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ZNDorfsv Grenzbots I.n Hunderte von Millionen geschädigt werden. Da die Vorräte infolgedessen rasch abnehmen, ist die hollän dische Regierung im Interesse ihrer Bevölkerung ge nötigt, der Ausfuhr solä)er Artikel eine gewisse Grenz« zu setzen. Jedenfalls hat Deutschland versäumt, an der Grenze besondere Stellen zu errichten, wo ausschließlich die Einfuhr von Holland vermittelt werden darf, und durch welche dann dem unnatürlichen Preistreiben ein Riegel vorgeschoben würde. Was früher unter dem Drange wichtigerer Dinge unterlassen wurde, möge jetzt noch durch die deutschen Behörden geregelt werden. Tie Käseausfuhr aus Holland hat, wie die „Köln, Ztg." erfährt, die holländische Regierung verboten, um die Vorräte festzustellen, die sich in Fabriken und auf Lägern befinden. Tie Sperrung wird aber nur we nige Tage dauern, weshalb vor diesen Händlern gewarnt wird, die kurz vor der Sperre noch größere Mengen Käse über die Grenze gebracht haben, um sie zu hohen Preisen abzustoben. — Freilassung eines internierten deutschen Marine offiziers. Die schwedische Regierung entließ den in WiÄv eingeschlossenen deutschen Marineossizicr Metzt,. da sie ihn als schiffbrüchig betrachtet. Metzt hatte als Prisenoffizier den aufgebrachten schwedischen Dampfer „Rumina" zur Untersuchung nach Liban führen sollen. Tabei stieß der Dampfer auf eine Mine und sank. Metzt wurde mit der Besatzung gerettet und auf Gotland ge landet, wo er zunächst eingeschlossen wurde. Er hat be reits die Reise nach Teutschland angetreten. -- Tie deutschfeindliche schwedische Sozialdemokra tie. Drei d er hervorragendsten Sozialdemokraten Schwe dens, Professor Steffen, Dr. Faerte und Dr. Zngwe Larssen, sind wegen ihrer deutschen Sympathien aus der sozialdemokratischen Partei ausgeschlossen worden. Sie sind der Mitarbeiterschaft an einem Buche „ver dächtig", das Schwedens Teilnahme am Weltkriege an der Seite Teutschlands befürwortet. New York, 27. Oktbr. Newpork tzcrald meldet: Tie kanadischen Vickers-Werke haben Auftrag, Unter seebootsjäger für Großbritannien zu bauen: 25 sind be reits abgeliefert, 8 fuhren unter eigenem Dampf über den Atlantic. Tie Schiffe sind 75 Fuß lang, be sitzen eine Oberflächengeschwindigkeit von 20 Seemei len und können unter Wasser 15 Meilen zurücklegen. Sie führen keim Torpedos und si,nd hinten und vorn mit Treizollkmronen ausgerüstet. Amsterdam, 227. Oktbr. Hier eingetroffene ame rikanische Blätter melden: Hermann Ridder jvervffent- licht in der Staatszeitung einenx Auruff an die Teutsch- Amerikaner, eine große Nationalbank zu gründen, deren Gelder der britischen Regierung unzugänglich wären. New York, 27. Oktbr. Associated Preß meldet aus Chicago, daß in Newyork, Chikago und Cincinnati deutsche Banken in der Gründung begriffen find, die sich besonders mit deutschen und österreichischen Geld transaktionen befassen werden. Amsterdam, 27. Oktbr. Ten Amerikanern gehen die Augen auf! Tie hier entgetroffene Zeitung „New ¬ york World" enthält bemerkenswerte Einzelheiten über die willkürliche Behandlung der Kabrltelegramme durch die britische Zensur, nuKmrch dem amerikanischen Han del ein Schaden zugefügt werde, der sich bald auf Millionen Kaufen dürste. Der Handel zwischen den Vereinigten Staaten und Griechenland sei völlig unter bunden. Telegramme mit Aufträgen von Enwpa und umgekehrt würden zurückgehaltew. Londo n, 27. Oktbr. Aus allen englischen Blättern geht hervor, daß die Werbung neuer Mannschaften nun mehr mit größtem Nachdruck geschieht. — Dail!) News teilt mit, daß allein das Werbebureau in; Islington von der