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Dresdner Nachrichten : 27.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190108279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-08
- Tag 1901-08-27
-
Monat
1901-08
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.08.1901
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Republik! Ei« hiesiges Blatt meid«, der Kommandant da« Perplanan. Gennalmajor de Taradel. habe, als er die Ruse: .Es lebe die Republik!" barte, gegen dieielbeii Einspruch erhoben. Dietenigen, welche seinen Einspruch vernahmen, verdoppelten nun mehr ihre Zurufe. Der Vorfall wird hier viel erörtert.' L v n d v n. Der deutsche Kronprinz hat Crieff ver lassen und brgicbt sich nach Dunrvbirn Castle zu einem Besuche des Herzogs und der Herzogin vv» Sutherland. L onvon Eine Depesche des Lords Kitckencr au« Pretiwia vom 25. August besagt: Ich erhielt einen langen Brief von «ckeii», i» welchem er die Angelegenheit der Buren au«» snhrlich darlegt und erklärt, das; er writerkümpfen werde. Ich erhielt '«»« ein kurze« Schreiben von Dewrt, der sich in dem- lelben Sinne ausspricht, und von Bvtha. der gegen die von mir ei lasiene ProN.mmtion Einspruch erhebt und ebenfalls seine Absicht lnndgiedt. den Kamps jorttiüetzen. Anderezsrit? hat sich irdoch in legier Zeit die Zahl der Buren, die sich ergebe», beträchtlich ver mehrt. - Denr Reuter icken Bureau wird aus Winburg gemeldet, dem Vernehmen nach befinde» sich Steijn und Dewet ganz nahe dem östliche» User des Fiihriv« (Kapkvlonie). Die Buren im 0 entrinn habe» sich in noch Nernrre Gruppen, als sie bisher bil deten. gelheilt »nd streifen mehr denn je bei Rächt umher. Es ist daher schwierig geworden, sie zu stelle». Die Beschaffung von Lebensmitteln und Munition ist weniger schwierig wegen ihrer geringe» Anzahl. Die Buren erhalten fortgesetzt heimlich Pferde- eriatz. Zwei große Kommandos, in. Ganze» 700 Mann, wurden bei einen, Persiiche, den Oraniefluß zu überschreiten, um in die Kapkoloiiir einzudringen, zurückgeschlagen. — Ein weiteres Tele- uamin Kitchener s aus Pretoria vom 25. d.M. meldet: 3 Offiziere »nd 6.5 Mann, welche von Ladhbrand her ans der Rechten von ElliotS marichrrten, ergaben sich ans ungünstigem Terrain am Morgen des 22. d M. und wurde» von einer überlegenen Streit- machr deS Feindes gelangen genommen 1 Mann wurde grtödtet »nd l venvundet. Die Gefangenen wurden alsdann wieder frei- gelassen. Kirchen« hat eine Untersuchung ringeleitet. Kopenhagen. Wie aizs Reikjawtk vorn 17. d. M. gemeldet wird, wurde der V e r fa > j u » gsrei v rm v o rs chla g veS Dr. «rsiidmund'son, wonach der Mimst« 'ür Island seinen ständigen Wohnsitz in Kopenhagen haben soll, endailtig Pom Althnrg angenommen. Die Vorlage bettenend eine Aktienbank in Reiksaw^ ' - In August Famfl Georg. Iilirgerr ^8ackmittaa Könial Hoheiten Prinz L I r» 'S- s r» I S! »» 8> es -r ? > wurde vom Unterhaus angenommen. Die Annahme im Oberhaus wird als sicher angesehen Kopenhagen. Die Kaiserin-Mutter von Ruß- l a >! d. sowie Prinz und Prinzessin Waldemar von Dänemark sind beute an Bord deS „Polarstern" hi« eingctroffen und sofort nach Schlich Fredensborg weitergereist. Dromsö. Von Spitzbergen wird unterm 21. d.M. ge meldet : Kapitän Bauendahl baut hier ein e» 8 Meter langen »nd 1L« Rtetcr liefen Zweimaster, der mit Proviant für 2 Jahre versehen und mit 2 Mann an Bord möglichst nahe an die Küste von Grönland gebracht