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Das Ehrenmal in Schirgisroalde, das kürzlich durch Prälat ^Müller, Sybillenort geweiht wurde. Der Obelisk im Vor- dergrunde ist das ^Krieger denkmal von 197O/71. <)m Hintergründe die alte Frie denseiche. Erbauer des Ehren mals Ist Architekt VZilly Baumgarten, Dresden. Ein Veteran -er sächsischen Lan-wtrlschast. Menn ein Mann von 83 Jahren noch heute tm Dorf seiner Jugend und seiner Ahnen lebt und tm Kret» seiner Heimat, allseit geachtet und geehrt, als ein Hetmatmensch im höchsten Ginne steht, so hatte jener Verband in Sachsen, der die Sohnreyschen Gedanken der Wohlfahrt- und Hetmatpflege be treut, wohl die Pflicht, bei guter Gelegenheit den Mann zu ehren, der als der geistige Vater der ländlichen Wohlfahrt, und Heimatpflege in Sachsen anzuschen ist: Gutsbesitzer Albtn Schöne, TrebelSbai n. Zu diesem Zwecke hatte sich der LandcSveretn Sachse» für ländliche Wohlfahrt, und Hetmatpflege Sonnabend, den 8. September, nach Wurzen begeben, um zunächst in dem die Gegend beherrschenden Bau des ländlichen Wtrtschaftsveretns eine Borstandösitzung abzuhalten, die der neue 1. Vorsitzende, Rittergutsbesitzer Dr. Kaufs mann, Luga, erstmalig leitete, und bet der Direktor L i n d n e r die Entwicklung deS Ländlichen Wirt- schastsvereins, den Herr Schöne vor Uber fünfzig Jahren gegründet und bis 1921 geleitet, und die großartige Einrich tung des Betriebes, zu dem jetzt 13W Landwirte als Genossen schaftler gehören, schilderte und zeigte. Sinnfälliger als hier kann der praktische Sinn der ländlichen Wohlfahrtpflege nicht dargestellt sein, und so empfand man aus tiefstem Herzen, was hier eine ganze Landschaft der vorauöschauenden und ziel, sicheren Tatkraft eines Mannes zu danken hat. Weil aber mit einer gesunden Wohlfahrtpslege auch immer der Ausbau, die Hebung und Vertiefung seelischer Hetmatwerte verbunden sein soll, und im Wirken dieses Mannes auch verbunden war, so begab sich der Verein nun als Gast zum Verein für Volkspflege Wurzen nach KUHren, wo nachmittags unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung eine Fest, sitzung stattfand, die Pfarrer Andrae, Mllgelenz, leitete. Dr. Kauffmann feierte tn herzenswarmer Ansprache die Verdienste AlbtnSchönes und ernannte ihn zum ersten Ehrenmitglied des Landesvereins Sachsen für ländliche Wohlfahrt, und Heimatpflege, während der Amtshauptmanu von Grimma. Dr. Hardraht, im Auftrag des Wirt, s ch a f t s m i n t st e r i u m eine Dankadresse überreichte. Die Festansprache hielt Schuldirektor U h l i g, Lauter, als ein Berufener über „Ländliche Kulturfragen", begeistert und begeisternd. Oberlehrer Wenzel verlas den Dank des Ge ehrten, der zu einer ergreifenden Botschaft eines deutschen Landmannes an die Versammelten wurde. Die Lehrer des Landbezirkes verschönten die Feier mit erhebenden Gesängen. Am Abend fand eines jener stillen, innigen, tn sich geschlossenen Heimatfeste statt, zu dem die Besucher aus der ganzen Um gegend herbeigekvmmen waren. Und wieder konnte man sehen, was es bedeutet, wenn eine Persönlichkeit einem Kreis ihren Stempel ausdriickt. In Frauengesängen, Sprechvorträgcn von Kantor Stolle, der selbst ein fcinsinnjger Dichter