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Florian Oroekorls »ßsekfolser p»r«Nnan«t Wtnnnnr 0r«»ck«n-^., Tvpk«e»tr«va S, 12, 12. Sammslruk 22ä01. KonMorsi I-imber§ pr»g«r »Irvk« 10 naoetnrn», «,««,«0»«-»,» ernum« r«l1ung«n unct L»It»oNiiei»n Sp»nI»M«1«n In NI» unrl S»d»ak Vermittlung Hindenburgs im Fall Seellt. Der AeichsprLsi-ent versucht durch Ausgleich Seeckt -er Reichswehr zu erhallen. Stinnessanierung durch amerikanisches Kapital. — Polen verweigert Ehorzow. - Die schmachvollen -enlschen Denunziationen. Die Besprechungen im Aeichspräsidenten- palais. Berlin, 7. Okt. Der B-lnch des Reichskanzlers Marz beim Reichspräsidenten v. Hindenburg. der. wie schon, gemeldet, einer Besprechung über den Hall Seeckt dienen sollte, hat hentc noch nicht statt gesunde«. Es ist dies daraus zurückznführcn, dag sowohl der Reichskanzler, wie auch der Reichspräsident v. Hindenburg diese Angelegenheit, die so «ros,cs Anssehen im An- und Auslände hervorgernsc« hat, und die sür Deutschland die größte politische Bedeutung ha«, auf keinem Fall übers Knie brechen, souder« erst «och einmal in aller Nnhc dnrchberate« «ollen. Heute wnrde» vom Reichspräsidenten z« gesonderter Besprechung sowohl her NcichSwehrminister. Gehler wie auch der Generaloberst ». Seeckt empsange«. Ma« acht wohl nicht fehl in der Annahme, daß diese Besprechungen dem Zweck dienten, die Möglichkeit «tneS Aus gleichs ,« suchen, der Le« sowohl um die Reichswehr, wie um den Staat hochverdiente» General ». Seeckt ans seinem Posten belasse« würde. Bei diesem Stand der Dinge dürfte «löglicherweise auch sür morgen noch nicht mit einer Ent scheidung in dieser Angelegenheit »« rechnen sein. Es ist daher bis jetzt noch immer vcrsrüht, Rachsolger für den General v. Seeckt zu benenne». Wie es zum Kvnslikl kam. Demokratische Sensationsmeldungen. Berlin, 7. Okt. Berliner demokratische Blätter wissen noch einige Einzelheiten über die Vorgeschichte des Falles Seeckt -u berichten. So gibt heute ein Blatt an, daß beim Kron- prinzcnpaar schon längst die Absicht bestanden hätte, den ältesten Sohn Friedrich Wilhelm von Preuße« militärisch auszubildcn. Aus dlcse Absicht sei eine Unterhaltung zurück- -usichrcii, die die Kronprinzessin Cäcilie mit dem General» obersten von Seeckt anläßlich eines gesellschaftlichen Bet» sammcnsetns hatte. In dieser Unterhaltung soll die Kron prinzessin die Bemerkung gemacht haben, sie wisse nicht recht, was sie mit ihrem ältesten Sohn beginnen soll: doch sei Ge neral von Seeckt einer Antwort ausgewichen. In stärkerem Masse als General von Seeckt hätten sich jedoch ihm unter geordnete Offiziere im ReichSwehrmtnisterium dem Projekt, den Kronprinzensohn an ReichSwchrübungen teilnehmen zu lassen, zugänglich erwiesen. Die Verantwortung für diese unkontrollterbaren Nach richten muh man den demokratischen Blättern überlassen, die im übrigen auch noch davon zu berichten wissen, daß dem RücktrtttSgesuche de« Generals v. Seeckt eine überaus dramatische Besprechung mit de« Reichswehrminister Gehler vorangegangen sei. Dr. Gehler habe sich diesmal als ganz einwandfreier Republikaner erwiesen, indem er ganz ent schieden den Versuch eines Ausgleichs zwischen sich und dem Generalobersten v. Seeckt zuriickgewiesen habe. Ueberaus lächerlich mutet eS auch an, wenn weiter berichtet wird, daß RetchSwchrofsiztere eine Aktion für den General v. Seeckt planten und