werden soll. Bauendahl will mit diesem Schi», längs der Ostküste nordwärts Vordringen. Konnantinvpcl. In Folge wiederholt« Drohung des 'ranzösischen Botschafters Eonstans. Konstairtinopel zu verlassen, «ließ der Sultan, welcher das bekannte Arrangement als dem Interesse des Landes zuwiderlausend betrachtete, den gestern gemeldeten Irade. welcher die Qnaigesellichast in dem Besitz ihrer Reckte gemäß dem Konzeisions-Ferman belach. Diele Lotung erscheint für die französische Regierung zufriedenstellend«. Uebrigens verwlgte» die ersten Schritte Evnftnns' »ach Abbruch der 2 Jahre hindurch in betreff der Ablösung zwischen der Psorte und der Gesellschaft gepflogenen Verhandlungen denselben Zweck, indessen blieb zwischen der Pforte »nd der Gesellschaft vereinbart, daß die Pforte noch im Lause eines weiteren Jahres die O.uais ablösen kann, was für den Augenblick die Klausel des Pachtvertrags aus-! hebt, welche der Pforte das Recht der Ablösung nach st) Jahren einrä»»,!. Die oben erwähnten Rechte der Gesellschaft betreffen in > der Hauptsache die Schaffung eines Fährcndienstes zwischen Galata und Stcrmbul. das Recht, daö arrs den O.uais gelegene T«rain frei zu verkaufe», sowie die Errichtung von Lagerhäuser». K o n sta n t i n o p e l Gemäß den« Irade verpfficktet sich die Pforte, die geschuldeten 700 000 Francs als Entschädigung für den Verlust ihr« Rechte während dn Aährigen resultnllosen Bnhnndlungen betreffend die Ablösung der O.uais zu bezahlen. Berlin. «Priv.-Tel.) Die heutige Börse war lustlos mangels jeglicher Anregung. Auch die Erklärung der Breslau« Diskvnlobank. daß sie in der Lage sein werde, die Liguidativn ihrer Berlin« Niederlassung allein dnrchzuführen und die Sanirungsvorichläge and«« Banken abziilehnen. wurde an scheinend völlig eindruckslos hingenommen. Die Nähe des Ultimo macht sich bereits in hohen, Grade bemerkbar: man hatte mit den Realisirungsgeschäften vollauf zu thun und lieh aus diesem Grunde alle Reuengagements bei Seite. Allerdings läßt der Tiefstand der Prolongatronssätze und des ZinssukeS tür Ultimogeld darauf ichließen. daß der Umfang der schwebenden Geschäfte nicht bedeutend ist. Später entwickelte sich etwas lebhafterer Verkehr in den Antheilen der Eanada-Paeisicbabn. angeregt durch den jüngsten Einnahmeausweis der Gesellschaft: die Kurse dürste» später wieder leicht nachgeben. Alle übrigen Transvortwerthe schwach bebauptet, nur Lübeck-Bücken« leicht gebessert. Banken wenig verändert: nur Handelsantbeile, Deutsche und Dresdner Bank zogen an. Im späteren Verlause des Verkehrs für Montan papiere blieb die Tendenz schwach. Am Kohlenaktienmarkte ver stimmte die Meldung, daß 300000 Tonnen Gießerei-Cooks nicht »nterzudringen jeien. Fremde Renten fest, nur Türkenloose gedrückt. Heimische Anleihen behauptet. Die Börse schloß leicht beseitigt. Breslauer Diskontobank waren 2.40 Prozent besser. Vrivatoiskonl 2 - Prozent. Ultimogeld 3 bis 2^/4 Prozent. — Der Getreide Markt zeigte bei Beginn der neuen Geschäfts wochc eine recht schwache, beinahe flaue Stimmung. Die. Lieferungspreise für Weizen und Roggen setzten 0,75 bis 1 Mk. niedrig« ein als vorgestern Allerdings waren die ausländischen! Börsen im Allgemeinen nur unwesentlich schwäch«, dagegen nahmen be> uns die Realisirungen einen größeren Umfang an. Man nimmt an, daß hier Spekulanten vielfach u l.a Hausse engagirt und nickt in der Lage sind, die Waare. deren Ankündig ung zum September