Regierung 40 000 Karten erhielt mit den Namen und notigen Personalangaben von denjenigen, die bisher dem HeereÄftenst fern geblieben sind. Diese Leute werden jetzt einzeln persönlich zum lÄntritt in das Heer aufgefordert. Es sind für diesen; Zweck be reits Umterkommen eingerichtet worden. — General Hanrilton soll vvrs Kriegsgericht kom men. Wie Schweizer Blätter aus London melden, wird General Hamilton wegen Mangel an der Orga nisation des Angriffs in der Suvla-Bai, die den Fehlschlag der Tardanefleimnternehmung bedeutete, vor ein Kriegsgericht gestellt werden — Der König von Griechenland gab, einer New- Yorker Reuter-Meldung zufolge, dem Athener Korre spondenten des „Associated Preß" folgende Erklärung über die Antwort Griechenlands aus den Hilferuf Ser biens: Griechenland hält sein Schwert lose in der Scheide. Es bedroht niemand, aber es wird nicht dul- den, daß sich Ereignisse abspielen, durch die die Inte grität der "Nation wder die Freiheit des griechischen Volkes bedroht werden. Es ist meine Pflicht, darüber zu wachen, »>,aß das Land vor der Gefahr des Unter ganges gewahrt werde. Der Untergang droht uns aber, wenn das Land in den europäischen Krieg hinein gezogen wird. Soweit es in nreinen Kräften steht, werde ich meine Pflicht auf jede Gefahr hin tun. London, 27. Oktbr. „Daily Mail" meldet aus Rom, in diplomatischen Kreisen sei man überzeugt, daß Rumänien vor ernsten Entscheidungen stehe. Tie Re gierung sei im Begriffe, mit der Opposition einen Ver gleich zu treffen, wonach Rumänien aus Seiten der Vierverbandsmächte in den Krieg eingreifen würde. Don den Kampfplätzen im Westen. —, Französische Hilfe gegen die Lustangriffe auf London In Amsterdam cingetroffcncn amerikanischen Blättern zufolge meldet die „Associated Preß" aus New york: Ungefähr ein Dutzend französischer Flieger ist nach England gekommen, um den englischen Fliegern be!i der Abwehr der Zeppelin-Angriffe zu Hessen. — Eine französische Lustschiff-Liga. Wie die Agence Havas meldet, hat sich in Paris ein/e französische Luft schiff-Liga gebildet, die sich zum Ziele gefetzt hat, Frank reich die Oberherrschaft in der Luft zu verschaffen. Sie beabsichtigt, ein Lusthcer von mehreren tausend Flugzeugen zn bilden. Französische 45 Zentimeter-Mörser. Die „Daily News" erfahren aus Genf, daß die französische Mn- nitionsfabirD Crenzvt sich mit der Herstellung von 45- Zentimeter-Mörsern beschäftigte. —> Körug Georg in Frankreich. Das englische Pressebüro meldet, König Georg besindet sich in Frank reich, um dem Heer einen Besuch abzustatten. Er be absichtige, auch Truppenteile der Verbündeten zu be sichtigen. Don de« Kampfplätzen im Osten und Süden. Stockholm, 27. Oktbr. Tie englischen Untersee boote, die den Handelsverkehr in der Ostsee stören, habe» einen deutschen Erzdampfer gekapert. — Der in Ham burg beheimatete Dampfer „Pitea" erreichte bei der Verfolgung schwedifches Gebiet und setzte sich auf Grund, doch ist /hie Beschädigung nicht schwer, so daß der Dam pfer wahrscheinlich mit eigener Kraft wieder fiott wird. — Tie drahtlose Verbindung mit Serbien hat auf- gehört, da hie Telegramme von feindlicher Seite auf- gcsangen werden und der Feind den Chiffreschlüssel be sitzt. l — Tie „Kölnische Zeitung" meldet aus Athen vom 24. Oktober: Ter von einem deutschen Unterseeboot nahe der Bucht von! Tsagisi torpedierte englische Ozean dampfer ,,Marketti" hatte 1000 englische Soldatem 20 Krankenpfleger, 12 Aerzte, 500 Maultiere und eine große Menge Munition für Saloniki an Bord. Npr 82 Mann wurden gerettet. Zwei Zerstörer hatten den Dampfer bis kurz vor der Angrisfsstelle begleitet. — Die Ironie