Volltext Seite (XML)
vm. Eine Reise durch die uordamerikanische Wildniß. <Nach M. Skrid.) 1. Die Preririe und der Urwald. Am Westen des Riesenstromes Missisippi breitet sicl) in einer Ausdeh nung von mehreren hundert Meile» ein Land aus, daS, ohne durch die Hand des Menschen gefurcht zu sein, noch jetzt fast dieselbe Gestalt zeigt, die ihm der Schöpfer vor Jahrtausenden gegeben hat. Dieses Land von wilder, erhabener Schönheit bietet bei aller Einförmigkeit, die den Reisenden nicht selten ermüdet, doch auch wunderbare Gegen sätze dar. Zuerst betreten wir eine weite Ebene, in der kein Berg, kein Baum, kein Strauch den Horizont unterbricht, und die, so weit das Auge reicht, mit lieblichen, in den buntesten ftarbrn prangenden Blumen bedeckt ist. Wohin wir auch sehen mögen, wir erblicken ringö um unS her nichts als Blumen, hier die goldene Sonnenblume, dort die schar- lachrothe Malve, hier ein Beet purpurfarbiger Monarden, dort die Silberblätter der Euphorbie. Bei dem geringsten Windhauch, der die Luft bewegt, schwenken Millionen Blumen ihre bunten Kronen, und neigen und erheben sich in langen Wellen, wie die Wogen eines golde nen Meeres. Die Luft ist von Wohlgerüchen erfüllt, und Tausende von Schmetterlingen flattern von einer Blüthe zur andern. Und dieser