erwartet wird, aufzunehmen. Bei Mühlen herrscht zur Zeit nur mäßiger Bedarf, da der Mehlabicitz schleppend und unregelmäßig ist. Tie Nebmer verhalten sich trotz der nach drückenden Preise in hohem Grade reiervirt. Offerten waren vom 'Ausland am Markte, im Preise zedoch nicht rentabel: nur einig« 'üdruisischcr Roggen war billiger offnirt. Niehl lehr still, Hafer matter auf reichliches Inlandangebot. Ausländische Offerten whlkrn. Mais gleichfalls schwach. Rüböl 10 Psg. nachgebend. Spiritus ohne Notiz. — Wetter: Bedeckt; Südweftwind. liche Unterrichtswesin im Ministerium de« Innern. Herr Ge! Overrechiiungsrath Dr. Bodel, der zur Zeit in Oybin zur Sommerfrische weilt, die Oberlausitzer Webschul« in Großschöiiau. Er besichtigte hierbei unter Führung de« .Herrn Direktor Mark eingehend die neu angelegte Gewebesammlung, sämaiüiche UnterrichtSraumc. sowie die vorhandene« Lehrmittel und di« im laufenden Schuljahre gesertiaten Schülerarbeiten und sprach sich über alles Gesehene sehr lobend au«. — Wir haben mit« dem 17. August eine Zuschrift von lanb- wirthsch«? " " .. -v. .. unserer A . 10 Jahren", d« sich mit der LandeSPfervezucht befaßte. Diese Zuschrift, die In dem Satze gipfelte, daß die LandrSpfride- zucht Sache der Landwirthschast bleiben müsse, wünscht, bim di« Züchtung von Pserden in Sachsen nicht blo« mit« dem Gesichts punkt der Remontirnna «folge, sondern vielmehr in «st« Lin sich den, Bedürsniß der Landwirthickaft anpasje. Wie uns zuverlässig mitgetheilt wird, wirb dies« Standpunkt von militärisch« Seite durchaus gethrilt. Bon der Arm« ist niemals der Anspruch erhoben worden, daß der Landwirth Pferdezucht nur unter Berücksichtigung militärisch« Gesichtspunkte treiben solle. Ein derartig« Anspruch würde nicht blo« weit über da« Ziel hinan« schießen, sondern auch in der Richtung vollständig unpraktisch cricheinen, weil dn Landwirth stet« das züchten wird. waS er züchten will. Die Militärverwaltung hat nie einen anderen An spruch erhoben, als daß ein Theil d« vom Staate anfgrstellten Hengste so beschaffen sein soll, daß er für die Remontezucht Ver wendung finden kann. Ein derartiger Anspruch bestand bi« zum Jahre 1831 nicht, da aus die Zucht von Remontepferden früh« nicht Bedacht genommen wurde, obgleich die« damals schon der Wunsch des vemorbenen LandslallmemerS Grase» Münster war. — Die Sächsischen Itaatseisen bahnen im Jahre 1 900. 1. Der statistische Bericht über den Betrieb der vom sächsischen Staate verwalteten Eisenbahnen ist soeben er schienen. Er umsaßt 169 Druckseiten und zeigt gegen die gleichen Werke der Vorzahre oeAchieden« Vereinfachungen, liefert aber immer noch eine große Menge schätzbaren Materials und zeigt ein klares Bild vom Stande unserer Eisenbahnen und deren sinan zfellen Ergebnissen. Da« Werk ist vom Statistischen Bureau der sächsischen Staatseisenbahnen lVorstand Herr Erkners bearbeit« »nd in der hiesigen Druckerei von E. Heinrich hergestelll worden. Wir entnehmen demselben folgende auch für die Allgemeinheit intereffante Mitthcilungen. Die Länge der unter König!. Sächsi scher Staatsverwaltung stehenden Eisenbahnen umfaßte am Schluffe de« Jahre« 1900 inSgesammt 3129,11 Kilometer, wovon 2758,80 Kilometer innerhalb de« ganzen Königreich« Sachsen und 370,31 Kilometer außerhalb der Grenz« desselben lagen. Durch Hinzutritt der 26,24 Klm. langen Eisenbahn Zwönitz—Scheiben- berg lerufsnet am 1. Mai 1900s und der 2,21 Klm. langen An- ichlußstrcckc Hermsdors i. B —Markersdorf seröffnet am 25. August 19001 erweiterte sich da« StaatSbahnnetz 1900 um 28,45 Klm. Im Berichtsjahre bestanden be, den Sächsischen Slciatseisenbahnen 45 Anjchlußpunkte an fremde Bahnen, 156 Anschlußpunkte im eigenen Babnbereich. lohne die Anschlüsje der Zechenbahnenl. 