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Ursprünglich war die Ankunft des Sonderznges in Freiberg ans 4 Uhr 26 Min. angesetzt, m Folge verspäteterÄbfahrt in Chemnitz verzögerte sie sich jedoch bis 4 Uhr 51 Min. Der Aufenthalt ;WM Zwecke des Maschinenwechsels dauerte etwa drei Minuten. Bald nach der Einfahrt des Zuges erschien der König an einem geöffneten Fenster seines Salonwagens. Der Monarch, der trotz der Anstrengungen des Tages sehr wohl aussah, unterhielt sich mit den Herren, von denen er bereits am Vormittag begrüßt worden war. Auf dem Bahnhose und in dessen Nähe hatte sich anläßlich der Durchfahrt des Königs ein zahlreiches Publikum eingefunden. — König Albert in Chemnitz. Einen bedeutungs vollen Festtag erlebte gestern die Stadt Chemnitz anläßlich der Enthüllung deS Reiterstandbildes Kaiser Wilhelms I. und der Standbilder des Fürsten Bismarck und des Grasen Moltke. Die Straßen der Stadt, besonders diejenige vom Bahnhofe bis zum Festplatze waren auf das Prächtigste geschmückt. Militärvereine und andere Korporationen, sowie 14000 Volksschüler bildeten an den Straßen vom Bahnhofe bis zum Hanptmarkte Spalier. Eine unübersehbare Menschenmenge hielt die Bürgersteige besetzt. Auch BalkonS und Fenster waren von Zuschauern dicht besetzt. Punkt 11 Uhr 30 Min. suhr der Hofzug, wie schon berichtet, mit dem König und den Prinzen Georg, Friedrich August, Johann Georg und Albert ein. Der König und die Prinzen wurden in das Königszimmer geleitet, wo Oberbürgermeister vr. Beck die Be grüßungsansprache hielt. Die Tochter des Oberbürgermeisters übergab dem König ein prachtvolles Bouquet von Marschall-Niel- 'Rosen. Vor dem Bahnhose, wo eine Ehrenkompagnie aufgestellt war, fand großer militärischer Empfang statt. Inzwischen hatten sich auf den Tribünen des Festplatzes eingefundcn: der Re gierungspräsident von Moltke aus Oppeln, der preußische Ge sandte Gras von Dönhoff, die Staatsminister vr. Schurig, von Metzsch, von der Planitz, vr. von Seydewitz nnd von Watzdorf, General der Infanterie v. Treitschke, Kreishauptmann Freiherr v. Welck, Bürgermeister Leupold-Dresden, Oberbürgermeister vr. Georgi-Leipzig und Oberbürgermeister vr. Dittrich-Planen. Der Enthüllungsalt verlief vollkommen programmgemäß. Nach Ab singen einer Festhymne von über 400 Sängern hielt HerrOber- sbürgermeister vr. Beck-Chemnitz die Weiherede. Am Schluß der selben bat der Redner den König um die Ermächtigung zur Ent hüllung. Nachdem dieselbe ertheilt, fielen die Hüllen, dieEhreu- 'kompagme präsentirte und Fanfaren ertönten. Der König be sichtigte sodann, vom Oberbürgermeister geleitet, eingehend die Denkmäler. Professor v. Ruman wurde vom König mit einer längeren Unterredung ausgezeichnet. Der Monarch ließ sich die Avetderger Anzeiger und Tageblatt. Sette S. — 24. Junk erhöht, wohl nur, weil ein Käufer unvorsichtig genug gewesen war, bei seinem Kaufauftrag keinen höchsten KurS, über den nicht hinausgegangen werden dürfe, vorzuschreiben. Die Direktion der Buderusschen Eisenwerke war so gewissenhaft, die KurStreiberei durch eine Erklärung zu erschweren, wonach für das laufende Jahr keine höhere Dividende zu erwarten und auch für 1900 vor übertriebenen Erwartungen zu warnen sei. Aber die naiven