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Nr. 418 Sette 4 — ..Dresdner Nachrichten* — Dienstag. S. September 1S27 Bei de» Sammelslellen der „Dresdner Nachrichten" ginge» weiterhin für öte Hin-enburgspen-e folgende Beträge ein: I. 'NIeihiier, Pcorden, 5 Nl. ?rau Opitz, Dresden, S NI.: San.- 2cat Or, 'petzkold, Svlfteuda. 10 NI,; Zrau L. Li.. Drerden- Neuliadt. 2 '?!!,, D. A. ) Lll.i Prof, Ä. Lehmann, Dresden- Planen, I> NI.; für -ie Hochwassergeschädigten die nachstehende» Beträge: F, o, L. », Ungenau»!. Dr.-V!., b NI.: A. N. ) NI.', Verein der Ofsiiiere des ehem. 5. Kgl, Lachs. Zeldartilieris-Negls, 52 (e. B.j. Lbemnih. ?0 NI,. Pinkert, Dresden. ? NI,. Uberschutz oom Lanimerfeste der Vereine christlicher Litern der 27. und ri Baiksschuie, Dresden, 2b NI.', Pros, A. Lehmann, Dresden- Plauen, I? NI: L. Sch,. Dresden, 5 NI. Weitere 6-oenden für beide öammlungen ei beten an die )da»olgeschäftsltelle der „Dresdner Nach, ichten", Nlarien- strahe öS, Lrdg. oder auf deren Postscheckkonto IObS Dresden. Oerttiches und Sächsisches. Zu dem Attentat auf -en amerikanischen Konsulalsbeamlen. Bis ui den Pto»tagnachmittagst>liiden hatten die Erörte rungen über das Attentat aus den Sekretär Sieger deS Dreodner aiiierikanlichen Konsulats noch keine Klarheit dar über ergeben, ob es sich ui» ein politisches Attentat handelt, oder ob eine Perioneuverwechslunei vorliegt. Vom amerika nischen Konsulat wird bestätigt, daß nach der Saccv- und Ban« zelti-Bewegung zahlreiche Drohbriefe beim Konsulat ein- gingen. Frau Lieger glaubt, dag der Attentäter ihren Gatten für den Konsul gehalten habe, dem er in der Figur ähnelt. Das sächsische M i n i st e r i n m der auswär tigen Angelegenheiten hat dem hiesigen amerika nischen Konsulat das Bedauern der sächsischen StaalSregie- rung über den Vorfall ausgesprochen und beste Wünsche für die Wiederherstellung des Verlebten übermittelt. — Hohes Alter. Frau Amalte Köhler, DreSben»N., Kamenzer Straße 58, 2. wohnhast, Wiiwe des früheren Bureaubeamtcn der Amtöhauptmannschaft Pirna Hugo Köhler, feierte am gestrigen Montag ihren Sl. Geburtstag. — Vorbildlicher Opfersinn. Für die Unwetter- gc schädigten wurden von den Dresdner Straßen- bahnern, die dem Sächsischen Gemeindcbeamtenbund angeboren. 3175 Mark gesammelt. Bei den geivtß nicht hohen Einnahmen der Angehörigen dieser Fachgruppe verdient daS schöne Ergebnis der Sammlung gewiß eine Anerkennung auch in der Ocffenllichkeit. — Rückkehr Dresdner Kinder. Folgende Transporte kommen aus dem Hauplbahnhos an: aus B e r l i n g e n lSchweizi am 7. September, vormittags 6 Uhr 56 Min., aus Zinnowitz am !>. September, nachmittags 7 Uhr 56 Min. Die Eltern oder Angehörigen werden ersucht, sich rechtzeitig zur Abholung einzusinden. Das Ende der Hundespcrre. Am morgigen Mittwoch wird die Hundesperre aufgehoben. ErsabrnngSgemäß werde» besonders in den ersten Tagen nach der Sperre viele Tiere überfahren. Es ist deshalb Pflicht jedes Hundebcsitzers, nicht nur in der ersten Zeit nach der Sperre, sondern dauernd auf sein Tier zu achten, damit dieses nicht schweren Schaden nimmt. Auch