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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140423015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914042301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914042301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-23
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1914
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» »I«I n-a» er .. .ys,«pz«P»^ 4»«K»»«A» "» der Annahme vorhanden, daß Grey oder Doumergue eine Liste »st» Angelegenheiiki, sür eine» sormrüen Meinung»» ausiaulch im Sinne Hanen. Wenn eine Grundlage de» Ein verständnisses besteht. ivie brl England und Irankretch. so >oerden ,tragen, wie dir genannte», besser zwischen technischen Erperte» erledigt. In den englischen und sranzüsischen Be» .tehungen ist in der lat keine sormellere Art und Welse notwendig, ebensowenig wie cln Abgehen von dem bestehen den Einverständnis. Obwohl als Ergebnis de» Pariser Be suches eine Erweiterung der bestehende» Beziehungen nicht erwartet werden kann, so dars doch mit einer klareren Definition des bestehenden Etiiverständniffes gerechnet werden. Das neue „Parseoal"-Mititär-L«ftschifs. Berlin. tPrtv.-Del.i Das neue «Parlcval*-Mili- t ä r > L n s t s ch i > f der Heeresverwaltung soll Anfang Juni in Dienst gestellt werden. Das Luftschiff, eins der schnellsten, die bisher gebaut wurden. Hai einen Rauminhalt non lulM Kubikmeter, Es wird mit zwei Maybach Moto ren non je IW Pferdestärken ausgerüstet. Das Luftschiff, das vor einiger Zeit bei einer Probefahrt beschädigt wurde, erhalt gegenwärtig eine neue Hülle. Rach Vollendung der Arbeiten in etwa vier bis sechs SHochen wird das Lnftschiff leine Abnahmesahrten ausführen. Unsere Ausgaben in Sanier«». Berlin. iPrtv-Tcl.t In der Abteilung Bon»-Gp-eSberg der Deutschen Kolonialgescllschaft sprach der Kameruner Gouverneur Eberma icr über den Eisenbahnbau und über die Einaeborenensräge in Kamerun Er sagte, daß für den rückständigen K a m e r u n e i se n b a h » b a u in den nächsten zehn fahren wenigstens IM Millionen Mark ausgewendet werden müßte», deren 'Verzinsung das Schutzgebiet aufzu» brrngen habe Leider sei der schnelle Ausbau ücS Bahnnetze« in jüngster Zkst durch zwei Ereignisse aehcmmt worden, einmal durch die große» Koste», welche die Anglicderung der ausge dehnten Gebietsteile von Rcnkainernn verursache, und wdann durch die schwer auf der Kolonie lastende Kautschuk- krise. Bei der E i n ge b o r e n e n f r a gc wies der Gouverneur ausdrücklich daraus bin, daß für den Rück gang der Eingcboreneiibevvlkerung. der sich indes mir in einzelne» bestimmten Bezirke» bemerkbar mache, zu Unrecht in erster Linie die Arbeit der Eingeborenen auf den europäischen Pflanzungen ocrantwortlich gemacht werde Hier wirkten eine ganze Reihe von Faktoren mit, so vor allem die untergeordnete Stellung der Iran, die von den Ein geborenen allgemein als Arbeitstier und Ware angesehen würde. Auch die 'Vielweiberei sei Schuld an dem R ü ck - gange der Bevvlleruug, da alle vermögenden Häupt linge Hunderte von Iraueu besitze», während der ärmere ohne Weib bliebe Dringende Maßnahmen erfordere endlich die Vernachlässigung der Säuglingspslege. Bestecht«»goprozeß gegen drei l^eudarmcricwachtmeister. Berlin. In