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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.05.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130511010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913051101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913051101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-11
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.05.1913
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kiebe siegt. bi» üteser SreiS kr Erden zu seinen Füßen liegt Zn der Kraft unö Freudigkeit dieser Gewißheit riehen sie dann hinaus in alle Welt, verkünden ibr die siindenvergebende Gnade Gattes und besiegeln ihr Zeug nis durch ihren Mürtlirertvd. Liehe: Psingstgeist — ein Geist Ser Kraft! Pfingsten beute bei »ns. O dag doch auch wir etwas >Violen van solch briligcin Psingstgeist mit seiner um- ivandelnöen Kraft, wie er einst den Jüngern geschenkt ward. Daß wir doch nicht blök mit den Lippen beteten, »ein, dag wir mit beisiem ,vielten, mit glühender Inbrunst beteten: Heiliger Geist. Du mußt uns Kraft verleihen, Geduld und Glaubenotreu und mußt uns ganz befreien rwn aller Menschenscheu. Wir brauchen ilin doch so nötig, dielen Gei» der Kraft, wenn wir wirklich Zesu Zeugen ,eni und »ns des Evangeliums nicht mehr ichamen wolle». Auch in unierm Herzen soviel Angst und Furcht vor der Pienichen Lpoil und Hohn, soviel Feigheit und Beguein- lichkeil. Wir lächeln io vst. wo wir zürnen und die Peitsche 'chwingen sollten wie Zeins, als er die Wechsler und Krämer »nd Händler aus dem Heiligtum treibt. Wir schweigen io oft. wo wir reden sollten: reden so vst nur, wo wir bandeln und Helsen sollte». Wir geben wohl Almosen und Gaben, aber bringen keine Opfer. bei denen wir „ns etwas entsage», etwas anfgcben müssen, was uns lieb »nd teuer und angenehm in. Wir lassen uns unsern Elnistenglanben nichts tonen lind leiden nichts nm seinet willen. Es scheint eni'ehlich beguem. ein Christ zu sein. — Ta zieht Pfingsten wieder einmal in die Van de. lind himmelan sieigi der Christenheit Bitten: V>>„> .--nimm >;>iei- >!-: Komm, heiliger Geist, crsnll die Herzen Deiner Gläu bigen und entzünd in ibnen das Feuer Deiner göttlichen Liebe. Vernichie mit lodernder Flamme alle Angst, Furcht, ,veig»eii. Selbstinihi. Begnemljchkeil. Lauheit. Trägheit. Müdigkeii. Verzaglhett, Halbbeit, entzünde ein heiliges Feuer i» meinem Herzen und 'chür' es durch das stete Ge denken an das Kreuz des Heilands, das zu mir spricht: Siebe. das rat ich iur Dich, was inst Du nun sür mich? Mach unsere Herzen stark nno fest, voll heiligen Gottes- geistes. dag mir Zeugen des anserstandenen und nun leben den Heilands seien in Worten und Taten, das; wic's nicht tauen tonnen, zu reden und zv zeugen von dein, was wir durch den Krnzisirus erfahren haben, das; mir unseren 'glauben bewahren in Selbstzucht, Lelbstverlcugnnng, Opicrireudigkeii. Taten der Liebe: O heil'ger Geist, kehr' bei u n s ein Und laß u n s Deine Wohnung sein. —ä— Die Betonhalle aus der Zincrnationalen Bausach- Ailsstelluug Leipzig Unter den Anlagen, welche die Ausstellung überdauern werden, ragt besonders die Beton halle hervor, welche vom Rare der Llaüt Leipzig übernom men wird und später als «vesiballe sür Kongresse und der gleichen dienen soll. Der künskleriiche Entwurs des Bau werkes stammt von P r o s e i s v r K reis. Düsseldorf, der vor Zähren sür das Bölkerschlachidenkmal in Leipzig sich 