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-r «>» d) -2 -r-?r — s « « « <q> ^ -> -G s: »r r» Herzog. der »in großes Vermögen besitzt, den Wiener Blättern die Nachricht zugeben. daß er nicht den Wunsch liege, den albanischen Thron zu besetzen. Türkische Lchisssankausspläne. Leu einiger Zeit werde», wie ans rivnstantiuovel «e- meldet wird. Verhandlungen zwischen der brasi lianische n :>t egie r u u g und der Türkei geführt, Sie die II e b e r n a >, in e der beiden brasilianischen Dreadnoughts „Lau Paulo" und „Minas Geraes iuwie von nier in Frankreich geballten Torpedo boot s z e r n ö r e r n zum Zwecke liabe». Aus der Pforte iil man bereit, falls inan das «seid dazu findet, den Kauf preis von NKOVbbO türkischen Pfund zu bezalilen. itene Reservisten,Einberuiungcn in Oesterreich-Ungarn Tie Bevölkerung in Oesterreich-Ungarn. die der Mei nung i„. San der Balkanliieg beendet ist. drangt bcgreis- licherwciie ans die E » i i a s s n u g der :>! e s e r v i si c n. An den ziistäiidigen Slelien erklärt man jedoch, den Termin für Sic Beurlaubung noch nicht angeben zu können, So Sie i n t e r n a t i v n a l e V a g e n v ch nicht l> i n - reiche ns geklart sei. In der Tat find noch fragen genug zu erledigen. Sie serbisch-bnlgariiche. die bulgarisch rnmani'che. die bulgarftch griechische, die griechisch-alba- „'che uns nicht zuletzt die österreichisch-serbische. Dem zufolge find in Sen letzten Tagen wieder größere Neu e j » b e r n f n n g e n von N e s e r v e o s s i z ierc n n a ch z>z o s n > e n und Talmalien erfolgt. Tic Einberufun gen Iniben fei,r S r i n g I i ch e n E üa ra t tc r. Tie tele- grapliiich Einbernfenen ivurSen angewiesen, binnen 2l Linusen Sie Reise nach ibrem Bestimmungsort anzulretcu. Tie betresfenSen Telegramme tragen einen Permerk: „Tiefe lelegraplwchc Einbernfnng bat zugleich als Marschroute zu dienen." Beunruhigend is, diese »eiiesie Mafuialimc der österreichischen Heeresveiivgl'ung »ich,. Sie stellt sich wöbe ,n der vmuptsaclie nur als eine Bvrsichtsnigßregel dar. um nir neue, plötzlich auf Sem Balkan austretende Ereignisse, wie z. B. einen 'erbttch-tnilgariiclien .elrieg. gerüstet zu sein. Auch mag ein Teil Ser Neneinberiifiingeii erfolgt sein, um Sie i» Bosnien bereits seit längerer Peil siebenden Otti- zirre und Mannschaften abzuiöseu. Die neuesten Meldungen lauten: Tic Räumung Lkntaris. Eelinic. lAmllimi «semäß Sem von Sem Bertreter Montenegros Plamenatz und den Admiralen des inter nationalen Geschwaders Unterzeichneten Protokoll wird die Rgnmnng Ltularis nachnen Mittwoch nachmittag 2 Nur erfolgen. Tic Ursachen des Brandes in Stuiari. Ectlnjc «z'Imtlick.i Bclmfs ,'vennellung der U r f a ch c n des im Baiar von Skntari ausgebrochcncil B r a >t d c s tviirde eine ürenge Unierfuchuiig angeordnei. Etwa zwölf Perione». die verdächtig erscheinen, den Brand gelegt zu Haben, sind verbafiet worden. K>l». 10. Mai. lVri».