dem B e st cchungsprozeß gegen die drei Gcndarmericivachtmeisier. der seit Donnerstag das Kriegsgericht der Gardedioisio» beschäftigt, beantragte heute nach Schluß der Bciveisousnahmc der Vertreter der Anklage. Kricgsgerichtsrcit Mahnkops. gegen den Gen- — darmerien'achtmeisier H a h n e b e r g 2 Jahre Zuchthaus, ^ AuSiioßung aus dem Heere und -'! Jahre Elircurechtsverlust, gegen die lsendarmerieivnchtmcistcr Suckland »nd Erx- leben je l Jahr Z.uchthaus, Ausstoßiing aus dem Heere »nd je 2 Jahre Ehrenrechtsvcrlm'i. Der Verteidiger suchte »achzuweisen. daß nur ein ,Indizienbeweis vorliege, und daß man daraufhin altbewährte Beamte nicht ins Zucht haus schicke» könne Er beantragte, sic sreizusprechen, oder wenigstens aus Gesäugnis zu erkennen. Die Angeklagten versicherten, daß sic in Gvtiessurchl und Dreue erzogen seien, den Rock des Königs mit Ehren getragen und sich keines Verbrechens schuldig gemacht hätten. Die Urteils verkündung findet morgen, Dmnierslag, abend statt. Sozialdemokratie »nd Iesuitrugcsest. Karlsruhe. I» der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer, in der die Generaldebatte über den Kultus- ctoi begonnen wurde, gab Abgeordneter Dr. I r a n k iMannhcim. Soz,> die Erklärung ab, daß seine Partei ebenso energisch wie das Zentrum für die Aufhebung des Icsuiten- geseycs stimmen werde, das nicht haltbar sei. Die Regie rung möge oon dem Rechte Gebrauch machen, Klöster zuzu lassen. Kultusminister Dr. Böhm erklärte, daß die Regie rung die Trennung von Staat und Kirche in wohlverstan denem Interesse der beiden Organe vermeiden müsse. Die Zmerpreiaiion des Iesuiiengesctzes betrachte die Regierung nicht als glücklich, aber dcr Aufhebung deö Iesuitengesetzes schlechtweg könne die badische Regierung nicht zustimmen. Sic sei aber bereit, sich an den Verhandlungen im BundcS- rate in dieser Itragc zu beteilige». TtzPbuSsälle in »er Krcfklöer Gariitssri. Krefeld. Bei dem hiesigen Westfälischen Husarenregiment find ,n den letzten Tagen mehrere Iälle von Tnphuü aus getreten. deren Ansteclnngsguelle sich noch nicht mit Sicherheit hat iestüellcn lassen. Tie Kranken wurden sofort isoliert. Die notwendige Absperrung und Tcoinlekiion wurden sofort in weitestem Plaste ansgcführt. Ein bakteriologisch vorgebildcter Lanitätsossizicr ist vom Generalkommando hierher kommandiert worben, um die Quelle der Ansteckung scstzustellen. Tcntichrr AblüsungStransport für kftasten. S,el. lPriv-Dcl.j Ter A b lü s u n g t t r a n s p o r t für das de nt sch-o st asiatische Krcnzcrgeschwadcr, bestehend aus 12 Offiziere» und MH Mann der Ostscestation, ist heute morgen nach Wilhelmshaven abgefahren, ivo sich die Truppe gemeinsam mit den Wtlhelmshavcner Mannschaften aus dem Tampler „Patrizia" zur Ausreise nach Tsingtau einichifsie Das Kommando dcr Ablösuugsmanuschastcn ist ein zweijähriges. Konflikt zwischen Aerzte» und einer VahnbestSröe. Breslou lPriv.