Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270906013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927090601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927090601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-06
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Hr. 41S Seite ö — »Dresdner Nachrichten" — Dienstag. S. September 1V27 Regtmenlstag des ehem. Srsatz-Inl -Reg. 25 und der ehem. Brigade-Srsaß-Batail»«« es <»tz ei. Weihe eines Gedenksteine». Ter Rcgimentotag aller Kameraden de» ehemaligen Er- satz-Iiisaniciie-Siegiments 23 und der ehemaligen Brigade- Ersatz-Bataillone 45 und 4t> wurde am 3. und 4 September 1927 in der allen, teilweise im Flaggenschmuck stehenden BcrgstaSt Freiberg abgehalten. Treueste Feldkamerad- schasl Iva! es. die zahlreiche Teilnehmer zu dieser Wieder« sehensseier zujaiiiuiensUhrte. Eröffnet wurden die sroh- bewegten Stunden am Sonnabendabend mit einem KommerS im schön,leschmückten Tivoli-Saale. Abordnungen der Frei berger Militärvereine nahmen zahlreich daran teil. Ein Konzert der städtischen Kapelle in Bergparaüe-Unlform trug wesentlich mit zur Verschönerung dcö Abends bet. Der Vor sitzende der Ortsgruppe Freiberg. Kamerad Otto Bautz- m a n n. entbot als KommerSleiter allen Festteilnehmern zniii 4. Regiinentotag in packenden Worten einen herzlichen Wiilkoiniiiengruß, der insbesondere auch sämtlichen Ehren gästen galt. Kamerad Stichert, Altenburg, bot in -ünden- dcn Morten einen Festspruch, der ausklang in das glaubens« volle, zukuiistssrohe Vekcnntnis: »Wir glauben an ein künf tiges einiges Deutsches Reich! In Hoffnung stark und froh in der Erinnerung!" Die Festrede hatte für den erkrankten Oberst a. D. Starke Major d. R. a. D. Leuthold. Oels- nitz bei Großenhain, übernommen. AuS der Fülle seiner gedankenreichen Ausführungen nur wenige inhaltschwere Sätze. Wie der heutige Abend deutlich zeige, bestehe die alte, im Schlachtengewitier und Kampfgebrause geschmiedete und erprobte Kameradschaft in alter Treue noch weiter, zum Heil des einzelne», zum Wohl des Vaterlandes. Die Gefallenen aber mahnen uns: Seid Deutsche! Seid einig und kein Teufel kann euch besiegen. Vor dem geistigen Auge der Fcstversammlung zogen dann bedeutungsvolle Schlachten- tage vom August und September des Freiheitskrieges I8l3, des Einignngskampseö 1870 und des Weltenbrandes von 1914 vorüber. Der rechte Frontsoldat ist unslöSbar ver bunden mit Volk und Vaterland. Dieser Frontsoldat muß jetzt in der Heimat dafür ringen und kämpfen, daß in seinem Sinne und in einem wahrhaft vaterländischen Geiste die Jugend als ein zielbewusstes Geschlecht herauwächst, das die echten und wirklichen Werte des Lebens erkennt und danach ringt. Jubelnder Beifall am Schluß der Rede löste sich aus im „Deutschland-Lied". Bekanntgegebcn wurden nunmehr die Glückwünsche zur WiedersehenSieier, die in großer Anzahl eingegangen waren, so u. a. vom Generalmajor a. D. Neichardt, Oberleutnant Zipfel und von der Arbeitsgemeinschaft Chemnitz. Der Sächsische Feldkameradenbund war vertreten durch Kamerad Schräber, Freiberg, Mitglied der Bunbesleitung. Im weiteren Verlauf der festlich gehobenen Stunden des Be- grüßungsabeuds sprachen noch beherzigenswerte, echt natio nale Worte: Bürgermeister Dr. Gente, Freiberg, Kamerad Schiemann, Dresden, als Landesverbandsvorsitzender des Landesverbandes ehemaliger 23 er. Kamerad Seydel, Dresden, als Vorsitzender der