ist, Liedern zur Laute von Frl. Andrae tonschön gesungen, Ouartettdarbtet ungen und fröhlichen Kindertänzcn wurde jene reine, schlichte Freude geschaffen, die wir als Landsrcudc und Dorfglück be zeichnen, und in solchem Nahmen war es dem Unterzeichneten eine schöne Aufgabe, „von Heimatliebe und Heimattreue" sprechen zu müssen: konnte er doch getrost sagen, wie der, dem auch diese Feier galt, ganz das Sinnbild von Liebe und Hei mat und Treue sei, wie wir nichts Schöneres tun könnten, als in seinem Geiste zu wirken, und so Wohlfahrt- und Heimat pflege zu üben als ein Vermächtnis aus der alten in die neue Zeit. Der Lettspruch seiner Rede sollte zugleich auch Mahnung an die Landjugend sein: „Verkaufe deine Heimat nicht Und nicht das Land „Es war einmal", Und gib dein Herz nie hin für Gold! Heimat i st Brot nnd Abendmahl." In diesem Geiste sieht der Landesverein seine Aufgaben für die Zukunft, in diesem Geist hat Albin Schöne gewirkt. Ll. 2. Wie-ersehensfeier -er Kriegsteilnehmer -er Reichsbahn. Als vor nunmehr 13 Jahren die große Kriegsmaschine zu laufen begann, und Zug um Zug mit mathematischer Ge- nauigkeit an die Front rollte, zurückkehrte und wieder ging, bis jeder Mann aus seinem Posten an der Grenze stand, genau so wie es im Ausmarschplan vorgesehen war, da banden sich die Eisenbahner das erste Blatt in ihren Nuhmcskranz. Dann kam die Wiederherstellung der zerstörten Bahnen tn Feindes land, das AuSharre» tm verlassenen Bahnhofsgebäude unter den Kugeln belgischer Franktireure. Es folgten ein, zwei Jahre Ruhe, bis die großen Abwehrschlachten einsctzten, wo es galt, Munition unä Proviant trotz Störnugsfeuer und Flicgerbvmbardement nach vorn zu bringen, wo die Eisen bahner mit ihren Benzollokomotiven ein willkommenes Ziel der feindlichen Artillerie waren und viele ihre treue Pflicht erfüllung mit dem Tode besiegelten. Ist es da verwunderlich, daß die Eisenbahner als eine der letzten Speztalwasfen sich auch znsammcnschlvssen, um alte Erinnerungen auszutauschen. Die anderen nennen cs Rcgimentstage. Infolge der eigen tümlichen Gliederung der Eisenbahner wird es von diesen Wiebersehensfeier genannt, und es geht infolge der Größe der Formation weit über das Maß eines Regimcntstages hinaus. Erst im Jahre 1928 wurde die „Freie Vereinigung der Kriegs teilnehmer der Deutschen Reichsbahn gegründet. In Svhland traf man sich das erstemal und erlebte herrliche Stunden, dann in Annaberg und Görlitz. Als man bet der letzten Jahresversammlung seststellte, daß die BeztrkSgruppe A u e die stärkste des ganzen Verbandes sei, war es selbstverständ lich, daß man sich dort wieder zusammensinden wollte. In einer Mittelstadt wie Aue erhält natürlich die ganze Stadt durch eine solche Veranb-itung ein anderes Gepräge. Wehende Fahnen und Wimpel, Ehrenpforten, Girlanden, Blumen schmuck und Tannenbüumc an den Türen der Häuser und Gasthöfe. Menschen in festlicher Stimmung mit dem grün weißen Abzeichen auf der Brust beherrschen das Straßcnbild. Schon am Freitag traten sich die Vorstands- und Aus- schußmitglieder zu vorbereitenden Sitzungen und am Abend fand ein kleiner Begrüßungsabend statt. Dabei überreichte Herr Zenker lDresdenj im Namen der Mifa-Werke einen