-Del» Der Rc, che 11 bacher Aerzte uer e i n erläßt folgende Bekanntmachung: Infolge deS Vor gehens der Königlichen Eisciibahndircktton Breslau gegen die Retchenbacher Aerzte sind diese vv» jetzt ab nicht mehr in dcr Lage, den Eiienbahiibcamtcii und Vahnkassenmitglieder», sowie deren Iamtlienangehörtgeii — von dringenden Notfällen ab- zesehen — ärztliche Hilfe angcdcihen zu lassen." Ta» Besinnen ves Kaisers Aranz Joseph Wien lPriv-Tel > Der Kaiser hat heute früh gearbeitet nnd mit Appetit die erste Mahlzeit zu sich genommen. Der aus der rechten Sette »och bestehende Katarrh ist objektiv günstiger und der Losung zuschreiten- Tie Temperatur betrug HZ. Ter ViilS ist normal Ter Patient ist ungemcin frisch. Es heißt, daß der Kaiser früher als sonst »ach Ischl gehen werde t»r Tlplomatenbegegiinng tn Abbazia. Wien iPriv,-Tel.» Bei der Ministerzulominenkunst in Abbazia wurde über die italienische IlniversitätSsrogc tn Oesterreich mchi gesprochen, dagegen die gegenseitige Gültigkeit der Uiiinersiiätsdiplome vereiubarl, d h , daß dt« von italienischen llniveriitäien ausgestellten Diplome i» Ocsterrcich-Nngarn genau >o Giiltigkeit hoben sollen ivie umgekehrt. Die bevorstehende Huiz.Ieier in Böhmen. Prag iPriv-Tel-i Ter Ilnterrichtsniinister hat an die Direktoren der t i ch e ch i I ch c u M i t t e l t ch u l e n einen ver traulichen Erlaß gerichtet in dem ihnen ausgetragrn wird, alle Sammlungen iür die Verbreitung non Broschüren anläßlich der bevorstehenden Huß-Ieiern zu verbieten. Zusammenstoß eines Güterzugeo mit einem Motorwagen. Innsbruck iPriv. Tel.i Bet dem Ilebergang der Süd- bahn über die elektrische Trient-Mala-Nahn stießen in folge Nichtbcachiui'a der Signale ein G Ü t c r z u g der Süd- bahn und ein rlcktritchcr Motox wagen zusammen. Dieser wurde »öllia zrrtrüinmcrt. Die Iran deS Advokaten Ostana ans Pkezzolomnardo wnrdc getötet. Steven Paliagicrc des Motorwagens erlitten leichte Verletzungen. Ter Matorsührer wurde schwer verwundet. Dem Zugsührrr des Ärbciterznges wurde» beide Iüße abgeauetscht. Vr»r«»«>« et>e« »»««zlßsche, Mir,eröffnter« U«rt« Hauptmann Aa u re. der am ia. «prtl zusammen mit einem Begleiter westlich »on Rezvnville auf einem Doppel- deck« aus deutschem Bode« gelandet und aus di« Mitteilung von Einwohnern ytm daß er sich aus deutschem Boden besände, aus sranzöfijche« weptet »urückgrslogrn war, ohne den Behörden Mitteilung zu machen^ ist disziplinarlsch mit IS Tagen Arrest bestraf» worben. »er Kamps gegen den «tkatzal t> Nnstland Petersburg tPriv.-Del j. Zum ersten Male während der drei L strrselerta ae ,var der verlaus geistiger Ge- tränke verboten Nur »euere Restaurant« dursten alkohol haltige Getränke verabfolgen. Infolge diele« Verbote« war die Zabl der Betrunkenen diesmal bedeutend aertnaer al« sonst. Immerhin wurden etwa lM Personen >n sinnloser Be trunkenheit nach den Prter«burger Polizeirevieren gebracht. Der Zwiespalt ,n der du»g«rtscheu Laztslbematratle, <asia lPriv.-Tel ». Nachdem e« ihm nicht gelungen ist, die beiden sozialdemokratischen «ssrakttonen in Bulgarien zu vereinigen, ist der deutsche sozialdemokratische Abgeordnete Karl Legten abgeretst. Der Kamps mit de« «»»ständig«, i» «ol»r«d». L»ndo,. tPriv.