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rmnwoch. 17. «uiufl isrr — «Dresdner Nachrichten- — Nr. «4 IS Äö»LSLN-und Jinndelster» Ziffern, die zu denken geben. Von Syndikus Wenn jemand von den Zahlen der deutschen Ha». delSbilanz schreibt, hört die deutsche Vessentlichkeit zwar da« Vorüberrauschen der Millionen: man vernimmt wohl auch die warnende Bedeutung eines so großen Palsivums wie im ersten Halbiahr 1S27 <2 Milltardens. aber weder Negierung noch Parlament, ganz gewiß gleich gar nicht die breiten Massen unsere» Volkes machen sich klar, welche groke Wirkung dies« Tatsachen nicht nur sitr unsere Volkswirtschaft und unser Volk, sonder» sitr jede» einzelnen und seine Familie haben. Inmitten der guten Konjunktur unserer Monate hat sich han delspolitisch ein sehr bedeutsamer Vorgang vollzogen. Ter deutsche Außenhandel zeigt im ersten Halbjahr 1027 im reinen Warenverkehr eine Einfuhr von mehr als 8,7 Milliarden AM. und eine Ausfuhr von Uber 4.7 Milliarden, so daß sich ein Eins» hrit bersch utz von nahezu 2 Militär» den R M. ergibt. Dieser hohe Mnfuhriiberschuk ist Haupt, sächlich aus die stark gestiegene Vinsithr zurllckzuftihren. die die höchste EinsuhrderNachkriegszeit über haupt dar st eilt, ja selbst über der Einfuhr des ersten Halbjahres 1818 liegt. In einfaches Deutsch übersetzt: Wir haben für zwei Milliarden NM. mehr Waren ei,«gekauft als verkauft. Diese Tatsache hat bedeutende Wirkungen. Zunächst die Frage: Was machen wir mit den vielen eili ge führten Waren? Man muß sich also die innere Struktur dieser Einfuhr etwas näher ansshen. Sie besteht aus Lebensmitteln, Rohstoffe» und Fel'ttgfcibrfkatcn. Die Einfuhr von Lebensmitteln beträgt r u n d 2 8 7 8 M i l l i o n e n R M. Es Ist notwendig, zu er kennen, welche Lebensmittel an erster Stelle vom Auslände werden. Die Statistik lehrte uns, daß wir eingeführt bezogen haben Welze» Roggen Gerste Hafer MaiS für 815 Millionen 78 ,88 28 188 AnS diesen Zahle» ergibt sich ohne weiteres die große Aus. gäbe, die der deutschen Landwirtschaft zusällt, indem sie ihre Produktion aufs äußerste'steigert. Nimmt inan Gerste und MaiS als Fnltcrmitlel, sd ergibt sich auch dann noch eine große Möglichkeit. Aber bedenklicher wird die Einsuhr der bereits verarbeiteten Lebensmittel, denn sie enthalten nicht nur den Preis, der an de» ausländischen Landwirt gezahlt wird, sondern noch das Entgelt für die ver. arbeitenden Industrien, wie Fleischerei, Müllerei, Konserven- sabriken usw. So haben wir im ersten Halbjahr 1827 bezogen Mehl, Graupen u. a. Müllereierzcugnisse für 12 Mill. Fleisch, Speck und Fleischwürstc „118 „ Butter „ 161 „ Hart- und Weichkäse „ 52 „ Schmalz und Oelmargarine . „ 76 „ Talg von Rindern und Schafen „ 11 „ Hierin liegt also ein doppelter Verdienst für das Ausland und ein doppelter Verlust für das In land. Man muß sich nur überlegen, daß die Fleischerei und Müllerei von sich aus wieder Betriebsstoffe, Materialien, Maschinen usw. braucht, um zu sehe», wie groß und wie tief wirkend der Verlust durch solche Einsuhren ist, die wir selbst öerzustellcn vermögen. Hieraus, enthüllt sich wieder die Wechselwirkung zwilchen Industrie und