daß man lieber Gebier verschwinden sehen würde als den General v. Seeckt. An diesen Behauptungen ist kein wahres Wort. Dem ReichSwehrministertum ist bis jetzt jeden falls nicht baS geringste davon bekannt geworden, daß Reichs wehroffiziere nord- und mitteldeutscher Garnisonen sich beim Reichspräsidenten v. Hindenburg für General v. Seeckt ein- setzen wollen. Man erklärt im Reichswehrministerium alle diesbezüglichen Nachrichten für freie Erfindung. Marx' Besprechungen in Berlin. Berlin, 7. Oktober. Reichskanzler Dr. Marx ist heute nachmittag gegen 8 Uhr in Berlin etngetrossen und begab sich, nachdem er auf der Fahrt nach Berlin über die wichtigsten politischen Fragen von dem Staatssekretär der Reichskanzlei Dr. Pünder, der ihm entgegengefahren war. unterrichtet worden war, nach dem Reichstag. Hier hatte der Kanzler zunächst eine längere Besprechung mit den Mitgliedern des Parteivorstanbes der Z e n t r u m s f r a k t t o n, in der interne Fragen der Zentrumspartei behandelt wurden, die sich auf die in nächster Zeit in Erfurt stattsindenbe Partejausschußsitzung des Zentrums beziehen. Der Siudruek tn London. London, 7. Okt. General v. SeecktS Rücktritt hat auf die englische Presse einen tiefen Eindruck gemacht. Im „Daily Telegraph" schreibt -er diplomatische Korrespondent, der Rücktritt sei ebenso eine große internationale Angelegen heit, wie eine rein deutsche. Er erinnert an die Furcht, die die Franzosen vor der bemerkenswerten Organisationssähig- keit v. SeecktS hatten, eine Furcht, die sie veranlaßte. alles mögliche aufzuwenden, um ihn aus der Reichswehr zu ent fernen. DaS Deutsche Reich sei dem General znm größten Danke verpflichtet. Ganz bestimmt erfreue sich kein anderer deutscher General zurzeit eines solchen Prestiges wie v. Seeckt. Der Korrespondent betont dann, daß Geeckt die 188 Ü0V Mann der Reichswehr z« de« bcsttrainierte« Truppen Europas ge macht hat. — Selbst Zeitungen wie „Daily Mail" äußern ihre Bewunderung für Seeckt. Dieses Blatt z. B. schreibt: Ein Junker steifster Art. war er bereit, der Deutschen Re publik zu dienen, weil er nur so an dem Wiederaufbau der deutschen Armee arbeiten konnte, und in den sechs Jahren hat er die deutsche Armee zur besten Kampfarmee gemacht. Nur die Zeit kann zeigen, ob sein Rücktritt einen Sieg für die Deutsche Republik bedeutet, oder ob das Land sich für seinen Stur- rächen wird. Km Wohnsitz sür Kaiser Wilhelm II. in Preußen. er. Ein bedeutsamer Passus im Svhenzoilern- vertrag. Berlin, 7. Okt. Die preußische StaatSregierung hat jetzt dem preußischen Staatsrat den Vergleichsvorschlag über die Auseinandersetzung mit den Hohenzollern zugehen lassen. Der Inhalt ist in seinen wesentlichen Teilen bereits bekannt. Von großem Interesse ist aber noch der 8 7 des Vertrages, wo cs im Wortlaut u. a. heißt: „Der Staat stellt dem vormals regierende« König Wilhelm N. ans etwaige« Wunsch Schloß und Park z« Homburg vor der Höhe als Wohnsitz sür ihn «ud seine Gemahlin anf Lebenszeit beider znr Berfügnng. Der Staat stellt dem vormalige« Kronprinzen und seiner Gemahlin sowie ihre« Kinder« und Enkelkindern anf Lebenszeit de« in dem neuen Garten bei Potsdam gelegene« Cäeilienhof als Wohnsitz zur Verfügung mit dem Recht der ausschließlichen Benutzung der »öm Cäcilienhof bisher abgegrenzten Teil« des neue» Gartens und dem Recht der Nutzung der gegen wärtig im Besitz des vormaligen