Dresdner Ortsgruppe, Kame rad Hering, Vorsitzender der Ortsgruppe Chemnitz, Kame rad Ziehnert, Freiberg, für die Freiberger Militärver- rine, Kamerad Lippmann, Berggießhübel, für den dortigen Militärvercin, sowie der Vertreter der Ortsgruppe Leipzig. Der Vormittag des Sonntags vereinte alle Kameraden, teilweise mit ihren Angehörigen, sowie die Ehrengäste und einen Teil der Freiberger Bürgerschaft zu einem FcldgotteSdicnst im Ehrenhain des altehrwürdigen DonatS-FrtedhofeS. Eine Stunde tiefer, echter Erbauung bildete hierbei die Ein weihung eines schlichten Gedenksteines für die gefallenen Kameraden des Regiments unter Teilnahme von Witwen und Waisen gefallener 23 er. In ergreifenden, zu Herz und Gemüt gehenden Worten predigte Pfarrer Jag sch. Frei berg. über das Thema: „Kommet her und höret, spricht der Herr, so wird eure Seele leben!" In markigen Worten übergab nach der Weiherede Kamerad Bautzmann, Freiberg, den Gedenkstein an die Stadt. Oberlehrer und Stadtverord neter B e n e r übernahm nunmehr unter Niederlegung einer Kranzspende mit Worten, die von wärmster Vaterlandsliebe durchglüht waren, im Namen und Aufträge der alten, ge- treuen Vergstadt Freiberg das Ehrenmal in deren Obhut und Schutz mit dem Hinweise, daß dieses Denkmal für die Stadt allezeit als ein Nationalheiligtum anzusprechen sei. Unter ehrenden Ansprachen folgten weitere Kranznieder, legungen. Musikstücke, geblasen vom Posaunenkorps Frei berg, sowie Gesangsvorträge vom Männergesangverein „Konkordia", Freiberg, gaben weiterhin dem Feldgottes, dienst in würdiger Weise ein festliches Gepräge. Am Sonntagnachmiitag fanden statt eine Vertretersitzung, Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten der alten markgräs- lichcn Wettincrstadt, sowie Wanderungen in deren nähere und weitere Umgebung, verbunden mit kameradschaftlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen mancherlei Art. Be günstigt vom herrlichsten Wetter, nahm dies« WtedersehenS- seier allenthalben einen glänzenden Verlauf. 50 Jahre Ahrmachergehttfenvereir» „Chronologia" zwei deutsche Tage auf Feste Hohnstein. Da» FiarvMreffea »es V D «. Die Burg Hphnftetn mag schon manch, Farbe über sich haben flattern sehen. Dieser alte, reisige Ries» wächst fa so kräfteweckend auf setnsm Felsen herauf; da bat sich gewiß immer dran geschlossen. waS herb und männlich, trotzig und znkunsthetschend war. Aber am Sonnabend und Sonntag wehte — so blau wie der Sonnentag darüber — der liebste aller Wimpel aus den Luken und Fenstern de» Schlosse-: die Farbe, unter der alle Deutschen einiawer- de» wollen: Blau und mit den weißen Kennbuchstaben VDA. Verein sitr b«s Dentschtn« t» AnSlanb« drin. Und waS war und waS vvrauSgegangen war, da- laßt mich nun erzählen. Sein Herb st treffen hatte der VDA. auf Burg Hohnstein angesagt: er hatte an deutscher Jugend aufgerusen, waS wehrhast im Geiste des deutschen volrStums ist. Zwar nur eine beschränkte Zahl Teilnehmer hatte jede Schule stellen dürfen, weil sonst — wie aus der Augustu». bürg im Vorjahre — der Rahmen gesprengt worden wäre. Mit verdoppelt freudigem Gefühl zogen nun aber die Mannen, Fähnlein um Fähnlein, von allen Seiten zur alten Feste herauf; eS klang der Wald von Liedern, den die meisten von Lohmen her heraufmarschierten. Wie eS einem die Brust freimacht, daß diese- deutsche Pfingsten über die Jugend ge kommen ist! Liebe-, großes, deutsches Vaterland, von Reval bi- zur Adria, von