Leute, die zu 162 kauften, haben die Papiere nun einmal und können sie nur mit Verlust los werden. Heute stehen Buderussche Eisenwerke 127. " Daß nicht nur die Unkenntniß, sondern auch di« zu Ueber- treibuugen neigende Phantasie des Publikums manche Verluste zeitigte, zeigte sich neuerdings am Bochumer Gußstahl. Als bekannt wurde, daß der Gußstahlverein wieder 15 Prozent Dividende zahlen werde, gab sich allgemeine Enttäuschung kund. Man hatte auf 18 Prozent gerechnet. Man hatte viel mehr die günstige« Momente, die übervolle Beschäftigung des Werkes in Betracht gezogen, als die ungünstigen, die höheren Preise der Materialien und die höheren Löhne. So erzeugte denn ein an sich gar nicht ungünstiger Abschluß Verstimmung; die Aktien fielen in wenigen Tagen von 282 auf 267. Das liebe Publikum ist eben in Tagen des Aufschwungs gar zu sehr geneigt, alles rosig zu sehen, und wundert sich, wenn «S daran erinnert wird, daß im wirthschaftlichen Leben selbst der kräftigste Impuls seine Begrenzung findet. Trotz solcher vereinzelten Fälle ist im Allgemeinen auf industriellem Gebiete noch nichts zu fürchten. Die günstige Kon junktur dauert noch fort. Aber eS wird auch wieder eine Zeit für die festverzinslichen Werthe kommen, die jetzt so un beachtet find. reichung einer Erfolges vorstellig zu werden. Um die Aufmerk samkeit weiterer Kreise auf unsere alte Bergstadt und ihre Sehenswürdigkeiten erfolgreich zu lenken, wird zu Folge eines Vorschlags deS Herrn Stavtrath vr. Hase in gelesenen sächsischen Blättern in geeigneter Weise inserirt werden. A« geeigneten Punkten unserer Stadt sollen OrientirungStafel» angebracht werden, die außer einem Stadtplan und einer Umgebungskarte alles Sehens- und WifsenSwerthe von Freiberg angeben. Diese Tafeln sind in erster Linie als Wegweiser und Berather für die unsere Stadt besuchenden Fremden bestimmt, sie werden aber auch den Einheimischen manchen Wink und manchen Hinweis geben. DeS Weiteren ist beschlossen worden, im Walde in der Nähe des RosinenhäuSchenS und auf der Höhe der Frauensteiner Straße ,e eine Ruhebank aufzustellen. — Man schreibt uns: Welcher großen Sympathien sich seitens unseres musikliebenden Publikums die Darbietungen eine-Streich orchesters im Garten zu erfreuen haben, bewies nicht nur der zahlreiche Besuch deS am Mittwoch Abend auf der BrauhoH- terrasse vom Gtadtmustkchor veranstalteten Konzerte», sondern auch der reiche Beifall, den jede einzelne Nummer des Programms erzielte. Im Sinne vieler Konzertbesucher glaubt Einsender dieses zu handeln, wenn er daS Verhalten vieler der anwesenden Studirenden der Kgl. Bergakademie hierdurch tadelt, welche durch überlautes Reden und Lachen während deS Spiels den Genuß deS Konzertes außerordentlich beeinträchtigten, zumal bei Streichmusik im Freien Ruhe die erste Bedingung ist. Sollte vielleicht daS Laufen durch den Garten und über die Tische ein studentischer Scherz sein? Es war ein äußerst rücksichtsloses Be tragen den anderen Konzertbesuchern gegenüber. Die Ruhe, welche die anderen Konzertgäste bewahrten, kann nur beweisen, daß man derartige Rücksichtslosigkeiten seitenS'der.Akademiker leider schon bald gewöhnt ist. Wenn dann von diesen Herren noch ein Salamander auf die Freiberger