wertvollen Pokal, *der jeweils Besitz der tagungführcnden Ortsgruppe ist. Der Sonnabend aber mar der .Haupttag. Nachdem der Weckruf die letzten Schläfer emporgescheucht hatte, marschierte man geschlossen nach dem Friedhof, um am Ehrenmal der gefallenen Kameraden zu gedenken. Nach einer öffentlichen Versammlung am Vormittag kam am Nachmittag die Jahreshauptversammlung. Der Vorsitzende, Inspektor Hermsdors lDresdenj gab zunächst eine Reihe von Glückwunschtelegrammen bekannt, unter denen das vom Neichsbahndirektor Dorpmüller besondere Beachtung fand. Die österreichischen Feldeisenbahner entboten durch ihren Vorsitzenden, den Zentralinspektor der österreichischen Bundes bahnen, Schlesinger, ihren Gruß. Der Vezirksvorsteher Rüssel hieß alle Teilnehmer in Aue herzlich willkommen, und dann folgte die Beratung des Jahresberichts. Von vier Bezirksgruppen tm Jahre 1923 sei man jetzt aus 32 an. gewachsen, die gegen 3099 Mitglieder tn sich vereinen, für eine derartige Vereinigung eine beachtliche Zahl. Der Kampf um die Nachzahlung der Besoldungsansprüche ist noch nicht entschieden, trotz des ablehnenden Bescheids der Reichsbahn direktton. Die Entscheidung liegt jetzt bei der Abgeltungs- kommtssion in Berlin. Trotz des geringen Mttgliedsbettrages von 19 Pf. pro Monat war es dem Verband möglich, in Rabensteiu bei Zwiesel im bayrischen Walde ein Erholungs heim zu schassen, das eben einem gründlichen Umbau unter zogen wird, und das tm nächsten Jahre 48 Mitglieder aus nehmen kann. Die Wahl der Mitglieder des geschästsführen- den Ausschusses ergab eine vollständige Wiederwahl: 1. Vor sitzender Hermsdors lDresdenj, 2. Vorsitzender Simrod, 1. Schriftführer Schneider, 2. Schriftführer Lake, 1. Kassiereer Seidel, sämtlich in Dresden. Die nächstjährige Wiedersehens- seier findet in Zittau statt. Die Anwesenheit von Zand Münchens als Vertreter der bayrischen Feldeisenbahner gab Veranlassung zu dem Be schluß, der von Neubert jPirnaj vertreten wurde, den Vor stand zu ermächtigen, mit den Feldcisenbahner-Verbänden der anderen Länder Fühlung zu nehmen, um einen einheitlichen Feldeisenbahncr-Verband ,u schaffen. Der Festabend mit Wiebersehensfeier im größten Saale der Stadt wies einen derartigen Besuch auf, daß der Raum kaum ausreichte. In seiner Festansprache bezeichnet« der Vorsitzende Hermsdors diese Wiedersehensseiern als Pflicht im Dienste der Kameradschaft. Reichsbahndirektor Dr. Bauer (Dresden), der an Stelle des verhinderten Präsidenten Dr. Kluge erschienen war, nannte Pflicht und Gehorsam die beiden Fundamente, die Deutschland getragen haben. Diese Tugenden hatten die Eisenbahner im Felde be wiesen. Mögen sie diese Tugenden auch jetzt weiter pflegen, wo die Eisenbahn als der Hauptträger des Dawes-PlaneS die Hauptstütze des Reiches ist. Vortrüge erzgebirgtscher Lieder und Theaterstücke hielten die Teilnehmer noch lange beisammen. — 7. Deutscher Jugendgerichtstag. In Stuttgart ver- anstaltet vom 8. bis 10. September die Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen den 7. Deutschen Jugcndgerichtstag. Die Vereinigung ist ein Zusammenschluß von Sachverständigen und Facharbeitern aus dem Gebiete der Jugendgcrtchtsbarkeit und kann in diesem Jahre auf