-r«l.) Dl« »eueicdt»-« unter »en »rut schen Fahrradsadrike» geführte« Verhandlungen aus Bll. düng einer P r e l«-L o n v « « t t o « sin» adermol« an dem Wider- stand einer groben Firma, ahnt deren Beitritt dir übrigen Fahr radwerke die Berbandsbildung als zwecklos betrachten, ge sch ei- tert. Parts. «Produktenmarkt l Wetzen »er Mai 2b, per Sep- temder Dezember 2«.7t>. fest. — Rübdl per Mal 78^5, per Sep. tember-Dezember 71„>u,. ruhta. — Splrttu - per Mai «.SO, per Leptember-Dezember 12,»», fest. Drahtmeldungen vom lO. Mai. Erzherzog Franz Ferdinands 'Besuch in 'Berlin. Berlin. lPriu. Tol l Wie nuumebr fesislebt. mirö der T i, > o nsol g c r E r z ii e r z v g F r a n z F erdinand Se» Kgi'rr Fra> z Iviepii bei den H o ch z c i i s s e i c r i i cb - teiten in Berlin vertreten. Tamit iü den Bcbaupmn- aen der Bvden entzvge». dgß der österreichische Thronerbe einer Pnsammenknnsi mil dem Puren in Berlin aus- weiche. weil die Hänichen und diplomaiischeu Beziehungen zwischen Teüerieicb Ilngarn ut>ö Rußinnd noch viel zu ivünfchcn übrig liegen. Tie Ansgadeu des :>!oic» Kreuzes. Berlin. In den Tagen von, 17. bis 21. Mai treten in München die deutschen V a n d e s v e r e i ii e vom Roten Kreuz und ihnen verwandte 'Trganisationen zu einer Konferenz zusammen, auf Ser die Richtlinien für die Weiterentwicklung der s>iedeusarbeit, sowie für die Vor- bereikuua auf eiueu .Kriegsfall sesigelegi werden sollen. Reben Frggen von iniernaiionaler Bedenning, wie der Ge- tangeneilfürsorge, wird u. a. über die vermehrte Beieilignng des Roten Kreuzes an der Le u ch e n b e k a in p s n n g, die Belebung der Tätigkeit i» den P w e i g v e r e i n c n , die Bersorgung der R o ! e s - K r e u z - S ch w e n e r n, die Ge- minni'ng und Ausbildung weiblicher und männlicher .Hilfskräfte beraten werde». Werner ivird das Pusam- menivirken ocs Roten Kreuzes mit Sen gewerblichen Bernss- genossenschaften in der Erneu Hilfe und die Notwendig keit der Ausbüdung von T c s i n s e k i v r c n durch das Rote Kreuz zur Erörterung gelangen. Berichte über die .Hilfservediriviiei, des Roten Kreuzes seit der 1W8 in Dresden abgchaltenen letzten Konferenz und Vorträge über die Ersabrungen auf verschiedenen Arbeitsgebieten der Berciusorganisation bilden einen weiteren Teil der Tages ordnung. Bon Veranstaltungen außerhalb der Tagesord nung sei erwähnt eine grobe L a n i t ä l s ü d n n g. Sic am 18. Mai im Aiisstellnngsvark siaitsinden soll. Ausscheiden Hielt,s aus dem Prinz-Heinrich-Flug. Wiesbaden. lPriv. Tel l Sem Nnsalli den der .Flieger Hirt h bei der Vorprüfung zum P r i u z Hein rich ,V lug erlitt, wird noch gemeldet: Tie Tragflächen des Hirtbi'chen Apparates wurden ,o stark beschädigt, i an eine Reparatur bis zu dem Termine der erste» Puvcr- lanigkeiis Ltrecke. die mo men ausgesahren wird, aus- miMlosien ist. Tamn scheidet Hirtli. Ser Lieger in Sen beiSen Oberrheinischen P.nverläisigieiis Fliigen lull und n-!2, Sen Bargäiigern Ses ietzigen Prinz Heinrich-,Vliigs, enSgülkig aus Ser Konkurrenz ans. Ter Kamps »m die dreifahrige Tienstzcit in Frankreich. Paris. Tie >' e v n b i i i a n i s ch . s e m o ! r a t i s ch e Bo > , e i wird in Pliris ilnd in den Provinzen ein Plakat anschlageii lassen mit der Neberschrist „Einigkeit für die nationale Verteidigung'." dicicm Plakat wnd ansgesübil. die Lichcrlieil des «'iebietes und die Pu- ltinit Hranireichs ständen aus dem Lpiele. Aus die Ver- aroszerung der d e u i' ch e n M iliiär in a ch t müsse Hrank- riich mit der Verstärkung seiner Rüstungen antworten, ohne San desbaib Ser Wille Frankreichs aushöre. Hervor rageno friedlich zu sein. Ruin Lchlust wird in dem Plakat die Roiwendigreit betont, den »-eietzeniivlirs über die drei jährige Dienstzeit anznueinnen, denen Richiannghmc für Lrautrcich eine moralische Riederlage sei» würde, die leicht eine andere nach sich zielte» könnte. Tee König von Lpanien in Lan Lebasiian. Lau Lebasiian Ter K ö n , g v o n L p a tt i c n ist heute, von der Bevölkerung ieöhast begrüsti, hier cingetrvssen. Berlin. lPriv.