-Dcl.t Einer der blutigsten Kämpf« in der amerikanischen Arbeiterbewegung spielte sich, wie bereits gemeldet, am Montag in dcr Nähe von Trini dad im Staate Eolorado in der Bergarbeiter Kolonie Lub kow ab. li Stunden lang wogte der Kamps hin und her, und erst die cinbrcchcndc Dunkelheit setzt« der Schlacht et» Ende, ll Bergarbeiter, eine Iran und ein Kind wurden getütet, und aus Seiten der Miliztruooen war ein Toter z» verzeichnen, während es ans beiden Letten Hunderte von Verwundeten gab. Verstärkungen von Trinidad sind unter wegs, und die Truvoen haben den Vefchl erhalten, unter alle» Umständen, selbst wen» sie schwere Geschütze tnS Tressen führen müßten, die Arbeiter zu entwaffnen un- gefangen zu nehmen. - Nach den bisherigen Ieststellungen lind 2ll Männer, I r a u c n und Kinder am Montag in dem Kamps zwischen ausständigen Bergleuten und der StaatSmiliz bei Vudlow getötet worben. Man glaubt, daß die Zahl der Opser möglicherweise Sü beträgt. Der neue Ehes des japanische» Admtralftabe«. Tokio. Vizeadmiral L bim am uro. dcr Ehei des Stabes des Admirals Togo während des letzten Krieges, wurde zum Eh es des A d m i r a l st a b c S an Stelle von Admiral Ijuin ernannt, der tn den Kriegs- und Marine- lat bernien wurde. Köln. lPriv. - Tel s Die deutsche Werkt, und-Aus- urllung Köln ln 1 4 wird am It>. Mai mittags l2 Uhr Eröffnet werden Erlangen. iPriv.-Del.» Ans dem Luitpoldplatzr tn Er langen ist ein PrivatautomobU mit einem Krümpermagen zusammengestoben, in dem der Kommandeur der N. Infanterte- Vrigade in Bayreuth, Generalmajor v. Heyden, und sei» Ad jutant saßen. Beide wurden htnauSgcworfen. kamen aber mit leichten Verletzungen davon. Trier. Im Dorfe Licser entstand gestern abend ü Uhr ein Jener, in dessen Verlause vier Häuser nicderbrann- ten. In der Iamtlic des Landwlrtschastsmintsters Iret- bcrrn v. Schorle mer-Ltcier wurden die HochzcttS- scierlichkeiten — es fand gerade Polterabend statt — sofort unterbrochen. Der Minister eilte selbst zur Brandstelle und stellte seine Dienerschaft der ,Feuerwehr zur Hilfeleistung zur Verfügung. Rom. lPrtv.-Tel.i Heute früh >/«q llhr wurde in Verona ei» heftiges Erdbeben, begleitet von unterirdischem Donner, verspürt- Schaden wurde nicht verursacht. Tokio. Im Zentrum der Stadt sind drei Iälle von Lunge np cst und ein Iall von Ruboncnpest srst- gcstcllt worden. Iraaksnrt «. Vl. Kredit lMSi. Ltaatdbcchn OSt'/i. Lombarden 21 öi. Si,„g. Part». M Ubr noch»,., n Rente Italiener SV » Portugiesen 02,lä. Spanier 07/,',. t A kirrten luntitz., Ol.2ü. Dtirkenlosc 2ün. Lombarden llÄ. Ottomonbank 081. Schwächer. Part«, 22. April. iProduktenmarkt.« Weizen per April 27M, per Lept.-Tez. 20,W, seb. — R li b 0 l per April 7N, per Sep«. Dez. ?.'>//>, ruhig. — L p i r l t u S per April tl, per Lept.-Dez. 12, schwach. V»»d»». lVIiillermarkt.« Ausländischer Retzen fest, 8 ,j hoher. lLnglisher Wetzen teil Amertkanllcher Mais kein Angebot. Lonauec Mal» kein Angebot. Amerika». Mehl stetig. Englische« Mehl stetig. Gerste ruhig. Hafer lest. Tagung der Sruppeuausschutzmitglieder der Leha ISIS. Ter gestrige Tag war sür die im Werden bcgrtssene Ausstellung »Das deutsche Handwerk Dresden von ganz besonderer Bedeutung, traten doch an ihm die Mitglieder der Gruppenauöschüsse zum ersten Male in Dresden zusammen. Der Zweck dieser Versammlung war, die Brrtrctcr der einzelnen Hand- merksgruppcn einmal einander näher zu bringen und die Aufgaben dcr Gruppenausschlissc im einzelnen festzulegen. Erschienen waren der RcgterungSkommissar Geh. Regtc- rnngSrat Dr. Stadler, Bürgermeister Dr. May, zahlreiche Mitglieder der hiesigen Ausstellungsausschüsse, Abordnnn- gen der deutschen Handmcrtcrvcrbänbc, Innungen und anderer