der Dobrudscha bis zum Belt, so steigst du nun doch heraufl Im Burghof entfaltet« sich das Getriebe aller groben Jugendtagungen. Das Essenholen, das Antreten zur Karten ausgabe, das Schreiben von fliegenden, freudigen Grüßen an die Lieben daheim, das Hocken auf Steinen, Holzgestühl und auf dem Rasen, das Sinnieren an den Waldabgründen und der frohe SummS-Snmms junger Burschen und Knaben an den Fenster» der Bleiben im Burghause: bald wehten Wimpel und Fahnen von oben, einer übt sich am Holzspalten, die Mädels glupschen argwöhnisch in den soliden Essenspott mit Rindfleisch, Graupen und Lössel; der einen will's wehmütig werden, aber jubilierend und emporreißend einmütig schallt immer wieder der Ruf. wenn nene Gruppen auS dem dunk len Burggang austauchen: Heil! Ein prächtiger Gedanke DurachS, der das Fest leitet, daß er den „höheren" Jungen und Mädchen solchermaßen mal eine leibhaftige Vorstellung gibt, baß sie in einer Bewegung stehen, unter dem freien Gebot eines Dranges, de/ viele ergriffen hat, und der sich ganz von selber eine eigene Form des Festes gibt, solch eines Festes, wie sie Gottfried Keller in seinen Werken schildert. Im Burgpark treffen sie sich dann zur Begrüßung. Ein weißes Kreuz steht im Hintergrund symbolisch auf gerichtet; das ist das Kreuz, unter dem das deutsche Volk heute noch steht. Doch wenn wir nur hoffen dürfen, daß wir es einstmals niederreißenl Rü-ü st»h versammelt. Farbenleuchtenb sitzen und stehen sie den Hang herunter und schauen zumal auf die Mädchen vom deutsch-sächsischen Mäd. chenbund tu Schäßburg tn Siebenbürgen, die mH anwesend sind. Da sind nun Ausländsdeutsche leIbhastig, Getreue durch 800 schwere Jahre, und heute in Festkleider,, erschienen, al» Patriziertnnen und Bäuerinnen, al» Braut, paar und al- junge Frauen und al» Mütter. Die Majori» Olah hat die Gruppe herübergesührt. Dr. Külz, der Vor. sitzende de» Landesverbandes im VDA., und Dr. Kundt, der Leiter der deutschen Arbeitsstelle tn Prag, stehen unter den Ehrengästen. Gtudienrat Durach heißt die Jugend willkommen. Sir ist heute hier versammelt um ihre Gemeinsamkeit im Erstreben de» hohen deutschen Ziele- zu erleben. An der Stätte ver. einigt, die au» deutschem Jugendgeitt heraus zur Jugendburg umgeschafsen worden ist, bekennt sic sich selbst »um Geiste der Jugend. Lstöchte die Stunde allen einen neuen Weg zur Höhe weisen! Dann spricht die Majorin Olah, ein paar Sätze voll Dankes und voll Freude. Welches Bewußtsein, wieder in Deutschland zu sein! Ach. wenn wir euch doch alle eure Liebe vergelten könnten! Der Nachmittag bringt gruppenweise hier und da im wetten Burgraum« Handlung, Spiel «nb Ernst. Die Gievenbürgerinnen tanzen den VD.A.-Leuten Heimat, retgen vor; zuletzt treten sie zusammen, und Indem sich dir ganz« Jungen- und Mäüchcnschaft erhebt, singen sie ihr Helmatlied: Siebenbürgen, Land bcS Segen». Land der Fülle und der Kraft . . . Von den Ausführungen des Spätnachmittags: Anerkennung der Gruppe der O. R. S. Kamenz und herzlichen Beifall den prächtigen Spielern von Kaergels.