-Tel! Ter Kaiser hat. wie ans Wiesbaden telegraphiert wird, Sen Polizeipräsidenten l>e- oustragi. an der morgen srattfiudenden 'Beerdigung des am Tonnerslag von einem kaiserlichen Automobil über fahrenen Kuabcu teilzuue>»ne» und in seinem Rainen einen Kranz niedci znlegcn. Mülhausen. ,Priv. Tel i Ter hieiiac Fußballklub „Muihutia" hatte die Absicht, morgen nach Paris zu reiien. um dort gegen zwei Pariser Mannschaften zu 'vielen. Tie französischen Behörden sollen jedoch im letzten Moment den AnSkrag des Wettspiels verbotet, baben Sertliches und Sächsisches. Traucrfeicr für Hofrat Professor Walther. Ter all mächllge Lchnitter Lvd hält in diesem Jahre reiche Ernte unter der Dresdner Künstlerschaft. Wiederum galt es, Abschied zu nehmen von einem Manne, der sich mit seinem Hebenswerl i» der sächsischen Residenz ein dauerndes Denkmal errichtet hat, Hofrat Professor Adolf Wilhelm Walther, dem Historienmaler und Schöpfer des be kannten KblossalgemäldeS des F ü r st c n z u g c s. daS die Mauer des Ltallhofes in der Augustusstratzc schmückt. Pn dem Trauerhause Wettinerstraste 6.8 fand gestern nach mittag im engsten Kreise eine schlichte Feier für den Ent schlafenen statt, an der außer den nächsten Verwandten noch Tberhospreüiger O. Tibelins, Professor Müller von der Königl. Akademie der bildenden Künste, sowie drei Vertreter des Ausschusses der Ltndierciiden der Akademie teilnahincn. Ter schlichte Eichensarg stand in dem Arbeits zimmer des Entschlafenen ausgebahrt, umgeben von einer Fülle prächtiger Kränze. Worte des Trostes sprach Pfarrer re. Tr. Kiibn von der Lt. Pakobi-Kirche. Lelner Pre digt legte er den Fnbelrus des gretten Limcvn in Huk. -2, .'9, zu Grunde: „Herr, nun küssest Tu Deinen Diener in Frieden fahren." Ter Verstorbene war ein echter, rechter Diener seines Gottes gewesen: dafür bat ibn der Herr reichlich gesegnet mit einer Harmonie seines Wesens, steter Lchassensfreudigkeil und zahlreichen künstlerischen Erfolgen und einer ungeschwächtkii Lebenskraft bis ins Hobe Alter. Opferfreudig und hilfsbereit, männlich und kindlich zugleich, so trat er seinen Kollegen und Lchülern, seinen Freunden und Familienmitgliedern gegenüber. Aber der Verstorbene war auch ein treuer Diener der Kunst: seine nun für immer ruhende Meisterhand hak in dem Fürsienzuge Dresden ein in seiner Art unvergleich liches Denkmal gesch-'iikt. Auch des Lebens schwere Tage sind dem Entschlafenen nicht erspart geblieben. Pn solchen Ltundcn des -Herzeleids suchten und fanden seine Auge» de» Heiland. Rach dem Gebet und Legen geleiteten die Marschälle der „Pietät" den loten Meister hinaus zum letzten Gang. Als die Psingsiglocken ihre ehernen Ltim- meu erschallen ließen, da senkte man ans dem inneren Friedrichstädter Friedhof Hvfrat Walther ins Grab. — Ter König hat genehmigt, daß die Inhaber der Firma Ernst Apel in