'den erüen Preis erwerben konnte, während er sür die Ausführung damals seiner großen Zngend wegen nicht in ^ Frage kam. Zetzi ist es ihm nun gelungen, dicht neben dem ^ von 'Bruno Schmitz ansgesübrren Bölkerschlachtdenkmal dleie Halle dnrchznsüliren, ein Bauwerk reifster Architektur ^ ni ichvner. abgeglichener, anerkannler Fotinengebnng. Ov- gleich Professor Kreis gerade daraus groben Wert gelegt »ov bai. dem Ansslellungsobjell eine Liniensührung zn geben, ^ welche auch in späteren Geschichksperioden ansprcchen soll, bai er dein Konstrukteur der Kuppel doch soweit Zugeständ nisse gemacht, das; d;e Bvrteile dieser Spezialkonstriittion ^ recht wohl in die Erscheinung treten, sowohl die Leiten- 2»» Halle» als auch die auf l«i Sänten ruhende Kuppel bieten ein interessantes Beispiel der Spezialtechnik des Eisen- beians. Begreiflicherweise war das Direktorium der Znternalionaken Bausachansstellung nicht in der Vage, die «b Betrage zur Herstellung eines derartigen massiven Ge- ?> . bäuöes herbeiznschafsen. Zniolgedesien haben ;>vei nani- ü haste sächsische 'Tletoniirinen. Kell n. Lvi'er und Rud. Wolle ^ - in Leipzig, »ach mühevollen Präliminarien das Gebäude 2 § ftnanziert, bis es möglich wurde, die 750 000 Mt. nahezu I-2 iusamuienziibringen. llnterstützi wurde der Gedanke vom ^ - Male der Stadt Leipzig. Ser das Gebäude später übernimmt und einen Zuschuß von 000 000 :!At. beivilligte. Allßer einem ^ namhaften eftiichns; der anssührenden ,Firmen beteiligten s-ch dann neben der Zemennndustrie zalilreiche Beionbau- nnternelimnngen, die nun in dein Umgang der Betonhalle 2L eine glänzende KoUektivansskcllung vor Augen führen, ebenso wie die namhaften Materialpriisungsanslaltcn Deutschlands und der Deutsche Ausschuß für Eisenbeton ^ eine Kollektion von Probekürver» in »och nie dägeivesener Art voriühren. Tie Gesamtanlage der 'Betonhalle gliedert ^ ütb in die mittlere Kuppelhalle von st» Meter Durchmesser und 28 Meter Hohe. d>e »cbsi dem tlsückbau von der Firma Kell n. vö'er hergestellt ivurde. und in die Seitenbauten. >ie die Firma :t!uö. Wolle errichtet bai. Es gelang den Znmen. das Gebäude ,n der überaus kurzen Zeit von etwa 1', Monaten sertigznstellen. Gegenwärtig ist in scr östlichen Seitenhalle der Prcnßiicve Staat und die Wisscn- maftliche Abteilung nnlergevrachl. ivahreud in der west ltchen Halle die Stadt Leipzig iv hervorragend alrKgestatte- ten Räumen auöstellt. — Z« Zoologischen «arte» sind mehrere größere Früh- jahrstranspvrie eingetrvffen, teil» von Lierhändlern. teil» direkte Zmporte. Sv kam vor wenigen Lagen ein Irans. Port aus Sem Znnern von «sie«, aus dem unwirk liche» Tieiiacdan. wo noch ein unermeßlicher Wildreich, rum herrscht. Sticht weniger als 2ü Tage brauchte der Wagenzug bis zur Endstelle der nach dem Westen führen den Eisenbahn in Taschkent, und von dort mußten die Tiere noch Ul Tage lang die Unbeancmlichkeitcn der Eisen bahn ertrage». Zu den zentralasiatischen Tieren kamen auch »och iiiteiesiante L ii ü a f r i ka n e r. und zwar zwei schöne weibliche Bunte Bockanttlopen. eine der schönsten Antilopenarten, die hier durch ein einzelnes Männchen vertreten ist. das die Besucher des Gartens schon seit einigen Zähren durch seine prachtvolle Mürbung und Zeich nung und große Munterkeit erfreut. Leider sind die Weib chen, die ebenfalls Hörner tragen, noch etwas zu jung, um schon mit dem Männchen vereinigt zu werden. Auch drei Sporeugänse. die ihren