sollte man tn belebten Straßen die Tiere stets führen, zumal die Hunde die Gefahr nicht so zu überschauen vermögen wie der Mensch. Sie sehen nicht gut und sind meist unselbständig und ängstlich, auch interessiert sie im Moment irgendeine Spur mehr als jeglicher Verkehr. — Tod eines Leipzigers im Badcauscnthalt. Zwei in IuliuSruh auf Rügen weilende Badegäste hatten mit einem Faltboot eine Fahrt in See gemacht. Das Boot kentert« nicht weit vom Strande. Einer der Insassen konnte sich retten, der zweite, der Kaufmann Gerhard Rex aus Leip zig, fand den Tod in der See. — Kleist-Gedenkfeier. Am 18. Oktober fährt sich zum 16» Male der Geburtstag eines der größten und zugleich unglücklichsten deut'chen Dichter, Heinrich von Kleists. Das VolkSbildungSministerium hat ungeordnet, daß an allen säch- sUchen Schulen dieses Tages in würdiger Weise gedacht wird. Tie Ausgestaltung der Gedächtnisfeier wird den einzelnen Schulen überlassen. Teilweise! Ausfall des Unterrichts ist gestattet. Die Iahresschauwoche. Der Montag. Drohend standen am Himmel Gewitterwolken. L» vlieb dabet. DaS Wetter war trotzdem allen Veranstaltungen hold. Eine schaulustige Menge hatte sich z» den Reiterspielc« am Nachmittage etngefunden. Um ihr Gelingen hatte sich besonders der jetzige Leiter der spanischen Reitschule, Herr G r o h m a n n . verdient gemacht, AuS allen Vorführungen war daS Bestreben erkennbar, die Traditionen dieser Schule zu wahren und weiter zu pflegen. Dies trat bereits tn der Eingangsnuniincr, einem Dvgcartfahren, in Erscheinung. Vier Gefährte erschienen in der Bahn, gelenkt von zwei Herren und zwei Damen. Hierauf folgte eine Reitstunde sür Jugendliche, in der die Reiter und Reiterinnen zeigten, daß sie sicher im Sattel saßen, Einfluß aus daS Pferd hatten und auch bei Freiübungen am stehenden Pserd gewandt waren. Von besonderem Interesse war die Fahrickule von vier Paaren, die. abgesehen vvn geringen Unstimmigkeiten, doch beachtliches Können voranSietzie. Einen blendenden Eindruck machte daS Tögelsche Juckcrgcipann, das Herr Psass im Ring vorsührte. Ihm znr Seite stand die Hohe Schule des jungen Hengstes von Hosrat Peters, den Stallmeister Dunker ritt. Das Tier war in vorzüglicher Form und führte alle Pas mit erstaunlicher Sicherheit auS. Eine Rcitstunde für Erwachsene, sowie eine sicher gerittene Ouadrtlle. bildeten den Abschluß der Vorführungen, die dem Reitsport manch neuen Freund gewonnen haben werden. Musikalische Genüsse bot am Montag zuerst das Konzert vom Sprechenden Turm. ES brachte Werke des beliebten einheimischen Meisters Heinrich P l a tz b e ck e r. Zunächst hörte man daS reizende Lied „Mädcheiiträume" und die „Blümlein tzlriette" aus der Operette .Der WahrheitSniund" und daS Lied »Für ewig", später die humoristische» Nummern „Verstohlen", „Der Schlaumeier" und „Vor dem Diner", allesamt gesungen vvn Margarethe H e y n e - F r a n k e. Der erste Gedanke war: was ist das doch für eine Prachtstimme, wie trägt sie, wie glockenrein kommt auch der höchste Ton, wie deutlich jedes Wort. Der zweite: was weiß doch der Platzbccker für sangbare