Leipzig. Kausleute Walter Apcl und Reinholö Junge, den Titel eines k. u. k. Hoflieferanten aniiehmen und führen. ,>rcmde in Dresden, tz u r o v ä i s ch c r ttos und R eucS 2 c ii d i g tt o t e I : tzörat und Mräsin Adam AMihenau, tzeipzig; «'trat und Graiin Friv Doeiibois. Berlin: Arihur von Pasirow, Lchioh Lchoendcrg: Nreiherr vou Lchiniaich und Gemahlin, 'Ber lin: Baronin von Gersdorsi. Parsko d. Polen: Major Graf von Hardenberg und Gemahlin. Danzig: tzco von Mationi. Karlsbad: Tberlt tzndwig Lüttnier. Eisenach, Fra» Ginsberg, Priv.. Berlin: T Marcotte, Priv., Melbourne: rhvmas Ltinthers siarquhar und Tochter, Glasgow: Rittergutsbesitzer Erich MeSzinsti, Gunsznn: Frau Kommerzienrat Ltcinmüüer, Gummersbach: Gutsbesitzer Hermann Harms, PabelSdors: Bankdirekior Richard Meny, tzeipzig: Hugo von Bruck, Düsseldorf: Dr. phil. Otto Mannesman», Remlchcid: Großindustrieller Bruno Gccmann, Prag: Baron und Baronin Brandt und Tochter, Lchloß Schiner- witz: ErzeUenz Oscar Ltuevel, Genna: Rittergutsbesitzer Georg Nette, Müglenz iLtzurzenl: Bankier Map Dammann und Tochier, Hannover: Gutsbesitzer Tr. 'Richard Üvve. Neugradicta: Konsul :vlar Kilke. «Silben: Rechtsanwalt Georg tzewinSku, St. Peters burg: Fabrikbesitzer Mar tzedermann, Gotha: Schriftsteller Gilbert Hirlch und ,^rau. Newnork: Kommerzienrat Georg Söiedc und ,>amitic, Eheinnitz. Tic Frage einer Erweiterung der Gemäldegalerie beschäftigt seit langem die Gcneraldirektio» der Königlichen Lnmmtungen. Bekanntlich hat die Stadt Dresden für den projektierten Reuban eines Gebäudes, das die moder nen Gemälde ausnelunen soll, einen Beitrag von einer halben Million Mart bewilligt. Runmehr hat die Ge- neraldirektion den Plan gefaßt, einen selbständigen R e n b a u für die moderne Sammlung in nächster Nähe des Pwingers und zwar zwischen Pwingrrteich und Opernhaus, zu errichten. Um die Angelegenheit in aller Ocffentlichkeit und unter Wahrung aller städtebau lichen Fnieressen durchzuführen, besteht die Absicht, eine öffentliche Konkurrenz unter den sächsischen Künst lern auszuschreiben. Grundbedingung ist. daß der Pwinger und der dazu gehörige Pwingermall durch keinerlei bau liche 'Veränderungen geschädigt werden. Der freie Wett bewerb soll eine künstlerische, allen Forderungen Rechnung tragende Lösung bringen, um den unhaltbaren Naumver- hültnissen in der Gemäldegalerie endgültig abzuhelfen. -- lieber die allgemeine Lage vou Industrie und Handel im Handelskammerbezirk Dresden im Jahre 1912 enthält der Jahresbericht der Dresdner Handelskammer folgende Mitteilungen: Pu Beginn des Berichtsjahres befanden sich Handel und Gewerbe des KammcrbezirkS im allgemeinen in einer aufsteigcnden Entwicklung. Diese Entwicklung wurde während des größten Teiles des Jahres durch keine ernstlicheren Störungen gehemmt. Erst als im letzten Iahresviertel der Balkanbnnd der Türkei den Krieg erklärte, kam eine der wichtigsten Bedingungen für eine weitere Hebung der Wirtschaftslage, das »»- bcöiligic Vertrauen in die Aufrechterhaltiiilg des Friedens unter den Großmächten, in Wegfall. Infolgedessen trat namentlich gegen Jahresschluss ein merklicher Rückschlag in den meisten Gewerbczweigcn ein. Bis dahin zeigte das 'Berichtsjahr manche wesentlichen Merk male eines wi,ilchasttichen Hochstandes: starke Pnanspruch- »ahmc des Gcldmarltes, hohe Rohstoffpreisc, lcbhaste Nach frage nach Arbeitskräften. Ter starke Kapitalbedarf der P n d u st r i e kam vor allem i» der Diskontpolitik der Reichsbank zum Ausdruck. In Lachsen war der Kapital bedarf offenbar besonders groß, denn die Lüchsischc Bank sah sich veranlaßt, nachdem sie schon bei den beiden früheren Erhöhungen der Neichsbank um je einen Tag voraus gegangen war, ihren Latz am 19. November sogar auf <>'.