des Schicksals wollte es, daß der erfolgreiche österreichische Luftangriff über Venedig abends stattfand, während die zur Verteidigung gestell ten italienischen und französischen Flieger gerade bei einem Verbrüderunjgsfestmahl zu 200 Gedecken im ehe maligen Restaurant „Pilsen" beisammen waren. Vermischtes. Leitmeritz. Ter österreichischen Nordwestbahn in Leitmeritz wird zur Verrichtung von Bahnerhaltungs arbeiten in der Station Schneckenstein 100 russische Kriegsgefangene aus dem Lager Freistadt in Dber- österrt-ich zugewiesen werden Zur Unterbringung der Kriegsgefangenen und des Wachdetachements hat die Bahuverwaltung einen leeren Elbefrachtkahn gemietet. Tiefer wurde für Unterkunftszwecke entsprechend ein gerichtet. Er liegt in der Elbe unweit des Bahnhofes! Schneckenstein verankert. Düsseldorf, .27. Oktbr. Die Stadtverordneten faßten in ihrer gestrigen Sitzung einstimmig folgenden Beschluß' Angesichts der Tatsache, daß die wichtigsten Lebensmittel, namentlich Kartoffeln, zweifellos in ge nügender Menge vorhanden sind, daß es aber trotz aller Mühe den Städten nicht möglich ist, genügende Mengen hiervon zu angemessenen Preisen zu erhalten, ersucht die Stadtverordnetenversammlung den Oberbürgermei ster, beim Reichskanzler dahin vorstellig zu werden, daß schleunigst und rücksichtslos diejenigen Maßnahmen Schwester Gerlinde. Roman von Anny Wo t h e. (Nachdruck verboten.) Oopznigkt 1914 üimxVVvtüs, Neipuix. (Fortsetzung.) Tie Tür zu Sölves Schlafzimmer hatte Schwester Gerlinde sorglich geschlossen. Winifred verfolgte das lautlose Treiben der Schwe ster mit heißen, fieberglänzenden Augen. Bis jetzt hat ten sie Noch kein Wort miteinander gewechselt. In Winifreds Seele wogte ein Chaos von wider streitenden Gedanken und Empfindungen. Umsonst zermarterte sie ihr Hirn, wie es gekommen, daß Söderborg sie getroffen. Warunt Schwester Clerlindc wie ein Geist da unten ihrer wartend am eisernen Tor gestanden. Um Wache zu halten, daß sie ungesehen ins Schloß kam? Und immer wieder tauchte der Verdacht in Wini freds Herzen aus: Schwester Gerlinde und Söderborg hatten um ihre Flucht gewußt. Nicht Zufall, sondern "Absicht war, was sie verhindert hatte. Winifred hatte das Gefühl, als Müsse sie nach der Schwester s chlagen, die da so gelassen schaltete und waltete, als wäre sie hier zu Hause, als müsse hie der Verhaßten zurufen: „Welches Anrecht hast du an den Manu, den ich mir zum Gatten erwählt, daß du mit ihm eins im Denken und Tun bist über mich? Auch über'mein Vor haben, das, wie ich meinte, nicht von einer Seele geahnt wurde?" Schwester Gerlinde trat jetzt an das Lager Wini freds und legte ihre kühle Hand prüfend ans die beiße Stirn. Tie Komtesse warf Unruhig den Kopf zurück und in ihren dunklen Angen lag ein leises Drohen. „Sie müssen jetzt schlafen, Komtesse", entschied die Diakonissin, „damit Sie morgen früh, wenn Ihr Herr Verlobter kommt, frisch sind. Versuchen Sie, die Augen zuzumachen. Ich will das Licht ausdrehen und ins Nebenzimmer gehen, da höre ich sofort, wenn Sie etwas wünschen." „Winifred schüttelte unwillig den Kops. „Sie sollen nicht so gut zu mir seim Schwester, ;— ich will es nicht. „Sie sollen mir überhaupt Nicht helfen. Es war ganz unnötig, zu verhindern, daß ich offenkundig ins Schloß kam. Meinetwegen können alle wissen, daß ich die Borsumburg heimlich verlassen wollte, Ich will und habe Ihnen also nichts zu Hanken, Schwester." „Tas habe ich weder erwartet noch verlangt, Kom tesse. Es! handelt sich hier auch wirklich gar picht um Sie, sondern um Ihre "Angehörigen, um Ihren Vater, die Großmutter, um die Geschwister." Winifred lachte leise