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. — ulo» «me« yteltgen Blaue war di« Nachricht ia die Welt geietzt »o»h«. e« stehe eine baldige abermalige Aeuderuua de» Vewinnplonr» d« Sächsischen Lande»!otlerie bevor. Dem genüber erführt da» > tcht geplant kmnitz. Am Sonntag Aendeaina n A. VerbandStag der "Sch Sachsen», der sächsischen Herzoathümi Bereit» am Sonntag Vormittag traten vk. HandwerkerveretnSbause rmvsanar ersammlung statt, in welcher T, staestellt wurden. Nach einem hier Tagebl." zuvnlässig. daß eine solch« der mrd Montag fand hier chneider-Jnnungen mer und Thüringen« statt, viele Theilnehm« ein und ^rn. Nachmittag» fand ageS- und Geschäft»- raufsolgenden gemein- . vereinigte uian sich Abend» zu einem Montag Vormittag wurde in« Handwerker- wurden im eine Borvei ordnuna festaestell! schriftlichen Spaziergang ^cstkonimer». Am veccinshauie waren dir 5 InNUNgSovr«»r»iri >s«llo>n . , Stadtverordnetenkollegium» erschienen. Der Berbandsvorsitzende eröffnet« die Versunnnlung mit begrüßende» Worte» und schloß mit einem Hoch aus da» Königl. Hau». Im Namen der Stadt Chemnitz begrüßte Her, Bürgermeister Gerber die Versammelten. Hierauf erstattete Herr Obermeister Arnold-Dresden den Jahresbericht. Stach diesem gehören dem Verband« 44 Innungen niit 3000 Mitgliedern an. lieber Handwcrkerkainmern. Gesellen und Meisterprüfungen berichtete Herr Ehr Hardt-Dresden An die auSsübrlschrn Darlegungen des Redner» schloß sich eine längere Debatte. — Von der Innung zu Döbeln wurde folgender Antrag eingebracht: »Der an, 2«. August in Chemnitz Uattsindendk VerbandStag wolle beschließen ng oder bei den Handwerkerka Regierung bei der Regierung oder bet den Handwerkerkammern vorstellig zu werden, daß auch die kleinen Meister und kleinen Handwerker zur Alter», und Invalidenrente Melassen werden." Die Versammlung nahm den Antrag an. Obermeister Arnold» Dresden verbreitete sich über Ausstellungen und Prämiirungen von LehrtingSarbeiten bezw. Gesellenstücken und beantragte, der VerbandStag wolle beschließen. Ausstellungen an Vrrbandstagen nicht zu veranstalten. Der Antrag wurde angenommen. Reimann Leipzig erörtert« die Frage: Welche Nachweise sind dem Schneider gewerbe durch die Bestimmung der Militärbehörden. ..da» Tragen von EigenthumSuniform stücken" betreffend, erwachsen und mit welchen Mitteln kann weaen Aushebung dieier Bestimm ungen vorgeaangen werden? Nach längerem Meinungsaustausch nahm man folgende, von Beckmann-Leipzig eingebraclite Resolution un: „Der VerbandStag erblickt in der militärischen AnSbebung der Schneider als Oekonomiehandwerker eine große Schädigung sür das Scbneideraewerbe und begrüßt daher die von der in Aussicht gestellte Aufhebung der Korpswerkstätte»." — Die Deutsche Bank «öffnete am gestrigen Tage in dem in ihren Besitz übcraeaangenrn Grundstück JohanneSallre 12 und Waisenhausstraße eine selbstständige Filiale, in der sich auch sofort ein reges Leben bemerkbar machte, und die sich nach dem Ausscheiden der Leipziger Bank, der Creditanstalt für Industrie und Handel und der Sächsischen Handelsbank auS dem Dresdner GeschastSlrben bald zu einem neuen Stutzpunkt im Kreditwesen Dresdens berauSbilden dürste. Die GelchästSräuinlichkeiten. die am gestrigen Eröffnungstage in reichem Blumenschmuck, der von der hiesigen Bankwclt und von Geschäftsfreunde» gestiftet worden war. prangten, erstrecken sich über das Erdgeschoß und