Kronprinzen befindliche« Nebengebäude. Die Unterhalt»«« der Gebäude und Garten anlagen erfolgt dnrch de« vormalige« Kronprinzen «ud seinem Rechtsnachfolger im Einvernehmen mit der zastän« lügen staatliche« Ban« «ud Gartenverwaltnng. » Dieser Paragraph sichert dem ehemaligen Kaiser einen Wohnsitz tn Deutschland zu und wäre seinem Wortlaut nach geeignet, ihm das zurückzugeben, was er tn seinem Unglück wohl am meisten entbehrt — die Heimat. ES scheint auch daraus unmittelbar hervorzuaehen. baß dt« preußische Regierung gtgen eine Rückkehr des Kaiser» und gegen seine Niederlassung in Homburg v. d. Höhe keine Einwen dungen hat. Trotzdem besteht wenig Wahrscheinlichkeit, daß es dem Kaiser vergönnt sein wird, seinen Lebensabend auf heimatlicher Erde zu beschließen. Die Gänse des republika nischen Kapitols werben baS — man denke nur an den Fall Seeckt — mit ihrem Geschnatter von der „bedrohten Republik" schon zu verhindern wissen. KoaMionsdebakle in -er Dolksparlei. Berlin, 7. Okt. Die Frage einer Erweiterung der preußi- scheu Regierung ist heute nicht weiteraekommen. Die Frak- tion der Deutschen VolkSpartet setzte heute nach mittag die bereit- am Vormittag begonnene Aussprache fort. ES kam erneut zu lebhaften Auseinandersetzungen darüber, ob man sich an einer Groben Koalition beteiligen soll und warum man sich daran nicht beteiligen könne: aber ei« ent scheidender Beschluß wnrde auch heute «och nicht gefaßt. Die Aussprache tn der Fraktion wirb am Freitag fortgeführt werben. Im übrigen ist in der Partei die Antrittsrede, die der neue sozialdemokratische Innenminister heute vor den Beamten des preußischen Innenministeriums hielt, übel vermerkt worden, namentlich wegen der Offenheiten, die Herr Grzesinski dabet zum besten gab. Schlügeret im Berliner Sla-lparlamenl. Berlin, 7. Okt. In der heutigen Berliner Stadtverord- netenversammlung kam e» bet der Beratung der Anträge bezüglich der wetteren Unterstützung der Erwerbslosen zu einer Schlägerei zwischen dem kommunistischen Stadt verordneten Roth und dem Sozialdemokraten Urtch. Andere Mitglieder beider Parteien mischten sich ein. Der Vorsitzende unterbrach die Sitzung. Seeckls Aückkrill. Die „bedrohte" Republik. . . Das hätte sich wohl niemand träumen lasten, baß durch eine Kampagne von links her der Chef der deutschen Heeres leitung tn seiner Stellung erschüttert werden würbe, der »och vor gar nicht langer Zeit von derselben Linken alö Hort der Republik Überschwenglich gefeiert wurde und dem man ins- besondere als überragendes Verdienst die Vereitelung des Kapp-Putsches auf seinem Habenkonto buchte. Es ist wahr. Haft tragisch, solch ein Schicksal: Nicht dem Ansturm seiner ausländischen Gegner droht General v. Seeckt zu erliegen, bei denen er bestgehaßt war, weil er unter bergehoch getürmten Schwierigkeiten die Reichswehr zu einer schlagfertigen Truppe auSzubtlden vermochte. Den fremden Intrigen hielt er er folgreich stand, aber'den Streichen, die eine unerhört heftig« Attacke der Linken gegen ihn führte, soll er erliegen. Um zu verstehen, wie die Zusammenhänge liegen, muß man sich vor Augen halten, was sich bis -um Eintritt der Katastrophe auf der politischen Schaubühne ereignet hat. In ihren ersten Anfängen erinnerte die Märe stark an den Fall des Generals Sixt v. Armin, der bei einer private» Feier eines Berliner Regiments im Kreise ehemaliger alter Offiziere in einer