eine zehnjährige erfolgreiche Tätigkeit zurückbltcken. Ein aus- jährlicher Bericht über die bisher von ihr geleistete Arbeit wird zum Jugenbgerichtstag vorliegen. — Während auf früheren deutschen Jugendgerichtstagen erst die Forderung nach einem einheitlichen Jugendstrafrecht immer wieder erhoben werden mußte, sah sich jchon der 0. Jugendgerichtstag in Heidelberg 1924 vor die Aufgabe gestellt, das inzwischen in Krajt getretene Jugendgerichtsgesetz auf seine Anwendbarkeit zu überprüfen. Nunmehr soll die diesjährige Tagung dazu dienen, die Forderungen herauszustellen, die an alle die Per sonen gestellt werden müssen, denen die Durchführung des Jugendgerichtsgesetzes in die Hand gegeben ist. — Lichtbilder-Bortrag über die Gugali. Die Deutsch« Gartenbau- und Schlesische Gewerbe-Ausstellung Ltegnttz 1VS7 (Gugalij veranstaltet morgen Mittwoch, abends >49 Uhr. im Planetarium einen Filmvortrag, wonach anschließend farbige Lichtbilder von der Ausstellung gezeigt werden. Einleitende und erklärende Worte zu diesem Vortrage spricht der Leiter der Presse-Abteilung der Deutschen Gartenbau- und Schlesischen Gewerbe-Ausstellung Schrift leiter Eckert. Der Eintritt ist frei. — Der Antobnspcndelverkehr zwischen Stübelplatz nnd Vergnügungspark der Jahrcsscha« ist mit dem heutigen Dienstag eingestellt worden. — Die Blumentage für die Srüppelhilfe werden am heutigen Dienstag mit einem FestimZoo beschlossen. Be ginn 4 Uhr. S«I« 1SSL DD pr»g»e Ste»K« L» heutigen Pozzuoli, auf einer pompejanischen Wand. Ein tntrr- essanter Fund sind Meßinstrumente, dabet das früher viel- umstrittene Instrument des römischen Feldmessers, die Groma. Telia Eorte, der die Feststellung der Besitzer sämtlicher pom- pejanischer Häuser mit Hilfe der Wahlaufrufe, der Bleisiegel usw. durchführt, hat das als Sitz der Schutzmannschaft ge deutete Gebäude als Schule der Organisation der sogenannten „Juventus Pompejana" erkannt. Diese „Pompejanische Ju- gend" hatte ihren Sitz tm hellenistischen Gymnasium. In der Umgebung von Pompeji wurden Grabungen von Privatleuten veranstaltet. In einem Landhaus fanden sich die Leichen von drei Hunden. Die Logenschlietzerin im Pyjama. Von Peter Sachse. Berlin, tm September. Nun hängen wir uns wieder tn den Smoking. Unter dem herrlichsten blauen Septemberhimmel hat der Thcatcrminter begonnen. Es schneit Premieren — tn einer Woche fünfzehn Stück. Aber alle gehen sie ohne ein bestimmtes klassisches Inventar der Berliner Theaterabende vor sich: ohne den Logenschließer. Die wcißbärttgen Herren mit den gebeugten Rücken, die uns den Billettkoupon ab- risscn und mit der Taschenlampe ins Parkett leuchteten, sind a. D. Statt ihrer empfängt «ns an den Logentüren das Lächeln blonder Bubiköpfe mit Seidcnstrümpfcn. Die Kon trolleure sind ersetzt durch die Kontrolleusen. In der „Scala" tragen sie rote Kleidchen mit weißen Schttrzchen, im „Wintergarten" schreiten sie als Pagen tn Pantalons und grauscidenen Fräckchen einher, und bei Erick Charell im Gr»ßeu Schanspiclhausc bleibt dir der Mund ojfenstehen. Er hat den „Mikado" inszeniert und siihrt dich in die exotische Stimmung des Abends durch verblüffend schöne Logen, schließcrinneu ein, die dich in japanischen . . . PyjamaS cmp. sangen. (Ganz diskret ist auf den seidenen Aermeln der Name der größten dentschen Knnstseidenfirma leuchtend ein- gestickt — nu weißte Bescheid.) Die Direktoren haben etwas spät entdeckt, baß eS die Stimmung des Besuchers hebt, wenn er schon beim ersten Schritt ans seinen Platz einen freundlichen Eindruck emp. sängt. Wir wollen hoffen, daß es nur ihr soziales Herz war, das den Besucher so lange zwang, sich von mürrischen Eisbären begrüßen zu lassen. Sie sahen uns nie ins Auge, weil sic Mühe genug hatten, durch den Äickelklemmer auj den alten Nasen hindurch die Platznummer auf unseren Billetten zu erkennen. Aber was werden sic nun machen, die armen Alten, die eine frischere Jugend jetzt um einen ganzen Beruf bringt? Wenn abends der Kapellmeister den Stab hebt und die Ouvertüre durchs Haus schmettert, hocken sie in einer dunklen Mansarde und haben nicht einmal die Unterhaltung, daß sie sich an die Stücke erinnern können, bei denen sie die Logen aufgeschlossen haben. Denn von diesen Stücken wissen sie weniger als der Kellner von der Poularde, die er auch nur serviert und nicht kostet. Sie konnten sich nur ihr Teil denken, wenn zur Haller-Revue nur Herren ohne Damenbegleitung und zu „Alt-Heidelberg" nur blauäugige junge Mädchen kamen. Sie wissen nicht, welchen Witz Max Adalbert gemacht hat, wenn unsere Lach- gewitter hinaus tn den Korridor dröhnten, wo sie zusammen mit den Garderobefrauen Sehnsucht nach dem Ende deS dritten Aktes hatten. Tausende von Theaterabenden sind mit ihnen ganz ohne sie vergangen. Wenn ich Direktor eines Theaters wäre, wo jetzt Bubiköpfe mit Seiden, strümpfen die Plätze anweisen — ich ließe jede Saison eine Wohltätigkeitsvorstellung vom Stapel für die Logenschließer a. D. in den dunklen Mansarden. Sie selber müßten dabei sein — in den Logen und nicht im Korridor. Ihr aber, meine Damen, die ihr uns jetzt die Parkett, türen öffnet — vielleicht wird von euch die Gesundung des Berliner Theaters ausgehen? Wir werden uns halb so viel über den Parkettplatz zu zwanzig Mark ärgern, wenn er uns von eurer Anmut angewiesen ist. Und wenn wir nicht verstehen, warum sich auf der Bühne die Orska strinbbergtsch durch drei Akte quält, können wir so lange an das Lächeln denken, mit dem ihr uns an der Logentttr empfangen habt — und der Abend wirb erträglich sein. Und der und jener wird wiederkommen — nicht weil ihm bas letztem«! das neue Stück von Arnold Bronnen so gefiel, sondern die kleine Hand, die ihm den Theaterzettel dazu verkaufte. Unter euren Vorgängern war mancher, der erst auf dem Umwege über die Bühne in den Korridor des dritten Range» gekommen ist —, mancher, der in jungen Jahren sclber'auf dem Zettel gestanden hat, den er später verkaufte. Da war mancher Hamlet und mancher Graf Traft, der nun ein dünnes Abendbrot als Logenschließer aß, um wenigstens die Luft seines Lebens noch draußen auf dem Theater- korridvr zu atmen. Von euch, ihr jungen Damen mit der Logenschlttsselgewalt, aber ahn' ich, daß die oder jene ein. mal die umgekehrte Karriere machen wird. Wenn man so jung ist und so blond und so schöne Pyjama-Beine hat, kann es nicht ausbletben, daß man auch einmal vom Korridor zur Bühne kommt. Und vielleicht wird die nächste Massary unter euch entdeckt... Bücher un- Zeitschriften. X »Dt« Kunst-, Monatshefte für Malerei, Wohnungskunst» Plastik, Architektur, Kunstgewerbe usw. Septemberhest. Verlag F. Bruckmann A.