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wurde. Der frühere Kreisausfchußatfisient kam aber da- mal» gar nicht erst aus die engere Liste. Er fiel trotz seiner vorzüglichen Empfehlungsschreiben gleich in der ersten Aueschußsitzun« unter den Tisch, worauf er im Le- »ember vorigen Wahres zum Zweiten Bürgermeister von »övlin gewühlt wurde. Hätte der gerissene Gauner die von ihm geforderten 2000 Mark an seine frühere Geliebte in ülroml»erg zurückgezahlt. dann märe er wahrscheinlich mit den Zähren auch noch Erster Bürgermeister geworden. Zn seinen Personalien gab Alexander an. keine Berwandtcn mehr zu haben, mit Ausnahme eines Onkels aus Manila. Ser in Rostock weile- Dieser Onkel hat in Rostock vor Ge richt eidesstattliche Aussagen über Alexander gemacht, es im! aber den Anschein, daß sich Alexander selbst »rach Rostock begeben und diese Aussagen gemacht hat. — Die Ueber- raschung in Köslin war. alS die Verhaftung beS VitrgermetsterS bekannt wurde, eine ungeheure. In der ganzen Stadt herrschte eine grobe Aufregung, und in allen Strabcn diskutierten die Bewohner den Kall. Thor mann trat in KüSlin äußerst sicher und selbstbewußt auf. Er äußerte oft, er habe sich aus den kleinsten Verhältnissen heraus zu seiner fetzigen Stellung emporgearbettet. Den Doktor habe er summa oum iauao gemacht. Dienötag nachmittag fand eine geheime Sitzung des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung statt, zu der auch die Presse zugezogen wurde und in der sich der Erste Bürger meister über den Kall ausführlich äußerte. Bürgermeister Dr. Busch erklärte, die Vorgänge, die mit der Berl-aftung deS Zweiten Bürgermeisters Alexander ihren Abschluß ge sunden haben, seien für die Stadt sehr bedauerlich. Ein S-liaden in wirtschaftlicher, sinanz- oder vermaltungS- technischer Hinsicht erwachse der Stadt KöSlin jedoch nicht ES sei bis fetzt alles in Ordnung befunden worden. Die Angelegenheit habe sich solgendermaßen entwickelt: Lchon seit Wochen schwebe ein Privatprozeß zwischen einem Fräulein aus Weibcnfcls und dem Bürgermeister Alexander über die Rückerstattung von Beträgen, die von der Kläge- rin an den Beschuldigten in der Voraussetzung geleistet morden seien, daß er sie heirate. Die Akten dieses Pro zesses seien durch die Hände des Ersten Bürgermeisters gegangen. Im Verlause des Prozesses habe Alexander einen Brief an seine Prozeßgegnerin gerichtet, in dem er sic allerhand unsittlicher Dinge bezichtigte und mit deren Anzeige drohte, wenn die Klägerin nicht von ihrer Forde rung abstände. In diesem Briese erblickte die Empfängerin und deren Vater eine grobe Beleidigung und einen Er- prcssungsversuch. weshalb sie die Hilfe deS Staatsanwalts anrief. Mittlerweile sei die Privatklagc zurückgezogen worden. ** SV. Medizinalbeamten-Tag. Unter zahlreicher Be teiligung seiner Mitglieder aus allen Teilen der Monarchie irat in Berlin der Preußische Mcdizinalbeamten- Verein zu seiner 30. Hauptversammlung zusammen. Kreis arzt Dr. Ascher sHamm i. W.j nahm üaö Wort, der das Thema behandelte: „Die Rauch- und Geräusch- Plage". Auf Grund statistischer Untersuchungen hat der Vortragende seit mehreren Jahren die Behauptung ver suchten, -atz neben anderen Ursachen der Rauch eine solche sür das Zustandekommen der tödlichen Lungenentzündun gen, wie überhaupt der akuten Erkrankungen der Atem- wcgc ist. Der Referent hat diese Tatsache an der Hand stati stischen Materials, das er in den Krankenhäusern von Gelscnktrchen und Hamm gewonnen, nachgewiesen. Zu den anderen Schädlichkeiten des RavcheS gehören der Verlust an Sonnenschein, die Zunahme der Ncbcltagc, die