gewerblicher Körperschaften a»s dem ganzen Reiche. Auch die Rohstofsabrikatton und die Maschincn- indilstric waren vertreten. Insgesamt füllten etwa 70K Herren den Konzertsaal des städtischen AnSstcllungS- palastcs. In Vertretung des am Erscheinen behinderten Vor sitzende» des Arbeitsausschusses Oberbürgermeisters Tr. Beutler begrüßte der stellvertretende Vorsitzende Sladtrat Dr. Temper die Versammlung und dankte vor allein den Vertretern der Behörden, von Handel, Industrie, Technik und Wissenschaft sür ihr Erscheinen Daß von den lLKK Gruppcnaiisichußmttgliedern nm der Einladung z»r Tagung Iolge geleistet, sei ein schlagender Beweis von dcr glänzenden Ausnahme des AusstellunasgedankenS im deutschen Handwerk, lleberall rege sich da» Interesse an dieser Veranstaltung und man könne sich schon hciiic der frohen Hossnung hingebrn, daß das Jahr 11113 dem deut schen Handwerk einen volle» Erfolg bescheren werde. lLeb- haster Beifall.> Hieraus betrat Obermeister Un rasch das Podium, um die Ausgaben der Grnppeaausschüfie in längeren Aussührungei' auScinandrrzuictzen. Der deutsche Handwerkerstand wolle beweisen, daß er es wohl verstanden habe, sich der Neuzeit anzupassen. Au» diesem Gedanken sei dcr Plan einer HandwerkSauSstellung em- porgrwachscn. Die Vorarbeiten hierzu hätten sich, da ur- lprüngltch nur eine Landesausstellung geplant gewesen sei, zunächst lediglich aus sächsische Kreise erstreckt. Erst durch die Ausdehnung des AnsstellungSgcüankens sei man on die Erweiterung der Gruppenausschüsse gegangen, die sich jetzt über ganz Deutschland verteilten. Der Redner gab alsdann einige Richtlinien sür die innere Lrganjsatton der Grupp-nauSschüsse. lnSoesondere für die Wahl der Vorsitzenden. Als Kernpunkt jeder Gruppe sollen die Betriebswerk statten angesehen werden. Sie sollen dazu bienen, einmal weitesten Kreisen unmittelbar vor Augen zu sührcn, In welcher Weise HandwerkSerzeugntsse entst«K,cir, und zeigen, baß r« dem Handwerksmeister mög. lich sei. nach den persönlichen Wünschen des Bestellers zu arbeiten. Die Grundlage für die Werkstätten würden die Fabriken abgcbe» müssen, welche die Rnhstosse »nd die Maschinen an da« Handwerk lieferten. ES sei zu hoffen, daß auch im Reiche städtische und staatliche Austräge sür diese AusstellungSbetrtebe ausgegrben würden, wie die« Dresden und Sachse« bereit« z»««estchekt hätten. Da man vor allem aus der Ausftellung die Güte der Hand- werksarbett zeigen wolle, io müsse die Güte »nd der Geschmack der zur Schau gestellten Arbeiten vor dem Auge der Künstler und der Berussgenossen standhaltrn können. Um die Ausstellung auch nutzbringend für da« deutsche Handwerk zu gestalten, sei e« nötig, daß nicht nur dir Br- schtckung dersrlben. sondern vor ollem auch ihr Besuch in allen Teilen de« Reiche« propagiert würde. Hierzu zu helfen und zu fördern, müßte jeder deutsche Handwerker al« eine Ehrenpflicht betrachten. Aber auch viel Geld sei erforderlich, um da« große Werk in dem geplanten Um fange würdig durchzufübren. Wen» au« Dre«d»er Hand werkSkretfen bt«her allein WNlXlN Mk. für den Garantie sond« ausgebracht worden seien, io würde diese« gute Bei spiel hosfentlich anregend aus die Haiidwerker-Organisa tionen im Reiche wirten. Ma» möge bedenken, daß aus dem Gelingen der Ausstellung