Land- Wirtschaft. Nun spielt- hier ganz gewiß auch die Politik mit hinein, denn wir Halen ja eben erst wieder ein Gesetz ver- abichiedet, das die Minderung der deutschen Ar beitszeit znm Ziele hat. Gewiß ist der Achtstundentag ein Ziel, baS jedem arbeitenden Volke zu gönnen ist. jedoch müssen wir uns sehr genau überlegen, ob wir nicht doch lieber so viel arbeiten, als zu unserer unmittelbaren Ernährung notwendig ist. In der Einfuhr eines Fertigerzeugnisses steckt eben neben dem ausländischen Rohstoffe auch der Arbeitslohn für den nnsländischcn Arbeiter. Und trotz unserer gute» Kon. junktur ist die Frage berechtigt, ob wir uns tm Inter- essedes deutschen Arbeiters den Luxus l e i st e n können, unsere» Tisch im Auslände zubereiten zu lassen. In der landwirtschaftlichen Einfuhr steckt noch der große Anteil an Südfrüchte»; a» die sich unser Volk immer mehr gewöhnt. Wir haben im erste» Halbiahr für 114 Mil lionen Südsrüchte ciugesührt und damit nicht nur den aus. ländischen Plaiitngcnbcsitzer, sondern auch die Verpackungs- Industrie des Auslandes sinanziert, wie wir natürlich auch die Fracht für die fremde Bahnfahrt bezahlt haben. Wer einmal die Güterzüge daraufhin ansjeht, wird erstaunt sein, welche riesige Menge italienischer Güterwagen in Deutschland um. Herfahrt. Aber der wesenilichste Tcil unserer Einfuhr besteht in Rohstoffen. Hier stehen die Textilrolisiosse obenan und haben unsere Hochkonjunktur ermöglicht. Nach stehend nur einige Ziffern: Wolle und andere Tierhaare Baumwolle Flachs. Jute. Hanf Kalbfelle und Rindshaute Rvhtabak L>lsrüchte »nd Oelsaate» Bau- und Nutzholz Mineralöle Eisenerze Insgesamt beträgt di stoffen und Halbfabrikaten für 488 Millionen 418 „ 188 „ 131 « 118 ,, 828 » 178 « 188 .. 187 Einfuhr von i ni e r st e » Hai Roh. bIahr 1 827 3 482 Mi 11 tone» R M. Diese Roliitosseinsuhr werden mir immer nötig haben, wenn wir im Jnlande gut beschäftigt sind, und wir wollen nur wünschen, daß sich in diesen Ziffern immer eine dauernde gute Bejchästigung unserer Be völkerung znm Ausdruck bringen läßt. Wir müssen io viel als möglich erarbeiten, aus dem unedlen Rohstoff das edle Fertig- sabrikat erzeugen und dieses bann weiter verkaufen. Denn dann findet der richtige Ausgleich statt zwischen unserem an Rohstoff armen, aber an Fleiß und Tüchtigkeit reichen Volke und jenen anderen Gebieten der Erde, die auf reicher Rohstoff, cmelle sitzen, nicht aber über gleiche Erzengungskräste ver. fügen wie wir. Dann auch gleichen wir untere durch, den Frtedensvcrtrag verstärkte Notlage ans. Was wir an Rohstoffen weniger haben, das erarbeiten wir uns und erhalten den.Löhn unserer Arbeit am Fertigerzeugnis zurück. WaS aber lehrt nun die Handelsbilanz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres? Daß dieses Erempel eben nicht stimmt. Unsere Ausfuhr an Fertigerzeugnissen wiegt bei weitem nicht aus. waS wir für die Einfuhr zu bezahlen haben. Dazu kommt noch, baß selbst untci der Einfuhr große Posten von Fertigerzeugnissen stehen die wir selbst er. zeugen können Zum Beispiel: Garn« aus Kunst- und Florcttielbc Garne aus Wolle Garne au« Baumwolle Garne aus Flach». Hanf Gewebe aus Selbe und Kunstseide Gewebe au« Wolle und Tierhaaren . Mewebe au« Baumwolle für 88 Millionen . 