^öolk ohne Heimat". Pros. Nahm, der da» Kaergelsche Stück einstudiert hatte, hatte eine meisterliche Leistung damit vollbracht. ES war zu vieles, was sich noch anreiht«, alS daß Voll- ständigkeit des Berichtes möglich wäre. Von der Feier am brennenden Holzstoß, spät abends, al» die Sterne Uber dem Berglande blitzten — Studienrat Dr. Wetßflog sprach hier — und dem Hornruf zur Nachtruhe vom Burgturm, vom Fackelzugder 2000 jungen Träger des kommenden Deutsch, lands durch die ausglänzende Stadt, von der schönen, tiesen Morgenfeier mit Dr KuncltS Rede am Sonntag Melitta Kiesau von Nolden sprach ein Gedicht — genüge die Aufzählung, Mit einem Donderdampfer, schwer im Herzen von «roßen Eindrücken, fester verschworen der heiligen Sache unseres großen Volkes, fuhren die Teilnehmer am Sonntag nach Dresden zurück. Der Hohnstein sei das Sinnbild ihrer ferneren Arbeit! Mit einer Reihe großangelegter Festltcheiten. die sich über den Sonnabend und Sonntag htnzogen, beging der UhrmachcrgeKilfcnverein „Chronologia" sein fünfzigjähriges Bestehen. Ein Begrüßungsabend im Logenhaus sah bereits zahlreiche Gäste und Teilnehmer, ebenso das Festessen, das die Erschienenen am Sonntag mittag in den Klnbräumen des Künstlerhaus vereinte. Seinen eigentlichen Höhepunkt fand das Jubiläum am Sonntag nachmittag im Konzertsaal des Kttnstlerhauses. Die Organisation des Festes be—ährte sich in allen Programmpunkten aufs beste. Da mußte man vor allem deS formschönen, sinnigen Prologe- (Carl Fischer) gedenken, der die Bedeutung dieses Tages und die Ziele der Bernfskörperschaft. die .Zeitmcßkunst zu pflegen" und dabei stets der vercinstechnischen, organisatorischen, wie kollegialen Pflichten zu gedenken, in angemessener Weise be tonte. Vorsitzender Herbert Ltppmann vermittelte in seiner Ansprache interessante Einzelheiten aus der BeretnS- chronik der „Chronologen" vom Jahre 1890. wo sie dem Deutschen Uhrmachergehiifenverband beitraten, über die Kriegs- und Inflationszeit, die sich natürlich hemmend auS- wirkte, hinweg bis aus unsere Zeit, und schloß, indem er den Chronologen und ihren Bestrebungen für die Zukunft die besten Wünsche mit aus den Weg gab. Unter den zahl- reichen Glückwunschtelegrammen, die zur Berlcsuna ge langten, sei derer Oberbürgermeister Dr. BlükerS, der Dresdner Stadtverordneten, zahlreicher auswärtiger Uhr- macherkörperschasten, wie „Saronia". Glashütte, oder „Chro- nologia". München, sowie einzelner Uhrmachermeister von hier und auswärts, gedacht. Einen breiten Raum innerhalb Ehrenmitglieder, wie Ehrenobermeister Roth (Dresden), der zum Danke selbst das Wort ergriff, wurden durch Ueber- reichung einer goldenen VcreinSnadcl geehrt- Dann erfolgte auch die Neuaufnahme von Julius Roth jer erhielt auch daS Ehrendiplvm) als Ehrenmitglied. Der künstlerische Teil brachte eine Menge hübscher Gaben, so das technisch und seelisch erstaunlich reife Klavier spiel des elfjährigen Peter Eieölak, der auch ein« nette, kleine eigene Komposition beisteuerte: die gesanglichen Gaben Kurt Polsters ivom «Dresdner Tannhäuser"), der tn Kurt Hallbauer einen annc-clungsfähigen Begleiter hatte, die graziösen Tanzdarbietungen Elfriebe Groß» mannS (Schülerin der Dresdner StaatSoper). die zu- sammen mit Alfred Bo eck eine originelle mimisch-musi kalische Szene ausführten. — Eine kleine, trefflich ein- gespielte Elite deS Kaufmann-Orchesters sorgte schließlich kür die orchestrale Begleitung und Umrahmung aller Darbietungen. So zeigte auch nach der künstlerischen Seite der Festnachmittag treffliche Abrundung, und es ent- wickelte sich bald sene anregende Stimmung, wie sie für solche Vereinsfeiern größeren Stiles charakteristisch ist. Oeffenlttche SNeingürlner-Versammlung. Der Kreisverband Dresden der Garten- und Schrebervereine hatte für Sonntag vormittag zu einer