S.'amcn von den kräftigen Sporen haben, die sie am Flügelbug als Waffe besitzen, sind eben falls ans Südafrika ringetrosfen und aus der Stelzvogcl- wiesc mitsamt den aus Zentralasien gekommenen neuen Kranichen nutergebracht. — Das Znsektarium macht sich in Gestalt einiger schöner großer, srischgeschlüpfter Schmetterlinge bemerkbar, die in dem Terrarium aus gestellt sind, weil sich die Fertigstellung des im Saale der Waldschänke im Bau befindliche» Znsektariums um einige Tage verzögert hat. — Die große borncsischc Riesenschlange, Sic seit genau drei Monaten keine Nahrung zu sich genommen hatte, verschlang am letzten Dienstag einen einjährigen Ziegenbock. dessen Hörner bereits eine Länge von beinahe 20 Zentimetern be saßen. Die Schlange brauchte gerade eine Stunde, nm des Tieres Herr zu werden. Jetzt gibt sie sich der Ruhe, und in der Ruhe dem Geschäft der Verdauung bin. 'Auch dieser Zustand ist des Ansehens wert, da die Schlange an der Stelle, wo die Rahrung liegt, zu ganz außerordentlicher Dicke aufgetrieben ist. Diese Auftreibung beruht nicht etwa auf einer Gasbildung im Magen der Schlange, son dern ans einer solchen im Magen des verschlungenen Tieres, sie ist bei Wiederkäuern am stärksten, wahrscheinlich weil bei diesen Tieren die Magenbakterien sehr zahlreich vorhanden sind. Zm Aquarium ist unter vielem an deren auch der Tintenfisch wieder eingetroffen, und zwar in Gestalt von vier Exemplaren des MvschiiSpolnpen, einer Art, die durch die Einreihigkeit der Saugnäpfc an den Fangarmen ausgezeichnet ist. Hoffentlich werden diese ebenso gut ausdauern, wie die beiden Vorgänger. — Dresdner Kunstgcwcrbeocrcin. Montag, den 1». ds.. abends kl Uhr, findet im Weißen Saale der ..Drei Raben". Marienstraße, der erste der von der Generalversammlung beschlossenen allmonatlichen M i t g l i e d e r a b e n d c statt. Damen und Gäste sind willkommen. Programm: Aus stellung von Gesellen- und Meisterstücken. Vortrag des Herrn Hvsrats Prof. O. Scussert über „Wcihnachtstunst im Erzgebirge". Prämiierung der kunstgewerblichen Ge sellenstücke. Musikalische Unterhaltung. Die Ausstellung von Gesellen- und Meisterstücken svll umfassen: l. die prä miierten kunstgewerblichen Gesellenstücke dieses ZghreS, 2. die im Besitz von Mitgliedern vdcr 'Richtmitgliedern. Znnilngen oder Museen befindlichen Gesellen- oder Meister stücke aller und neuer Zeit. — Der Dresdner Orchcstcroerein veranstaltete nm st. Mai einen Z-amilienabenö im „Odeum". Eingeleitet wurde der 'Abend durch einen Bcarützungsfestmarsch sür 6 Trompeten, t Posaunen und Pauken. Tie Konzertsängc- rinnen Z-rl. Schramm und Z°rl. Wehlig boten prächtige Vicdcr iSopran und Alts und fanden beide großen Beifall. Ein Eelloquarteit „Religiosa" von Goltcrmann. von vier Cellisten des Vereins, Herren Hanke, Dr. Zürster. Beutel unö Grüner, gespielt, gefiel sehr. Der zweite Teil des Programms war dem Musikhumor gewidmet. Ein Trvm- pctenauartett mit obligater Posaune, von den Herren Hof- trompetcr Schmidt. Schnhardt, Geißgerber. Dehme, Böhme, Beutel »nd Meißner gespielt, wurde stürmisch Dacapo ver langt. 