Sachen zu schreiben, Lieder, wirklich zum Singen, nicht bloß zum Deklamieren. Den gleiche» Eindruck btnterließen die Männerchöre. „Tranmland" und „Nachtlted" blies daS Bläser- quartett der Kapelle der Fahrabteilung. Vereine mit einem guten Solobariton finden hier dankbare Aufgaben. Die lustigen Stücke „Flitterwochen", „Der mutige Hase" »nd „Margret" waren dem Dresdner Männerauartett unter Kurt Hallbauer anvertraut. Während bet den Sololtedern der Lautsprecher kaum einen Wunsch offen ließ, wenn man etwas seitlich stand, und auch die Klavierbegleitung des Komponisten kaum irgendwie entstellt wurde, klang der Blüserton wenig vorteilhaft. Auch die Männerchöre litten unter Unklarheiten in der Harmonie und dem Klirren der Membrane im Forte. Alle tiefen Lagen büßten an Klang- volumen eher ein. Ganz dementsprechend war daS Verhalten der zahlreichen Zuhörer. Sie verliefen sich gegen das Ende bin. Jedenfalls war es aber dankenswert und lehrreich, daß auch dieser Versuch gemacht worben war. Ungestörte Befrie digung gewährte bas Konzert vor dem Hanptrestanrant. daS nun folgte. Den orchestralen Teil führte die Kapelle der 4. Fahrabteilung unter Obermusikmeister Göhler aus. Wie, braucht bet dem guten Rufe, dessen sie sich erfreut, kaum gesagt zu werden. Mit den Ouvertüren zu „Norma" von Eelltnt und den „Krondiamanten" von Ander, sowie drei Nummern auS Suppös Operette „Das Pensionat" bot die Kapelle nicht nur seltenere, für ihre Besetzung ivohlgeeigncte Kompositionen, sic erfreute darin auch, wie überhaupt, durch die peinliche Sorgfalt des ZusammensptclS, die noble Klang- gebung und den schwungvollen Bortrag. Vokale Musik steuerte bet die „Dresdner O. u a r t c t t v e r e t n t g u n g" unter A l f r e d K r a h l. In ihr bat sich eine Sängcrauslese ans verschiedenen Vereinen mit der ausgesprochenen Absicht zu- sammengefunden, Altes, vor allem aber Neues und Neuestes, in vollendeter Ausführung auf seinen wahren Wert zu prüfen. Solchergestalt hat sie ln diesem Sommer Dresden auf der Nürnberger Längerwoche vertreten. In gleicher Verfassung zeigte sie sich gestern abend. Man brauchte nur die schmierigen Modulationen im „Morgenltcd" von Ntstz, tn „Träumen und Wachen" von Bruckner zu hören, um zu willen, was hier die Uhr geschlagen hgt. Vor allem aber das mühelose, volle Ans. quellen und AuSströmen des KlangcS, das Spinnen und Weben der Stimmen tm Netz der Töne, dieses Lebendtgwerden des ganzen Klangbildes war ein Hochgenuß. Ne» für Dres- den war wohl „Deutsches Lied" von G. Brandes, ein Elwr vornehmster Fassung, reicher Erstndung und starker inner- ltcher Wirkung, Eine alte Neuheit war Draesekes „Einkehr", ungrsuchter und schlichter, darum eingängiger als manches derartige, das der Meister ersonnen. Außer den genannten Tonsetzern waren vertreten Becker, Vrcu, Zöllner, Pembanr. Wagner, Teile. Starker Beifall der bei dem kühlen Abend nicht allzu stattlichen Zuschauernieuge daiikte sür alle Gaben. Im Vergnügungspark gab eS gleichzeitig ein Konzert der Konzertina» und Vandoniumkapelle unter E ni i l R o ck st r v h. Daö zumeist aus Musikltebhabern