öffentlichen Versammlung der Klein- und Schrebcr- gärtner nach dem Volkswohlsaale jTrtanon) etngeladen, die von weit über tausend Interessenten besucht wurde. Der erste Vorsitzende des Kreisverbandes. A. Engel, erüffnete sic mit Worten der Begrüßung und mit einer kurzen Darlegung der Bedeutung und der Ziele des Kleingartengedankens. AlS Ehrengäste konnte er u. a. Gehetmrat v. Polenz (für da» Wohlfahrt», und Arbettsministertnm). Lanbgerichtsdtrektor Dr. Müller. Rechtsanwalt Dr. Wittmaak, Stabtbaudlrektor Arlt, Stadtamtmann Schüttauf und die Vertreter der Presse begrüben. DaS Wort erhielt sodann der erste Vorsitzende de» RetchSverbanbes der Klelngartenvereine Deutschlands, Rektor Förster. Frankfurt a. M.. zu seinem sehr ausführlichen Bor- trage über: „DaS Grundproblem der Sleingartenfrage: der Danerdestand der Kleingartcnanlagen." Ohne eine Gewähr für die bauernde Erhaltung de- ge pflegten Gartenlandes — so führte der Redner au» — wirb der Kleingärtner keine volle Freude an seiner Scholle haben, wird er nicht die rechte Lust zum Anpflanzen von Baum und Strauch und zur schönhettltchen Entfaltung seiner Anlage auf- brlngen können; denn nur zu bald wird ihm vielleicht der Pachtvertrag gekündigt, und der ganze Aufwand von Mühe und Gelb ist dann umsonst gewesen. ES müssen daher in künf. tigen GtadtbebauungSplänen gewisse Flächen für Dauer- anlagen von Kleingärten vorgesehen werden. Rektor Förster begründete diese Notwendigkeit eingehend mit der hohen Be deutung. die der Kleingartenbau in wirtschaftlicher, kulturel ler, sozialer, gesundheitlicher und familiärer Beziehung für die BolkSwohlfahrt habe. Vor dem Svort — dem die Kleingärtner im übrigen al» warm« Freunde. ketne-wegS al» Feinde gegenüberstänben — habe der Kleingartenbau außer den Wirt- schaftlichen Vorteilen für den Arbeiter, den Angestellten, den Beamten, den Sozial- und Kleinrentner usw., namentlich bas eine voraus, baß er nicht bloß der sporttreibenden Einzel. Person, sondern der ganzen Familie vom vorschulpfltchttgen Alter bis tn die vorgerückten Lebensjahre hinein gesundheit liche Förderung biete. Man brauche vielleicht weniger Kran kenhäuser zu bauen, wenn Staat und Stadt den Kletngarten- gedanken mit derselben Liebe förderten wie den Sportbetrieb. Die übrigen Grundgedanken der Ausführungen Rektor Für- fterS ergaben sich aus der untenstehenden Entschließung, vanganhaltender Beifall folgten dem begeisterung-warmen, sormfchönek Bortrag. Nachdem beschlossen worden war. die der Festlichkeiten nahmen die Ehrungen ein; zahlreiche Wirkung deö Dortrag» nicht durch ein« lange Aussprache ab zuschivächen, hörte man mit Genugtuung aus dem Munde einiger behördlicher Vertreter, daß auch sie grundsätzlich sich den Ausführungen -eS Redners anschlössen. Gehetmrat v. Polen» führte im Namen seine» Mini sterium» au», daß die Ziele der Kleingärtner, Daueranlagen zu erlangen, am besten auf dem Wege neuer Landes» und örtlicher Baugesetze erreicht werden könnten. Der Ent wurf eines sächsischen Baugeiches liege bereits seit länger als einem Jahre fertig vor und harre nur der Erledigung durch den Landtag. Zur Unterstützung deS Kleingartenbaues sei auch in diesem Jahre eine ansehnliche Summe tm Staats haushaltplan vorgesehen. Stadtbaudirektor Arlt teilte mit, -aß auf Anregung de» Oberbürgermeisters Dr. Blüher die Stadtbauämter angeivie» sen worden seien, geeignete Plätze des Stadtgebietes vor zuschlagen für die dauernde