das l. Stockwerk, haben im Ganzen gegen srüher nur unwesentliche Aenderungen erfahren und machen in ihrer einfachen aber soliden Ausstattung mit modemer Linienführung einen durchaus gediegene» Eindruck. Im Erdgeschoß befinden sich die verschiedenen Kassenstellcn nebst mehreren Sprechzimmern für die Direktoren rc.. während im 1. Stock die RcpräsentationSräume der Direktion, die Buchhalter«, Korrespondenzbureuur rc. liegen. Das Souterrain enthält die mit allen Siche,heitsmaßrrgeln der modernen Technik und allen Bequemlichkeiten für das Publikum aiisgestatlete Stahlkammer mit vermiethbaren Schrankfächern, sowie den großen eigenen Effekstn- Tresor des Instituts. Sämmtliche Lokalitäten sind geräumig, hoch und durchaus hell, lo daß sowohl sür das aus- und eingehende Publikum, als auch für daS Bcamtenpersonal, selbst bei starker Besetzung, der Aufenthalt in denselben rin angenehmer ist. — Nächsten Sonntag, den 1. September, sollen von 2 Uhr Nachmittags an auf den Wiesen bei AntonS und dem anliegenden Theile deS Elbstroms wiederum Vaterländische Fest- Spiele stattfinoen. Hierbei werden alle die Vereinigungen der Stadt und ihrer Umgebung, die in Turnen, Sport und Spiel, zu Lande und zu Wasser, der Volksgesundung und der Erstarkung des deutschen Volksbewußtseins zu dienen gewillt sind, in fried lichem Wettkampfe um den Eichenkranz des Siegers Zusammen wirken und ihre Kräfte messen. Es ist in erweiterter Form das alte, oft begangene Sedanfest, durch dessen Neugestaltung auch in diesem Jahre der Beweis geliefert werden soll, daß auch in Dresden intäglicher ernster Arbeit alle Arten körperlicher Heb ungen gepflegt werden. Die Vaterländischen Festspiele werden auch diesmal aus einer Feier vor dem Siegesdenkmal auf dem Altmarkte, einem Festzuge durch die Stadt, den Wettkämpfen und einer Schlnßseier mit Siegesverkündung in, großen Saale des Gewerbehauses bestehen. Der Besuch des Festes steht Jeder mann unentgeltlich frei. — Mit dem Winterfahrplan wird auch eine Beschleunigung de- Tages - v -Zuges Berlin — München über Leipzig-Hos in Kraft treten und zwar dergestalt, daß die Abfahrt von Leipzig 10 Uhr 20 Min. Bonn., also um 25 Min., die Ankunft in München um 7,35 Ubr Abends, demnach eine volle Stunde srüher erfolgt. Diese erfreuliche Verbesserung ist den Bemühungen der Sächsischen StaatSbadnverwaliung zuznschreiben, welche unaus gesetzt bestrebt ist, die Zuaverbindungcn zwischen Bayern und Sachsen zu verbessern, uiw dirS bereits im letzten- Sommer durch die Einlegung zweier TageSschnellzüae mit 1. bis 3. Klasse zwischen Dresden bez. Leipzig und Hof bethätigt bat. Die Jrührrlegung deS «wähnten ZuaeS bedingt auch eine Verschiebung des gegen wärtig Bonn. 8 Uhr 55 Min. vom hiesigen Hauptvahnbof ab- ' "" " ----- "" hnellzugeS und zwar wird der- Nin. von hier abgelassen , . i V. ankommen, wo der Anschluß an den von dort Mittags 12 Uhr 7 Äln. weiter fahrenden Leipzig-Hof-Münchener Schnellzug erreicht wird. Da — wie oben erwähnt — die Ankunft deS Schnellzugs in München auf Abend» 7 Uhr 35 Win. festgesetzt ist. wird auch nach eine Verbindung nach Lindau bergestellt und zwar an den um 7 Uhr 45 Min. Abends von München abführende» Schnellzug, den man bisher nur bei Abfahrt von hier um 7 Uhr 5 Min. früh über Hof-Bamberg-Pleinseld-Nördlingc» in Buchste erreichte. Im Zusammenhänge mit der Verlegung deS Dresden-Ehemnltz-Neicken- bacber Schnellzuges steht