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ve,«sSaebüh« «rrlelWrIH M. d-rS «, Dok Mk. 2.7S. W»RlM»Ilmk »o» r>nku»dl»m<on> »iirdle,'" " Hauvlac niKn Nei«« »via s Ubr Nackim. Sonnlan) nur Marienstr. rs v. U->/,I UlirMittas». Slnzeioentarif. Die IlbaltI,? Brunb»il« <ca. «Silbe« 15 Ds. ,Ai,iu>idl«imac» aus der Drwat- »eiteLe,le?oPs>:Dovvel,cilc„>tt»erM Slrich «Knaelaiwtl «o Pi. Gnind- <eile lur Moniaae oder »ach Ncktaaen A>Pf«. mir Kamilieimackirickue» ici. be». so Di. — SluäwLrtwe Auüriae nur »eaen BoraiiSlvcaklung. Vxleablätterwer« mioPi. berechnet. VM Rückgabe tinaelaudler Schrilt- Kucke keine Verbindlichkeit. Kernkvrechankchlub: A»nt I Nr. 11 u. Nr. 2»««. Dt« Dresdner Nachrichten ericheine» täglich Morgens. 44. Jahrgang. «L L)« l1nNiok»e<u>««> 8r. H»joE s« Waig, »o» »„-luiia kinüslvsrllltiis rrr««,lev, 4ltinn^tzt 2. Telear,-Ad resse: Nachricyim, Dresden. kür dirner und lourlstvo, lj? Labsollii äurcii^ichii^. dabei H drekk. "s A Option Isgdbsmllon. ^ K /sgrjgsmLsclisn. ä Ht»gd»trllmpf«. Nuvlcsskvt!« ^ ^>v»lieelt«l,r H D daxdübor7.ieher, nur 11 LIK. ^ ^ Pürsck-Svbubs, ?»sr 8,75.^ H 8k n^r«» :»«I< H lloi lieksrsnt ^ 8ve«kr. 4, 4H- iisknsx. 5)» E^WL^SEiWSSKS Larl Vte^emann, llokllcksrank, gozr. I83S, OMpLslUt ü» tLävN«« ^SLr«: 4l»pd»It-1,iieIc<>.Meob-I,iiek«,i;op»I-1-akIi«, vLMLr-l.aeltv, Kiccnkii« n. 8plrltn»-1>i»elle. ^ilstodt: lZtsribnstr. 10, -Zmalisnste. 18. 2«IoIcsuer8tr.S2> d>euni.: 8einrieh8tr.(8isdt0örllt7). SlLSVLLron Mid D jeder Lrt au» den dedeutondsteo Olankütksa des l»> ^ Lu»>undes. empfehlen ja reiekkaltirxer Au^vski ^Nll. liilil <d 8«Im, x§1. Hofliöksl-autsn, IT» ^3 S^GL* -4» ksprsr-ksdriL-Lsker ksplvr-KrossodLlläliwß Z»so !ü' p»pl«rO, ^vk»I!tnisti»n^»i, Ilk Iroi^ck« <«iiN4nr?» iiQ'1 I»»ppvn. naä k*L< rii»r»ple^v riU^r 1 orw» a unä Rollsn, Kvvis llllor in äa-i .^aok sirl8oill»^onäor ^.rntcsj. ^sloesridsiiäp^swv. — Liüi^sty I^roiss. — kromp'.Skto Lsäismms. ^göfliockiskink!'l!8l!!8l:Iikl'°llSL!;8ri8l:!i.kl8gLl!tk?Alirug-.liü88n-llllal'L!stvt8tvff8 ?öz^^?öe!^ » TL^LSM«LLLL U,LL. gHg„ m8l!8l'N88 KsllLN vack ?l'!ML-ijUL!it3t8N ru biIIlg8t8N ?I'8i88N. N..I,4.M;,-«ti'r».««v L?s. 1^1 L.ijoias- Dreikaiserbund. Hofnachrichten. Dampfer „König Albert". StaalSbahnen. Frcimanrcrinftitut.! 1' -^»4* s'^tr>stt. Raubmord, Ziegelei-Bernfsgenossenschaft. Gerichtsvechandiullgen. Mutpmafll. Witterung: Trude. Lonntag, 27z. Jrmi Trcikaiserbund V Der Leiter unserer auswärtigen Politik Staatssekretär v. Bülow ist vom Kaiser in den Grafenstand erhoben worden. Das ist ein Erfolg für den reich begabten Diplomaten und Staats mann. der die Grosse seiner Verdienste, den Werth seiner Persön lichkeit für die Behauptung und Befestigung unserer internationalen Machtstellung weithin in Helles Licht rückt. Die deutsche Nation, die den Freiherrn v. Bülow wegen seines rielbewußten, kraftvollen und zugleich gemässigten, sympathischen Auftretens, wegen seines feinen Humors, seiner treffenden, aber nie verletzenden Satire, mit einem Worte wegen seiner ganzen vollendeten Persönlichkeit lieb gewonnen hat, wird den nunmehrigen Grafen v. Bülow zu der ihm widerfahrenen hohen Auszeichnung herzlich beglückwünschen und höchstens den Vorbehalt hinzufügen, dass die kaiserliche Huld sich chm gegenüber — der Gras zählt erst 50 Lenze — nicht zu früh erschöpfen möge, damit noch Aegnivalentc für künftige, der äusseren Ehrung würdige Thaten ülnig bleiben, zu denen sich das deutsche Volk von dem Grafen v. Bülow versehen