Anlage von Kleingärten: 300 Hck. tar Fläche seien für Dauerkolonien in Aussicht genommen. Die weitere Bearbeitung der Angelegenheit sei dem städtischen Grundstücksamte zugewtesen worden. Freilich mußte der Dresdner Stadtbau-irektor auch auf bte privatrechtlichen und finanziellen Schwierigkeiten Hinweisen, die der Durchführung solcher Pläne zurzeit noch entgegenstehen. AlS Vertreter der staatlichen Lanbesstelle für Klein, gartenbau trat Herr Schilling warm und beredt für eine weitgehende Förderung des Klein- und Schrebergarten. gedankenS ein, und der Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen, Dtetze. Leipzig, forderte die versammelten Mit. glteder der Kleingartenvereine eindringlich zu recht ersprieß licher Mitarbeit an der Erreichung der von der Organisation aufgestellten Ziele, insonderheit der Schaffung von Dauer», kolonten, auf. Eine sich anschließende Abstimmung ergab die eiusttm- mige Annahme folgender Entschließung: „Im Hinblick awf ble bedeutsamen sozialen, vokksgefundhelt. ltchen und kulturellen Ausgaben, die dem deutschen Kleingartenbai gestellt sind. Ist die Förderung deS Klelngartenwesen» eine wichtige Aufgabe für Staat und Gemeinde. Bon der Ueberzeugung durch drungen. daß nur dann di« Wert« de» Kleinaartenbaues In Er scheinung treten, wenn der Kleingärtner sich bauernd seiner Scholle erfreut, fordert bte tm Saale de« BolkSwohl« zu Dresden am 4. Sept. »ersammelt« Klelnaärtnerschaft Dresden» u. Umg. die unser- zllgllche Inangriffnahme der Schaffung von Dauerkolonle«. Sl« fordert daher: 1. Sicherstellung der derzeitigen Kletngartenanlage» al» Daueranlaarn. L. Anerkennung der Kleingartenanlagen Inner, halb de» in Vorbereitung befindlichen sächsischen vangeseyr» al« öffentlich-rechtlich« Erholungsstätten. ». Die Bereit- ftellung finanzieller Mittel zum weiteren Ausbau der Schreker- tugendpfleg« und Gleichstellung mit den Bestrebungen de« allgemeinen Jugendpflege und Sportbewegung." — Bierhnndert Jahre „Sin fest« Burg isl unser Gott". In diesem Jahre sind es, wie man wohl mit einigem Rechte behaupten kann. 400 Jahre her. daß Luther sich sein ge- wattigstes Lied „Ein feste Burg ist unser Gott" in Wittenberg von der Seele gesungen hat. Das Jahr 1627 war ein harte- Jahr für ihn. Er war sehr krank und litt an schweren seelischen Anfechtungen. Anfang Juli rechnete er selbst damit, -aß ihm sein letzte» Stündleln schlagen möchte. Dazu wütete tn dem Jahr« auch noch die Pest tm Land« und tn der Stadt. Einen gewissen Anhalt dafür, wann daS tapfere Glaubenslteb tn dem Jahre unter dem Drucke vielfacher Qual und Quälerei entstanden sein könnte, gibt etn Brief, den Luther am 1. November 1927 an Amsdorf geschrieben hat- In dem Vries« heißt eS: „Also sind draußen Kämpfe, in wendig Schrecken . . . ChristnS sucht un» heim. Ein Trost ist. den wir der Wut Satans entgegenstcllen, nämlich, daß wir Gotte» Wort haben, das die Seelen rettet, wenn jener auch bte Leiber verschlingt. Empfiehl uns den Brüdern und dir selber, für un» zu beten, baß wir tapfer unter der Hand de» Herrn au»halten und Satan» Macht und List überwinden, sei'» durch Sterben ober Leben." Bestehen Sie auf NachMung Ihres MaggiflSschchens au» DHUaNN großer Vriginalflasche; denn in dieser darf nach dem-Gesetz nicht« andere» seilgehalten werden als Hauptkennzeichen: Name 61^001, geld-rote Etiketten und typische Form der Flaschen. t . ^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)