuhen hat er dir nach- lässig und gännerhaft »«gewinkt wi« irgendeinem kleinen Mädel, das er im Kaffee oder aus der Straße angelacht hat. Und d» standest da und starrtest ihm verzückt nach und tust- wandelst jetzt im Grunewald und träumst von ihm wie etn sentimentale» Gchulmädel." Sein« Augen flammten: und Lurch seinen Körper lief konvulsivische» Zittern. «Da» ist die Frau, dt« meinen Namen tragen sollt«! DaS jst die Kehrseite der Medaille und der Fußtritt für meine erste und letzt« groß« Liehe, um bi« ich jederzeit ohne Zaudern und mtt tausend Freuden alle» in dt« Schanze geschlagen hätte! Such beiden aber war sie nur ein Hohn und ein Spott und «tn amüsanter Gesprächsstoff! — Oder tst'S etwa nicht so? Irre ich vtelletcht? Hab ich mich tn eine Sackgasse und in einen lächerlichen Argwohn verrannt, der nichts al» Selbst täuschung ist? Bin ich etn Scharlatan, der gegen Windmühlen- flügel anrennt: etn weltfremder Tor, der mit Schatten kämpft? . . . Herrgott, Sonny — dann mach diesem bitteren Spaß ein Endei Wenn du nur willst, kannst du mit wenigen Worten alles klären. Sprich dies« Worte! Laß Wahrheit zwischen uns sein! Beweis« mir, daß ich kein Narr bin. der einem Phantom nachjagt«, als er an deine Treu« glaubteI" „ES wäre trostlos, wenn ich dir -a- erst beweisen müßte!" sagte sie herb. „Wer also ist dieser Doktor James Trawvnn: und welche Beziehungen verbinden dich mit ihm?" — fragte er ein letzte» Mal. Dt« schwieg und starrte bleich zu Boden. Da griff er nach ihr. Sein« Faust krampst« sich um ihr Handgelenk, daß sie vor Schmer» leise aufschrie. Jetzt erst — tn dieser letzten, allerletzten Minute — fühlt« er, wie bt» zur Gelbstvernichtung er seine Braut liebte. Er vermeint«, sie nie so betörend schön gesehen zu haben. Ein Leben ohne sie war keinen Atemzug mehr wert. Und doch ent- glitt sie ihm innerlich: wie schemenhaft ein Traum zer- flattert, wenn man in» grau sickernde Frühlicht starrt. Aber er gab sie nicht frei. Er wollte kämpfen um seine Liebe, die seine» Dasein» tiefster Ginn geworden. Er rvarf sich dem Schicksal entgegen und rang mit ihm Brust an Brust und Gnrn an Stirn. Tr hatte dt« Gewalt über sich verloren. Er trieb wrack und wehrlos in reißenden Malströmen, die ihn blitzschnell kreisend tn Tiefen grauenhafter Verzweiflung hinabzogen. Dein Atem keuchte tn den Lungen. Nur rauhes unartiku liertes Flüstern war seine Stimme noch. „Die Wahrheit will ich wissen! Endlich die "" -heit! Weil ich nicht mit mir Schtndluder spielen laste!" „Da» ist niemals geschehen. Malte." „Weil ich nicht ruhig mit ansehen kann, wie man mir..." „Du bist ja von Sinnen!" „Weil ich nicht dulde und nie dulden werde, daß . . . —" „Laß mich loS! Du tust mir weh!" ^Beichte endlich — gestehe, was das alles . . . —" Da gelang es Lonny LarS, ihr Handgelenk au» seiner klammernden Faust zu reißen. Gin paar Schritt« sprang sie zurück, -aß zwischen ihr und ihm etn Holunderstrauch war. Hinter dem blieb sie stehen. St« war totenbleich. Eine Locke hatte sich gelüst und fiel ihr i« di« Stirn. Zornig empört loderten durch die Dämme rung ihr« Augen — ihre traumtiefen unergründlichen Lmaryllaugen, tu Lenen Rätsel dunkelten, die Malte von Reeg heut« nicht zu lösen vermocht«. „Bist du denn wahnsinnig?!" . . . schleuderte si« ihm ent gegen . . . „Wofür hältst du mich eigentlich? Ich habe dir nicht» z« beichten! Du weißt ja gar nicht mehr, was du tust und sprichst!" Net« — er wußte nicht, wa» er tat. Er fühlte nur, daß jetzt alles zu End« war. Dt« Frau seine» Herzens hatte er verloren. Niemals konnte er sie »urückg«,vinnen. Sie