darf und die es mit froher Hoffnung von ihm erwartet. I» welcher Richt ung sich insbesondere die Wünsche der Politiker Bismarck'scher Schule bewegen, soll hier ausgesührt weiden. Der Graf v. Bülow hat bei der jüngsten Berathung der Karoliucnvorlage im Reichstage u. A. geäußert, die einzelnen markanten Handlungen der deutschen auswärtigen Politik seien sämmtlich Glieder einer zusammenhängenden Kette. Nun wohl! Diese Kette, deren weitere Schmicdung und Znsammenschweißung jetzt den erfahrenen Händen des Grafen v. Bülow obliegt, müßte so gearbeitet werden, daß sie ausreichend und stark genug wäre, um den gelammten europäischen Kontinent mit ihrer eisernen Wucht zu umklammern und das ganze europäische Festland zusammcnzuichließen zu gemeinsamer Abwehr der beiden großen Gefahren, die der europäischen Eivilisation entgcgendräucn: des Angelsachsenthums und der sozialen Revolution. Das heißt natür lich nicht, daß Deutschland versuchen solle, nach verunglücktem uapoleonischem Muster eine kontinentale Alleinherrschaft anfzu- richtcn: solche exorbitanten Ziele und Bestrebungen sind dem deutschen Nationalcharaltcr fremd. Was aber geschehen kann und. nach der Meinung vieler einsichtsvoller Politiker, geschehen muß, wenn nicht Europa zum politischen und wirthschaftlichcn Schattenbegrifs früher oder später herabsinken soll, das ist ein enger Zusammenschluß der europäischen festländischen Großmächte zu dem Zweck. Europa wirthschastlich widerstandsfähig gegen den angelsächsischen Wettbewerb auf dcm Weltmärkte zu machen, Friedensstörungen von dieser Seite zu verhindern und nach innen ein gemeinsames erfolgreiches Vorgehen gegen die sozialrcvolutionäre Bewegung zu ermöglichen. Ein solcher Gedanke hat von vorn herein durchaus nichts Utopistischcs an sich, wenn man nicht an eine vage europäische Verbrüderung, an einen allgemeinen Bund der .Vereinigten Staaten von Europa" nach amerikanischem Muster denkt, sondern lediglich einen Zusaimumrschluß in der Weise in Aussicht nimmt, daß durch ihn gerade die beiden bczeich- neten Ziele, nicht mehr und nicht weniger, erreicht werden. Man denke an die heilige Allianz im Anfänge dieses Jahrhunderts! Verschrieen genug ist sie ja infolge des demokratischen Bannfluchs, der auf ihr lastet, aber das ändert doch Alles nichts an der geschichtlichen Thatsnche, daß sie volle W Jahre lang Europa de» Frieden gesichert und die wirisamften Dienste gegen die Revolution geleistet hat. io daß noch im Jahre 1860 in den Londoner „Times" getagt werden konnte, jene Allianz „hätte niemals zerstört werden sollen". Was könnte heute in zeitgemäßer Erneuerung an die Stelle jener damaligen Vereinigung gesetzt werden? Zunächst wendet sich bei der Beantwortung dieser Frage die Aufmerksamkeit mit zwingender Kraft aus Las deutsch-französische Vcrhältniß. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich auf die Grund lage einer unverklaumlirten, aufrichtig freundlichen Nachbarschaft zu stellen, ist ohne Frage ein Ziel, „des Schweißes der Edelsten wcrth". Es ist auch gar nicht zu verkennen, daß die Bemühungen nach dieser Richtung in der letzten Zeit entschiedene Fortschritte gemacht haben. Namentlich im Auslände, auf kolonialem Gebiet herrscht zwischen Deutschen und Franzosen überall das beste Ein vernehmen; in Egypten und Südafrika sprechen Augenzeugen sogar von einer „dicken Freundschaft" zwischen den Angehörigen der beiden "Nationen. Diese Erscheinung beruht auf der Erkennt nis!. daß