noch die Beschleunigung des früh 6 Uhr 15 Mt», von hier abfahrenden Personcnzuges aus der Strecke Cheninitz-Reichenbach i. V. und die Spätcrlegung de« Ebemnitz- Glauchauer VormitlagS-Prisonenzuges. Erstgenannt« Perionen- zug wird künftig seinen längeren Ausenthalt in Glauchau verlieren und bereits 10 Uhr 49 Min. in Zwickau und 11 Uhr 30 Min. in i. B- anlangen. d. i. annähernd eine halbe Stunde etzt. Der an zweiter Stelle genannte Personenzug, der Bonn. 10 Uhr 1 Min. von Chemnitz abgeht, wird ist 10 Uhr 35 Min. von dort abgesertigt werden und auf diese Weise eine vorzügliche Verbindung von Dresden mit warng norm, v rcor oo ivccn. vom fahrenden Lhemnltz-Nelchenbacher Sch selbe künftig bereits Vorm. 8 Uhr 3 werden und 11 Uhr 53 Min. in Nest Sae unlängst Süßigkeiten stände anzusehen Schänkwirts, erkannt, nach des Landgerichts Leipzig ästige sjerufungSlammer , . daß Ehocoladenwaaren und stn , den Verhältnissen in Leipzig als solche Gegen seien, deren Verabreichung in Gast- und Iwtrthschastcn an die Gäste rum sofortigen Genüsse al» Ausübung de» WirthSaewerbeS anzulebcn ici. Daraus folgt, daß diese Waaren in den Restaurants, sei es vom Buffet aus, sei eS durch Automaten, sowohl des Sonntags außerhalb der Verkaufs zeit der Läden, als auch des Wochentags noch Abends nach 9 Uhr nach dem Ladenschlüsse an die Gäste verabfolgt werden dürfen. — Die Marine-Schauspiele waren am Sonntag der Zielpunkt vieler Schaulustigen: waren die beiden Nachmittags- Vorstellungen schon stark besucht, ko war am Abend auch der letzte Slatz besetzt. De» Glanzpunkt der Vorstellung bildete zum Schluß ' " ^ «er-Yacht.5 ' bereit» Abend» '/«8 Uhr aeschloksen. während der OeffnungStennin nach wie vor auf früh S Uhr festgesetzt ist. — Morgen. Mitt woch, Abend findet auf allgemeine» Verlangen nochmal» etr. große» Monstre-Eoncert statt. daS aus seinem reichhaltigen Programm u. A. wieder daS Saro'sche Schlachtenvotpourri aus weist. da» mit Zuhilfenahme eines Hornisten- und TambourzuaeS zur Ausführung kommt. Eine bengalische Beleuchtung deö Parkes. daS Springen der koalam« luminvoas und andere pyrotechnische Scherze, die bereits das letzte Mal so außerordentlich beifällig ausgenommen wurden, sind gleichfalls vorgesehen. Da dieses Monstre-Concert voraussichtlich das letzte ist, das vor den Manövern stattsinden kann, verspricht der Besuch deS AuSstellungs- parke» morgen Abend besonders staik zu werden. — Die der kunst gewerblichen und graphischen Abtheilung entnommenen Gewinne der AuöstellungSlotterir, deren Reibe noch täglich durch Ankäufe vermehrt wird, sollen demnächst zu einer besonderen Kollektion im Wien« Saale zulammenaestellt werden. — Am Sonntag Nachmittag dielt der Miltelclbe - Lurngau sei» dieSlährigrs Wett turnen aus dem Parsberg ab. ES hatten sich ungesähr 400 Turner eingesunden. DaS iettturnrn wurde von den Stiegen der „Alten", unter denen sich urngenossen im Alter von 45 bis 60 Jahren befanden, eröffnet. , iegeskränze erhielten auS der Hand des GauturnwartS Oberlehrer Rick Richter von der 1. Abthrilung die „Alten" Jehnert-Dresden- Strirleu und Gras-Radeberg sie W Punkte), Arld-Pima (18'/,). Reichenbach-DrrSden-Strehlen (17>/i>1. Schenk-Hainsberg und Geißler-Rabenau (je 16), Riemer-Meißen (15>/,) und Oelmann Großenhain (14). In den Jiigendricgen erwarben sich Preise: Max Richter-Meißen (24'/»). Küpferle-Votschappel <22>/s). Feidner- Langebrück >22), Wießner-PIanen