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161 heitsbäuMzn errichten. Auch die Karlisten regten sich störend. — Der König hat am 4. Aug. bekannt gemacht, daß der König der Belgier ihn um Beistand gegen die Hollander angegangen und er, der im Verein mit den 4 andern Machten die Eristenz und Neutralität Belgiens anerkannt, seinem Verlangen gewill fahrt habe, um den von den verbündeten Mach ten eingegangenen Verbindlichkeiten Achtung zu verschaffen, und daß die Nordarmee (.50000 Mann mir ro Batterien) unter Gen. Gerard schon im Vorrücken gegen Belgien begriffen sey; der Friede Europas, den der König von Holland zu stören wünsche, nur befestiget werden würde, daß aber unter diesen Um ständen das gegenwärtige Ministerium im Amte bleiben und die Antwort der Dep. Kam mer auf die Thronrede abwarten werde. Die Freude über die Kriegserklärung ist bei Vielen groß. Die Ministeriellen hoffen dadurch vielleicht noch das jetzige Ministerium zu er halten, die Liberalen aber sehen darin wenig stens einen kleinen Anfang zu einem längst ge wünschten größern Kampfe. Doch meinen selbst Opposizionsblätter, daß Frankreich, kraft des von ihm zuerst ausgesprochenen Grundsatzes der Unstatthaftigkeit gcwaffncter Einmischung, kein Recht zum Angriffe gegen Holland habe, welches die ihArt. nicht ange nommen, und daß auch die übrigen 4 Mächte, welche jene Artikel nur zur Vermittelung aus gestellt, das Uebrige aber beiden Parteien nur unter sich anszumachen überlassen hatten, mit Frankreichs Machteinschreiten nicht zu frieden seyn dürften; andere tadeln wieder die Maßregeln, weil sie doch nnr der Erhal tung einer englisch gewordenen Provinz gäl ten. Auch an Witzen fehlt es nicht. So sagt z. B. der Figaro, dass wie, nach der Fabel- lehre, einst Minerva (die Weis heirsjDtin) aus dem Gehirne Jupiters (des Himmelsgottes) hervorgegangen, jetzt Bellona (die Kriegs göttin) aus einem Hollanderkäse hervor- gekrochcn wäre. — Die in Belgien eingerück- ten Truppen sollen alles baar bezahlen. Ein Journal cheint, daß die Holländer nicht ciu- mal den Anblick der franz. Fahnen aushakten würden. — Der König hat dem Gen.Belliard in Brüssel befohlen, dem holl. Gen. Ehasse' in der Ciradelle von Antwerpen anzuzeigen, daß er alles öffentliche und Privateigenthum dieser Stadt unter seinen Schutz nehme und ihn für allen etwa angcrichtctcn Schaden verant wortlich mache. — Oie Ministerkonferenzen sind sehr häufig und die auswärtigen Gesand ten waren meist dabei anwesend. — Der Kö nig soll den 4 andern Mächten erklärt haben, daß er seine Truppen sogleich aus Belgien zurückziehen werde, sobald die Holländer die Feindseligkeiten wilder einstelltcn. Groß-Britannien. DonnaMariaist mit ihren Eltern hier angekommen und mit allen Ehrenbezeigungen als Königin empfan gen worden. — Die Bill eines Witwen gehalts von 100000 Pf. St. für die Königin ist in beiden Häusern durchgegangen. — Die Gesandten von Oesterreich, Preußen und Rußland sollen in London versichert haben, daß keine dieser Mächte zur Invasion den Holländern Ursache gegeben, um glauben zu machen, daß von ihnen Unterstützung zu er warten wäre, indem vielmehr die von Frank reich deßhalb geschehenen Schritte ihre voll kommene Zustimmung hätten. — Die Flotte unter Codrington ist von Portsmuth nach den Dünen (Ostende gegenüber) beordert, um nach Umständen zu agiren. Man glaubt, daß sie in die Schelde rinlaufen werde. Portugal. Außer Entschädigungssum men an franz. Privaten wird an Frankreich für die Kosten der Erpedizion 800000 Fr. bezahlt. — In Lissabon dauerten die Kriegsrüstungcn fort und besonders wird der Palast von O.ue- luz, wo sich Don Miguel mit seinen Schätzen tingeschlossen bat, befestiget, man glaubt, gegen eine Erpedizion von Tereeira aus. Algier. Eine neue Erpedizion des Gen. Darthezene mit .5000 Mann nach der Gegen!!» von Medeah gegen die Gebirgsbewohner k.Z Atlas hat einen baldigen Rückzug zur Folge gehabt; ja die Araber drangen sogar gegen Algier nach und suchten die Z Stunden davon cnt-