die deutschen und französischen Interessen der Wcltpolitik nicht miteinander kollidiren, sondern vielfach parallel lausen und daher verbunden vorzüglich geeignet sind, den angelsächsischen Einfluß zurückzudrängen. Von den französischen kolonialen Kreisen gehen denn auch fortgesetzt Einwirkungen aus, die das Ziel eines engeren Anschlusses Frankreichs an Deutschland verfolgen. Beispiels weise nimmt das leitende französische Blatt Ostasiens, der „Courier de Saigon", den Besuch des deutschen Kreuzers „Prinzeß Wilhelm" in den dortigen Gewässern zum Anlaß, um einer deutsch-fran zösischen Annäherung in höchst bcmerkenSwerther Art das Wort zu reden. Der als StimmüngSsymptom höchst bcachtenswcrthe Artikel gipfelt in einer Verherrlichung Kaiser Wilhelms ll.. „dessen Thronbesteigung den Beginn einer neuen Acra des Friedens und der allgemeinen Blüthe marlirt, unter dem alte Mißverständnisse Verschwunden, unvordenkliche Streitigkeiten beigelegt und der Augen blick vorbereitet wurde, wo die meisten Franzosen, entgegen den wenigen, die heute noch von Revanche träumen, weniger tragischen Lösungen und einen! friedlichen "Arrangement in einer kaum fernen Zukunft entgegensetzen". Das Blatt schließt mit der Erklärung, „cs gehöre selbst zu den Gegnern von gestern, die heute bereit seien, die Freunde von morgen zu werden" und mit dem Wunsche, daß die Sympathie zwischen Deutschland und Frankreich „immer bestimmtere Formen annehmen" und die beiden Länder „zu baldiger und völliger Einigkeit führen möge". Gleichzeitig bringt die Petersburger „Nowoje Wremja" einen mit sensationellem Anstuge versehenen Artikel, der die entschiedene Erkaltung der französisch- russischen Beziehungen seit dem Zwischenfall von Faschoda feslstellt und im Anschluß darau cinräumt, daß sich in Frankreich die Stimmen für eine Annäherung an Deutschland in dem Sinne einer vollständigen Verzichtlcistung auf Elsaß-Lothringen erheblich mehren. Der Parlier Berichterstatter des genannten Blattes will mit einen! hervorragenden stanzöshchen Staatsmann über die Sache gesprochen und erfahren haben, daß in RegicrungSkreiien eine entschieden deutschfreundliche Stimnnmg borwicge. Diese Stimmung werde in weilen Kreisen des französischen Volkes gctheilt, und wenn man es auch nicht ausznsprcchcn wage, so könne doch nach seiner Uebcrzeugung Kaiser Wilhelm ruhig die Welt- Ausstellung im nächsten Jahre besuchen. „Die Pariser würden den deutschen Kaiser mit offenen Armen empfangen" chic!). Man kann auf deutscher Seite derartige Kundgebungen ein sichtsvoller französischer Kreise gewiß nicht anders als mit der größten Geyugthimng aufnehmen. Trotzdem sind alle solche privaten Aciißerungen sür die praktische Politik so lange werthlos. als sie nicht zur offiziellen Richtschnur der leitenden Kreise in Frankreich erhoben werden. Tie Republik bietet noch entschieden die meiste Aussicht, daß LaS einmal geschehen könnte. Ta sie aber auf so schwachen Füßen steh:, daß fortgesetzt mit einer Acudening der Regierungsform gerechnet werden muß, und da ferner eine monarchische Restauration, in welcher Form immer sie erfolgen möge, mit höchster Wahrscheinlichkeit in erster Linie auf die Auf frischung der „Gloire" durch einen neuen Krieg mit Deutschland bedacht sein dürfte, so ist keinerlei Gewähr dafür vorhanden, daß die innerpoirtlsche Entwickelung in Frankreich der öffentlichen Meinung Zeit und Muße lassen werde, damit sie sich den Gedanken einer völligen Aussöhnung mit