Bürgerschaft gerieben wurde, so könnte dies fast als Ironie aufgefaßt werde». Recht bedauerlich wäre eS, wenn sich durch solche Vorkommnisse die Leitung de» Stadtmusikchores veranlaßt sähe, keine Streichmustk-Gartenkonzerte mehr zu geben. —t. — Die Frage, ob da» Ausziehen von Zähne« al» eine ärztliche Verrichtung zu erachten ist, soll gegen wärtig sämmtlichen ärztlichen Bezirksvereinen im Königreich Sachsen zur Begutachtung unterbreitet werden. Der Anlaß hierzu ist folgender. Die Ortskrankenkaffe zu Großenhain überwie» dauernd Zahnkranke an dortige Zahnkünstler. Auf eingelegt« Beschwerde entschied die König!. Kreishauptmannschaft, daß Kassen ärzte nach ihrem Ermessen mit der Vornahme der Zahnextraktion durch einen Zahntechniker einverstanden sein können, dies jedoch ausdrücklich auf dem UeberweisungSschein bemerken müssen. Der Bezirksverein, welcher im Gegensatz hierzu die Ansicht Vertrag daß die Ueberweisung eines Patienten an einen Nichtarzt gegen die Standesordnung verstoße, wandte sich an daS Königliche Ministerium des Innern, welches eS jedoch für angängig erachtete, daß Zahnextraktionen, wie eine Reihe anderer niederer ärztlicher Verrichtungen, von Nichtärzten auSgeführt und diesen von Äerzten überwiesen werden dürfen. Durch daS gemeinsame Vorgehen der ärztlichen Bezirksvereine soll nun eine Stellungnahme des Landes-Medizinal-KollegiumS herbeigeführt werden. — Posthilfsstelle. In dem zum Landbestellbezirk deS Postamts in Klingenberg-Colmnitz gehörigen Ort Obercunners dorf wird am 1. Juli d. I. eine Posthilfsstelle eingerichtet. — Gefälschte Postwerthzeichen. Es sind in letzter Zeit mehrfach Postwerthzeichen in den Verkehr gebracht worden, wnche sich bei der durch die Reichsdruckerei vorgenommenen Prüfung als gefälscht erwiesen haben. Die herausgefundenen FSlschungS- merkmale bestehen in Folgendem: Die Ränder der Werthzeichen sind nicht durchlocht, der Druck ist überall fetter, sodaß die Linien breiter erscheinen, besonders bei den feinsten Theilen deS Marken bildes, wie beim Adler im Mittelfeld, bei dem Brustschilde d«S Adlers, der Adlerkette, dem Blattwerk der Eckenfüllungen und den die gerollten Bänder bezeichnenden Schraffirungen. Die Formen der Zeichnung sind nicht immer richtig. Falsch ist namentlich die Zeichnung, welche den Mittelschild der Krone über dem Adler füllt. Das Papier der Freimarke ist ziemlich grob, kartonartig und auf der zu bedruckenden Seite mit einer Schicht von Kreide oder Baryt bestrichen. Die Marke hat hierdurch eur mattes Aussehen erhalten. Es ist bisher nicht gelungen, den Fälscher zu ermitteln. — Bei einer in Spechtritz bei Rabenau stattgesundenen poli tischen Versammlung verlangte der überwachende Beamte die Entfernung der Minderjährigen. Die zwei, die Versammelten mit Speise und Trank bedienenden Kellner, wurden als Theil nehmer der Versammlung angesehen und vom Schöffengericht in Dippoldiswalde bestraft, weil sie nicht auS dem Saale gegangen waren, sondern ruhig ihres Amtes weiter gewaltet hatten. Aber nicht nur die beiden Kellner, sondern noch ein Dritter wurde von demselben Gericht mit 20 Mk. bestraft, weil er auf Befragen den beiden Kellnern erklärt hatte: „Nach meinem Dafürhalten braucht Ihr nicht zu gehen, da sich