> Prozent zu erhöhe». Tic Preise fast aller wichtige» R v h st osfc zogen bedeutend an. Das gilt namentlich von den Mciallpreisen. die fast sämtlich sprungweise t» die Höhe gingen und im Verlaufe des Jahres zum Teil einen Stand erreichten, ivic er in den letzten Jahren nicht da- gcwesen ist. Wenn bei dem einen oder anderen Metall — wie bei Pinn und Zink — auch spekulative Eingriffe zu der außerurdentlichetl Preissteigerung beigetragcn haben mögen, so bcriihic diese in der Hauptsache doch auf einer bedeutenden Steigerung des Bedarfs der verarbeitenden Pndustrien, mit der die Förderung nicht gleichen Schritt halten konnte. Auch die wichtigsten Rohstoffe der Textil industrie: Baumwolle. Wolle und Jute stiegen im Preise nicht unwesentlich. Tie Nachfrage namentlich nach ge lernte n A rbcitcrii war wieder außerordentlich stark, da die Betriebsanlagen in vielen Pndnstriezweigcn bis aufs äußerste ausgenutzt wurde». Auf dem Lande und in den meisten kleineren Städten dcS Bezirks herrschte sogar ein empfindlicher Mangel an geeigneten Arbeitskräften, so daß die dort ansässigen Arbeitgeber vielfach die günstige Konjunktur nicht voll ausnützen konnten. Die Folge dieser lelstmsten Nachfrage waren fast allenthalben Lohn- steta»ru«aen. bl« b« »rbeltern v»r allem au» »it Rücksicht auf die Verteuerung der Lebenshaltung gewährt wurbev- Durch umfangreichere Arbeitseinstellungen oder Aussperrungen wurde der Nammerbeztrk im Berichtsjahre weniger getrosten, nur das Geschäst der Stetudruckanstalten wurde durch einen Streik, der schon im Vorjahre begönne» hatte und erst Ende Januar nach einer Dauer von sechzehn Wochen sein Ende erreichte, empfindlich gestört. Die günstige Wirtschaftslage kam auch in einer Steigerung der Einnahmen der sächsischen Staatoetsen- bahnen zum Ansdruck. Wie nach der langanlraltendeii Dürre im Vorjahre und bet der gesetzlichen Erschwerung der Vieh, und Fletschetnfuhr nach Deutschland kaum anders zu erwarten war. erreichten die Fieischpretse im Ve- rtchisjahre zeitweise eine bisher noch nie dagewesene Höhe. Um dieser Teuerung zu begegnen, iah sich die RetchSregie ru»g endlich veranlabl. gewisse Erleichterungen der Ein fuhr von ausländischem Fleisch durchzuführen. und auch die Frachtsätze für Vieh und frisches Fleisch, sowie für einige Futtermittel wurden bedeutend ermäßigt. Diese Maß nahmen übte» indes keinen nachhaltigen Druck auf die Preise ans. Erfreulicherweise blieb die als Folge der nassen Witterung befürchtete Mißernte aus. Allerdings ließ die Beschaffenheit des Getreides zum Teil manches zu wünschen übrig. Wie schon bemerkt wurde, kam die günstige Konjunktur bald nach dem Ausbruch ües Balkankrteges auch im Kammerbeztrl zum Stocken. Handel und Industrie des Kammerbezirks wurden nicht so sehr durch den plötz lichen