zusammengesetzte Orchester besteht aus Geigen. Kontrabässen, Blechbläsern, Flöte und Schlagzeug, während Konzertina und Bandonium, vollkommene Abarten der alten Ziehharmonika, die fehlenden Streicher und Holzbläser ersetzen. DaS gibt eine sehr hübsche Klangwirkung, vor allem, wenn so exakt musiziert wird, wie hier, und die Ouvertüre zum „Kalif von Bagdad" vvn Boieldteu, daS Menuett aus Mozarts ES-Dur-Stnfv»ic, der Lchmnckwalzer aus „Margarete" von Gvunod und ein Marsch machten nicht nur dem Laienpubltkum Freude. Mit Rücksicht aus die Rciterspiele war das Alpenfest in Obcrbanern ans die Abendstunde» verlegt worden. Ta herrschte denn in der weiten Halle gar urgemütlicher Betrieb. Schneidig spielte die Kapelle ihre munteren Weisen. Bayrische Volkstänze und Liedervvrträge nnterbrachen wirksam die Mnsikfolge. Weiß-blau, Bayerns Farben, grüßten allent halben von den Wänden der Decke. An alle» Tischen stiegen Kinderballons in die Lust, so daß das Ganze einen rech, humorvollen Eindruck erweckte. Selbst die Teddybären fehlten nicht. Auch sie hielten vielfach solch bunte Kugeln in de» Pfötchen. Daß außerdem den Weißwürsteln, Radis und Bretzeln lebhaft zugesprochcn wurde, daß alles sich prächtig unterhielt, verstand sich an diesem Abend von selbst. * Keule k Tag öer Iahresschau Heute nachmittag um -t Uhr beginnt iin Vergnügung«, park daö große Kinderfest, auf dein die schönsten Papier- kostüme der Kinder mit Preisen bedacht werden. Tanz im Freien, Antomobilrenncn und viele andere Spiele sollen unsere Kleinen erfreuen. Mit einem Lamptonzug wird das Kinderfest schließen. Um 8 Uhr beginnen im Vergnügungs park wieder einzelne Sonderveranstaltungen, und zwar im Zaunkönig „Alt-Heidelberg du Feine" lEine Nacht im Win- zerkelleri, im Restaurant Zum guten Happen „Ein Abend in St. Pauli". Um 6,15 Uhr findet vom Sprechenden Tnrm herab ein Konzert mit Werken der siebenbürgischen Kvm. pontsten Paul Richter tKronstadtj und Norbert v, Hannenbcim sHcrmannstadti statt. Ausführende sind Opernsängcrin Mar. garethe Dreßler und Irma Schröder von der Linde: am Flügel: Dr. Leonhard Prinz. Auf dem Konzcrtplatz des HanptrestaurantS gastiert von 7 btö 10 Uhr in einem Elite- Konzert unter Leitung von Musikdirektor Feiereis der Dresdner Mannergesangverein unter Leitung von Musik direktor Otto Winter. Im großen Saale des Hauptrestau. rants wird ebenfalls um 8 Uhr die mit so großem Beifall aufgenommene Revue „Das bist du und die Jahresschau" wiederholt. Schluß der Jahreöschau am 2. Oktober. Aus vielfache Anfragen aus dem Publikum gibt die Jahresschau bekannt, daß die diesjährige Papicrausstellung am Sonntag dem 2. Oktober ihre Pforten schließen wird. Der Schlußtag soll zu Ehren des Ehrenpräsidenten der Jahres- schau, des Reichspräsidenten v. Hinüenburg, mit einer großen H t n d e n b u r g - F e i e r anläßlich des 80. Geburtstages des Reichspräsidenten enden. — Lutheroortrag im Kcmkinbcsaalc der Kreuzkirchengkmetnde. Aus den Vortrag von Pfarre« Sartorius aus DankclniaiinS- bausen Ober Luthers Nachkommenschaft und Verwandtschaft morgen, Mittwoch, abends 8 Uhr