da« gesamte deutsche Hand werk einen unermeßlichen Nutzen davontragen, mit dem Mißlingen einen evenso großen Schaden erleiden würde Tenn nach dem Ergebnis dieser Ausstellung würden weiteste Kreise, nor allem die Regierungen, die Lebrno sähigkeit de« Handwerks beurteilen. Um zu einem Ge ltngcn deS Ganzen zu gelangen, müßte« insbesondere alle Londerwünsche htntangestellt werden. Nur so könne man ei» Wert schassen, das wie kein zweites geeignet sei. sich al« ein Segen für alle zu erweisen, für den ganzen Handwertsstand, wie sür die gesamic deutsche Nation. Langanhaltrnder Beifall bekundete das Einverständnis der Versammlung mit den Ausführungen des Redners. ttcbcr den Motor i« Dienste de« Handwerks sprach Prosessor Kübler non der hiesigen technischen Hoch schule. DaS Wort Handwerk, so sührtc dcr Redner ans, »er- leite vielfach zu dcr Annahme, daß in handwerklichen Werk stätten überhaupt keine Maschinen Verwendung finde» dürsen. Man müsse jedoch bei der heutigen Entwicklung der Tinge mlt allen Mitteln danach strebe», daß auch der kleinsten Werkstatt als Aiitriebomaschtne für die Verrichtung der groben Arbeit »nd die Erzeugung »o» Halbsabrikaten und Masscntcilcn, die auch das Handiveik brauche, ein Motor zur Versügung gestellt werde. Der Mensch als Antriebs maschlne sei von jeher zu teuer. Am meiste» entspreche den Bedürfnissen des Handwerks der E l c k t r v m o l>o r. der außerordentlich leicht still- und in Bewegung z» setzen s i. an einen beliebigen Ptatz in der Werkstatt, unabhängig von Rohrleitungen, gebracht werden könne, grronsch- und geruä, loS und sauber arbeite. In zweiter Linie käme eine große Reihe anderer Aniriebsmittcl in «>ragc, von denen sür de» Handwerksbetrieb hauptsächlich die Explosion»- und Verbrennungsmotoren Interesse hätte». Zwischen den verschiedenen Arten verwendbarer Motoren bestünde et» scharfer Wettbewerb, der sehr vorteilhaft sei, da jede Iabril di« im Betriebe sparsamsten Motoren herzustellcn sich be strebe. Aber wer außerhalb des eigentliche» Jache- stünde, der könne sich nur schwer ein Urteil darüber bilden, wie weit die von den einzelnen Interessenten gemachten Angaben voll ständig und einwandfrei wäre». Nur die unmittelbare Anschauung könne dem Wort zn Hilfe komme», darin liege die große Bedeutung richtig geleiteter Ausstellungen. Ans dcr „Dcha" sollen die Motoren nicht mir äußerlich nor geführt, sondern vor allem im Betriebe, gezeigt werden. Man werde dort auch Gelegenheit haben, z» sehen, wie der Iachmann die inneren Etgenlchastcn dcr Maschinen vriise und fcststcllc. Wenn es dcr Ausstellung gelänge, sür den Aufklärungsdienst über die Grundsätze sür die Veriociiduna de- Motors im Dienste des Handwerks gesunde Beitrag' zu liefern, so würde sie sich damit für die Allgemeinheit ein Verdienst erwerbe», dessen Bedeutung über da- Durchschnitt liche weit htnauSgchc» müßte. Iür Dr. Ltresemann, der einen Bortrag über .Die Industrie und die Handwerkoansstelluug" zugesagt hatte, aber am Erscheinen verhindert wurde, trat dcr Syndikus des Dcutsch-Amerikanischen Wirtschafts-Ver bandrs Tr. Stapf-Berlin ein. Er wies darauf hin, daß die Deha nicht »ur sür das Handwerk, sondern auch sür dic Industrie das grüßte Interesse habe. Schaue doch die In dustric mit ganz besonderer