232 Jetzt hatte das Kanoe den verhängnißvollen Engpaß erreicht. - „Vorwärts, Comanche," rief der Canadier; „von einem tüchtigen Ru derschlag hängt vielleicht das Leben von neun Männern ab!" Die unerschrockenen Indianer stießen mit fester Hand ihr Ruder in das Wasser, um das Fahrzeug schnell vorwärts zu bringen und eS dabei so weit als möglich von dem Thiere entfernt zu halten, welches aufrecht dastand und mit dem Beginn deS Angriffs zu zögern schien. Jetzt flog die Barke in einer Entfernung von kaum drei Schritten bei dem wilden Beherrscher der kleinen Insel vorüber, und noch immer schien dieser unentschlossen, ob er sich auf das Kanoe stürzen solle. Schon gab ich mich der Hoffnung hin, die gefährliche Stelle glücklich zurückgelegt zu haben, als einer von den Coinanchen, bevor wir seine Absicht merkten, seine Streitaxt weglegte und in den Leib des Bären einen Pfeil schoß, welcher tief in seine Eingeweide drang. Der Canadier konnte einen Ausruf des Zornes nicht unterdrücken; das verwundete Thier aber stürzte mit wüthendcm Gebrüll, während cs zugleich seine ungeheuren Kinnladen mit schrecklichem Getöse zu sammenschlug, wie ein Felsblock, der von einem steilen Ufer hcrabrollt, ins Wasser. Glücklicherweise waren die beiden Ruderer nicht weniger rasch gewesen als der Schütze, und zwei kräftige Ruderschläge ließen das Fahrzeug so schnell dahinfliegen, daß der Bär das Boot nicht mehr erreichte, sondern mit seinen furchtbaren Tatzen nur die Oberfläche des Stromes traf. „Hurrah!" ries ich inmitten der Wirbel von Schaum, welche mein Gesicht peitschten; „haltet Euch brav, Comanchen! Ihr habt manövrirt, wie die wackersten Matrosen. Nun schnell heran, Ihr dort mit Euren Streitäxten, wenn Ihr nicht wollt, daß dieses Gezücht uns in de» Grund bohrt!" Die fünf Indianer sprangen zwischen den beiden Ruderern hin durch nach dem Hintertheil des Fahrzeugs, und in dem Augenblick, als