und Lcechner. Kursist vom Dresd ner Turnlehrerverein (21V-). Schulze-Hainsberg und Kranspe- Löbtau (se 2l). Schierz-Trachau >20). Freudenberg-Zschcichwltz (19'/,). Qrnnig-Meißen <I8'/,) und Schade-Zschachwitz (l7). — Zur kirchlichen Versorgung der Lutheraner in der Schweiz wirb L. Wagner in Zürich, Kinkelstraße 16. in nächster Zeit wieder eine Bedienungsreise unternehmen. Er bittet dringend, alle Amtsdrüder und Glanbrnsgenossen, welche die Adressen von in der Schweiz lebenden Lutheranern kennen, ihm davon Mittheilung zu machen, bannt er leine Reise darnach ein- richten kann. Er thut dies gern, auch wenn eS sich zunächst nur um einen oder wenige Glaubensgenossen handelt. Zu Anfang dieses Jahres ist er auf Veranlassung eines jungen bayrischen LnlherancrS und seiner Mutter nach St. Gallen gekommen. Bereits am Eharsteitcia fand er dort 20 Glaubensgenossen bereinigt, so dnß nun St. Gallen als Predigtstation regeln ' die Parade der Kaiser-Nacht „Lohenzollem": beim Abfeuern des Saluts entfaltete sich aus der Berglandschaft im Hintergrunde ein brillante» Feuerwerk, das allseitigen Beifall hervorrief. Der An klang dieser Vorstellung war so gewaltig, daß die Direktion be schlossen hat, eine Wiederholung am nächsten, als am letzten Sonn tage, stattsinden zu lassen. — Die »Internationale Kunstausstellung", die in letzter Zeit besonder» zahlreich von Fremden besucht wird, unter denen me Franzosen da» stärkste Kontingent stellen, wird von beute an wegen der bercll» merklich abnehmenden Tage mn St. Gallen als Predigtstation regelmäßig bedient werden Im klebrigen findet, wie bisher in Zürich, Alte St. Anna- Kapelle und in Basel, Ninggüßlein. Gottesdienst statt. An alle Amtsbliider, welche nach der Schweiz kommen, wendet sich L. Wagner mit dem herzlichen Ansuchen, ihn bei der Sammlung und Versorgung der dort dauernd oder vorübergehend aufhältlichen Glaubensgenossen zu unterstützen. In Sachsen ist L. Große in Sora bei Wilsdruff zu jeder näheren Auskunft bereit. — Für das Volkers ch lacht-National-Denk mal. ür das die Sammlungen eifrig fortgesetzt werden, sind bis jetzt insgesamint 40t 024 Mark 13 Ps. eingegangcn. — Begünstigt von prächtigem Wetter, hat die Leipziger M i ch a e l is m e sse, deren erste Woche, wie seit Alters, so auch heute noch die Bezeichnung „Böttcherwoche" führt, ihren Anfang genommen. In allen den großen Sammclslätten des Meßverkehrs, deren cs nicht weniger denn 14 gicbt, entwickelte sich bereits ani Sonntag reges geschäftliches Lebe», cs wurden viele sehr beträcht liche Bestellungen gemacht. Als Berkanssverinittlcr wirkt der Rath der Stadt von jetzt ab in solchen Fällen, in denen die Meßgrossislen ihre Muster in Leipzig lassen wollen. Damit soll dem zcitber sehr im Schwünge gewesenen „Verramschen" dieser Muster an Private, wodurch sich die Leipziger Kaufleute benachtheiligt fühlten, vor gebeugt werden. — Der B rü cken s chla gs ü b un g des l2. Pionierbataillons bei Cotta lag eine eigenartige Idee zu Grunde. Es galt, mög lichst ungesehen von einem das jenseitige Eibuser besetzt haltenden (markirten) Feinde das Briickenmaterial anzubringen. Zu diese», Zwecke rückte das Bataillon von Cotta her in das Holbrauhans. durch dessen hinteres Thor die Pontons zwar mühsam, aber schnell nach der Elbe gebracht wurden. Gleichzeitig »ahm ein Kommando Requisitionen nach Floßholz und Deckmaterial in dem Dainpfiäae- w«k deS Herrn