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s« SItlÄe »MlllkM MM kl MW. Summelbriefe a« abwesende NerOner. Dresden in Leipzia war die Devise gestern vor acht Tagen. Im Schmuck ihrer goldenen und silbernen Amtsketten waren die Vertreter der Residenzstadt nach Leipzig gefahren, um bei der Eröffnung der Baufach-Aus stellung und der Einweihung des Dresdner Hauses zugegen zu sein. Leider gab cs an diesem Bau. der vvn einem Tempelchcn gekrönt wird, das dem Artesischen Brunnen aus dem Albertplatz täuschend ähnlich sieht, nichts etnzuweihen: es zeigte sich selbst äußerlich noch nicht vollendet. Das erste übrigens, was einem in die Augen fiel, wenn man sich zwischen Maurerböcken und Malerleitern hindurchgc-- zwängt hatte, war das Modell v v in La üben gang an der Lüwenapvtheke. Ta wandte sich der Gast mit Grauseu. Doch ein süßer Trost war n»s geblieben: wir Dresdner befanden uns in guter Gesellschaft. Nicht ein mal der Eingang zur Iba war fertiggestcllt. Hatte der einstige Präsident der Hugienc-Ausslclliiug schon mit einem mitleidigen Lächeln auf die Trümmer von Karthago, auf die Potemkinlchen Dörfer mit ihren Lcinwandsassaden, ihrer Pappvertäfelung geblickt, ein herzliches Lachen ent quoll dem Gatter der Zähne, als man nach dem Abschied der hohen Gäste den riesigen Leipziger Löwen, der den Portikus zieren sollte, gemütlich aus der Erde sitzen sah. und zwar guillotiniert. Ten Gipskopf aufzumodellie- ren hatte man noch keine Zeit gehabt: verschämt drehte daher der grimme Leu den Besuchern seine» Rücken zu. Nächste Woche werden wir Dresdner die Scharte in Leipzig ausgewetzt haben und den architektonisch überaus reizvollen Bau, dem die Leipziger einen hervorragenden Platz zugewieson haben, in Gegenwart des Königs ent hüllen können. Froh war man. als das aufgeregte Treiben der AusstellungSstadt wieder hinter einem lag und in der Stille der Sonntagnacht die Lichter unseres ruhigeren Dresdens auftauchteu. Wenn man im Hauptbahn hofe blost wüßte, auf welcher Seite man anszu- steigen hätte. ES ist immer noch die alte Misere: Man öffnet stets die falsche Tür. Ein guter Rat sagt zwar: Wo die Postkarrc auf dem Bahnsteige steht, wird nicht ans- gcsticgen! Aber soll man sich allemal erst den Kopf nach dem kaiserlichen Postwagen ausrcnken? ES müßte doch angesichts unserer fortgeschrittenen Technik möglich sein, die Fahrgäste rechtzeitig das Nötige wisse» zu lassen. Oder aber die Schaffner könnten es auf der letzten Station a u s r u f c n. In jüngster Zeit ist vom reisenden Publikum die Frage aufgeworfen worden, wie es denn werden solle, wenn das Postamt 24 vom Hauptbahnhvsc nach dem neuen P ost- gebäuöc BiSmarckstraße 8 verlegt worden sein wird. Die zwei Minuten WcgeS dahin verliert kein Reisender gern. Doch er soll es auch nicht notig haben. Im Hanpt- bahnhofc ist auch für die Zukunst eine Telegramm-An nahmestelle vorgesehen und eine Ausgabestelle für post- lagerndc Sendungen. Würde die Post die Telegramm- Annahme einziehen, so schnitte sie sich ins eigene Fleisch, da daun der Bahntelcgraph allein an ihrer Stelle benützt werden würde. In anderthalb Jahren wird man das neue große Postamt beziehen können: hoffentlich bietet cs bessere nnd reichlichere S ch r c i b g e l e g c n h c i t als die mit allerlei Reklame» verschandelten Schreibpulte im jetzigen Bwhnpostamt, an deren Schrauben und Mcssing- kanten schon mancher block- und Blusenärmel zum Teufel gegangen ist. Der rapid zunehmende Berkehr fordert eben immer größere Räume. Unser Hauptbahnhof ist zu gewissen Zeiten auch schon an der Grenze seiner Leistungsfähig keit