148 Karl Tögel. Schuhwerk, Sattler- u. a. Lederwaren für B Millionen Möbel und andere Holzwaren » 15 „ Chemische Erzeugnisse « 48 Waren aus Eisen ,, 128 „ Sonstige Maschinen „ 22 „ Kraftfahrzeuge .. 88 Insgesamt beträgt die Einfuhr von Fertigsabri- kalen in diesen sechs Monaten 1 062 Millionen R M. Allein über die Hülste des Passivums wird durch die Einsuhr von Fertigsabrikaten weggenommen. Dieie Tatsache ist von großer Bedeutung und sollte alle amtlichen Stellen sehr zum Nachdenken anregen. Aus die Bemühungen, den Achtstunden tag wieder einzuführen, ist schon hingewiesen worden, an gesichts dieser Ziffern bedeutet dies, daß das arme deutsche Volk nach acht Stunden ausruht, und was ihm noch fehlt, vom ausländischen Arbeiter machen läßt. Es ist immer das Vor recht reicher Völker gewesen, andere für sich arbeiten zu lassen, das Schicksal der Armen ist es, selbst zu schassen, was nur irgend möglich ist. Wie diese Wahrheit im Schicksal des ein zelnen Menschen zutrisst. so im Leben auch der Völker. Das hat auch eine große Bedeutung für die Lohn politik. Es ist gar kein Zweifel, daß die jetzige günstige Konjunktur ausgenutzt wird, z» einer Lohnbewegung, die sich letzten Endes wieder im Prelle ausdrücken muß, zumal dann, wenn sie parallel läuft mit einer Verminderung der Arbeits zeit. Uns ist wiederholt mitgelcilt worden, daß man dem Auslande gegenüber nicht die Preise erhalten kann wie gegen über dem Inlande. Und sieht man sich in der Handelsbilanz die Aussnhrzisfern an, so erkennt man, daß dieselben seit 1828 stehcngeblieben sind. Also einer stark gesteigerten Einfuhr steht eine stagnierende Ausfuhr gegenüber. Und fragen wir in den Betrieben nach, woran dies liege, wird uns immer wieder betont, daß wir mit dem Preise zu hoch lägen. Ist eS nicht unglaublich, daß eine große Menge deutscher Erzeugnisse im Auslande billiger abgegeben werden müssen als im Jnlande? Wir können aus die Dauer nur leben aus unserer Arbeit, und wer diese beschränkt und über das Maß verteuert, beschneidet die Lebcnsmüglichkciten des deutsche« Volkes. Nun ist cs gewiß richtig, daß niemand genau sagen kann, welche Stundenzahl wir arbeiten müssen und welches Lohnniveau gerade recht sei. Das muß sich aus- spiclcn. Aber das hängt auch ab von den Ansprüchen, die das Volk an das Lebe» stellt. Wer bescheiden ist wie ein chinesischer Kuli, kommt mit viel weniger Arbeit aus, als ein Deutscher der Gegenwart, der nicht nur die Mode mitinachen mill, son dern auch an Lebensgenuß und Lebensfreude dieselben An sprüche stellt, wie die Völker, die keine so tiefe Not durch gemacht haben als wir. An dieser Situation ist die Handels bilanz ein untrügliches Mahnzeichen. Tenn nun erhebt sich die Frage: Womit bezahlen wir denn nun den Einfuhrüberschuß? Zunächst natürlich mit dem Gelde, das wir selbst haben. Infolgedessen ist der Notenumlauf innerhalb Deutschlands aus das äußerste angespannt. Der Umlauf an Reichsbanknotcn ist ebenso wie das Wechselporteseuille der Reichsbank am Juliultimo aus einem Rekordniveau angclangt. Berechnet man zu den 11m- laufzissern der