Zer störungen an Bauten, z. B. dem Kölner Dom, und die Schädigungen der Pflanzen. Als Mittel zur Abwehr der durch den Rauch bedrohten Gesunbheitsgesahr steht uns die Uonzessionierung gewisser gewerblicher Anlagen, namentlich Dampfkesselanlagen, zur Verfügung, sowie in anderen Fallen das polizeiliche Einschreiten. Außerdem kann auf dem Wege des Zivilprozesses gegen die konzessionierten An lagen auf Schadenersatz, bei den anderen eventuell aus Schließung des Betriebes ohne Entschädigung geklagt wer den. Um diesem Kampfe aller gegen alle ein Ende zu machen und Loch einen Fortschritt anzubahnen, empfiehlt der Referent ein Verfahren, daS sich in der Abwässerfrage bewährt hat, nämlich die Bildung einer Kommission aus ver schiedenen Ministerien, der in allen größeren Fragen, die den Rauch betreisen, die Prüfung und Entscheidung über lassen werden soll, und ihr zur Seite eine Anstalt, die durch das Zusammenarbeiten mit dem neuen Kaiscr-Wilhelm- Institut für Kohlenforschung in Mülheim-Ruhr mit tech nischen Anstalten, sowie mit den hygienischen und chemischen Untersuchungsämtcrn eine praktische und wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft anbahnen. — Bezüglich der Geräusch- vlagc konstatierte der Referent, daß auf diesem Gebiete erst sehr wenig wissenschaftliche Arbeiten vorliegen. Man müsse jetzt einen großen Verbrauch von Neroenkraft auch durch solche Geräusche annehmen, die nicht zum Bewußtsein des Menschen gelangen. Hiergegen hat insofern schon das Ober- »crwaltungsgcricht Front gemacht, als cs den Großstädtern ein größeres Schutzbedürfnis zuerkannt hat. AuS den weite ren Arbeiten von Nerven- und Ohrenärzten ist eine er folgreiche Aufklärung zu erwarten. Der praktischen Be kämpfung der Geräuschplage stehen dieselben gesetzlichen Be stimmungen zur Seite wie bei der Rauchplage. — An zweiter Stelle sprach Professor Dr. Ziemke tKtelf über die kriminelle Leichenzerstückelung mit besonderer Berücksichti gung deS Identitätsnachweises. Den letzten Bortrgg hielt Medizinalrat Dr. Kluge über die Frage: „Beamteter Arzt und praktischer Arzt". Er hielt es aus vielerlei Gründen sür empfehlenswert, wenn der beamtete Arzt auS dem Wettbewerb in der Privatpraxis, namentlich in der Kassenpraxis, ausscheibet und sich in der Hauptsache ganz der gesundheitlichen Fürsorge seines Kreises widmet. Der beamtete Arzt ist fetzt durch seine amtlichen Obliegen heiten und durch seine nebenamtliche Tätigkeit voll be schäftigt. Es ergibt sich daraus als logische Folgerung, daß er auch voll besoldet sein müßte. Damit ist auch den prak tischen Acrzten gedient: denn wenn mit der Bollbcsoldung der beamtete Arzt auch Anspruch aus volles Ruhegehalt er hält, so wird er den Staatsbeamten anderer Berufe gleich gestellt und muß sich wie diese gewisse Beschränkungen im freien Wettbewerb gefallen lassen. Redner befürwortet also die Vollbesoldung aller Kreisärzte. ** Die nächste Tagung sür Denkmalpflege findet am 17. und 18. September dieses Jahres in Augsburg statt. ** Beamtenansschuß bei der Landwirtschaftskammer. Der erste Ausschuß für Bcamtenwesen bei einer Landmirt- schaftSkammer ist soeben in der Provinz Schlesien ge gründet worden. ** Das Stadion in Düsseldorf. Für daS große Sta dion, daS bereits im nächsten Jahre fertiggestellt sein soll, bewilligten die Stadtverordneten in Düsseldorf einen Kredit bis zu 800 000 Mark. ** Die Entführung der junge« Javanerin vor Gericht. Der zweite Berhandlungstag in dem Berliner Prozeß gegen die Familie Holzke wegen Entführung usw. begann mit der Vernehmung der Hauptzcugin Agnes Gorobiskt. Dieselbe gibt