angclangt. So ist es z. B. nicht mehr möglich, au Sonntag-Vormittagen im Sommer bis 8 Uhr Sv »Ver züge abzuscrtigen. Die Besteller werden auf den Nen- städter Bahnhof verwiesen. Zn Pfingsten erscheint eine solche Maßnahme durchaus gerechtfertigt. Alles, was Beine hat, verreist, und alles, was Räder hat, wird hervorgezogcn. Die unglaublichsten Vehikel erscheinen auf der Bildflächc, wenn nur öaö Fahrgestell noch gut ist. Auch die Straßenbahn ist gerüstet. In etwas langatmigen Sätzen hat sie beschlossen, die ältesten Wagen nicht abzubrechen, sondern st« durch Aufwendung ganz geringer Mittel soweit instand zu setzen, daß sie sich noch auf einige Jahre als Notreserve für Fcier- ragsvetrieb, insbesondere für den Ausslngsvcrkchr zu Pfingsten, wo stets Wagenmangcl herrscht, verwenden lassen. Es wird daher gut sein, wir machen uns heute auf aller hand vorsintflutliche Verkehrsmittel gefaßt. Aber zu Pfingsten nimmt das ja keiner übel. Bon vorsintflutlichem Deutsch, mit dem dieser Tage ein Vertreter vor Gericht die Welt beglückt hat, lau» einem schon «her Übel werde». Der beantragte: „Das Gericht wolle erkennen, der Beklagte sei schuldig, mir s ü r die von mir für ihn an die tu dem vvn ihm zur Bearbeitung übernommenen Stetnbruche beschäftigt gewesene» Arbeiter vorgeschossenen Arbeitslöhne Ersatz zu leisten". Das kling! wie «in Scherz, nicht wahr? Man soll mit seine» Worten vorsichtig sein, aber auch vorsichtig bei der Auswahl von Namen für neue Straßen. Schon einmal ist hier Klage über die Vorliebe deö Rates geführt worden, schwer zu merkende und für die große Masse auch schwer zu schreibende biamen zu finden. Was soll mau aber dazu sagen, wenn jetzt eine neue Straße in der Nähe der oberbürgermeisterlichen Villa Godeffronstraße gctanst worden ist? Welche Varia tionen auf Adresse» wird dieser Name im Gefolge haben! Man denke nur einmal, wie schwer es sür einen Droschken kutscher oder Markthelser ist, sich mit solcher Namens- Orthographie abzusinden! Am Ende wird auch darüber der Oberbürgermeister nicht unterrichtet worden sein, wie kürzlich über die Kün digung der auswärts verliehenen Hypotheken durch die städtische Sparkasse. Dieses Verfahren, das viel Staub aufgemirbelt und zu rigorosen Maßnahmen auswärtiger Sparkassen gegenüber Dresdner Hausbesitzern geführt hat, ist in die Wege geleitet worden, während der Herr Ober bürgermeister in Karlsbad wellte und ohne daß man ihm Mitteilung gemacht hatte. Sofort nach seiner Rückkehr hat er alles getan, um den Banmarkt vor der drohenden Hypothekcukrisis zu bewahren. Ein Gutes aber hatte die Affäre, daß nun endlich einmal den infolge des BalkankricgcS nervösen Sparern authentisch versichert wurde, daß ihr Geld nirgends sicherer aufgehoben sei als bei der städtische» Sparkasse. Der Wert erster Hypotheken wird auch im Falle eines unglücklichen Krieges nicht ge mindert. Eine große Freude bereitete in derselben Sitzung der rührige Striescncr Stadtverordnete Grützner den Bewohnern der östlichen Vorstädte mit seinem Ueberraschungsantrag, eine städtische Autobus-Linie B l a s c w i tz — S t r e h l e n cinznrichten. Ans die Notwendigkeit einer solchen direkten Verbindung haben wir schon einige Male hingcwiescn. Hoffentlich verschließt sich der Rat dem einstimmigen Votum der Stadtvätcr nicht. Die Wagen hätten den Weg vom Schillerplatz durch die Stricsencr Straße, Heide-, Pohland-, Wormser und Schliitcrstraße nach Altgruna zu nehmen, von hier durch die Rosenberg- und Zwinglistraße nach dem bisher jeder Verbindung entbehrenden Pikardie- Viertel nnd weiter über die Wiener Straße nach dem