NeichSbanknoten noch senc 1868 Millionen RM. Rentenbankscheinc, die sich Ende Juli im Umlauf befanden, und berücksichtigt man weiter, baß außerdem Scheidemünzen und Noten der Privatnoienbanken von zusammen etwa 1 Mil- liarde umlaufen dürsten, so kommt man auf ctnen Gcsamt- zahlungsmittclumlanf von etwa 6 Milliarden. Das bedeutet aber, baß wir unsere innere Zah lung S k r a f t bis zum ä u ß e r st e n g n g c s p a n n t haben und hängt ganz bestimmt mit der gute» Konjunktur zu sammen. Damit aber könne» wir unsere ausländischen Ver pflichtungen nicht erledigen, cS sei denn, daß wir zur Geld- ansfnhr schritten. Tatsächlich hat sich auch, wie Dr. Schacht fcststellte, „der Dcvisenvorrat der Reichsbank um etwa 1 Mil liarde Reichsmark vermindert". ES ist selbstverständlich, daß das nur einmal vorgenomnien werden kann, zumal im ersten Halbjahr 1827 die Ausfuhr zur Deckung der Repnrationsver- psUchtungei, erfolgte und nicht zur Deckung unserer Einkäufe. Jetzt hat man die Ausländsanleihen von der individuellen Kapitalertragssteuer befreit, und nun kommt das einzige Mittel noch in Frage, das ist der A u s l a n d S k r c d i l. Das bedeutet aber, daß das deutsche Volk das Geld, was es nicht erarbeitet, vom Auslände borgt und damit die ausländischen Einkäufe besorgt. Hier kommt das Problem auf den LösungS- punkt: Wir müssen wohl oder übel erarbeiten, was wir zur Bezahlung unserer Anssuhr brauchen, oder aber, wir müssen diese Einfuhr einschränken, wo immer dies möglich ist. Darum hat die Steigerung derlandwirtsch ält lichen Produktion eine so große Bedeutung für unser ganzes Volk, darum ist auch die Befriedigung mit Arbeits kräften in der Ernte, die Heransbringung guter und billiger Maschinen eine Frage des ganzen Volkes. Darum aber hat auch die nationale Zucht der Bevölkerung eine große prak tische Bedeutung: denn je mehr ein Volk seine Ansprüche an sein tatsächliches Schicksal anpatzt, se mehr ein Volk inner deutsche Erzeugnisse ausländischen vorzieht, je mehr auch die innerdeutsche Erzeugung alles an technischen und qualitativen Erfordernissen berücksichtigt, ie mehr auch die Gesetzgebung und Verwaltung solche Zahlen nicht nnr durch das statistische Reichsamt bearbeiten und veröffentlichen läßt, sondern ihnen Rechnung trägt, desto mehr wird das Volk den Ausgleich fin den, ehe ihn eine unerbittliche Entwicklung erzwingt. Das sind Zahlen, nackte Ziffern, die aber eine große Be deutung haben, und gerade in den Zeiten, wo unsere Kon- sunktnr gut liegt, sollte man Maßnahmen bedenken, die Vor beugen, ehe wieder ein Umschwung znm Bösen kommt Das ist der Sinn und die Ausgabe aller Darstellungen, die sich mit der Handelsbilanz beschäftigen. Sie gehen alle an und werden jeden in seinem eigenen Schicksal berühren. Das sollte man nie vergessen. Die Vage -er deutschen Maschinenindustrie im Juli. Die Lage der deutschen Maschinenindustrie zeigt tm Bericht», monat ein nur wenig oerändcrtc» Bild. Wirkte sich auch tn den einzelnen Zweigen das Saisongeschäst verlchtcden au», und zeigte die sommerliche Geschäft-stille sich auch hier und da in einem geringen Nachlassen der Anfragen und de» Auftragseingänge», so