Ansprache die unerschütterliche Treue keiner Kameraden gegen den Kaiser auf Grund des geleisteten Fahneneides betont hatte, und zwar in Gegenwart einer Ehrenkompagnie der Reichswehr, die an der Veranstaltung teilgenommen hatte. Es gab damals ebenfalls ein großes Hallo aus der Linken, die Republik wurde in der üblichen Weise für „bedroht" erklärt und -er Reichswehrminister scharf ins Gebet genommen. Es erging dann ein Erlaß, der gegen die Wiederholung solcher Unstimmigkeiten Vorsorge traf, und damit war die Sache erledigt. Bor kurzem hatten die Zious- wächter -er Republik, die überall und nirgends Gefahre» wittern, die nicht vorhanden sind, eine neue „Entdeckung" gemacht: Prinz Wilhelm von Preußen, der 20jährige älteste Sohn des Kronprinzen Wilhelm, sollte in die Reichswehr ein- getreten sein. Das war eine Ente, die bereits im Anfluge von einem nachdrücklichen Dementi ereilt wurde. Dann tauchte die neue Version auf, daß der Prinz sich als Zu- schauer bet den Manövern des 8. Reichswehr - Infanterie- Regiments in Münsingcn betätigt habe. Selbst bas wurde bemängelt, obwohl doch schließlich auch ein Prinz republibr- nischer Staatsbürger ist und als solcher unzweifelhaft baS Recht hat. sich unter die Zuschauer bei Truppenübungen zu mischen. Fürchtete man vielleicht in antimilitartstischc» ^ Kreisen der Linken, daß der Anblick eines Ur-UrenkclS Kaiser Wilhelms des Großen einen unheilvollen mon archistischen Einfluß auf die übenden Truppen hätte ausübe» können? Die beunruhigten republikanischen Gemüter dehnten aber ihren Forschungsdrang noch weiter aus und gingen den Dingen bis auf den letzten Grund. Da stellte sich zum all gemeinen Entsetzen der Linken heraus, daß der Prinz seinem soldatischen Drange durch eine vorübergehende Dienstleistung bet dem genannten Regiment Genüge getan und u. a. bei einem Pferdetransport mttgewirkt hatte, bei dem er, wie in der Linkspresse mit besonderem Behagen berichtet wurde, von einem Vorgesetzten, „der seine hohe Abbunft nicht kannte", derb .^»«gepfiffen" worben sein soll. Das ist der Tatbestand. Wenn Unregelmäßigkeiten vor gekommen sind, wenn die Einstellung des Prinzen, wie be hauptet wird, den Dienstvorschriften widerspricht, wenn trotz dem General v. Seeckt, wie weiter verlautet, ohne Vorwisse« deS RetchswehrministerS die vorübergehende Verwendung des Prinzen bet der Truppe, sei eS ausdrücklich oder still schweigend. gebilligt hat, so wäre es Sache der von Dr. Gebier angeordnetcn Untersuchung gewesen, alle diese Momente rest los aufzuklären und entsprechende Maßnahmen für die Zu kunft »u treffen. DaS hätte alles in größter sachlicher Ruhe bereinigt werden können, und auch etn etwaiger Gegensatz -wischen v. Seeckt und Dr. Gehler wäre durch eine loyale persönliche Aussprache — das darf mau auf Grund -er Kennt- nt- deS Charakters der beiden Männer bestimmt annehmen — unschwer auszugletchen gewesen. Eine solche Lösung hätte aber der Linken das parteipolitische Konzept verdorben. Man brauchte dort ein« »ugkräftige Parole, von der nach radikaler Auffassung Erfolg nach der Richtung »u erhoffen war, daß man wieder einmal die Notwendigkeit einer Einheitsfront der „republikanischen Berfassungsporteien" aufzcigtc, um in solchem Sinne einen Druck auf die Regierungsbildung im Reiche und in Preußen auSzuüben. So ging denn das Kessel, treiben in Szene. Zuerst wnrde ausschließlich Dr. Getzlet