die Aufforderung zur Entfernung nicht auf Euch beziehen kann". In diesen Worten erblickte die Behörde und auch das Schöffengericht eine „Anstiftung Minder jähriger zum Besuch einer politischen Versammlung". DaS Land gericht Freiberg hat diese Ansicht nicht getheilt, sondern den Ange klagten sreigesprochen, da in seinen Worten nur seine Ansicht über die Sachlage ausgedrückt war. >q Grotzhartmannsdorf, 22. Juni. Am Montag uud Dienstag feierte die hiesige Schützengesellschaft das Fest ihres 75jährigen Bestehens. Nachdem der erste Tag durch eine Reveille eingeleitet worden war, erfolgte um 10 Uhr die feierliche Ab holung des vorjährigen Schützenkönigs Herrn Gemeindeältesten Kaufmann Emil Kunze, an dessen reichbekränzter Wohnung bereits seit frühem Morgen Ehrenposten gestellt worden waren. Hieran reihte sich das übliche Frühstück im Helbigschen Saale. Bei demselben brachte der Schützenkönig das Hoch auf König Albert aus. Herr Gemeindeältester Otto Berthold ehrte den Schützenkönig und Herr Lehrer Päßler den Ehrenhauptmann der Schützen, Herrn Majoratsherrn C. von Carlowitz. Herr Bäcker meister Weichelt feierte die Damen. In den Nachmittagsstunden begann im Schützenhause das Königsschießen, bei welchem Herr Gemeindevorstand Robert Lichtenberger sich die Königswürde errang. Um 10 Uhr Abends wurde ein Feuerwerk in den An lagen des hiesigen Rittergutes abgebrannt, das natürlich zahl reiche Zuschauer angelockt hatte. Der Morgen des zweiten Tages bot den Mitgliedern der Gesellschaft zunächst ein Lustschießen auf dem Schützenplatze, wobei Herr Lokomotivführer Robert Uhlemann den besten Schuß abgab. Gegen 3 Uhr Nachmittags vereinigte man sich zur eigentlichen Festtafel, die wiederum durch Trink- spräche gewürzt wurde. Ein fröhlicher Ball beschloß das gut verlaufene Fest. Besonderen Beifall erwarben sich bei demselben auch die gediegenen Darbietungen des Musikchors, das in seiner neuen Zusammensetzung erstmalig die Festmusik ausführte. :/: Gränitz, 22. Juni. Heute früh */,4 Uhr brannte hier daS Wohnhaus des WirthschastsbesitzerS Ernst Friedrich Hänel Stadträthe und Stadtverordneten vorstellen. Darauf erfolgte eine Rundfahrt durch die Stadt. Vor dem Hauptpostgebäude waren die Postbeamten und Postbediensteten aufgestellt. Ober postdirektor Geisler hielt hier an den König eine Ansprache. Die Fahrt wurde an dem Rathhause, wo die RathSbeamten und Diener aufgestellt waren, vorbei nach dem Neustädter Markte fortgesetzt, wo die Parade der Garnison stattfand. Nach der Parade begaben sich der König und die Prinzen, sowie die Ehren gäste nach dem Kasino, wo daS Frühstück eingenommen wurde. Bei der Tafel brachte Oberbürgermeister Beck einen Trinkspruch auf deck König, die Königin und daS Königshaus auS mit dem Wunsche, daß die Königin bald genesen möge. Der König erhob sein GlaS mit den Worten: „Meiner allezeit getreuen Stadt Chemnitz!" Nach dem Frühstück brachte die Chemnitzer Sänger schaft mehrere Lieder zum Vortrag. Der König dankte auf eine Ansprache deS Schuldirektor- Kühn und sagte: „Es ist Mir eine große Freude, heute dem Feste Meiner lieben Stadt Chemnitz beizuwohnen; aber Ich betrachte eS auch als den schönsten Schluß, daß Ich die Sänger Meiner lieben Stadt Chemnitz hören