blieb toch im ganzen die leicht ansteigende Kurve gewahrt. Im Durchschnitt -et gesamten Maschinenbauer stieg dt» Zahl der reichliche und ge. nügende Ansragen au» dem Inland meldenden Firmen, dagegen blieb die Zahl der Anfragen au» dem Ausland unverändert. Der RusiragSetngang nahm au» dem In- und Au»land zu. ebenso zeigt der VeschästigungSgrad tn Ueberetnstimmung mit dem Aultrag». etngang der letzten Monate eine leichte Zunahme. Nur 18 8L der Betriebe melden noch schlechte Belchäsltgung, »1 -L sind genügend, wogegen 26 A gut beschäftigt sind. Dt« durchschnittliche Wochen- arbeliSzel't blieb gleich, lieber da« Jullgeschäl, in den einzelnen Zweigen der Maschinenlndustrie ist in den meisten Fällen ivcnig Veränderung fesizustcllen Die Werkzeugmaschinenindu. strie und der Textilmaschinenbau waren weiterhin gut beschäsllgt Fm Landmaschinenbau vermehrt sich der Auftrag»- bestand trotz guten Auftragseinganges nicht, »a die Lieferung von Srntemaichtnen mit besonderer Beschleunigung durchgesührt werden erst nach der Ernte besser werden. Der AuItragSetngang für Schlep per verstärkte sich gegenüber dem Vormonat. Auch bet Krauen- und Hcbewerkzcugen war die Weiterentwicklung de» Ge- ichäsie« befriedigend. Ebenso war tm Bau von Paptcr- maschiiien und Maschinen für da» graphische Ge werbe die Beschönigung weiter lebhatt. Der Zerkleine rung». und Aufbereitung» »lalchinenbau ist zwar nicht voll beschältigt bei gleichgeblicbeuem Auslragbetnpang, aber doch immerhin zufriedenstellend. Der Apparatebau bosst, daß dt« vorhandene Betchätiigung auch für die nächsten Mouaie au-reichen wird. — Diese im allgemeinen beiriedigende Beschäftigung der Maschinenindiistrie und der vorhandene Auftragsbestand taffen fedoch noch keine» Schluß aus eine wirtlchatlUch gute Lage zu, da die Preise, zu denen abgelchiosien werden muß, keine genügende Spanne gewähren. Die notwendige Vergrößerung dieser Spanne muß a»q weiterhin in erster Vinte in einer entsprechenden Entwicklung aller Faktoren gesucht werden, die die Herstellungskosten becinllugen. Kcincslalls darf, wie der V. d. M. A. schreibt, die unablässige Arbeit der Industrie zur Herabsetzung der Selbstkosten durchkreuzt werden aurch Aulbürdung erhöhter Lasten leiten» öffentlicher Stellen. Die weitere Entwicklung der AuSsuhr der Maschtnenindustrte hängt wesentlich davon ab, ob unsere Preise aus dem Weltmarkt lvclt- bewerbSIähig bleiben. Berliner Schlutz- und Slachdörfe vom 18. August. Fm weiteren Verlauf der Börse fand die Festsetzung de» Kurse» der v -Ligen Reichsanleihe 18 2 7 statt. ES be stand keine tibcrmäßige Nachirage und auch nur geringe» Angebot. Ter Kur» stellte sich bet einem »miax von etwa 14 Million aus 87,5 Geld. An den ötlektenmärkten nahmen die Ablchwächungcn anlang» z», kamen dann aber zum Stillstand und wiche» später einer allge meine» freundlichen Stimmung. Besonders gedrückt waren Farben, die vorübergehend aut 317,5 zurückgingcn, sowie Glanzstosf und Rem berg. Aus da» Gerücht hin. daß morgen eine RetchSbonksiyung statt- linden soll, die sich mit der Börse beschätttgen würde, trat eine wettere Verstimmung ein, die aber nur vorübergehend war, da bekannt wurde, daß