Distichen vor. Der Ban war in kurzer Zeit be endet und konnte die oben angcdentcte Idee als vollständig sach gemäß dlirchgesührt bezeichnet werden. Im Hosbranhauie ward den Pionieren nach ihrer harten Arbeit ein frischer Trunk verabreicht — Radeberg. Am Sonntag Nachmittags von 2 bis 5 Uhr hielten die vereinigten freiwilligen Sanitätskolonneu von Radcberg, Bischofswerda, Großröhrsdorf und Pulsnitz eine größere Krankenträgerübung ab, die auf das Zufrieden stellendste verlief. Die einzelnen .Kolonnen waren in ziemlicher Stärke erschienen, sodaß an der Hebung insgejammi 8Z Mann und 3 Aerzte betheiligt waren. Die Uebung wurde von Herrn Kolonnensührer Stadtrath Uhlig-Radeberg geleitet. Ter Landes- Verein vom Rothen Kreuz war durch die Herren Generalleutnant v. Zeschau, Graf Vitzthum v. Eckstädt und Oberstabsarzt Tüll ver- treten. — Die Betriebseröffnuna deS W e i u b öh la-M e iß n e r OmnibuS-Verkehrs über Bahnhof Niederau hat vvrgestem stattgefunden. Es sind 9 Fahrten nach nnd von Meißen vorgesehen. — Reife Weintrauben aus de» Spaarbergen wurden am Sonnabend bereits von dem Weinbergsbesitzer August Stange auf dem Meißner Wocheumarkt sr-ilgeboten. In dielen, Jahre ist die Reise durch die anhaltende Wärme besonders be schleunigt worden. — In Meißen sprang am Sonntag Mittag ein unbekannter Mann von der Straßenbrücke aus in die Elve. Ter Selbst mörder schlug unten auf dem Vorlager deS Pfeilers auf und ver schwand dann im Strome. Am Montag früh schwamm der Leich nam deS Ertrunkenen am User in Fischergasse an und wurde behördlich ousgrhoben. Hierbei stellte sich heraus, daß es ein 49 Jahre alter Cigarrenarbeiter aus Leipzig-Eutritzsch ist. Der Leichnam wurde nach dem St. Wolfgangs-Friedhofe gebracht. — Die Effenbahndirektlon Halle a. S- hat dem Rath zu Leipzig auf seine in Gemeinschaft mit der Hcmdclskamm« bewirkte Eingabe mitgetbeilt, daß die Wünsche ans bessere Zugverdi n dun gen niit Berlin eist für den nächsten Sommer- zahrplan in Erwägung gezogen werden können. — Die Amtshauptmannschaft zu Zwickau hat sür ihren Bezirk vorgeschriebe», daß binnen 6 Wochen in Gast- und Schank- wirthschciften Spülvorrichtungen mit fließendem Wasser zum Spülen d« Gläser anzubringen sind. — Demnächst wird eines der ältesten Gebäude Zittaus von der Oberfläche verschwinden. Der sehr baufällige alte Zittau« Comthurbof, welcher im Jahre 1337 erbaut wurde, 1554 nach einem Brande neu errichtet, 1701 durch Zubau eines Hanies in einen Gastbof verwandelt, wird nunmehr von dem jetzigen Pächter geräumt, mit dem Abbruch wird alsdann bald begonnen. Kirchenverwaltung, sowie der Rath haben bekanntlich beschlossen, auf den, großen, dann frei gewordenen Platze, welcher direkt, am Kirchhoke liegt, eine neue große Parcntativnsballe zu erbaue» — Zittau, 26. August. Am Sonnabend Abend gegen A9 Ubr entgleisten ans der benachbarten Vcrkehrssteile Scheibe beim Vorziehcn cibznsetzendcr Wagen die Lokomotive und der Tender des um 9 Uhr hier fälligen Löbaucr Güter-,uneü. Außer einige» acringsügigcn Zugvcrspätungcn hatte der Uiiiall keine Folgen. Nachts gegen UP2 Uhr war das gesperrte Gleis wieder fahrbar. DageSgeschichte. Deutsches Reich. Zur vorgestrigen Mittagstafel beim Kaiservaare kn WilhelmShöhe waren der Oberpräsident der Provlnz Hessen-Nassau. Freiherr v. Zedlitz-Triittchler, der Inten dant v. Hüllen-WieSbaden und Pfarrer Armbrust« geladen. Nach mittags unternahmen die