37 Endpunkte ohne Fortsetzung und 4 Kreuzungen l i» Schicnenhöhe innerhalb der Bahnhöfe. Von diesen 205 An- I ichiüssen und »reuzungSpunkleii, mit welchen da« Bahnne« in sich und a» fremde Bahnen verknüpft ist, kam durchschnittlich je einer aus 11.89 Klm. Bahnlänoe sgcgen 15,12 Klm. im Jahre 1899s. Zwei Vollspurbahnen „nd zwar die Linien Altenburg Langen leuba und Chemnitz-Wechselkurs befanden sich 1900 im Bau. außerdem ist auch noch der Umbau der Dresdner Bahnhöfe zu — D« .Bund der Industrien««" hat dieser Lag« die Mittheilung, daß « an die Kandidaten, dir für dle bevorstehen den Landtag«wablen im Königreich Sachsa» ausgestellt sind, ein Georg, Georg bei Schreiben bezüglich der neuen Steilrryorlogen gerichtet habe, al« nicht den .Tdatlachen" entsprechend bezeichnet; der.Vorstand" de« Bunde« d« Industriellen habe zu dies« Frage keinerlei Stellung der Ressortchef für da» gewerkt- " h. lensladt, das sich i» ein freundliche« Festgavand gehüllt dteSiäürige große Versammlung ab. Den Benitb- :m RatyhanSsaal stattsanden. wohnten unt« anderen Lre-dner Lank Ungar. Sold Spanier 71.40. 2t,—. Staats- D». iS<L1ud.> -rrdit . StaatÖbaKn —. Lombarden —. Portugiesen . Still. Parks. 12 Uhr 'Ikacbm '»iente 101,62'/-. Italiener 08.65. 1-orlugtelen 26.10. Tiirken 25,10 Dürkenloose 105,—. Ottomandank dahn — —. Lombarden —Mhig. 'VarkS. ProduNenmarkt. Weizen ner August 21.55, rer Novbr.-^ebr. 22.45, hph. rrrirus per Auiust 27.75, ver Januar-Avril 29,—, rukig. Mbül per August 65,—, per . anuar Avril 65.25, ruhig. Nmitrrda«. Produkten . Berickt. Neuen ver Novbr. , per Mür; — :eichSst4lo-. loggen ver Oktober 129.—. ver März —. stau. d o n. Produktenmarkk. t^erreidemarkt vub'.g. Prei'^ unverändert. — Weiter: Oertliches nnd TächflscheS. — Ihre Ma,«täten der .König nnd die Kvnrgi n haben am Sonntag nach dreiwöchigem ülufenthglte das Jagdschloß Rekefcld oerlasien und sich wied« »ach Pillnitz begeben. Tie Fahrt erfolgte ff» Wagen, wobei Se. Majestät der König über Tippoldiswalve- Vffrichbach-Lockwitz und Ihre Majestät die Königin übttTippoldis- walde-Poffendorj mit kurzem Aufenthalt in Villa Strehlen in den späteren Racbmittnasstiinden in's Sommcrhoflag« Pillnitz zurück kehrten. — Im Königlichen Dienst in Pillnitz befinden sich Frau Oberhvsmeisterin v. Pfliigk. die Hofdamen Gräfin Renttner p. Wevl nnd Fräulein v Nauendorfs. Hossränlein v. Bonics. Airkl. Geh. Rätbe Obrrbosmeift« v. Malortie nnd HauSmarschall v. Earlowitz-Hartitzich, Obnstallmeift« v. Hangk. Kammeryerr v. Boxberg aus Großwelkn »nd Flügeladintant Obnstleninant v. Kospoth. — Gestern Vormittag kamen beide Majestäten nach dem kiesigen Residenzschloß. Hier nahm der König militärische Meldungen entgegen nnd empsing dir Herren Staatsministn und den Königlichen Kabinrtssekretär zu Vorträgen, während die Königin den Schlößnmbau deS Georgenthorcs in Augenschein nahm. In den Nachmiltagsftunden kehrten beide Majestäten nach Pillnitz uirück, wo nm t'7> Uhr Mittagstafel staltfand, zu welcher Oberst , D Lanterbnch mit Einladung ausgezeichnet worden war. — Ihre Majestät die Königin besuchte gestern die Inter national': Kunstausstellung