'Run folgte eine humoristische 'Rümmer seltenster Art — ein Tudelsack - Konzert - , von den Herren Povpc und Hohn ansgcführt. Den Schluß bildete ein großes Gesamtsviel „Wahl- und Konkurrenzipicl der Stadtkapelle von Teching-Bum-Hauscn". Ball beschloß das Z-ei'l. Eine Zeldpredigt am L. Deutschvölkischcn Zugend tag des D. H. B. Die altehrwürdigc Bergstadt Schn ce ll erg ist sür den 1. Znni d. Z. in Aussicht genommen worden, den 2. Deutichvölkischen Zngcndtag des Deutsch- nationalen H a n d I u n g s g e h i l f e n - V c r b a n d e S zn beherbergen. Ein Blick auf die der Bedeutung des Tages entsprechende Beranstaltungsfolqc erinnert an ein Urteil des früheren Führers der „Alldeutschen", Pro fessor Tr. H asse. daß der D. H. V. in überaus glücklicher Weise vaterländische Znteressen mit denen des Standes verbindet. 'Reben einem Bortrage des Gauvorstehcrs für Brandenburg, Dscar Thomas aus Berlin, über „Zung- deutschlands völkische Hochziele" wird in Gestalt einer Zeldpredigt »er bekannte Pfarrer H e l m - Schnreberg a« Kriegerdenkmal auf dem Marktplätze eine kirchliche Andacht abhalten, dir der Erinnerung an die 1818 und 1870/71 ge fallenen deutschen Sühne geweiht sein soll. Dieser schüne Gedanke dürste in erster Linie Veranlassung geben, daß sich zumal aus den nähergelegenen erzgebirgische» und vogtländtschen Ortschaften am l. Znni ei» kleiner Völker strom nach Gchneeberg ergießt. — Der Allgemeine Mietbewohuerverein Dresden tadet seine Mitglieder zu einer am lk. ü. M.. abends 8'4 Uhr. im Saale des Hotels „Herzogin Garten". Ostra-Allee lüt>. stattsindcndcn Mitgliederversammlung ein. in welcher ins besondere über „Städtischer W o h n n n g s n a ch. weis", über die Wc r tz u wach sst e n er". sowie über „Landerwerb und Hausbau seitens des Ver eins" gesprochen werden soll Durch Mitglieder ein- geführte Gäste find herzlich willkommen. — Der Landesvrrein Sächsischer Heimalschuft halt DoinierStag, den l-'i. Mai. nachmittags 7, Uhr. im großen. Saale des „Künstlerl-auscs" seine H a u p t v e r sa m in - l u » g ab. Rach Erledigung des geschäftlichen Teils findet Uhr ein Vortrag des Herrn Vauamtmanns Hager über: „Die Beziehungen des Heimatschutzeo zu den Fragen des modernen Staatslebeiia" statt. Wünsches populär-wissenschaftliche Vorträge über Photographie. Der nächste Vortrag findet Donnerstaa, den. 13. Mai, abends b Uhr, im Ausstellungsraum sEcke Moritz- uild Ringftraßej statt. Das Thema lautet: „Das Nega tiv m a t e r i a l". An der Hand von Lichtbildern werden gewöhnliche, orthochromatische und lichthoffreie Platten. Film, Negativpapier usw. besprochen werden. Eintritt frei. Einen Demoustrationsvortrag über: „Hygienisch ein» waodsrcic Milchausbercitnug" wird am lö. d. M. Herr Tr. F. Hering aus Zittau im Ehemie-Hürsaat der Köuigl. Technischen Hochschule zu Dresden lEtugang Sedan- oder Reichsstraßes halten. Der Vortragende beabsichtigt, ein n e u e s M i l ch c n t k c i m u ii g s v e r f a h r c n experimentell vorzusühren, durch welches Milch derart entkeimt wird, daß die Milch selbst die Reaktionen einer unzersetzten Rohmilch beibehält, während alle gesundheitsschädlichen Bakterien ab- getötet werden. - Das große Wald-Missioussest im Künigspari zu? Lo schwitz, veranstaltet von der „Evang. Mlssionsver-- eiiiigung junger Männer zu Dresden" in Gemeinschaft mit dem „Verband der Evang. Zünglings- und Zung-- inännervereinc in Dresden" findet Sonntag nach Pfingsten, nachmittags Uhr statt. Die Festpredigt hat Herr Pfarrer Zenker (Versöhn»,igstirchcs übernommen, wäh rend Herr Missionsinspektor Weiühaupt-Leipzig. der im vorige» Zahre längere Zeit in Dcutsch-Ostasrikn weilte, über das Thema: „Was leistet die Mission unseren .Kolonien/" sprechen wird. Kurze Vc- grüßiiligs bezm. Schliibaniprachcii der Herren Pastor Tr. V u c ch c k i und Pfarrer Dr. Göttsching, sowie Vorträge des BlüserchoreS umrahmen die Feier. Der Eintritt: ist frei. — Lommcrkonzctt in, „Linckcschen Bade". Der Dresdner Post- und T e l.