Deutschland ganz in Fleisch und Blut übergehen lassen und ihn der allmählichen Ver wirklichung entgegcnsühren könnte. Wegen der Unsicherheit der französischen Rechnung muß daher eine weitausschauende deutsche Politik einen anderen Faktor herbeizuzichen bemüht sein. Dieser andere Faktor ist gegeben in der Erneuerung des Drci- kalser-'Bündilisscs zwischen Deutschland. Oesterreich und Rußland. Ein solches Bünduiß würde zweifellos ungemein viel zur Stärkung des monarchischen Gefühls in ganz Europa beitragen, den Kampf gegen den sozialen Umsturz wesentlich erleichtern und den Unter-! thanen der drei Reiche den äußeren Frieden aus mindestens ein Mcnschenalter hiuaus zuvcrU'stsig gewährleisten. Außerdem aber! würde Frankreich auf diesem Wege mit allen seinen Leidcuschastcii zuverlässig kalt gestellt werden, indem es durch das Schwergewicht seiner realen Interessen wohl oder übel gcnöthigt wäre, nach der selben Seite Anschluß zu suchen, und so wäre dann auch innerhalb gewisser Grenzen eine gesammteuropäische Politik gegenüber dem glückliche Lösung gerade dieses rcalpolitiichen Problems, angcsicht- deren sich alle langathmigen Friedenskonferenzen kurzer Hau,' erledigten, würde den Grafen v. Bülow mehr ehren und höher erheben als alle äußerlichen Würden es zu thuu im Stande sind Arrnschreib- und Aernsprech-Bciichtk vom 24 Juni. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm beute die Eharfreitags-Vorlagc in der vom Abg. Graf Limburg lkons.» bc autragtc», von der Regierung und vom Eentrum acceptirten For- mulirnng in zweiter Lesung an. Darnach hat der Eharfrcitng die Geltung eines bürgerlichen allgemeinen Feiertags. In Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung soll die bestehende her kömmliche Werktagsthätigkeit am Charfreitag nicht verboten werden, es sei denn, daß cs sich um vssenrlich bemerkbare und geräuschvolle Arbeiten in der Nähe von dem Gottesdienst gewidmeten Gebäuden bandelt. Von den Nationailiberalen war beantragt worden, daß der Charfreitag für den ganzen Umfang des Staatsgebietes die Geltung eines allgemeinen Feiertages haben sollte. — Tie E i n i gun gsv erh a nd l un ge n rwiichen Bauunternehmern und Maurern haben heute vor dem Berliner Gcwerbegericht des Schicdsamles begonnen. Der Burschende dc-s Baunrbcitgcbcr-> Bundes Baumeister Bödler theilte folgende Bedingungen mit. i unter denen bei den Mitgliedern des "Arbeitgeber-Bundes vom! 28. Juni 1890 ab die Arbeit wieder ausgenommen werden kann ! 1. Arbeitszeit 9 Stunden pro Tag (wirkliche Arbeitszeit), Sonn-! abends um 5 Uhr Feierabend (ohne Vesper); 2. die Taae vor den ! hohen Festen (Weihnachten, Ostern PnngslclO ist um 1 Uhr Feier-! abend und werden für voll bezahlt; 8. die Lohnauszahlnng nndct Sonnabend nach Schluß der "Arbeit möglichst auf dem Bau statt, s Die Abrechnung erfolgt von Freitag zu Freitag. Ter Marimal ! lohn für tüchtige Gesellen beträgt vro Stunde 60 Pfg., ältere und j invalide Gesellen erhalten einen Lohn von 50 Big. pro Stunde, junge Gesellen, welche noch nicht 1 Jahr Geselle sind, erhalten j einen <Ltiindcnlvhi! von 45 Pfg. Ucberstnnden werden berechnet; in der Zeit von 8 Uhr Abends bis 6 Ubr Morgens und werden! mit einem Zuschlag von 20 Prozent bezahlt: 6. die "Vergebung der! Arbeit in "Accord bleibt jedem Arbeitgeber Vorbehalten; 7. stdein Arbeitnehmer und Arbeitgeber steht cs frei, die Arbeii jeder Zeit! auf-llkiindigen (also Kündigungs-Ausschluß ohne Angabe der Gründe!; 8. bei