und bewirkte daselbst mehrere Einkäufe. «—im Thum—EhrenfriederSdors—Geher, Nebiüschen-Kroptewitz und für die elektrischen Bahnen Dresden sEottas—Niederwartha- Köhschcnbroda und Dresden lPlauens—Hainsberg. Jnsges.rmmt 'anden im Jahre 1900 67 244 472 Personen Beförderung, das sind gegen das Jahr 1899 rund 1 Million mehr. Wie der Personenverkehr, so zeigt auch der Güterverkehr wieder eine Zu nahme. denn er ist von 24646149 Tonnen im Jahre 1899 auf 25 312652 Tonnen im Jahre 1900 gestiegen. Vergleicht man diesen Riesenverkehr mit demjenigen von vor 30 Jahren, so er- giebt sich, daß der Güterverkehr sich verdreifacht, der Personen verkehr aber vervierfacht hat. Mit der Steigerung des Verkehrs hat aber auch die Vermehrung der Bahnkanten, der Betriebs mittel u. s. w. als nothwendige Folge Schritt halten müssen und es ist deshalb das Anlagekavital nach und nach zu einer Summe angelvachjen, die nahezu 1 Milliarde Mark erreicht. Das mittlere Anlagekapital betrug Ende deS Jahres 4900 893988524.44 Mk. oder auf ein Kilometer Bahnlänac berechnet 297 863,13 Alk. jgegen 293 321,09 Mk. im Jabrc 1899s. Das größte Anlagekapital bat die Linie Dresden—Chemnitz-Werdau mit der Flügclbahn Freiberg Halsbrücke und den Koblenbahnen und Zweigbahnen bei Potschappel und Dresden zu verzinsen. eS beträgt über 106HH Mill. Alk., dann folgt die Linie Leipzig—Hof cnnchl. einiger Flügelbabncn bei Leipzig mit 92 Mill. Mk. Anlagekavital. ?,»r Bewältigung des Verkehrs waren Ende 1900 1302 Lokomotiven, 879 Denver. 1 Motorwagen, 3629 Personenwagen. 605 Zugführer- nnd Gepäckwagen. 11174 bedeckte Güterwagen und 19!)57 offene Güterwagen vorhanden. Wiederum hat im Jahre l9M eine wesentliche Vermehrung der Betriebsmittel stattgefunden und zwar sind neu beschafft worden 71 Lokomotiven, 38 Tender, 325 Personenwagen und 1367 Gepäck- und Güterwagen. Die An- schasfungskosten für den gejammten Fahrpark betrugen 177153938 Mk., wovon 64 597 738 Mk. aus Lokomotiven nnd Tender, 32851474 Mk. auf Personenwagen und 79674152 Mk. auf Güterwagen kommen. Die fehlende Summe von 30 574 Mk. ivurde für 1 Motorwagen beansvrucht. Annähernd 50 Millionen Nutzkilometer sind von den Lokomotive». 1161 Millionen Achs- Kiiometer von den Wagen zurückgelegt worden. In acht Werk- stätten wurde für die Jnftandbaliuug der gestimmten Betriebs- mittel sRevisionen, Reparaturen! gesorgt, was einen Aufwand von über 11 Mill. Mk. verursachte. Das von den Lokomotiven ver- brauchte Brennmaterial, die Aufwendungen für Schmier- und Putzmaterial verschlingen alljährlich gewaltige Summen, hierzu kommen noch die Ausgaben für Desinfektion, Erwärmung und Beleuchtung der Personenwagen, sodah man wohl nicht zu hoch greifen dürste, wenn diese Ausgaben unter Zugrundelegung ähn licher Aufwendungen in den Vorjahren mit 16 Mill. Mk. ge schäht werden. — Von ein« Seite, die mit den einschlägigen Verhältnissen vertraut ist, schreibt nmn »ns: Die vor einmer»Zeit durch die Zeitungen gegangene Mittlieilmia. daß die Preußische Staats» eiienbahn-Verwaltimg wiederum die Interessen der Säch sischen Staatseisenbahn-Verwaltung geschädigt habe, indem sie den Koksverkehr von Westfalen nach Böhmen, d« bisher zum größten Theil ans dn Strecke Gera-Weischlitz durch Sachsen geleitet worden sei, seit etwa einem Monat durch Bauern führe, beruht auf einem Irrt hum. Derjenige Theil dieses Verkehrs, der den sächsischen Bahnen nach den >rit einer langen Reihe von Jahren bestehenden