Abbruch des Geschäfts mit den kriegführenden Staaten in Mitleidenschaft gezogen, als vielmehr durch die langanhaltcnde politische Spannung zwischen den Grost-- mächteii. Da nicht abzusehen war. ob es gelingen würde, den Frieden zwischen den Großmächten aufrecht zu er halten. flaute die Unterilclminngslust ganz bedeutend ab. Zahlreiche Geldgeber, die ängstlich geworden waren, ent zogen ihre Kapitalien dem Verkehr und irttgen so zu einer empfindlichen Versteifung des Geldmarktes bei. Die meisten in und ausländischen Unternehmer schränkten ihre Betriebe auss äußerste ein und kauften nur, was sic unbedingt brauchten. Dieser Rückschlag, der sich erst in den letzten beiden Monaten des Jahres fühlbar machte, konnte indes die Betriebsergcbnisse nicht mehr entscheidend be einflussen. Die »leisten Geiverbczwcigc des Aammer- bezirks erzielten vielmehr eine wesentliche Steigerung ihrer Umsätze. Stark beschäftigt waren vor allem die Metallindustrie, namentlich die Maschinenindustrie, die chemische, Schokoladen und Zigaretten-Industrie, die aber durch die Kricgsercignisse auf dem Balkan lebhaft be unruhigt wurde. Auch die Textll-. Holz, und Papier.- Industrie hatten durchweg slvtt zu tun, dagegen hatte die Industrie künstlicher Blumen teilweise unter der Ungunst der Mode zu leide». Tic Leder-Industrie, besonders die Schuhfabriken, hatte an dem allgemeinen Aufschwung nur geringen Anteil. Das Geschäft der Brauereien und Mineralwasserfabriken, sowie der Flasche»sabrikeu wurde durch das langanhaltcnde Regenmetter im Sommer stark beeinträchtigt. Tie Belebung des Dresdner Bau geschäftes hat erfreulicherweise auch im Berichtsjahre angehalten. Das richtige 'Vertrauen will aber im Dresdner Baugeschäst »och immer nicht miederkehren. An Geldern für gute erststelligc Hypotheken herrschte Mangel: zweite Hypotheken waren überhaupt kaum zu erlangen. Die für den Baumarkt arbeitenden Industriezweige (Ziegeleien. Kachelvfcnsabrikeit. verschiedene Zweige der Metallindustrie und der Glasindustrie! waren mit ihrem Dresdner Ge schäfte meist zufrieden, dagegen wurden verschiedene Firmen durch die Bankeisen in anderen großen Städten, namentlich in Berlin, in Mitleidenschaft gezogen. Für den Kleinhandel war das Berichtsjahr nicht so günstig wie das Vorjahr, weil der starke Fremdenverkehr, den im Bor jahre die Hygiene-Ausstellung nach Dresden gezogen hgtte. ausblieb, und weil sich die Kaufkraft der Kundschaft info^ie der herrschenden Lebeiismiltelteuerung verringert hatte. Die El b e s ch i sfa h rt -lickt, soweit der Güterverkehr in Frage kommt, aus ein etwas günstigeres Jahr zurück. In das laufende Jahr sind Handel und Industrie mit keinen besonders günstigen Aussichten eingetreten. Bei dem starken Wettbewerb, der sich auch im Berichtsjahre durch zahlreiche Ncligründiingeii und Betriebserweiterungen noch verschärft hat, wird es vielfach schwer halten, die durch die allgemeine Verteuerung der Rohstoffe und die Er Höhung der Zinssätze gesteigerten Gestehungskosten in den Verkaufspreisen wieder auSzugleichen. Wenn cs aber den Bemühungen der Diplomatie gelingt, größere politische Berwicklnngen hintanzuhalten. so wird man den Rückschlag in den letzten Monaten des Berichtsjahres als eine nicht unerwünschte Dämpfung der Unternehmungslust, die