e» sich bet dieser Besprechung lediglich »m Fragen, die ReichSanIeihc bcircfsend, handele. Die Börse schloß jedoch zurück haltend und bet geringem Geschäft. An der Nachbörse machten sich hier unö da wieder kleine Besserungen bemerkbar, bei denen Elektro- werte lm Vordergrund standen. Die Farbenaktien schlossen vernach lässigt. Gegen 2,86 Uhr Hörle man u. a. tolgende Kurse: Mannes man» Istt. Köln-Neuesten 187,7S, Harpcncr 2W.7S, Gclscnktrchcn 168,25. Nhclnstahl 218,2b, Phönix 128, A. E. G. 168,75. Siemen» 868,5, Schlickert 214,75. Gcscllschasl für elektrisch Licht 268,5. Elektr. Licht und Krast 212,5, Dessauer Ga» 218,25, Eharlollenbiirger Master 157, Berliner Handeliwnteile 258, Darmstädtcr Bank 244, Deutsche Bank 168, Hapag 155. Norddeutscher Llond 157 Kali AschcrSlcben 188, Salz detfurth 256, Wcstercgeln Ist!), Brr. Glanzstofs 787, Schultheiß 478, Ostwcrke 448. F. G. Farbe» 816,25. Privatdiskont kurz« »nd lange Sicht 5,75 -L. Der Kassamarkl verkehrte auch heute überwiegend scsi. Be- londcrc» Interesse bestand sür Terrainwcrie, von denen Lichlersclder Terrain »nd Franksuricr Ehaugee gestrichen Geld und Lichienberger Terrain 156-L bei 26 -Liger Zuteilung notierten. Teltowcr Kanal verloren 18 M.»pro Stück. Im übrigen gewannen Eartonnagen Loschwiy 5. Etzold L Kießling 4,5. Stcatit 4, Loncordia Ehemische 8, Döhring <L Lehrmann 8,5, Deutsche Tonröhren 2. Deutsche Babcock 8, Berliner Holzlontor 1,5, Deutsche Spiegelgla» 2,5, Jüdel 2,25, Nicdcrlausttzcr Kohle 2. Dagegen verloren ». a. Segall 5, Thür. Ga» 4,5. Taiclgla» Fürth 1,75, Ver. Nickel 4. Am Markt der sestverztnS- lichen Werte kam heute größere» Geschält tn alten Landschastlichcn Psandbricscn zustande. Franlrfurler Abendbör'e vom 16. August. A» der heutigen Abcndbörse neigte man t» Fortsetzung der schwachen Nachbörse weiter zu Abgaben, die sich aus sämtliche Märkte, besonders aber aus die in den letzten Tagen stärker gesorderien Werte, erstreckten. Auch im Verlauf »er Börfc konnte keine Aende- rung cintrete». Die Kurse bröckelten weiter leicht ab, so daß die Börse in schwacher Stimmung schloß Es sanden solgcnde Notie rungen statt: 6-Ligc Rcichsanlcihe 1627 87,5, Anleiheablösung»- schuld Altbesiy I 57,75, II 58,75, Neubesitz t«,6, SchuygebietSanlelhe 16, Hapag 156 Ultimo, Norddeutscher Lloyd 157,75 Ultimo, Eommcrz- Bank 184 Ultimo, Darmstädtcr Pank 248,5, Deutsche Bank 168 Ultimo, TiSconto-Gcscllschast 164 Ultimo, Dresdner Bank 178 Ultimo, Meiallbank 151,87, Bildern» 11U.5 Ultimo, Geilenkirchen 168 Ultimo. Harpcncr 266,5 Ultimo, Ilse-Bergbau 286 Ullimo, Westercgeln 186 Ultimo, Mannesman» 168 Ultimo, ManSscld t41 Ultimo, Phönix 122,75 Ultimo, Rheinische Braunkohlen 276 Ultimo, Rhcinstahl 217,75 Ultimo, Laiirahiittc 66, Vereinigte Stahlwerke >87, Adler-Kleyer 12t, A. E, G. 122,5 Ultimo, Bergmann 267 Ultimo, Daimler-Motoren 126.5 Ultimo, Deutsche Erdöl 168 Ultimo, Deutsche Gold und Silber 226 Ultimo, Elektrische Ltcscriingen 266 Ultimo, F. G. Farbenindu- stric 8i6,75 Ultimo, Felle» 148,75 Ultimo, Goldschmldt 141 Ultimo. Hiisch-Kuplcr 118,5, Holzmann 268 Ultimo, Lahmoer 185 Ultimo, Mctallgescllschast Franksurt 164,75 Ultimo, Neckarsulm 