cintretendeii Zwistigkeiten unter den "Arbeitnehmern und,Arbeitgebern oder deren Angestellten, ist zur Beilegung der Zwistigkeiten die aus jedem Bau sofort zu wählende und ans drei "Arbeitnehmern bestehende Schlichtnngstommissivi! anzurufen, welche sich an den betreffenden Arbeitgeber oder dessen Stellvertreter als Obmann zu wenden hat. Sollte diese Kommission einen Frieden nicht herbeiführcn können, so ist der aus elf Arbeitnehmern und els Arbeitgebern bestehenden Kommission die Angelegenheit zu unterbreiten. Den Vorsitz führt der Vorsitzende des Arbeitgeber- Bundes. Der Entscheidung dieier Kommission haben sich beide Parteien zu fügen ; 9. Ban'pcrren find für die Folge ausgeschlossen Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmer!! schlichtet j die Kommission; 10. dieser Vertrag gilt sür die Zer! vom 28. Juni 1899 bis 1 Avril 1902: 11. lim auch für die Zukunst ein gedeihliches Zusammenwirken zu erzielen, verpflichten sich beide Parteien, alle Fragen, welche ans die Arbeitszeit u. s. w. Bezug haben, bis spätestens Dezember jeden Jahres der Kommission zu unterbreiten, mit der Maßgabe, daß beide Parteien die Ent- Ichcidung derselben anerkennen müssen. * Berlin. Die Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Bau gewcrbe ciiiigkcii sich in der heutigen Sitzung des Einigungsamtes des Gcwerbegerichts auf Grund einer annicigendeu Lohnskala, welche mit 60 Pfennig beginnt und bis März I!M 65 Pfennig erreicht. Tie Lohnsätze für die späteren Jahre werden von einer gemeinschaftliche!! Kommission der Arbeitgeber und "Arbeitnehmer alliährlich festgesetzt, der auch die Entichcisiiiig aller Streitigkeiten znsteht. Tic Arbeit wird Dienstag wieder ausgenommen. Die Arbeitszeit beträgt 9 Stunden. Berlin. Wie aus Kiel gemeldet wird, ließ der Kaffer gestern Abend auf allen Kriegsschiffen durch elektrische Siguat-Avparatc i! --- Angelsachfenthum aus dem Bereiche der frommen Wünsche heraus. den Vollzug der Einverleibung der Karolinen in ^"Kolonialbesitz in den Kreis der rcalpolitischen Möglichkeiten versetzt. Von aus- bekannt geben, worauf die Besatzung ein dreimaliges Hoch auf fchlaggcbcndcr Bedeutung sür die Unterstützung und Verbreitung des Gedankens ist der Umstand, daß er ein politisches Vermächtniß des Fürsten Bismarck darstellt. In den „Gedanke» und Erinner ungen" (Kapitel Dreibund) bekennt sich der Altreichskanzler zu dem festen Glauben au die besondere antircvolutionäre Wirkung des Lreikaiser-Bündnijses. und selbst nach dem Zerfalle des Bundes der drei Kaiser von Tcutichland, Oesterreich und Rußland und nach dem Abschlüsse des neuen Dreibundes mit Oesterreich und Italien hat der Fürst stets die Nvthwcndigkcit betont, daß der Weg von Berlin nach St. Petersburg frei bleiben müsse. „Die Erhaltung eines Elementes monarchischer Ordnung in Wien und St. Petersburg und auf der Basis beider in Rom. ist für uns in Deutschland eine "Ausgabe, die mit der Erhaltung der staatlichen Ordnung bei uns selbst zusammeiifällt," und ferner: „Die Zukunft der vierten großen Dynastie in Italien werden wir in demselben Maße sicher zu stellen im Stande sein, in dem es uns gelingt, die drei Kaiserreiche einig zu erhalten". Ter Licblingsgedanke des Fürsten geht aber weiter als aus die bloße Einigkeit de: drei Kaiserreiche, wie folgende Stelle in dem Schreiben vom 10. Sep tember 1879 an den König von Bayern zeigt: „Ich würde es für eine wesentliche Garantie des europäischen Friedens und der Sicherheit Deutschlands