-V e a m te n - G e s a n g- verein „P o st k l ä n g e" und der Mannergesang verein „E i ch e ii t r a n z", die beide unter der Leitung des Elwrmcisters Richard Schöne stehen, veranstalten Sonntag, 18. Mai, t Uhr nachmittags, im „Linckeschen Bade" ein Svmmerkonzert unter Mitwirkung der Kapelle des Schützen-Regiments lLeittnig König!. Musikdirektor Hcl- bigl. Das Proaramm „Tie Zahreszeiten im Lied" ver spricht einen schönen Genuß. Fortbildungslehrgäuge sür praktische Vaudwirtc be absichtigt das Direktorium des Vaiidmirtschastlichen Kreis vereins Dresden an der lanüiviitschaftlicheu Schule zu! Freiberg vom 22. bis '-'1. Mai und an der laudwirtschaft-: liihcn Schule in Meißen vvm 28. vis 2st. Mai abzuhalten. Die Vorträge werden sich auf Witterungstundc. Saatgut- zucht, Sortenanbau. Pflege der Kulturpflanzen, Krucht- »olge. Düngung, Getreldekrankheitell. Züchtungs- undl Fütteruiigsfragen. Obstbau, ReichSversichernngsordnung» Geldverkehr »sw. erstrecken. - Alein-Auto-Bcstclluugen. Zm Anzeigenteile unseres 'Blattes machen die Dresdner Besitzer von Klein-Autos auf die günstige Bestettgelegeiiheit ihrer Wagen infolge Ver teilung der Einzelgarageil über ganz Dresden aufmerksam. Aus diese Weise erhält jedermann Kenntnis von dem seiner Wohnung zunächst liegenden Fuhrgeschäst bezw. einer «nicht telephonisch zu erreichenden Antofahrgelegenheit. Die Be sitzer dieser blauen Kllein-Aittvs mit gelben Rädern sink durchweg Dresdner, früher Besitzer von Droschken 1. bezw.. 2. Klasse, die sich den Fortschritt der Zeit zu eigen machten.' und zumeist ihre Wagen selbst steuern. Das Köuig-Friedrich-Augnst-Bad zu Klokschc- Königswald öffnet dieses Mol erst a m l 3. M a i seine Pforten. Durch die Einrichtung einer sinnreich durch dachten Wärmvorrichtung ist es fortan ermöglicht, selbst bei kühler Lufttemperatur das Wasser der Bassins, unge achtet der für ihre RejrihallUttg notwendigen Wasserzirkula- >m >!inl;ertiaeic enigcdc», unö IN N'MII nichts meint IN der rtage. i» »t.immcrmilkiicii miirnwirten. ,'tn seiner 2lcllc wird von nun nl> Se-i profeiivr Percn L !> c r w o o d mit den Herren Hos- tlioelimeiner 'proiesior nlieinrd ^ n ii l n und .Uttnniiervirtuos .iotzanne» Lmiü, Sic rrio-Abendc iveilcrsuliren, die von An- niue, nn ieitcns des tnni,sinnigen Trcsdncr Pnbliiums sich grosiien inioriichs erirenen dursici! Tos Arrnttgcmcnt ivird such in Zn- sunii die ,'virmn B. Bott, Prager Llroße v, üdernehincil. v Kunstlalon tzmit Richter. Tic Purirnt-Uoileitivn des Ber liner Anlers öermonn Tchiuiccheii, ioivie die Zagdbilder des BZiener Blalers tzart vv» Tombroivsü tileivcn noch einige Z.ci! on'-gciieüi Tie .'innügnssieltugg in am ziveiicn Zeierkage von N tüs e Mir geöisnci. V ,z» der IKaleric Ernst Arnold iiuü außer Proieisvr Hertel und 2 i e a >v .! I d T ,t I'> die »ioNctlionen von ,'v r i v Westen- d o r v und et ,'v. » ,Z r c n !, v I d neu ausgcstcilt ivorden nvü - .irencv sich des rca'ien Aniereves. Biii Ein;elwcrten sind ver- ireiem rr Eoriniii, V. .Zinnbuich, Bl. r'ievermantt, U Hiibncr, T. . Nv.nücher, :v.'