116, Rütger». werke 164,5 Ultimo, Schuckckt Nürnberg 214,25 Ultimo, Siemen» L- Halste 862 Ultimo, Walbhos »56 Ultimo, Aschasfenburger Zucker 214.5 Ultimo. Süddcutichcr Zucker 148. — Nachbörs«: Zells,«ss Waldhos 351, Siemens L HalSke 864, I. G. Farbenindustric 816,75, Harpcncr 216,5, Aschassenburger Zellstoss 215,5, Daimler 129. London, 16. August, 8,56 Uhr engl. Zelt. Devisenkurse. Neuyork 486,15, Montreal 486,55, Amsterdam >2,18,125, Part» 1S4T1S, BrUyct 84.62,875, Italien 86,28, Berlin 26.44,75. Schweiz 25.21, Spa- nie» 28,85, Kopenhagen 18,14,50, Stockholm 18,11,875, Oslo 18,60, Liyabon 88,66, Hclsingsor» 162,86, Prag 184. Budapest 27,85. Belgrad 276. Sosia 675, Moskau 648. Rumänien 782, Konstanlinopcl 967, Athen »72,.56. Wien »4,56. Lettland 25,26. Warschau 48,56, Buenos Aires 47,68, Rio de Janeiro 584, Alexandrien 67,56, Hongkong 3.6 Brief, Schanghai 2,6>/„ Fokohama I,1l'/„, Mexiko 28.25, Montevideo 46.56, Valparaiso 86,86, Biieno» aus London 47,86, Rio auf London per 66 Tage 568 bi» 566. Neuyork, 1». August, 16 Uhr amerik, Zeit. Devisenkurs e. Berlin 23,78, London. Kabel 486-/,,. Paris 362, Schweiz 16,28, Italien 545. Holland 46,68, Wien 14.67. Budapest t7,44, Prag 266L75, Belgrad 175. Warlcho» 11,26, Oslo 26,61, Kopenhagen 28,76, Stockholm 28,82, Brüssel 18,62,25, Madrid 18,88,56. Hclsingsor» 253. Bukarest 82.25, Privatdiskontsatz 8-4 bis 8^4. Sofia 72,56. Neuyork. 16. August. D e v i l e n k u r l e. lSchluß.s Berlin 23.77.75. London, Kabel 486'f,,. 66-Tagc-Wechlcl 481»/,,. Pari» 862'/,„ Schweiz 16.28,56, Italien 544,75, Holland 46,68, Wien 14,67, Budapest 17,44, Prag 266,875, Belgrad 175, O»Io 26.02, Kopenhagen 26,76, Stock- Holm 26,81 Brüssel 18,62, Madrid 16,84,56, Bukarest »2.25, Argen tinien. Gckldpeso 168,68, P'pierpclo 42.72, Rio de Janeiro 11,85, Sofia 72,56, Athen 186,56, Japan 47,87. Bankakzepte «66 Tages, Geld 8,25. Brie« 8.125. tägliche» Geld 8.75, Vrima-Handel»ivechsel. nledr. 3.75. höchster 4. * Ein neue» »fterreichlsche» Jndnftriepapier «» »er Berliner Börse. Von der Deutschen Bank und der E ->- "»5 - °»at» bank ist beantragt worden, 26,25 Millionen Schilling-Aktien der österreichischen SiemenS-Schuckertwerke tn W n zum Handel an der Berliner Börse «»zulasten. * Bank Elektrischer verte, Berlin. In der aus den 1». Sep tember anberaumten Hauptversammlung wird aus da» erhöhte Grundkapital eine Dividend» von 165» tt. B. 8-Ls aus dl« Stammaktlen und 4k -K aus dle Borzug-aktlen in Vorschlag gebracht. * Süddeutsch« Bodenkreditbank, München. Dle V l a n d b r t » s» tclliing»mass« nach dem Stand, vom 80. Junl. vergliche» nnt Ende Dezember, ergibt last unveränderten Betrag der tellna» -> berechtlgte» Pfandbrles« mlt 446,88 Millionen Reichsmark, während die Masse nach «u«schü„i,ng von 16-L ln 4k-Ltg, Ltgutdation». «oldpsandbrlese» st» von 162,78 aus 52.92 Mllllonen Relch»mark er- mäßigt«. Davon entfielen oul bestehend« Hypothe'en 86,47 Millionen Relch»mark, auf Nückwlrkung»h»potbeken 17,54 Millionen Reichs mark und aus Anlagen der Tellungtmaff« an» elngegang«»«» Rück- muß. Der Seldeingang ist hier zurzeit sehr schwierig und mtk» zaßlmigen und Zinsen 4.81 Millionen R«tch»mark.