halten, wenn das Deutsche Reich auf eine solche Abmachung mit Oesterreich einginge, welche den Zweck hätte, den Frieden mit Rußland nach wie vor sorgfältig zu pflegen, aber wenn trotzdem eine der beiden Mächte angegriffen wird, einander bciznstehen. Im Besitze dieser gegenseitigen Assekuranz könnten beide Reiche sich nach wie vor der erneuten Befestigung des Drcikaiser-Bnudes widmen." Also selbst bei dem Abschlüsse des Dreibundes init Oesterreich und Italien schwebte dem Altreichs kanzler als höheres Ziel die spätere Erneuerung des Treikaiier-Bimdes vor. Hier möge nun der Grus v. Bülow iin Interesse Deutsch lands, sowie des sozialen Friedens und des wirthschastlichen Ge deihens von ganz Europa in die Fußstapfen des Altreichskanzlers treten! Hier winkt der hohen Begabung des gegenwärtigen Leiters unserer auswärtigen Angelegenheiten eine preiswerthe Aufgabe, die Einfügung eines Gliedes in die Kette unserer auswärtigen Politik, das diese Kette selbst völlig unzerreißbar machen würde. Die den Kaiser uusbrachtc. Der Kaiser wico in der Nacht zum 5. Juü bei der Lootsenstation Kopcrbit eintreffen. Er gedenkt die Fahrt nach Hardanger in diesem Jahre ansfalicn zu lassen und von Bergen aus geraden Wegs zu den Nomsdais Fjorden zu gehen. Von dort aus reist der Kaiser nach Droutheim, um dann zu den Fjorden ziirückznlchreii. wo Loen und Olden besucht werden sollen. — Ter übliche Freikag-Nachmitlagsempsaiig aus dem "Aus wärtigen Amte gestaltete sich gestern zu einer Huldigung für den Grafen v. Bülow. Sämmtliche hier anwesenden Botschafter, Ge sandten und Geschäftsträger fanden sich ohne Verabredung ein. um ihre Glückwünsche ansznspreche». —. lieber einen Zwischenfall in Shantimg wird aus Tsintau gemeldet: Die Einwohner ver- schiedener um Kaomi gelegenen Dörfer zerstörten die von den deutschen Ingenieure!! dort unternommenen Bahnbauarbeiten Hauvtmann Maure, Ches der 1. Kompagnie des Scebalaillons, wurde mit 80 Mann seiner Kompagnie und 16 Reitern an Or! und Stelle geschickt, um die Ausrührer zu züchtigen. — Dem Königl. Sächs. Generalleutnant Hingst, Gencmladstitalit des Königs von Sachsen, wurde der preußische Krouenordcu 1. Klasse, dem sächsischen Major von KoSpotb, Flügeladjutant des Königs von Sachsen, und dem als Professor an ver Universität in Tokio an gestellten König!. Sächs. Landesdirektor Dr. Lönsolm der preußische Kronenordcu Z. Klasse verliehen. Berlin. Nach den im kailerl. statistischen Amte zuiammeii- gestellteu Nachrichten über den Saatcnstand im Deutschen Reiche Mitte Juni sind folgende Daten ermittelt: Winterweizen 2,2, Sommerweizen 2.5, Winterspelz 2,8, Winterrvggcn 2.5. Sommer roggcn 2,5, Gerste 2,6. Hafer 2,7, Kartoffeln 2,8, Klee 2,7, Luzerne 2,5 und Wiesen 2,6. Die speziell für das Königreich Sachsen ermittelten Daten sind: Wiiitcrweizeii 2,0, Sommer weizen 2,2, Wintcrroagcn 2.8, Sommerroggen 2.4, Gerste 2,2, Hafer 2,5, Kartoffeln 2.9, Klee 2,9. Luzerne 2,7, Wiesen 2,8. Berlin. Im Mai dieses Jahres gelangten im Deutschen Reiche an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern, ein schließlich der kreditirten Beträge zur Anschreibung, 121,300,2R Mark. 1,627,267 Mark mehr als im Mai vorige» Jahres. Die Einnahmen aus de» Zöllen allein betrugen 72.021,709 Mark (l,445,581 Mark weniger). Die Stempelsteuer hatte nieist Mehr einnahmcn, mit Ausnahme des Stempels aus Werthvapiere. Die Einnahme aus der Post- und Telegraphen-Verwaltring betrug 60,711.986 Mark (4456 Mark mehr).