wird nochmals hingeiviesen. Entgleisung durch Bahnsrevel. Die Pressestelle der Neichsbahndircktion Dresden teilt mit: Am Montag früh 7 Uhr entgleiste von dem von Chem nitz—Altcndors nach Wüstcnbrand fahrenden Gütcrzug 08100 die Lokomotive mit der ersten Vordcraxe. Verbrecherische Hände hatten kurz vor der Ladestelle Niedcr- rabensteiu innerhalb der Uebcrsührungsbrücke der Staats straße Siegmar—Limbach einen Holzbalken im Gleise befestigt. Sachschaden ist nicht entstanden; die entgleiste Lokomotive war bereits um 8 Uhr von dem von Chemnitz herangezogenen HilfSzug wieder cingegleist. Für die Ermittlung der Täter hat die Neichsbahndircktion Dresden bis zu 700 Reichsmark anSgesetzt. Die von der Kriminalpolizei in Verbindung mit der LandcSgendarmerie angestellte» Ermittlungen haben vor läufig ergeben, daß cs sich vermutlich um einen Unfug, allcr» dingS gröbster Art. wahrscheinlich begangen durch angetrun kene Burschen, handelt. IiHlsi-Isksn (belmeirj Norgkntinon »Nkt 8vt>itkaiiet In Netrlal, bi» 10. Olltnkei-.: !>!> tftxte. k>»„IIMgt« ttoiclprclse ad 1. September. Prospekte gurrt, Ms »eise- ung Verkeluü-kltlrv». H Mittelalter als Hintergrund einer klar entwickelten seelischen Traaödie bot. Hier ergaben sich auch ganz prächtige soltstische Wirkungen mit der wundervoll verinnerlichten Elisabeth der Scinemeyer, dem leidenschaftsdurchglühtcn Tannhänser Tau chers und der tn üppigster Stimmpracht schwelgenden Rcprä- senlativnsgestalt, die Andrcsens Landgraf stellt, im Mittel punkt. Wie desgleichen hier die aus scharfe Tempogegensätze gestellte, Orchester und GeiangScnsemble sauber auSscilcndc musikalische Leitung Büschs ihre stärksten Momente gewann. Anderes blieb problematischer. Der Gesamtcindruck war in dessen doch jedenfalls würdig. Ei» dichtgesülltcs, vornehme? HauS folgte der Ausführung in fühlbarer Stimmung, wenn auch die BeisallSsrcndigkcit gedämpft blieb. Näheres morgen. L. 8. 1' Dresdner Thcaterspiclplan für heute: OpernhauS: „Zar lind Zimmerinann" s7>. Schauspielhaus: „Die Jungfern vom BischvfSbcrg" s)48>. Albert-Theater: „Maria Stuart" s!,8i. Residenz-Theater: „Ich Hab' mein Herz in Heidelberg verloren" l^3>. Die Komödie: „Weiße Fracht" Gh8>, ! Deutscher Lvrachvcrein, Zweigverein Dresden. Tie VcrcinS- abcnde siiidcn jeden dritten Donnerstag in den Monaten September bis Märc in Sladi Weimar. Waiienliansitratze L. statt. ES sind soigendc Vonräge vorgesehen: ld. Scpiembcr: Liubicndirektor Pros, Dr. W i I Ii c l m B e cd c r: Nund um den Tippoldisivaidaei Platz. 20. Ü7klober: vans E r a n k e : Vom Nichtigiprechen und Nichiig- singen: Eiinnlirnng in die Siiminbildungslehre. 17. November: Siiidicnrat Proj. Tr. Edwin MUller: Ldoise« und Albrechi Schifters Di-Iii: »g .Der nSittiibe Dulder". >5. Dezember: Rkicbs- bahninsvcklor I n lt i: Plaftdeulichcr Abend. 