zu weilen vielleicht doch das berechtigte Maß etwas über schritten hatte, ansehcn können. Und gerade dieser Um stand kann geeignet sein, auch weiterhin gesunde Verhält nisse für die wirtschaftliche Entwicklung zu gewährleisten. - Zugunsten der Nationalspende zum Kaiser-Jubiläum für die christlichen Missionen in unseren Kolonien und Schutzgebieten ist soeben ein Flugblatt erschienen, daS im Aufträge des Zentralkomitees in Massenauflage hcrge- stellt wurde. Im Interesse eines möglichst würdigen Er folges der Nationalspcnde werden alle Kreise um weitest gehende Verbreitung gebeten. Die Flugblätter stehen in beliebiger Menge kostenlos zur Verfügung. Aufträge möge man möglichst umgehend der Fabersche» Vuchdruckerei in Magdeburg, Bahiihofstraße 17, übermitteln- Auch sonst stehen noch Wege offen, um diese einzige offizielle Spende, die das gesamte deutsche Volk seinem Kaiser zum Jubiläum überreichen soll, bedeutungsvoll zu gestalten. Sv ist z. B- die erweiterte Abhaltung von Vortragsabenden ins Äuge zu fassen. Wegen einer geeigneten Rednerliste, sowie des 'Nachweises von Lichtbildervorträgcn wende man sich an die Geschäftsstelle des PrcßkvmiteeS der Nationalspcnde, Berlin Steglitz, Lchloßstraßr w!, :t. Etage. Ebenso sei schon setzt aitt die Anregung hingeivieseii, noch am InbiläumStagc selbst bei allen Fcstscieru, iowie Ziisammcitkunften öffentlicher und privater Natur Sammlungen zu veranstalten. Der Lutherspende zum Resormationsjubilänm 1917 ist aus dem Nachlaß einer treue» Freundin der Bestrebun gen des LutliciVereins, einer Dame in Lößnitz, die schon bei Lebzeiten eine namhafte Gabe z»r Spende bei gesteuert hat, ein Vermächtnis von 6Oil Mark zu- gcfalle». Eindrücke vom gestrigen Retordslug Berlin—Dres den- Berlin. Einer unserer Mitarbeiter hatte gestern nachmittag Gelegenheit, mit dem Flugzeugführer Kühne, der. wie im gestrigen Abendblatt bereits gemelbet, gestern morgen einen Rekordflug Berlin — Dresden— Berlin ohne Landung auögefiihrt hatte, zu sprechen. Herr Kühne ist von G c b u r t T r e s d n e r und hat sich in der letzten Zeit auf dein Flugplatz Johannisthal durch fleißiges und geschicktes Fliegen ausgezeichnet. Er ist ein Schüler des bekannten Berlin—Wien Fliegers Hirth und zurzeit Fluglehrer der O f f i z i e r s - F l u g k u r se. bei den A l b a t r o s w e r k c n Johannisthal: er bewarb sich mit seinem gestrigen Bicrstundcnflug um die Prämie der Nationalflngspendc, die demjenigen znfälli, der seit dem 1. März l6i:i als Erster einen il r b e r l a n d s i ug über vier L> unden ausftihrt. Dieser gestrige Flug ist der überhaupt erste eines Fliegers nach Dresden von Berlin aus: anßcrdciii ist Herr Kühne -er erste Dresdner, der seine Heimatstadt überflogen Hai. Am gestrigen Nachmittag traf der Flieger mit der Bahn von Berlin aus wieder in Dresden ein. um hier Pfingsten zu verleben. Er erzählte: „Wir starteten gestern früh l llhr 11 Minuten auf dem Flugvlatze Johannisthal und schlugen die Richtung Zossen — Dobrilngk Kirchhain und Elstcrwcrda nach Dresden ein, das zunächst durch Murgennebel völlig verdeckt mar. Nur an einer Rinne im Nebel, die sich bekanntlich immer über großen Flußläusen bildet, konnten wir die Richtung, in der DreS-cn lag, feststellcn. Es war trotz der Morgen-