kann. ES ist Mir eine große Freude gewesen; Ich danke Ihnen." Zum Stadtrath Müller äußerte sich der König: „Sie haben ein schönes Denkmal, Sie können stolz darauf sein." vr. Andree brachte dem König und den Prinzen je eine Kaffeetasse zum Ge schenk. An den Kaiser wurde ein Huldigungstelegramm ge richtet. Um 4 Uhr kehrten der König und die Prinzen nach Dresden zurück. — Ueber di« Erstattung von UmzngSkoften bei Versetzung von Staatsbeamten sind vom Ministerium des Innern neuere Bestimmungen getroffen worden, die den Beamten bekannt gegeben worden sind. In einer jüngst erschienenen ministeriellen Verordnung wird darauf hingewiesen, daß eS sich empfiehlt, den Beamten bei Eröffnung der Versetzung auf diese Bestimmungen nochmals im Allgemeinen aufmerksam zu machen. Umzugskostenberechnungen sind vor der Einreichung an das Ministerium darauf zu prüfen, ob sie den Bestimmungen ent sprechen und etwaige darnach unzulässige Ansätze zu beseitigen oder herabzusetzen. — Krankenkassenwesen. Aus Anlaß eines besonderen Falles hat das König!. Ministerium deS Innern jüngst ent schieden, daß die Ueberweisung eines kranken, wegen Geisteskrank heit unter Vormundschaft stehenden Krankenkaffenmitgliedes, das, getrennt von seiner in einem Orte außerhalb des Kassenbezirks wohnenden Familie, im Kaffenbezirke arbeitet und eine Schlaf stelle inne hat, in ein Krankenhaus von der Krankenkasse zu er folgen hat.§ — Die gestern an allen Börsenplätzen Deutschlands zur Zeichnung aufgelegten SV Millionen sächsischer 3-proz. Rente sind nach oberflächlicher Schätzung zwei- bis dreimal überzeichnet worden. Die genaue Zusammenstellung kann erst in den nächsten Tagen erfolgen. Die Subskription wurde angesichts des günstigen Ergebnisses bald nach Eröffnung wieder ge schlossen. — Die auf Einladung deS akademischen Rathes zu Dresden zur Bewerbung um die Ausführung von Wandgemälden sür die hiesige Domtirche eingegangenen 23 Entwürfe sind vom 23. bis mit 29. d. M. alltäglich von vormittags 10 bis nach mittags 5 Uhr im AuSstellungSsaale des sächs. Kunstvereins auf der Brühl'schen Terrasse zu Dresden öffentlich ausgestellt. — Die hiesige freiwillige Turnerfeuerwehr hielt am Mittwoch Abend eine Uebung an der Petrikirche ab, welche nicht als eigentliches Manöver gedacht war, sondern nur den Zweck hatte, die Feuerlösch- und Rettnngs - Einrichtungen des Petrithurmes zu prüfen und festzustellen, in welcher Weise man im Brandsalle bei der Höhe des Objektes vorzugehen habe. Die Uebung lieferte nach beiden Richtungen ein befriedigendes Er- gebuiß. Die Feuerwehr kann mit ihren Leitern und Spritzen nicht nur Wasser aus das hohe Kirchendach bringen, sondern sie kann vermittelst der Dampfspritze selbst die äußerste Spitze des Petrithurmes bespritzen. Auch die im Innern des Thurmes eingebaute Wasserleitung bewährte sich; die Feuerwehr kann sowohl mittelst Handspritze als auch mittelst Dampfspritze das Wasser in derselben bis in die Thürmerwohnung drücken. Der für die Rettuug der Thurmbewohner angeschaffte Rettungs apparat mit selbstthätiger Bremse, der mit 2 Centner Belastung hcrabgclassen wurde, erwies sich, durch daS ruhige Herabgleiten als ein sicheres Rettungsmittel. Hervorzuheben ist noch, daß bei dieser Probe zu der 