zunächst an, baß sie jetzt 14 Jahre alt sei. Ihr Vater sei Deutscher von Geburt und sei auch im Auslande Deutscher geblieben, so daß sie selbst, obwohl auf Java geboren, deutsche Reichsangehörigc sei. Sie sei fetzt in einer auswärtigen Pension und stehe mit ihrer Mutter sehr gut. In ihrem 8. Lebensjahre sei sie mit ihrem Vater nach Deutschland gekommen und habe zuerst bet ihrem Vater gewohnt, den sie sehr lieb gehabt habe, und sei später zu Holzkes gekommen. Dort habe sie sich sehr wohl gefühlt, da alle sehr gut mit ihr gewesen seien, be sonders zu den Töchtern sei sie bald In ein freundschaft liches Verhältnis getreten. Ihr Vater habe sie einmal von Holzke wcauehmen wollen, habe sie dann aber aus ihre Bitten dort gelassen. Ihr Vater habe die Holzkes ebenfalls sehr Fortsetzung stehe nächste Seite. Nie zu ersetzen ist Thürmer-Kasfee» wett er durch vollkommenste Röstung den besten Geschmack bietet. § HerLMetze kerrouLl-ULetzriektea. llk. Ml!. V. kildv. itttlonivn- ruvüelt. -Vy» 0H4 os« O Ml-, ÄmM-. MWliliM ll. lMMUU L-ütttkImv»«tr. 14, i»art. Leökknst g—1 uns 3—n Ulie der«. 4—8 Ulm. tstospekle xrealis. l»r. vtttltoUvr'i* Ku8bl!l1ung8l(ul'8k Lliömikel'- K88i8l6nl!nnen unll LlÄlielik köliiliinnön leinschl. Röntgcntunvej. Tvleplmi» S8V63. 4ol»«»n-t>>e«»i «vn-4tle« 27. Sprechstunde 12-1 Uhr. ß unck «las yes keckem ckss Le/ne' ^ Lrufclvr.zc/icrcAH?/ yewüstrlc-oke» ck<c Lckr//rcv>' ckerrelt länger als 401a/vrn EslllMt Kchkl Hllslh, Rathaus, Bauvner Straße 17. nächst der Slrcchcnbahnhalic. stelle „Kurhaus" der Linie 1t. 8 LiaiszeuLMskusr 3' 2 tt. Tägliche Verzinsung dev Einlage». Einzahlungen au> „Postscheckkonto Nr. 4475 Leipzig" zulässig. Geschästszeit 0—1 und 3—8, an Tagen vor Sonn- und Festtagen 9—2 Uhr. Vom 20. bis 25. d. M. finden die unverbindlich und gratis erteilten Probelektionen des Ablejekursus für Methode Julius Müller-Walle, statt. Die Methode I. Müller- Walle ist vom Obcrlandesgericht zu Cöin als eine eigene, neue Lchrweise anerkannt worden. Hörrohr entbehrlich. Einzige Ver treterin von Julius Müller in Dresden: ftl. Elias- stratzc 29, II. (Nachfolgerin von F-r>. E. Koilcr.s Sprechz. 10—5 Uhr. Wir berufen hiermit unsere geehrten Mitglieder zur S8. orUSNlIielivn Houplvvi 8r»minLnn^ weiche Soiwüdsvä äen 2. Mai 1314 naoNinUInx;« 4 lldi im l-oeenliavv, HIumvn«tra«8e 3, siaitsindet Tagesordnung: Lossprechen und Aufnahme von Lehrlingen: Reoisionsbericht; Jahresbericht; Ergänzungswahlcn; Beratung etwaiger Anträge. Vr«s«1vo, am 23. April 1914. vsk Vorstand: 8. IN. I-ntrv. LksmoL «i»il kenrol ist ein äussersi ruveclässiger, eleick- massixer unci wirtschaftlicher keiriebssiokk iür Automobile. In Oer vom preusrische» Xtiexsminisierium Anfang ssebiuar 1914 ver anstalteten mebriäxieen Versuchsfahrt (>Veii- beweib für kenrol-verxaser). an welcher 14 VEaxen teilLenommen haben, ist iesi- xestellt worcien, ciass Automobile bei Ver- wenclunx keeigweler Verxsser auch wäbrenä «ies Visiniers g;enau so einwancilrei mit kenrol wie mit kenrin betrieben wcrcicn können, llin weiterer keweis kierkür ist auch, ciass öer auk cier clie»jäkrij;e» Winlerpritlunxslabri im Oberharr mit »1«m «-r»t«n Bi et« a«8- kenetvNiivt« Opelvairen venLol tiilin. lAan verlange aberauscirückllch O. ö. V. öenrol, welche» Qewäkr sürsieinbeituliclOIeick- mässißkeii bietet. Qenaue Auskunft über ^n- wenäunx usw. eeben wir kereilwillwsi, aucb senkten wir auk rVunscb xlänrencie Lenonissc von äutobesiirern. dlan verlange Okkerie. I^ax Tlb, Q. m. b.vkssssn-^. 26. siauptverkmifsstell« kilr 0. 8. V. venrol klir 8nok»«n. 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