auf. „Sie sind wirklich köstlich offen." „Nicht wahr? Tas bin ich immer gewesen. Ich habe ufir gedacht, welch ein Schlag es für einen Vater sein muß, wenn er erfährt, daß seiire ängstlich behütete Tochter bei Nacht und Rebel das Vaterhaus verläßt, und welchen Eindruck die Dienerschaft haben muß, wenn sic bemerkt, wie die Ausreißerin, wenn auch zwangsweise, zurückgebracht wird. Darum stand ich Wackn am Tor, darum trug ich Sorge, daß 'Sie ungesehen ins Schloß kanten." Winifred richtete sich hastig im Bett auf. Ihre rot- goldcuen Locken bäumten sich wie funkelnde Schlangen rrM die Iveiße Stirn. „Woher wußten Sie denn, was ich vor hatte?" spru delte Winifred atemlos. „Woher wußte es Baron Söderborg?" „Ich sagte es ihm." „Sie — Sie sagten es ihm'?" ,^sa, Komtesse. Ich sah Ihre Aufregung bei Tisch. Schon vorher hatte ich durch Klaus erfahren, als ich noch mnMal zu ihm ging, wie seltsam Sie zn ihm ge wesen. Ter Innige bebte am ganzen Körper und bat mich leidenschaftlich, unter Tränen, acht zu geben, daß Sic nicht heimlich fortgingen. Als ich Klaus! einiger maßen beruhigt hatte, schrieb ich an Söderborg einige Zeilen und sandte sie ihm unverzüglich durch Boten. Er war der (Änzrge, dem ich mich mit meiner Sorge um Sie anvcnrauen konnte." Wieder lachte Winifred dohnpoil ans. „Warmn verhinderten Sie denn nicht selber meine Flucht, Schwester Geriindc?" „Weil es sich nicht ohne Aufsehen hätte tun lassen. Selbst wenn es mir gelungen wäre, noch vorher eine Unterredung mit Ihnen herbcizuMften, wäre es doch bei Ihrer Abneigung gegen mich sehr zweifelhaft ge blieben, ob ich etwas über Sie vermocht hätte. Lärm aber, Kvnrtcsse, wollte und mußte ich vermeiden!." „Ich bin Ihnen wirklich außerordentlich dankbar, Schwester", wieder klang das trockene, fiebrige Lachen an Schwester Gerlindes Ohr, „namentlich auch dafür, daß Sic in Ihrer Herzensnot gleich an Baron Söder- borg dachten, der Ihnen ja wohl am nächsten steht." (Tie Augen der Diakonissin blitzten zürnend auf. „Sie vergessen wohl, Komtesse", entgegnete sie streng, „daß Baron Söderborg, wie er mir ja vorhin selber sagte, Ihr Verlobter ist". Ern Erschrecken kant über Winifred. Mit ängst- Uchen Augen sah sie in Schwester Gerlindes Gesicht. Tas hatte sie einen Moment wirklich ganz vergessen. Sie hatte nur das Bestreben gehabt, die Schwester zu verletzen, um etwas über ihre Beziehungen zu Söder borg zu erfahren. Sie war nahe daram Schwester Gerlinde zu sagen: „Das Schicksal hat mich zu der Verlobung mit dem Mann, der dir vielleicht teuer ist, gezwungen", aber sie biß die Zähne fest zusammen nnd legte die langen Wimpern verschleiernd über die Augen. Schwester Gerlinde entging nicht der Kampf in dem jungen Gesicht. Einen Augenblick zögerte sie, dann aber trat sie auf Winifred zu und sagte, mit sanftem Druck die fieber heißen Hände des jungen Mädchens mit ihren kühlen, linden Händen umschließend. „Sie müssen lernen, Kom tesse, wieder froh M 'werden und nicht überall djas Schlimmste zu suchen. Ern gütiges Geschick hat Ihnen in der Stunde der Not einen Mann zNgesührt, der vor allen anderen geschaffen ist, Sic vor den Stürmen des Lebens zu schützen. Lassen Sie mich die Erste sein, die Ihnen Glück wünscht, so recht vvn Herze- Rück für das neue Leben, in welches Sie von Morgen an treten." (Fortsetzung folgt.) ergri^ fertig notw Daß und dem " Wolf des,, schütt traf ein, l wmd zur S Nam Auch Ausz vorze dieser und weilü ger i in D verge Hält, onzuj Asch tächli dient ügt i per so er in Fehlt gut z Nam «inge noch behöi Meld gen tung Nive! stark tvalti droh' barei ' Flüs! 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