. TIcvvgl, Z v llliöe. ,'v. A. v. nvnibach. T. '.'lcheii- voch. r- v .ingel, iS. v. Mnr n n. in. Tie iSnleric bleibt den erneu Piinanieiertna geichloven n»d in den zwciie» iveiertag ivie jeden Tonnnig von Ii bis 0 Mir gevisuci. Die Uraufführung des „Lohengrin". ..'Am Ende dieses Pariser Ailteuthgtts, als ich trank, riend und verzivciieli vor mich hlnbrnteie, siel mein Blick „ns die Partitur meines »asi ickon ganz vergessenen Vvücngrins." Es ivaren vielleicht die trübsten Tage in Richard Wagners leidcirreichem Leben, als er damals, litt ,'vriiüjalii iMn. ileckbriettich veisvlgt und tief gedemütigt, IN Paris weilte Da trieb ti!N eine glückliche Eingebung ,n einem bcdentiamen Lihritt: „Es sammerte mich plötz lich. daß diese Tom- ans dem totenbleichen Papier heraus nie erklingen ,ollten: zwei Worte ichrieb ich an Liszt, deren Antwort leine andere war. als die 'Mitteilung der, inr die geringen Mittel Weimars, nmsasseildsicii Vorbe reitungen zur 'Ailisnlirnna des „Lobengiin". Franz Liszt, Wagners Ziennd und Gönner, damals Hoskapellincisler in Weimar, konnte es wagen, das Werk des wegen seiner poli- iliche» Gesinnung verbannten Komponisten an einer deut lichen Hosoper anszusührcu. Bei der schwierigen Ausgabe 'ianöcn Liszs der sungc eifrige Zntendant Zigesar und der »orireisliche Rcgisienr Genast helfend zur Seite. Man neschlvß. Lohcngriv" im 'Anichlnß au das Hcrderscst vom 23. 'AugN't am W. 2lnann lieranszuvringc». Während der Sommerserien itudierlc Liszt die Over ein und hielt täg lich Klavierproben ab. Genast leitete unterdessen die An- 'ernaung der Kostüme und Dekorationen. Bei den be scheidenen Geldmitteln, die zur Vcrsügnna standen, war es recht schwierig, den Anforderungen Wagners auch nur einigermaßen nachzukommen. Zmmerhln hat die Zntcn- danz damals nicht weniger ais 2Mi Taler ausgegeben. einen für das alte Weimarer Theater recht anschnlichen Betrag. Tic vier Heerruser-Höriier. die Wagner vor- schreibi, ivaren freilich nicht auszutreiben, man mußte sich daher mit Trompeten begnügen. Endlich waren die Vor bereitungen io weil gediehen, daß man zu den Szenen über gehen konnte. „Um das Sänger und Orchestcrpersonal nicht zn ermüden." erzählt Genast, „wurde jeder Alt ein zeln probiert, was vier bis fünf Stunden Zeit in Anspruch nahm." Es wäre Wagners innigster Wunsch gewesen, selbst der Premiere beizuivohncn: aber er durfte es nicht wagen, den Boden Deutschlgnds zu betreten. Vergebens suchte Liszt ihm freies Geleit zu erwirken: die maßgebenden Stellen blieben unerbittlich. Zn höchster Spannung ver folgte der Meister von Paris ans die Entwicklung der Dinge in Weimar, und noch drei Tage vor der Ausführung richtete er an Genast einen Bries, in dem er wichtige An weisungen für die 'Ausfassung der Hauptrollen gab. „Zch weiß nicht, welche dramatische Bcsähigung der Länger des „Loliengrin". Herr Biccks. besitzt: sür alle Fälle soll er das Wichtigste im Auge haben. Das ist die große Schlußszene des letzten Aktes . . . Zm Ansangc dieser Szene und bei der 'Anklage Elsas kei er furchtbar und vernichtend streng, wie ein strafender Gott. Rach seiner Erzählung und seiner Kundgebung von den Worten: „Ach Elia, was hast Du wir angetan" breche aber alle seine göttliche Strenge in dem gllermcnichlichsteii Schmerz zusammen." Leider war Beck seiner Ausgabe, wenigstens als Darsteller, nicht gewachsen. Desto trefflicher bewährten sich Fräulein Agthc als Elsa und Herr von Milde als der erste Tetlamlind. Am Goethetagc, dem 28. August, fand die mit höchster Spannung erwartete Erslanssührnng statt. Biele hervor, tagende Persönlichkeiten der deutschen Muiikwclt