Majestäten eine» Ausflug nach dem BaunSbcrg und hente Morgen eine» Ausritt. — Der Botschafter i» Konstantinovel, Freiherr v. Marschall, wurde am Sonnabend »ach oem Empfange zur Tafel gezogen. Wie die „Frankfurter Zeitung" ans London meldet, soll Dover A »legehafen für die Hamburger nnd Bremer trans atlantischen Dampfer werde». Der Kaiser intnessire sich für das Projekt und werde demnächst eine Abordnung deS Hafenamtes von Dover empfange». Die großen Hcrbstmanövcr der Flotte in der Ostsee begannen niit dem Auslaufen der gelammte» Flotte aus dem Kieler Hasen. In Kiellinie fahrend, vorauf „Kaffer Wilhelm der Große", mit dem Flottenchef Admiral v. Köster an Bord, verließ da» erste Geschwader den Hasen, dann folgte da» >»«fte G>- schwad«, den Schluß machten zwei Torvedosloliillen In dn Außensährtr nähme» die einzelnen Geschwader Doppelkiclllnie und dampften »ach dem östlichen Theile der Ostsee. Die Probrscchrt des neuen vom „Vulkan" in Stettin sür den Norddeutschen Lloyd gebauten Doppelschraubenschnelldampsers „Kronprinz Wilhelm" ergab vorzügliche Resultaie. Kessel und Maschinen arbeiteten tadellos, doch mußte die Probefahrt eingestellt werde», da das Maschinenöl sür die hoben Leistungen sich als nicht genügend geeignet erwies Die Maschinen indicirte» bei 2/i ihrer LeistuiigSiähigkeit 27 000 Pserdekräftc. Der Damp!« liegt bei Saßnitz vor Anker und wird, sobald neues Maschinenöl an Bord gelangt ist, seine Probefahrten sortietzc» In Osnabrück erfolgte Sonntag Abend die Begrüßung der Theilnehm« a» der General Versammlung deutscher K a t h o l > k e n im festlich geschmückten katholischen Vereinshausc Amtsrichter Dr. Engelen bewillkommnest die Gäste Namens des LokalkomitceS und Bürgermeister Rißmüller Namens d« Stadt Zahlreiche Begrnßungsstlegranime liefen ein. darunter ein solches vom Präsidenten des Reichstags Grasen Äalststrcm. Die Zahl der Tbellnehiner ist diesmal eine ganz außerordentlich große. Die König!. Eisenbahndircktion hat eine Anzahl Extrazüge ein gelegt. aber alle diese vermöge» nur mit Mühe dem gewaltige» Menschenattdrcing zu genügen. Dn PreßauSichuß hat auch de» zahlreichen Vertretern der Presse größtes Entgegenkommen er wiesen. Es sind, wie bereits erwähnt, erschiene» Bischof Dr. Bitter (Stockholm). Bischof Dr. v. Euch (Kopenhagen), die Ab geordneten Dr. Lieber. Gröber, Porsch, Herold, Tnmborn, Bachem, Herrenbansmitglied Gras Praschma. HerrenhauSinitglied Grys Droste-Vischering (Erbdroste) und viele andere Parlamentarier. Vormittags wurde die Generalversammliing durch das Glocken geläut iäinnitlichcr katholischen Kirche» eingcläutet. Nachmittags fand im Dom Festandacht der Gesellen- nnd Arbeitervereine, die aus der nahen und weiteren Umgebung mit Musik und Fahnen herbeigestlöint sind, statt. Selbst vom deulsch-katholischen Gesellen- verein aus London ist eine Deputation niit Fahne eingelroffe». Nach beendetem Gottesdienst svrmirten sich die Vereine mit ihre» Musikkorps nnd Fahnen aus dem Domhos zu einem Festzug. Mit klingendem Spiel nnd Trommeljchlag ging es durch die Stadt nach dem katljoliichen Vereinsbanse. das Festesschmuck angelegt hat. Ter große Saal und die geräumigen Tribünen waren Kops an Kops gelullt. Es mochten etwa 5000 Personen anwesend sein Sehr bald erichicnc». unter Führung der hiesigen katholische!, Geistlichkeit, der Bischof von Osnabrück, Dr, Voß, und die bereit - genannten Bischöfe von Dänemark