18. Januar: Pros. Tr. Warnte: Ein valcrlandilcher Tichlcr aus der Werdezeit de» Teuiichen isiciMs ftlniannel itzeibeli. I». Februar: Geheimer Siudienral Pro,. Dr. S > ii r e n b u r g : Auswahl von Schnader- htipfcl». >7. Marz: Oberlehrer OSkar Merker: Sprachwftien- schnft und Namcniorichiing. s 70jährigeS Doktorjubiläum. Der Kreisarzt a D. Geh Medizinalrat Dr. Koppen feiert jetzt sein 7ftiähriges Doktorinbiläum. Der Olft'isirige Arzt ist der Nestor der Aerzlei'chast der Provinz Sachsen und lebt t» Heiligcnstadt seit 1000 im Ruhestand Zur Feier erwartet man Vertreter der Universität Marburg, des KnltitSministertums und mehrere Abordnungen von Aerztevcreincn. ß* Ein Denkmal fiir den Eiseldichter Peter Zirbes Für den rseimatdicht- r Peter Zirbes der im Jahre 1825 in Niedcr- keil iw K wie Wiktlich geboren wurde »nd lOOl gestorben ist, will der Eifelverein zusammen mit der Krctsverwciltung Wittlich ein Denkmal errichte» Zirbes war ein echtes rheinisches Original »nd bewies seinen urwüchsigen Humor dadurch, daß er als Hausierer mt» Töpsernmren durch die Lande zog und „nebenbei" sich als Dichter einen Namen machte. f Ausbreitung deS Betriebes der Wiener TtaatSoper. Die Direktion der Wiener Staatsoper geht daran, eine Aus breitung des Betriebes durchzusühren. die cs ermöglichen wird, die vorhandenen Opernkräste besser als bisher ans- zunlltzen. Ab Mitte September wird der Nedoütensaal der ehemaligen kaiserlichen Hofburg in Wien dauernd der Wiener Staatsvper angeglicdcrt und zu ständigen Opernaufsührnngen verwendet werden. Als erstes Stück wird eine Mozart-Oper gespielt werden. f Zurück zu Ibsen? Die großen amerikanischen Blätter bringen unter diesem Stichwort die Voranzeige sür die Auf führung des neuesten O ' N e t l l, das den Titel führt „Selk- sames Zwischenspiel". Das Stück behandelt ein Fa- inilicndrama, die unverstandene Frau, den eifersüchtigen und zugleich rücksichtslose» Gatte» und den Dritten tin Bunde, der zur Schürzung und Lösung der jeweiligen Konflikte ver wandt wird. Daö Stück ist tin Dialog nach Ansicht der ameri kanischen Kritiker der Tradition Ibsens angepaßt. t Verband deutscher ttnnstvcrcinc. Der Verband deutscher Kunstvercinc kommt am 80. September und 1. Oktober in Stuttgart zu einer Tagung zusammen, tn der wichtige, organt- satorische und kunstpolitische Fragen erörtert werden sollen. s* Neue beutsche Kunstgläser. Der Münchener Kunst gewerbler Professor Jean Beck hatte auf der Leipziger Messe mit seinen neuen Schöpfungen auf dem Gebiet des Kunst- glascö große Erfolge zu verzeichnen. Er hat neue Farben sür seine Erzeugnisse entwickelt, so ein zartes Scegrün und ein ttutensarbenes Stahlblau, sowie neue Formen, besonders für flache Schalen, die hauptsächlich vom Ausland als beutsche Spitzenleistung beachtet worden sind. Sine Bibliographie der altvricntalischen Museen. Der Berliner UniversitätSprosessor Dr. Eckhard Unger berettet eine Bibliographie der orientalischen Sammlungen und Denk mäler vor, die eine gute Uebersicht über die ansgewendete wissenschaftliche Arbeit und über die reichen Bestände der Sammlungen geben soll, gleichzeitig aber die Möglichkeit bietet, die zahllosen noch unveröffentlichten Denkmäler der zukünftigen Forschung rascher zugänglich zu machen. In Be tracht kommen in der Hauptsache die europäischen Samm lungen ln London. Berlin. Paris und Konstantinopel sowie die