ivaren in Weimar eingetrossen: einige Franzosen hatte der Rus Wagners gleichsalls herbeigcloeli. Zm Publikum befand sich auch der siinge Hans v. Bülvm mit seiner Mutter. Den Abend leitete ein gehaltvoller Prolog von Franz Dingel stedt ei», in dem sich die folgenden charakteristischen, an Weimar gerichteten Zeilen finden: „Bor andern werde du der treue Hüter Des deutschen Grals, bewahre seine Güter!" Die Oper selbst wurde daraus ohne jede Verkürzung, Takt sür Takt, getreu nach der Partitur gegeben. Ter Eindruck, den sic auf die Zuhörer machte, war keineswegs überwältigend. „Lvhcngrin" hatte zwar einen ehrlichen Achtungserfolg zu verzeichnen, aber von Begeisterung mar im allgemeinen nichts zn merken. Auch die erste Wieder holung brachte keinen lebhafteren Beifall. „Die Oper ist. viel zu lang," klagte man. „Man wird von der Mafia Musik fast erdrückt! Wer soll denn das vier Stunden a>:S- haltcn?" Der Zutendailt sand. bei allem Wohlwollen sür; Wagner, dast diese Borivürse nicht unberechtigt seien, und er wandte sich brieflich an den Komponisten, mit der Bitte, i» der Oper zn streiche». Wagner wollte von einer solchen Konzession nichts wissen, aber Liszt überzeugte sich gleich falls, daß man dem Publikum entgegenkommen müsse. Sa ging er selbst, unterstützt von Genast, daran. Kürzungen in dei Partitur vor,;»schlagen. Zn einem überaus diploma tisch gehaltenen Schreiben suchte man den Meister von der Nnvermeidlichteil der Streichungen zu überzeugen. Wagner antivorlete ans Zürich, ties deprimiert. Das denkwürdige Schreiben, das vom 2:1. September 1830 datiert ist, cntlmlt Lätze, die man nicht ohne Rührung zn lesen vermag.! „Glauben S>e. geradeheraus gesagt, daß mein „Lvhcngrin" znm Beispiel je irgendwo anders noch aufgeiühri werde als in 'Weimar, und zwar auch da gerade nur so lange, als ein Kreis encrgiicher Freunde dort so vereinigt bleibt, als' zn meinem iviinderbarstcli Glücke eben jetzt es der Fall- ist?" Sv urteilte Richard Wagner im Zahre 1830 über die Znknnst seines „Lvhengriu"! Wetter schrieb er: „Ohne Täuschung vermochten wir heutzutage wohl kaum zu leben, dennoch bin ich mit mn nicht nnzusriedeit darüber, daß ict» einen Zrrtum vollständig von mir abgestieift habe, den Zrrtum, meinen Opern eine sogenannte Verbreitung vcr- ichasscn zu tonnen." Zn der Lache überließ er es schweren Herzens den Weimarer Freunden, nach Belieben Kürzun gen vorzunehmeu. Lo ginge» Liszt und Genast an die Arbeit. „Es war eine Operation, die uns viel Schmerzen:' verursachte," erzählte der letztere. „Zedc Rote, die wir, iiiiier'drückic». tat uns leid!" Mit der Zeit gelang es tat sächlich, das Publikum au „Lvhengriu" zn gewöhne», wenn man auch noch z. B. den Borwurs hörte, daß die Oper> „melvdielvs" sei. Von Anfsiihriina zu Aiiisührnng wliche>l der Beisall, ja, die 'Begeisterung. Guteitteils war der Er» folg der glanzenden Art zn danke», i» der Liszt das Or chester leitete. Schon »ach der Premiere hatte ihm das Orchesterpersvnnl selbst einen kunstvollen Taktstvck über reicht. de» die folgende Widmung trug: „Dem Träger des Genies, de», Dirigenten der Over» „Tani,Häuser" tiiii' „Lvhcligriil"." Zn Scr Tut hatte sich damals Franz Lis.-g als wahrer Träger und Förderer des Genius erwiesen, Durch jene Weimarer ..Lvhenqrin"-A>isftthrung hat ep Wagner persönlich wie der deutschen Kunst überhaupt eine, unschätzbar wertvolle» Dienst geleistet.
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