-G., München. — DaS vorliegende Heft tst in seinem Haupttetl der diesjährigen Ausstellung des Münchner GlaSpalaste» gewidmet. Im GlaSpalast sind bekanntlich tn diesem Jahr grund, legende Veränderungen vor sich gegangen. Auch bet der Auswahl der Abbildungen deS vorliegenden Heftes wird man sich dieser Ver änderungen bewußt. Der Aufsatz gibt eine sorgfältige und schdne Auswahl der besten Darbietungen der diesjährigen Ausstellung. Von außerordentlichem Interesse ist dann die Veröffentlichung über neue Architektur und Wohnungskultur an Hand eine« Wohnbaue» des nach ganz modernen Grundsätzen arbeitenden Stadtbauratcs Ernst May in Frankfurt und über die neuen Frankfurter Wohnsiedlungen. Reizvoll ist schließlich tn dem Hefte der Teil Kunstgcwerbe, der «ine Reihe ausgezeichneter Kunftgewerbearbeiten aus der Deutschen Sunst- gewerbe-AuSstcllung tn Monza bringt. Mit diesem Septemberheft beschließen die Monatshefte „Die Kunst" ihren 20. Jahrgang. Durch, blättert man diesen Jahrgang in seiner Gesamtheit, so zeigt sich, welch vortreffliche Darbietung Im ganzen diese Zeitschrift bietet. X De» neuen Jahrgang von Belhagen L KlastngS M«u«t»- hesten eröffnet das besonders reichhaltig ausgcstattete Sep temberheft. Neben Novellen, darunter neuen Arbeiten von Ernst Zahn und Alexander v. Gleichen-Rußwurm» steht ein heiterer Roman von Clara Natzka: „Im Zeichen der Jungfrauen", ein entzückendes Bild westfälischen Bürgcr- lcbenS. Die bildende Kunst ist mit einem Aufsatz von Dr. Han» F. Deckcr über die von ihm geleitete moderne Abteilung des W a l l- raf-Rtchartz-MuseumS in Köln vertreten. DaS wette Gebiet der neuzeitlichen Körperbildung betrachtet in einem ebenfalls künstlerisch illustrierten Aufsatz OberregicrungSrat Dr« A r t » r M a l l w i tz. In den Sudan führt uns der bekannt« Afrikareisendc Rudolf de Haas; seine Schilderungen begleiten die prunkenden Farben der Gemälde des Russen Alexander Jawkow« lew. Eine Komposition von E. N. v. N e z n t c e k, eine naturwissen schaftliche Plauderet von Alwin Rath bereichern den mannig faltigen Inhalt des Heftes. Gabriele Reuter plaudert von ihren VortragSretsen. Der große Historiker Max Lenz schildert tn einem glänzend geschriebenen Anssah, der die Fülle langsähriger Forschungen und Erfahrungen enthält, die Ursachen der französischen Revolution von 178». X FiuanzauSgleich. Gesetz zur UebergangSregelung -es Finanz ausgleichs zwischen Reich, Ländern und Gemeinden vom v. April l»27 tn Verbindung mit den bisherigen AuSsührungSbefttmmungen des Reichs zum Finanzausgleich und den Nebengesctzen der Länder von Dr. Ernst Pape, Senatspräsibcnt am OberverivaltungSgerlcht, Berlin und F. Kappe, Rechtsanwalt und Syndikus, Berlin. Stencrkommentarc der Praxis, Band N. (Jndustrieverlag Spaeth Linde, Berlin W. ll>, Wien I.) X Bei den roten Indianer». Von E. R. B a i e r l e I n. Auf zeichnungen eines Missionars. Herausgegcben vom Hamburger Jugendschrtsien-AnSschuß. ,Verlag C. Ludwig Ungelenk, Dresden und Leipzig.) . „