Vereinbarungen der betheiligten Eisenbahn-Verwaltungen zukommt, ist den sächsischen Strecken keineswegs entzogen worden. Es ist aber neundinaS. was vielleicht den Anlaß zu der unrichtigen Annahme gegeben hat. eine andere Art der Zuweisung dieses Verkehrs an die bapniiche und sächsische Bahn vereinbart worden, wobei man den bisherigen monatlichen Wechsel in der Leitung des gesammten KoksverkehrS anfgegeben und diesen Verkehr nach den verschiedenen Bersandt- ftationen ans die verichiedenen befördenmgsberechtigtnz Babnwege vntheilt hat. Diese Maßnahme entspricht den Wünschen aller be- thcillgten Dettvalkiingen. well dadurch der Verkehr auf de» be troffenen Linien sich gleichmäßig«, wie bisher, gestaltet und der Betrieb «leichtert wird. Auch ist Vorsorge getroffen, daß den be- sörderungsberechtlgten Verwaltungen ihr Antheil am Verkehr voll acwabrt wird. Inwieweit etwa ver Durchgangsverkehr durch den südwestlichen Theil Sachsens im Allgemeinen ourch die neu «öff nete Vervindmiassftecke Blankenstein a. d. Saale — Marzgrün, welche für gewisse BerkehrSbeziehungen Abkürzungen schafft, znm Nachtheil Sachsens brei»stußt wliv. steht noch nicht fest nnd hängt von dem Eigebniß der Verhandlungen ab, die hierüber zwilchen den bethriliaten deutschen und österreichischen Bohnen ringeiriket wnden dünken. - ISO,—. . Laurahütte — aenoinme». Deingegenüber weise» wir auf die ..Tdatsache" HI», daß «in sächsisch« -Bezirksverein' des Bundes der In dustriellen einen sächsischen Laiidtagskandtdaten in rlneni längeren Schreiben gebeten hat. sich darüber zu äußern, welche Stellung« zu den in d« nächsten LandtagStaaung zu rnvartenden Steun- vorlagen und zwar besonder« insoweit hierin eine Höhnbelostung d« Industrie In Aussicht genommen sei. einzunehmen gedenke. - Die Bereinigung der Bürgermeister in Städten mit d« Städteordnung für mittlere und kleine Städte und der berufsmäßigen Gemeindevorstäude im Königreich Sachsen hielt am Sonnabend und Sonntag in Jobaniiaeorgeiisladt. ' hatte, ihre die«,üb ungtn, die Im Rath. Ehrengästen Herr AmtShaupiinann Krug von Nidda aus Schwarzenberg mit Herrn BezirkSaffessor von Löden-Schlvarzr»- b«a bei. D« Vorsitzende der Vereinigung Herr Gemeinde vorstand Richter-Lunzenau «öffnete Sonnabend Nachmittag 2 Uhr die Berathungen mit begrüßenden Dorten und einem begeistert ausgenommen«» Hoch auf Sr. Majestät den König, worauf an den Monarchen etn HnlditzuiiaS-Telegramm gesandt wurde. Dieser Drahtgruk fand von Lr. Maieslät dem König folgende Erwider ung : „Ich danke der Vereinigung der Bürgermeister in Städten mir d« Stüdteordnuna für mittlere und kleine Stüdte und der berufSmäktgei, Gemeinvevorstände Meine« SachsenlandeS herzlich für die Mir zugeganaenen freundlichen Grüße. Albert." Nach dem Herr Bürgermeister Müll« Namen« de« Festorte« d« Ber einigung eine» herzlichen Älücknns-Gmß zugerufen batte, wurde in dir Erledigung der TagrSordnuna eingetreten, taut welch« der Vorsitzende zunächst geschäftlich« Mittheilungen machte und über die Ausführung und den Erfolg gefaßter Beschlüsse dn Bereinig ung referirte. Hieraus war Folgendes zu entnehmen: Die Ber einigung zählt gegenwärtig nahezu 200 Mitglieder und hat damit seit ihrem Bestehen die höchste Mitgliederzahl erreicht. Im Lus trage d« Vereinigung hat d« Vorsitzende bet dem vor einig« Zelt in den Ruhestand getretenen Vorsitzenden der König!. Brand- oerslcherungSkammer für daS Königreich Sachsen Herrn Gebeimrath