Ausmerksamkeit und lebhaftem Interesse aus das Handwerk. Dcr menschlichen Intelligenz, dic sich gerade im Handwerk verkörpere, gebühre der Vor zilg vor der Maschine. Im Mittelpunkt des Hand werks stehe der Handwerker selbst. Von seiner. Persönlichkeit gehe alles aus, er beweise, waü er zu leisten imstande sei. In seinem persönlichen Geschmack ossenbnrc sich ein gute« Stück Künstlertums. Die Werte, die im HandwerkScrzeugnts zutage träte», könne niemals einc Maschine heroorbringcn. Bor allem solle das Handwers den Grundsatz fcsihalten, „Werke der Hand" zn schassen. Darin liege auch der große Vorsprung, den das Handwerk vor der Industrie habe. ES sei mehr als die Industrie dazu berufen, den Geschmack des Publikums günstig zu beci» slussen. Dieter Grundgedanke siebe jedoch durchaus nicht im Gegensatz zu dem Grundsatz, daß das Handwerk der Maschine bedürfe. Tic diene ihm nur zur Wetterführung, zur Vervollkommnung dcr Handarbeit. Vor allem sei die Werkzeugmaschinenindustrie ohne das Handwerk unmög lich. Auch die anderen Zweige, wie die Rohstoff »nd Holb- sabrikatStndustrtr, ständen i» engem Konnex mit dem Hand werk. So könnten sich hier Handwerk und Industrie in glücklichster Weise vereinigen. Der Redner beglückwünschte die Ausstellungsleitung zu dem glücklichen Gedanken dieser deutschen Schau und rrhofste von ihr eine gegenseitige Be fruchtung. Auch Dr. Stapf wurde mit herzlichem Beifall gedankt. An dic Vorträge schlossen sich Sitzungen der acht Gr u p v c n a b t e i l » n g c n , die 7l> Untergruppen in sich vereinen. Hier erstatteten die Grupvensührcr Bericht über die bisher geleistete Arbeit. Des weiteren nahm man dic erforderlichen Wahlen vor, machte Vorschläge für die wel tere Tätigkeit dcr Ausschüsse und besprach verschiedene Ira- gen, wie Werkstattangelegenheiten und Kongreß- organisatton. , Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten leisteten dic Herren einer von dcr AuSstellungSlcttiing er gangenen Einladung zu einem Bierabend Iolge. Zumeist vereinte man sich im Konzcrtsaal an kleinen Tischen wieder nach Bcrusogruppc», um hier bei den Genüssen eines rcichbcsctztcn kalten Büfetts und einem Trunk schäumenden Gerstensaftes nochmals in zwangloser Weise die aus dcr Tagung gegebenen Anregungen zn be handeln. Schnell knüpften sich im Lause des Abends überall Bande, die hoffentlich mehr als slüchtigc Bckanntschasten sind, zwischen den an» allen Gauen des Reiches nach Dres den geeilten Gästen nnd den Bertrctcrn unseres heimischen Handwerks. Iedcnsallü dürfte der 22. April lütt in der Chronik dcr Deha 1l»3 mit zu den sür die Ausstellung be deutungsvollsten Tagen gerechnet werde». Serlliches nur Sächsisches. — Se. Künigl. Hoheit der Kronprinz feiert heute seinen Namenstag. — Die Ankunft Sr. Kgl. Hoheit des Kronprinzen Nupprecht von Bauer» zum Besuche des Königs ist sür Sonntag Ken 8. Mat 8M Ubr vormittags in Aussicht genommen. — Ein »aierländtfcher Gebenktag. Der 2N. April nist tn den Herze» aller Lachsen die Erinnerung wach an den Geburtstag ihre« unvergeßlichen K v n i g « A l b e, Das Glück, das Lachsen» Bolt in der beinahe ein Men schenalter mährenden gesegneten Regierung dieses Herr scher« beschtcdcn war, ahnte man bereits narauS, als !n
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