233 das wüthende Thier, heulend und schäumend vor Wuth, mit keuchen dem Athem und flammenden Augen nur noch einen halben Fuß von dem Kanoe entfernt war, welches in dem durch seine furchtbaren An strengungen hervorgebrachten Strudel auf- und niedertanzte, erklangen ihre Streitäxte auf dem Schädel des Kolosses wie Hammerschläge auf dem Amboß. „Noch einmal! Noch einmal!" rief der Canadier. „Solches Ge zücht hat ein zähes Leben." „Still!" unterbrach ihn der Häuptling; „die Apachen sind da!" In diesem Augenblick erleuchtete ein Blitz die von Blut geröthete Oberfläche deö Stromes und den keuchenden Bären, und das Geheul deS wüthendcn Thieres vermischte sich mit dem Knall einer Büchse, der in unseren Ohren wie die Posaune deS jüngsten Gerichts erklang. Unmittelbar darauf ertönte vom Ufer her ein Geheul, auf welches die Comanchen trotz der doppelten Gefahr, die sie bedrohte, mit ihrem Schlachtgeschrei antworteten. Doch war noch keiner der Feinde zu sehen; dagegen schien die Wuth des Bären durch die Axtschläge, welche seinen Schädel getroffen hatten, noch vermehrt worden zu sein. „Muth, ihr Männer, Mutb!" rief der Canadier, der mit den Comanchen die beunruhigenden Fortschritte des schwimmenden Thieres beobachtete, welches jeden Augenblick eine Tatze aufhob, um das ge brechliche Fahrzeug in den Grund zu bohren. „Bei Gott, wir sind ihm wieder glücklich entkommen! Nun noch einige tüchtige Nuderschläge, damit wir in ruhiges Wasser kommen, wo wir ihn mit unseren Büch sen begrüßen können!" In der That war jetzt kein Grund mehr da, von unseren Feuer waffen keinen Gebrauch zu machen. Die Apachen wußten, daß wir da waren, und wir mußten uns unter allen Umständen den Feind ini Flusse vom Halse schaffen, um den Angriff der Feinde in der Ebene aushalten zu können.