und Schweden, Die Kapelle des 13. Jnsanlerie-Regiinents aus Münster, unter Leitung des Kavellmeislers Grabert, spielte den Pariser Einzuasmnrsch. Es folgte der Gesang: „Grüß Gott". Abg Kaplan Das; vach, der ans dein Trierer Prozeß bekannte ultramvirtane Heißsporn, suchst an der Hand der päv»lichen Eneyklika die Bestrebungen der Sozialdemo kratie zu widerlege». Der heilige Vater wolle die Lage der Arbeiter bessern erstens durch die Kirche, zweitens durch den Frieden zwischen Arbeiter und Arbeitgeber, drittens durch die staatliche Gesetzgebung, die Arbeiter sollen sich aller Gcwaltlhätigleiten ent halten, die Arbeitgeber sollen den Arbeiter nicht übermäßig an strengen, ibm die SonntagSrube und einen gerechten Lohn ge währen. (Lebhaftes Bravo.) Wenn das von allen Arbeitern und Arbeitgebern befolgt werde, dann sei die soziale Frage gelöst. (Beifall.) Der heilige Vater verlange aber auch vom Staat soziale Reformen. Tie Sozialdemokraten wollen dem Volke verschweigen, daß der Papst gegen die Ausbeutung der Arbeiter sei. Der Papst sei der Meinung, daß in elfter Reihe die katholische Kirche berufen lei, sein Programm durchznsichre», deshalb fordere der Papst die volle Freiheit der katholischen Kirche, Fürst Bismarck war der größte Gegner der kaiserlichen Februar-Erlasse. Aber unser jugend licher Kniser ließ sich von seiner Meinung, daß für die Arbeiter etwas geschehen müsse, nicht abbriiiae». Am 15. März 1890 berief Kaiser Wilhelm il. die internationale Arbeilerlchuh-Konfnenz nach Berlin nnd am 20. März 1890 war Fürst Bismarck von allen Aemter» enthoben. (Lebhaftes Bravo). (!) Kaiser Wilhelm II. hat de» Beweis geliefert, daß eS ohne den Fürsten Bismarck weiter geht. (Lebhaftes Bravo.) (I) Der Kaiser bat sei» Pro gramm dem Papst vorgelegt. (Lebhaftes Bravo) Fürst Bismarck sagte einmal in der Aufregung im Reichstage: DaS Centruin ist ein unüberwindlicher Tlnicm. Wenn je ein wahres Wort ge- iprochen wurde, so ist es dies. Fürst Bismarck ist gestürzt, das Eentrnm sieht aber nach wie vor glorreich da. (Stürmischer Bei fall.) Der Minister v. Puttkam« besürwoilete einmal im preußischen Abgeordnclenhaiisc die Annahme eines kleinen Gesetzes, das zurMil- derung der Maigesctzc beitragen sollte. Der Minister gab dabei der Meinung Ausdruck, daß nach Annahme dieses Gesetzes daS Cen- !rum „verduften" werde. Allein „verduftet" ist Minister v. Pntt- kamcr, das Centruin ist aber sowohl im vreußischen Abgeordneten haus? als auch im Deutschen Reichstage die größte Partei ge worden. (Stürmischer Beifall ) Wenn das Centrum noch nicht Alles erreicht hat, so ist das nicht seine Schuld, sondern die des Bnndcsralb-:-. DaS Ecnlnun wird oder nicht anshörcn, im In teresse der Arbeiter zu kämpfen. DaS Eentrnm weiß, es wird sür die Interessen der Arbeiter thätig sein, oder es wird nicht mehr «istiren. (Stürmischer Beifall.) — Bischof Dr. Voß (Osnabrück) dankte den Rednern nnd estheilte der Versammlung seinen bllchöflichen Segen. Alsdann brachte Diocesan-Prästs Dechant Scheiermnnn, ein drei faches Hoch a»s den Papst und den Kais« aus. Die Versamm lung sang mit Musikbegleitung „Heil Dir im Siegerkranz". Dar nach wurde die Feswersainmlung geschlossen. Gegen 8 Uhr Abends begann im große» Saale des katholischen VercinShauscs die Be grüßungsfeier. Es mochten jetzt weil über 6000 Personen an wesend sein. Die Musik spielte „Grüß Gott". Alsdann bestieg der Vorsitzende des