Bahnhof Strehlen, um am Wasaplatz ihr Ziel zu erreichen. Die Einrichtung einer solchen Linie würde dem Rate zu gleich einen Anhalt zur Berechnung des Verkehrs aus der geplanten Transversal - Bahn Plauen-Strehlen—Blasewitz bieten. Die Automobil-Omnibusse erleichtern es ja heut zutage jeder Verkehrsbehörüe, die Berechtigung der Wünsche nach neuen Linien ans Herz und Nieren zu prüfen. Hoffent lich siird die Projekte aber auch finanziell dauernd haltbar. Die Zahl der Privat- und Geichäftsantomobile hat in diesem Frühjahre wieder eine bedeutende Steigerung erfahren: das wird jedem klar, der an einem Nachmittag die innere Stadt durchwandert oder der ans den Platt formen der Trambahnen den Staub der vielen überholen den Automobile schlucken muß. Auch ein Automobil- Klubhaus vornehmen Stils wird bald in Dresden er stehen: in den Besitz des Königlich Sächsischen Automobil- Klubs, der zurzeit noch in gemieteten RestaurationS- räilmen seinen Sitz har, ist das Grundstück der Rvstschcn Erben Wiener Straße 2 0 übcrgegnngcn, ans dein seit Jahren ein Tennisplatz im Betriebe ist. Dieser Bauplatz bietet dem neuen Besitzer die Möglichkeit, ans dem ge räumigen Hinteriandc einen ausreichenden Garagenranm zu schaffen, und besitzt außerdem den Vorteil der Nähe des Hauptbahnhvfes. Auch andernorts regt es sich, um neue Gebäude aus- zusührcn. Hinter der Hecke des Zoologischen Gartens, gegenüber dem Kvnzcrthausc, sind viele Hände am Werke, um den Grund zu einem neuen Verwal tungsgebäude mit einer Dicnstwvhnnng sür den Direktor des Gartens zu legen. Dessen leichte Erreichbar keit auch außerhalb der Amtsstunocn ist oft vonnöten, wie es der Betrieb einer solchen Anlage naturgemäß erfordert. Das jüngste Dresdner Unternehmen aber ist gestern seiner Bestimmung übergeben worden, das Italie nische Dörfchen, heute und morgen gewiß der. Treff punkt der vielen Pftngsisremdeu in Dresden. Freilich, so geschützt vor dem Winde wie bei Helbigs wird man ans diesem Dresdner Forum nicht sitzen, und die „schwimmende Kapelle" an der Angusiusbrücke wird leider auch nicht wieder zu neuem Leben erwachen. Dafür aber wollten die Lokchwitzcr unicr ihrem „blauen Wunder" im Garten des Hotels Demnitz einen Tauzplan errichten. Beifällig wäre diese an sich gar nicht üble Idee gewiß ausgenommen worden und sicher hätte auch der '»nge Mann, der vor gestern durch Inserat in diesem Blatte „80 Mark als P s i n g si d a r l e h e n gegen Rückgabe nach zwei Monaten" suchte, einige Groschen dort verwackelt oder vcrgnzzlybari. Aber die gestrengen Herren der Amtshgnptmannschast Dresden-Neustadt wollte» die Grazie und Anmut der modernen Tänze doch lieber ans den geschlossenen Saal beschräntt wissen. Mit Ncvcille und Psingstglocken haben heute morgen gestrenge Herren, die drei Weinmvrder, ihren Ein zug gehalten. Ans ihr Eis wollen wir in Dresden gern verzichten: denn in dieser Woche können alle hierzulande, denen es zu wohl ist, im A n s st e l l u ngspal a si auss Eis tanzen gehen. Ter Bolksmnnd sagt: Gestrenge Herren regieren nicht tauge. Wir sind wirtlich gewann, auf ihr Regiment. Möchte sic der alles versöhnende Psingsl geist milde stimmen, damit wir die Fciertagsmuße j n vollen Zügen — selbst in Güter- und Bichwggen - auskosten können. Tann: Heil Dir, Mamertus und Pankratius! A uch Eine r. Sertliches und Sächsisches. Pfingsten. „Ihr werde, die Krast des heiligen Genies empfangen und werdet meine Zeugen sein." Psingstgeist — ein Geist der Kraft. Wir brauchen uns Jesu Jünger nur vor der Ausgießung des heiligen Geistes anzuschen nnd darnach. Unter dem Kreuze des Heilands steht