Dr. Hoberkorn angesragt, ob dir König!. Brandversicherluig«- kammer in die Lage geletzt werden könnte, Baubeihilse» a» kleinne Städte und Landgemeinden In größerem Umfange als bisher zu gewähren. Die Beantwortung d« Frage entsprach nicht den gehegten Erwartungen. Die von Herrn Gemekidevorstand Werner-Radebcul verfaßte Preisschrist üd« das Thema „Erscheint die Einführung von Koch- und HaushaltunaSI chulen in mittleren und kleineren Gemeinden angebracht" hat Herrn Geh Schulrath Grüllich wiederholt zur Begutachtung Vorgelegen und die Anerkennung de« erfahrenen Schulmannes gefunden. In ein« diesbezüglichen Zuschrift an die Bereinigung wird mitgetheilt, daß das Könial. Ministerium beschlossen hat. spater eine besondere Prüfung der Lehrerinnen für Koch- und Haushaltungsschulen ein- zurichten. In der Angelegenheit der Frage d« Schaffung ein« Landeöpensionskasse. in welcher gegenwärtig im Auf träge de« Sächsischen Gemeindetages Erhebungen mathematischer Natur gemacht werden, nimmt der Vorstand der Vereinigung zur Zeit eine adivartende istellung ein und in gleichem Sinne beschloß die Versammlung. Den nächsten Gegenstand bildete der Antrag des Vorstandes auf Errichtung ein« Sparkassencentral stelle. LandtagSadgeordneter Rndelt-Deubrn beantragte, den Vorschlag de« Vorstandes aus Errichtung einer Sparkassencentral» stelle mauaels Bedürfnisse« abzulehnen. welch« Antrag die Majorität fand, wodurch sich der Vorstandsanttag erledigte. Weiter berichtete dn Vorsitzende, daß die auf Einführung eines einheit lichen AusweiSpapinS gerichteten Bestrebungen beim König!. Ministerium des Innern ein negatives Resultat gezeitigt haben. Aus Grund einer Rücksprache mit maßgebenden Kreisen beantragte er. die Sache dennoch weiter zu verfolgen und emeut »nt« ent sprechender Begründung ein diesbezügliches Gesuch an die Königl- StoalSregierlins, zu richten. Die Versammlung nahm diesen Vorschlag einstimmig an. Sehr warm wurde vom VorstandStischc aus sodann empfohlen, daß sich die 400 der Deutsche» Tiefbau- berufsgeiiossenschast angehörenden sächsischen Gemeinden aus deren Versammlung vertreten lassen möchten, denn die Interessen der Gemeinden in der Berussgenoffenichaft seien ganz andere als die der Berufsgenossenschaft angehörenden Bauunternehmer. In Würdigung dies« Thatiache winde beschlossen. Vertreter zu den betreffenden Grnossenschaftstage» zu entsenden und ihnen die Kosten zu garantiren. Sehr intereffante Tdatiachen enthüllte die darnach erfolgende Berothung eines Antrages auf Heranziehung der Ausländer zu Beiträgen zu den Geineindel asten von ihrer Erwerbsthätlgkelt in Sachsen. Der Antragsteller. Herr Bürgermeister Müller-Johannacorgenstadt, führte in der Begründung seines Vor gehens aus. daß die Sachsengängerek in den sächsischen Grenzorten immer mehr überhand nehme, indem die Böhmen tagSüb« nack Sachse» arbeite» kämen. Abends, ohne in Sachsen etwas auS- gegeben zu habe», in ihre böhmische Ärenzortichaft zurückkrhrlen und io den sächsischen Arbeitern Konkurrenz machten. Ausgestellten Erhebungen zufolge seien in, letzten Jahre in Jöhstadt an 106 böhmische Arbeiter 67 700Mk. Löhne bezahlt worden, in Zittau «hielten jährlich 250 solch« Arbeiter 17H- bis 200 000 Mk. Lohn und Johanngeorgenstädter Industrielle zahlten pro Jahr 60 böy Mischen Arbeitern 45 200 Mk. Löhne. Alle diese in Sachsen ver dienten Löhne, die doch sächsischen Arbeitern abginge», könnten zu den Geweindeonlogen der