75 Meter langen größtentheils senkrecht frei hängenden Schlauchtour die neuen, probeweise angeschafften Schlauchkuppelungen Verwendung fanden und sich gleich den Hansschläuchcu vorzüglich bewährten, da nirgends ein Schaden oder Spritzstcllen zu bemerken waren. Die Feuerwehr arbeitete »nt 3 von außen ans die Gebäude geführten Schlauchtouren und 2 Schlauchgängen im Innern des Thurmes, zu deren Erzeugung außer der Thurinleitung 4 Hydranten, 3 Handdruckspritzen, die Dampfjpritze und 715 Meter Schlauch verwendet wurden. — In den nächsten Tagen, und zwar am Sonnabend, Sonntag und Montag, findet, wie schon früher erwähnt, in Freiberg die erste Hauptversammlung des Verbandes der sächsischen Hausbesitzer-Vereine statt. Einer Sitzung des Vorstandes, die Nachmittags 6 Uhr beginnt, wird sich Abends 8 Uhr im Branhof-Salon die Begrüßung der Abgeordneten und Kommers anschließen. Am Sonntag Vormittag */,11 Uhr findet im „Schwarzen Roß" öffentliche Sitzung statt, für welche eine um fassende Tagesordnung aufgestellt ist. Abends 8 Uhr folgt ein Festessen im „Schwarzen Roß". Für Montag ist die Besichtig ung der Stadt, des Domes, der Bergakademie und ein Besuch der Halsbrückner hohen Esse geplant. Der „Allgemeine Hausbesitzer- Verein in Freiberg" ladet die Behörden und die Einwohnerschaft unserer Stadt zur Theilnahme an dem Verbandstage ein und richtet an die Bürgerschaft die Bitte, ihre Gebäude an den ge nannten Tagen mit Flaggenschmuck zu versehen. — Der Freiberger Erzgebirgs-Verein, der eS neben seinem eifrigen Bestreben, auf die Schönheiten unseres heimath- lichen Gebirges fortgesetzt hinzulenken, mit als seine Hauptauf gabe betrachtet, an der Hebung unserer Stadt mitzuarbeiten, die Berkehrsverhältnissc Freibergs nach Kräften mit erweitern und fördern zu helfen, hat neuerdings wieder eine Anzahl Beschlüsse gefaßt, deren Ausführung in erster Linie der Allgemeinheit zu gute kommen wird. Einer Anregung des Herrn Bürgermeister vr. Schroeder zu Folge beschloß der Vorstand des hiesigen Zweigvereins, auf der diesjährigen Jahresversammlung der Ab geordneten aller sächsischen Erzgebirgsvereinc, welche Mitte Juli in Jöhstadt stattfindet, dahin zu wirken, daß die nächstjährige Abgeordneten-Bersammlung in unserem Freiberg abgehalten wird. Nach Lage der Sache darf man sich von diesem Schritte sicheren Erfolg versprechen. Einer weiteren Anregung des Herrn Bürger meisters Vr. Schroeder ist ein Beschluß des Vorstandes zu danken, der dahin geht, bei der Generaldirektion der Königl. sächs. Staats- bahncn wegen Erlangung günstigerer Bahnverbindungen von Freiberg nach dem Erzgebirge und nach Hainichen zu petitioniren. Der Erzgebirgs-Verein beabsichtigt in diesem Sinne bis zur Er Der Freiberger Anzeiger n. Tageblatt (gegründet 1S4S) ist di« nachweislich verbreitetste Tageszeitung de» östliche» Erz gebirge». Bei Berns durch unser« hiesige« wie a«»- wärtige« Ausgabestellen tostet der »Freiberger »«seiger^ vierteljährlich nur 1 Mir 8« «»»«atttch «» Pfennige. Bestellungen ffür die Monate «UirU nehmen alle Postanstalte» zum Preise von 2 Mk. 25 Pfg.a«. Die bedenkende Auflage unseres Blattes sowie sein kauf kräftiger Lesekreis sichert den Inserenten den besten Erfolg. »erlag »er „Freiberger Anzeigers".