von seinen Jüngern allein Johannes. Wo sind die andern zehn? Sie sind geflohen, halten sich ver borgen, sie haben keinen Mut, sich zu dem Gekreuzigten zu bekennen. — Dann tvmmen sie zusammen, aber nachts, hinter verschlossenen Türen. Sie haben Angst vor de» Leuten, fürchten sich vor Svvtt, Verfolgung, Leiden. Petrus hat es dort im Hose des Hohenpriesters gar fertig gebracht, seinen Herrn und Heiland dreimal zu verleugnen, ans Furcht und Sorge um Freiheit und Leben. — Und was sie gedacht haben mögen über das Wert ihres Meisters, seit er sein Haupt im Tode neigte? Ob nicht trüber Zweifel ihr Herz dnrchzitterte: Nun ist alles, alles vorüber: wir ^ hofften, er würde Israel erlösen, aber unser Hvsscn ist zu- ^ nicht« geworden. " Nun kommt der Tag der Pfingsten. Da fällt heiliges Fener vom Himmel hernieder! Heiliges Feuer, das brenn! ^ und lodert und verzehrt, was unrein und uiigvttlich, ^ fleischlich und selbstsüchtig in den Herzen der Jünger war. ^ Heiliges Feuer, das in seiner Glut das Gold des Glau bens nnd der Lust am Herrn läutert von allen Schlacken kläglicher Mcnschensnrcht. unwürdiger Halbheit, lauen Bekcnncns. Nun flammt es in den Herzen der Jünger 2^1 uno sie brennen vor Begier, die frohe Botschaft zu ver- s Z künden von Jesus EhristuS, dem Gekreuzigten, Auserstan-» » denen und Erhöhten, brennen vor Begier. Tränen zu? 2 trocknen, Friede zu bringen und große Freude den ver»-J zagten, müden Menschen. Gottes starker, heiliger Geist er-k" ^ füllt jetzt ihr Herz, daß nun ein Petrus oben im Tempel, wo Tausende von Menschen hin und her fluten, wo die Groben AZ. nnd Mächtigen seines Volkes i»n sehen und hören können, 5. Z. daß er dort am Helle», lichten Tage vor einer vieltauiend- —A, köpfigen Menge seine Stimme erhebt nnd Zeugnis ablegt — ^ von Jesus Ehristns. Liehe: Psingstgeist — ein Geist ^r- der Kraft! — Petrus und Johannes werden ins Ge fängnis gcivorsen, werde» vor die Obersten und Acltciicn und Lchriscgclehrtcn gestellt, daß sic sich verantworten, wer den gestäupt und geschlagen nnd bedroht, dasi ihnen noch Aergercs widerfahre, wenn sie weiter vvn jenem Jesus ^ redeten „sie aber gingen fröhlich von des Rats An- gesichte. daß sie würdig gewesen waren, um seines 'Namens e» willen Schmach zu leiden, nnd höreten nicht ans, alle Tage ^ im Tempel und bin und her in Häusern zu lehren nnd zu ^ predigen das Evangelium vvn Jesu Christo". Siche: Psingstgeist — ein Geist der Kraft! — Und waren sie vor dem Tag der Pfingsten kleinmütig, verzagt, zwei fclnd, ob es mit den Plänen und dein Werk ihres Meisters nicht vorüber nnd ganz ans sei — jetzt ist's ihnen niinm- stößlichc Gewißheit: Es kann nicht Friede werden, bis Jesu Kunst und Wissenschaft. -s- Dresdner Theaterspielplan König l. Opern haus: I. Feiertag: „Siegfried" 10): 2. Feiertag: „Tanu- häuscr" 17): König!. Schauspielhaus: 1. Feiertag: »Die Torgaucr Heide". „Hanns Frei" 1H„8): 2. Feiertag: »Die gelehrten Frauen". „Ter eingebildete Kranke" s'^s. R e s i d e n z t h e a t c r: An beiden Feiertagen „Alt-Heidel berg" i^-H: „Die Reise um die Erde in 80 Tagen" j8>. g- Wagner-Feier in der Krcuzschulc. Das hiesige Krcuzgymnafinill, dem Richard Wagner bekanntlich als Zögling angehörte. wird Mittwvch, de» 28. Mai, mittags ?/Lk2 Uhr. einen öffentlichen Festakt veranstalten. r Die Große Aqnarcll-Ausstcllnng Dresden 1818, Brühlsche Terrasse, die am letzten Donnerstag eröffnet wurde, findet erfreulicherweise lebhaftes Interesse. Wäh rend beider Feiertage ist die Ausstellung von 11 bis 6 Uhr geöffnet. -f Tie Damen Fräulein Helene K l ö tz c r und Fräulein Johanna A euer, Geiailgschülcrinnen vv» Frau Professor Orgcni und vcrrn Professor Dr. Müller, im dramatischen Unter- richl .Hoiopcrnsäugcr Robert Bühel, wurden beide an das Sladt- thcatcr Plauen i. B. engagiert. j- Die Leipziger Richard.