betreffenden sächsischen Orte nicht heran- gezogen werden, was einen erheblichen Einnahmeaussall der Ge meinden bedeute. In Johanngeorgenstadt habe man einmal vn- ucht. diese böhmischen Arbeit« zur Gemeindesteuer von den im Königreich Sachsen erworbenen Einkommen heronzuzieben. indem man die fraglichen Löhne auf Grund des Gesetzes als Einkommen anS einer gewerblichen Niederlassung behandelte. Dies jei aber in letzter Instanz von, Königl. Ministerium des Jnnem alS unzulässig bezeichnet worden. Der Staat besteuere ab« jenes Einkommen der Ausländer, welches die Gemeinden nicht besteuern dürsten, auf Grund deS 8 2. Absatz 3 des EiiikommensteuergeietzeS. in welchem eS hieße: „Beitragspflichtig sind Ausländer, wen» sie in Sachsen ein Grundstück besitzen oder eine Erwerbsthätigkeit auSübe», un beschadet. ob sie sich in Sachsen aufhalten ober nicht, mit dem aus dieser Thätigkeit herrührenden Einkommen." In dieser Bezieh ung sei also dem Staat etwas gestattet, was den Gemeinden ver boten ist und er bitte, um dielen Widerspruch zu beseitigen, die Vereinigung um einen Beschluß, wonach thunlichst im Verein mit dem Gemeindetaa a» die Königl. Staatslegierung das Ersuchen ge richtet wird, daß die 8g 27 der Städteordnung und 18 der Lanv- vorstehend jkizzirten 8 2d. 3 des entsprechende Aenderung bezw.. , Antrag zeitigte eine längere zu-, stimmende Debatte, in welcher hauptsächlich betont wurde, daß! nicht nur böhmische Arbeiter nach Sachsen hercinkommen, sondern daß auch sächsische Arbeit« nnd Angestellte nach Böhmen hinüber-- zirhen. woselbst bekanntlich erst bei einem Einkommen über 600 Gulden die Steuerpslicht einsetzc. Die Folge hinvon sei eine Entvölkerung der sächsischen Grenzstädte und ein Cmporblühen der böhmischen Grenzorte. Schließlich stimmte die Vereinigung eininüthig der Anregung des Referenten bei nnd beauftragte ihren Vorstand, eine entsprechende Petition an die Könial. Staatsrrgiernng und die Ständckammern zu richten nnd den Vorstand deS Gemeinde« tages zu ersuchen, in gleicher Weise Stellung zu nehmen. — Im wetteren Verlaufe der Tagung hielten die Herren Gemeindevorstand. Ztmmermänn-Copitz und Bürgermeister Köhlcr-Jühstadt Borträge »ind zwar sprach Letzterer über die Berussfrendigkeit, während Erster« das Thema „Armenrcchttichc Verpflichtungen der Gemeinden" behandelte und dabei beantragte. deinVorstand zu beauftrage». diiL Angelegenheit wegen Revision bezw. Erhöhung der in 8 5 der Ver ordnung vom 15. Juni 1876 festgesetzten Tarifsätze ringehend zu prüfen und der nächstjährigen Verlammlnng darüber zu berichten nnd event. einen entiprechenden Antrag zu unterbreiten. — Die Vorstandswahl ergab die Wahl der Herren Bürgermeister Golhammer-GrriiigSwaldc zum Vorsitzenden, Grnielndevorskand Skhdel-Etiisiedrl zu dessen Stellvertreter, Grmeindevorstand «lein- Hemprl-Wiitail zum Schriftführer und Bürgermeister Forderg- Hartenstein zum Knssirrr. Als Ort der nächsten Jahresversamm lung wurde Rabenau i» Aussicht genommen. Damit cttelchte die Versammlung gegen Abend ihr Ende. Den Rest des TageS füllten, gesellige Vergnügungen. An, Sonntag besuchten die Versamm- lunastbeilnehmer zunächst den Gottesdienst, wohnten sodann «in« großen Feuerlölchnbuiig am Jvbaniigeorgeiistädter Amtsgericht bei und besichtigten hinauf die Schule, deren innerer und äußerer Ausstattung sich auch eine große Skadt nicht zu schämen brauchte.
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