amerikanischen der Städte Philadelphia. Neuyork und New Haven und in Asten die Sammlung in Bombay. s* Die Marienkirche in Elbing in Gefahr. Die Marien kirche in Elbing, die »m daS Jahr 1250 erbaut worden ist. ge- hört zu den älteste» sakrale» Baudenkmälern tm Osten Deutsch. lanbs. Leider hat die Witterung, durch schadhafte Stellen im Dach unterstützt, ihr Zcrstörungswerk in der letzten Zeit in er höhter Weise fvrtsctzcn können, so daß eine ernste Gefahr sür die Marienkirche besteht. Dem Preußischen Landtag ist ein An trag auf Bereitstellung von Mitteln oder langfristigen Krediten zur Vornahme der notwendigen Restanriernngsarbclten unier- breitet worden. Daß schnelle Hilfe nottnt, ist daraus zu ersehen, daß sich »ach den letzten Feststellungen die Kirche, die auf einem Banmrost errichtet ist. nach einer Seite gesenkt hat. ß Die Soussliermaschine. Nicht etwa auS Nordamerika, sondern aus Algier wird gemeldet, daß dort jemand ein« Soufflierinaschine erfunden hat, die geeignet sein soll, den lebendigen Souffleur z» ersetzen. Der Mercure Afrtcai», der die Erfindung beschreibt, teilt mit, daß sic tm Unter- schied zur jetzigen Methode auf optischem Prinzip beruht- Ein Band mit großer Schrift läuft an der Innenseite der Rampe e-itlang und zeigt den Schauspielern den Dert, den sie zu sprechen haben. Der Inspizient kann durch eine einfache Vorrichtung das Abrollen des Standes beschleunigen oder verlangsamen. Die geschickte Ausliilse. die ei» lebender Sonfsleur dem Schauspieler geben kann, wen» dieser in» Schwimmen gerate» ist oder ein falsches Stichwort bekomme» hat. Ist allerdings ans diesem Wege nicht zu erreichen. ß* Nene Ausgrabungen in Pompeji. Aus der Oberleitung der staatliche» Ausgrabungen in Italien ist V. S p i » a z z o l a ansgeschiedcn und hat in B. Maturs einen Nachfolger er halten. Wie Dr. Karl Lehinann-Hartlebcn vom Archäologischen Institut des Deutschen Reiches iin Jahrbuch des Institutes schreibt, hat das durch Spinazzola Geleistete, insbesondere die Anwendung einer neuen »nd vervoNloinnmeten AuSgra- bnngs- und RekonstruktionStechnik die Wissenschaft zu Dank verpflichtet, wenn sie auch hvsst, daß SpinazzvlaS Nachfolger mit dem System der ängstlichen Geheimhaltung neuer Funde einmal vvn Grund auf breche» wird. Die eigentliche A»S- grabnngstätigkeit blieb wesentlich auf die Abbondanza- Straße beschränkt. Unter de» dort erhaltenen Häusern bie ten sich als besonders glänzend neben dem Hanse mit dem Karnptoportikus. dessen Ilias-Malereien jetzt schon stärker verblassen, aber immer nach nnverösfcntlichl sind, in den letzten Jahren in Stand gesetzt, das große sog. „Hans des Lavmedon" mit seinem letzt ganz iviedcrhcrgestellten Garten, mit Brunnen, Vaitiiistüinpfen, Wasserwerken. Male reien, unter denen wieder JliaS-Szcnen und Herakleö-Taien begegnen, und dann das H a n S d c S P i n a r t » S C c r i a l i s, vvn kleinem Umfange, aber anSgezeichnct durch einen Raum mit drei Bühnenbildern, n. g. der Iphigenie i» Tau ris. linier den neuen Inschriften begegnet die «»kündtgnng von Glcidiatvrcnspielen im Amphitheater von Puteoli, dem