-Wagucr-Gcdächtuis-Auö- stellung. die das Stadtgeschichtliche Museum vorbereitet, ist außerordentlich reich beschickt worben und wird eine große Reihe wertvoller Erinnerungsstücke enthalten. Es best», den sich darunter Oelbildnisse der Mutter Wagners und des Stiefvaters Ludwig Geyer, eine große Anzahl inhaltlich wichtiger Briese Wagners an seine Mutter, an seinen Freund Apcl, an Breitkvpf n. Härtel und andere. Bei den Wagncrfreilndeii werden die zahlreichen Original-Notc»- manuskripte, die auf der Ausstellung Zusammenkommen, besonderes Interesse finden. Erwähnt seien nur die Hand schriften zum „Liebesmahl der Apostel", zur Faust-Ouver türe, ein Albiimblatt für die Fürstin M., sowie Bruchstücke und Skizzen zum „Parsisal", „Siegfried" und „Tristan". An den weiteren Kreis der Wagnersreunde wendet sich eine große Sammlung Bildnisse von Wagnersängern und Wngnersängerinne». Die Ausstellung wird Freitag, den 28. Mai eröffnet werden. s Die Direktion des Stadtthcaters Glaucha» i. Sa — Meerane ist vom Ltadtrat wiederum Herrn Direktor Paul Zimmermann übergeben worden. Selbiger führt im Sommer wieder die Direktion des Residcnztheaters Weimar (8. Saisons und des mit einer halben Million „ach dem Brande nciicrbanteil Kurtheaters Bad Blankenburg im Harz. 'i° Dem außerordentlichen Professor der Physik an der Universität Jena Tr. Rudolf Straubel. Mitglied der Ge- schäftsleitnng des Earl-Zciß-Wcrkcs ist von der medizini schen Fakultät der Universität Jena der Dvktvrtitel ehren halber verliehen worden. s Intcndanzrat Oskar Borchcrdt, der Direktor des Hosthcatcrs in Gera, wird in diesem Monat nach süns- jährigcr Tätigkeit aus dem Verbände dieser Bühne scheiden und zugleich nach mehr als vierzigjähriger Zugehörigkeit vvn der deutschen Bühne Abschied nehmen. Aus Braun schweig stammend, io schreibt man, empfing er schon in inngcn Jahren, damals noch Kausmannslchrling. drama tischen Unterricht bei Anton Hiltl und kam nach vorüber gehender Tätigkeit an provinziellen Bühnen 1877/78 zu gleich als artistischer Leiter nach Freiburg, später über Köln, Wien, Königsberg nach Leipzig, ivo er 18 Jahre lana unter Staegemailll da» Fach der Charakterrollen und Heldenväter aussüllte. Ehe er >008 nach Gera berufen wurde, war er noch einmal in Köln unter Martersteig zu gleich als Schauipielrcgtffeur tätig. Unter seiner Leitung ist das Geraer Hvsthcater vielfach mit Uransführiingen hcrvvrgctrcten, sowie durch die ivohlgelilngcnen Wagner- Fcstvvrstellnngen, mit denen der knnstlicbcndc Fürst des, reußischen Landes alljährlich an seinem Geburtstag die Be-' ivohner seiner Residenzstadt zu bedenken pflegte. f Ein neuer Regisseur am Wiener Hosbnrgthcatcr. Wie gemeldet wird, ist der Hofschanspieler Otto Treßker zum Regisseur am Wiener Hofbiirgtheater ernannt worden. Otto Trcßler ist bereits seit dem Jahre 1808 Mitglied des Biirgtheaters. V Maler Stnrmhiivel P. In seiner Vaterstadt Danzig ist dieser Tage ganz plötzlich, mitten in der Arbeit vor der Staffelei in seinem Atelier, Bernhard Ltiirmhüvel einem Herzschlag erlegen. Der Verstorbene hat in zahl reichen Schöpfungen die malerischen Schönheiten Danzigs und seiner Umgebung festgchalteu. sich aber auch nnf dem Gebiete der Geschichtsmalcrei betätigt. Stnrmhvvel hat nur ei» Alter von 00 Jahren erreicht. i' Die Wiesbadener Festspiele. Mit Raimunds „Ver schwender" kam am Wiesbadener Hvsihcatcr in