aber sollte weiter im Sonnenlichte und mit ihrer Schönheit prunken? Und sich darüber ins Fäustchen lachen» daß sie ihn elend gemacht und sein Leben ans Kreuz ge schlagen hatte? Und in den Armen eines andern liegen? Und dessen Küsse trinken? Und sich dem zu eigen geben? Und ihn vergehen lasten im goldenen Glücksrausch ihrer Leidenschaft und ihre» Besitzes? Ni«, nie! . Nein — er wußie nicht, wa» er tat, als er die Repetier« Pistole hervorriß und den DicherungShebel abwärts drückte. Zuckend« Nebel blendeten ihm den Blick. Der Vorhang des Tempels riß mitten entzwei: und die Sonne verlor ihren Schein. Wie ausgescheuchte Sturmvögel vor heraubrausendem Taifun rasten »ersetzte Dtchterworte durch sein Hirn: .Der Abend sinkt: das Leben geht zur Neig«. Wir müssen unterhandeln mit dem Tod!' „Sonny!" . . . schrie er auf. Und hob willenlos die Waffe ulpd zielte irgendwohin, wo an den Gchläfenadern das seidige Gespinst des rostfarbenen HaareS ansetzt«. Gleich einer glühenden Schlange schoß der Feuerstrahl ins Dunkel. Drüben die Frau jenseits des Holundergesträuchs hatte im aufflockenden Pulverdampf mit der Hand nach der Stirn gegriffen und war lautlos in die Knie gebrochen. — Noch immer schluchzte, wie trunken vor Sehnsucht und Liebe, der Sprosser im blühenden Ginster . . . — m. „Ja aber, nm Gottcöwillen — was hast du denn?" „Schöne Frau — wie sichst du bloß auS?I" „Was ist denn los, Hedda?" „Na Donnerwetter — in solcher Verfassung . . . —" Doch da griff Ludwig Ling energisch ein. „Also nun laßt sie gefälligst mal erst in Ruhe, ja?" . .« entschied er, drängte die Umstehenden zurück und führte Hedda Bellin zu einem Klubsessel . . . „Da — setz' dich. So. Und ivas willst du nun haben: einen Scotch Whisky oder einen Visqnit Duboucho oder einen Chartreuse?" „Ja — Chartreuse: und gib mir auch eine Zigarette." bat sie schachmatt. Das alles bekam sie Leun auch. Trank hastig den Likör und rauchte tn tiefen gierigen Lungenzügcu. Nur langsam kehrten Li« Farben in ihr reizendes Pagengcsicht zurück. Ein paarmal »och zuckten die Lippen. Aber nach einigen Minuten war's doch soweit, daß sie die Brust wieder frei bekommen und aufatmen konnte. Nun bedrängte man sie auch nicht mehr um Aufklärung über ihren ausgelösten Zustand. Denn hier oben im Bühne- und Film-Klub der Hardenbergstraße war man Sensationen und unerwartete Zwischenfälle schließlich gewöhnt. Das lag wohl an diesem ganzen Milieu der ephemeren Interessen, in dem sich abends nach Theaterschluß mancherlei von dem zu sammenfand, was im Rampenlicht und auf der flirrenden Leinewand Rang und Namen hatte. Hier atz man zur Nacht, spielte, flirtete, erledigte seine Korrespondenz, fachsimpelte, lästerte über Direktoren und Publikum und ließ gegenseitig kein gutes Haar aneinander. lNortseyung folgt.? »uns«», eo- teino«» »»,«> IT»»»I»» «»»tiiot, »»«»»»«»1,1»»,. >»d«l II» diu» e»»n. sn/s- 5sisoll- Ausverliauk in llorrstt» / tiSMalisrn / Sruslktzllsrn isiddinösn / bsfosinitzidektzn / Sttumpfk.-Süstsin 8eklupfkossn / iismtüiorsit / pfinribrövllvn usv. ilonottt bi» kl'/« klmSKigunz keüivig vükme Prager Straöe 33 5 dlinotsn vom lsnuptdnknkot, rnabt« Zoll« I^ur »veniZe Inge äauert mein Laison- Inuit»! I !NIIl!i!N!IIIlIIIl!III!I»»!IIIiI»IIIl!lI!l!llIIIIlI»HlH!!lI!»!!l!lll!lI>!liIIIlIII Dü, Lcksltzls 6« L1avt«rdauicun»1! 01» »«>,»»», Tlsinwsv bc Sons klügst nnä ktstwlno»! vl« Nun«» O», Un»t»eN»»«,»n ln NtzaNn««« V«N»«p«np ,«r«»Ig» lm SIsIiN w» V——/tzßtiünor»- Loqnem« 2nüiuvU»»rl»ick»r«ru»p > 3obaaa-v»ortzaa-Mv» 13. 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