LokalkomitceS, Amtsrichter Engelen (Osnabrück), ein Nesse von Ludwig Windlhorst, die Rednertribüne, Dieser be grüßte die Beriammlung mit dem Bemerken, daß die General versammlung am LuvwigStage züsammentrete. Er fühle sich daher um so mehr geehrt, daß er, ein Angehöriger der Familie von Ludwig Windlhorst, die Generalversammlung «öffnen dürfe, (Leb haftes Bravo.) Er heiße die Theilnehm« im Namen des Lokal- komilees willkommen und wünsche, daß den Arbeiten der General Versammlung Gottes Segen zu Tbeil werde. (Lebhafter Bestall.) Hieraus begrüßte Bürgermeister Dr. Rißmüller (Osnabrück) die Versammlung im Aufträge der Stadt. „Sie sind zusammen gekommen zu ernsthafter Arbeit. In dn Einladung zu dieser Generalversammluna ist gesagt, daß in Osnabrück einer dn denk würdigsten Friedensschlüsse vollzogen worden ist. Mögen auch Ihre Verbandlungen actrageu sein vom Geiste des Friedens, mögen dieselben zur Verbreitung von Gottesfurcht und Sitte, sowie von Liebe für Kaiser nnd Reich beilragen." (Stürmischer Beifall.) — Im Aufträge des PapsteS hat Kardinal StaatS- iekrctär Ramvolla ein Telegramm in lateinischer Sprache an den Katbolikentag gesandt, das in deutscher Ucbcrsetzung etwa lautet! „Dem Hanplkongreß der Katholiken Deutschlands druckt Se. Heilig keit der Papst die innigste» Glückwünsche aus, indem « aus den Ergebnisse» der trübere» Versammlungen das frohe Ergebnis;, w- wie die großen Erfolge d« gegenwärtigen Vvrausahnt. Aus das; Gottes Beistand nicht fehle und Eure Verhandlungen glücklich verlause», übersendet « Euch den apostolischen Segen aus der ganzen Fülle seines väterlichen Herzens. Die Versammlung sandte an den Kaiser nnd an den Papst Hnldigungstclcaramme. I» einer Ebrenaerichtssache gegen den Bankier Friedrich Goldschmidt zu Mülheim a. d. Ruhr (Difserciizeinwaud) hat das B v rs e n - E l> rc n g er i cb t dahin erlaniit: Der Bankier Friedrich Gvldschiiildt zu Mülheim a. d. Ruhr wird dauernd von dem Besuche der Börse ausgeschlossen. Die Entscheidung ist durch Aushang on de- Börse sür die Stadt Esse» bekannt zu mache». Die Wirkling der Entscheidung tritt sosort m Kraft Prinz T s ch n n ist in Basel erkrankt. Säiiiintlichc Vor bereitungen zu seinem Empfange sind bis ans Weiteres aufgehoben. Oesterreich. Die Ausgabe goldener Zwanzig kronen stücke, welche von jetzt ab durch die österreichiich- ungarischc Bank erfolgt, ruft i» den weitesten Kreisen der Be völkerung eine Aufregung hervor, welche Jeder, der die Währ- ungsverhältnisse der Monarchie nicht kennt, leicht komisch finden könnte. Trotz der Valularcgulirung ist man in den österreichischen Landen an den Klang des Goldes nicht gewöhnt nnd von der heule in Oesterreich lebenden Generation erinnert sich sicherlich Niemand der Zeit, da das Gold ei» gesetzliches und landesübliche" Zahlungsmittel war. Totsten doch schon aus der Zeit der napoleoniichen Kriege zu Anfang des 19. Jahrhunderts die finanziellen Schwierigkeiten der Monarchie, welche rn der Einstell ung der Baarzablungen ihren Ausdruck, in der Einführung des ZwangSkurseS für Papiergeld ihren Höhepunkt fanden. Die Valutngesctzc des Jahres 1892 führten zwar zur Prägung der ersten goldenen Zehn» und Zwanziakronenstücke, ober in den Verkehr kam daS Gold dadurch noch nicht. Noch immer behielt er den Nimbus des Außerordentlichen, daß sich nur bei besonderen Dresdner Nachrichten. §ir. 2»7. Seite 3. M» Dienstag. 87. August 1S01