der Reihe der Festvorstellungen das zweite Zauberinärchc» znr Aussiihrnng. Wie im „Oberon" war auch hier die Dekora tion bis in die kleinsten Einzelheiten mit einer Sorgfalt licrausgearbeitet, daß die Pracht der Ausstattung fast in Widerspruch zu dem schlichten Text und der einfachen Hand lung des Stückes steht. Der Münchner Hosschauipieler Konrad Dreher stand als Valentin im Mittelpunkt der Darstellung. Mit der Ausführung des „Freischütz" schloß die kleine Serie der diesjährigen Maisestspiclc. Der Kaiser wohnte auch dieser Vorstellung bis znm Schluß bei nnd sprach dem Iniendanten Mutzcnbcchcr sür das glück liche Gelingen der diesjährigen Festspiele seine Anerkenn nng ans. P „Die historische Entwicklung des Augenglases." Eine ebenso interessante wie eigenartige Londer-Aiisneiluilg wird in der Zeit vom 15. Mai bis 15. Juni in den Heide! berg er Städtischen Sammlungen zu sehen sein: eine Brillc»ausstel!ung, die die Entwicklung 5eS Augen glases vvn den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart darstellt. Die wertvolle, einzig dastehende Sammlung von Brillen ans dein Besitze der Herren «gell. Medizin.rlrat Professor Dr. G rc e f f-Berlin und Professor Dr. v. Pflngk- Drcsdcn wird in Heidelberg znm ersten Male der weite ren Ocsfentlichlci! zugänglich gemacht. P „Penelope", eine Oper des Konservalvriilmdircktors Fan re, die die Heimkehr des Odnsscus getreu nach Honrers Schilderung behandelt, fand im Pariser Theater Champs- Elysees sreundliche Ausnahme. Einige Musiinnmmern bekunden Vertrautheit mit Masscnetschcr Manier. F Wagner-Feier. Herr Generalmusikdirektor tzr » si non S ch u ch bat sür die am Mittwoch, de» 21. Mai, nachmittags z UM, in der F r a n e n k i r ch e staltfindcnöc Grobe Musikaufsühruiig znm Gedächtnis des WO. Geburtstages Richard Wagners eine Mitwirkung gcschasse». wie wir sie in ibrcr graiidioscn und künst lerischen Zusammenstellung kaum je wieder zu hören bekommen. Iliiter Leitung Schuchs spielt die Königliche musikalische Kapelle das Vorspiel zu „Parsisal" und sührt den orchestralen Teil der Abendmahls Musik, sowie zum „Liebesmahl der Apostel" aus. Die 12 Apostel werden von erste» Sänger» der Königlichen Hos- opcr gesungen, und zwar von de» Herren: Tcsidcr Z a d v r, Robert B üsscl, Ludwig tz r m v l d, Rudolf K ratina, Franz R c b n s ch k a , Julius P n t! l i tz , Rndols S ch m a l n a u e r , Dr. Waldemar Stacgeman » , Paul Tredc , Georg Z ott- m a ii r, tziiiil P i c l> l e r und Friedrich tz r n st. Tic tzhörc in der Bcrwandlnngsmnsil aus „Parsisal" und dem „Liebesmahl dcr Aoostcl" führen ans: der Königliche Hosopcrnchor, die Dresdner Liedertafel, der Dresdner Mäniiergcsangverei», der Dresdner Lchrergcsa»gi>cr>'in, der Dresdner Orpheus, Damen des König lichen tzvnscroaioriiims und das Königliche Kaoeiilnabcn-Fnsiilni. Zur Ausstellung der Hunderte vv» Mitwirtciidc» wird ein grvstcs Podium eigens sür die Wagner-Feier gebani. Bclannllich findet diese Wagner-Feier z n m 4t c st e n des R i ch a r d - W agncr- Denkmals o n d s statt. Die Sitzplätze zu 2 und ü,I>0 Mk. sind anSvcrknnst. Dagegen sind noch zu haben: Sitzplätze für ö, 7,:>o, 10, G nnd w Mi. leinichlicstlich Karlcnstcncri und Stehplätze zu I Rik. leinichlicstlich Karlcnstcncrs bei F. Vlies iF. Plötneri, Sccstrastc 2l ltzingang Ringstraße), und Ad. Brauer iF. Plötncr), .Hauptstraße 2. -f Sonzert-Mitteilnngc» brr Firma H. Bock. Roth-Trio von niiii ab T r i o - B c r e i n i g » n g Sher io vod — Sahla — Smith Aus ärztliche Anordnung muß Herr Pruscst'or Bcrtrand Roth wegen hochgradiger Augcnschipächc daS Spielen von Roten