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»MMM w dte limMchca Md Wüschen Behörden M Fretder, nnd Bram. Verantwortliche Leitung der Redaktion: Georg Burkhardt. W101. rrsanmt jed« votanag Ab-Ad» '/,g .Ihr für den ii «dn« Lag. Urei» vierteljührlick S Ml. 2b Pfg. h ,w»iwou«Üia> I Ml.bvPfg.». «mmonatlich7öPfg. ÜS. Jahrgang. Mittwoch, de« A. Mai. Inserat« werden bi» Vormittag U Uhr l angenommen. Preis für die Spaltzrile 13 Pfg. Anherhalb bei LandgerichtSbezirkt 15 Pfg. 1809. Personen-Londcrzüge Dresden-Reick. Anläßlich der Pferderennen bei Reick werden am Sonntag den 7., Mittwoch den 10. und Donnerstag den 11. Mai nachmittags Personen - Tonderzüge nach Bedarf ab gelasst», und zwar L.) von DreSden-Altstadt (Hanptbahnhof Südhalle) nach Reick von 1 Uhr 15 Min. ab bis 1 Uhr 35 Min. b.) von Reick nach Dresden-Altstadt von 5 Uhr 30 Min. ab bis 5 Uhr 50 Min. Zu diesen Zügen werden in DreSden-Altstadt Rückfahrkarte« II. Klasse für 60 Pfg. .und UI. Klasse für 40 Pfg., in Reick einfache Fahrkarten nach Dresden-Altstadt für 50 Pfg. >(Il. Klasse) und 30 Pfg. (III. Klasse) ausgegeben. Zur Vermeidung von Unglücksfällen wird daS Publikum aufgefordert, daS Ausspringe» auf die Züge, solange sie sich noch in Bewegung befinden, zu unterlassen. Zuwiderhandlungen werden nach ZZ 61 und 62 der Betriebsordnung bestraft. Dresden, am 24. April 1899. König!. Generalvirektion der Sächsischen StaatSeisenbahne«. u 6 1508 V. Sparkasse zu Zcthau ist DienStags und Donnerstags von S bis 6 Uhr geöffnet und verzinst Einlagen mit 3*/,"/, 10 männliche, 13 weibliche. Juni diesen 594 hierorts in im von GeburtLanmeld ungen sind erfolgt 953 und zwar: so Sterbefälle sind zur Anmeldung gekommen 595, >, und Todtgeburten männlich weiblich Jahren Jahren Jahren Jahren Januar Februar 24 14 15 19 20 18 im Alter im Alter im Alter im Alter 81 Jahre 26 26 17 28 22 28 Von von von von und 26 31 11 24 47 34 18 männliche, männliche, männliche, männliche, männliche, 28 23 34 29 23 40 weibliche, weibliche, weibliche, weibliche, weibliche, Juli August September Oktober November Dezember Juli August September - Oktober November 41—50 51—60 61—70 71—80 darüber weiblich 18 17 26 19 24 32 Jahre 1898: im Alter unt männlich 34 20 28 29 19 26 Kinder 8 32 42 31 21 26 sind 62 i männlich 22 29 30 28 17 23 18 16 25 37 41 nach sind im Jahre 1898 überhaupt 594 Sterbefälle vorgekommen, ausschließlich 44 Todtgeburten. Anlangend das Alter der Verstorbenen, so starben im Jahre wurden geboren, bez. gemeldet Lebendgeburten männlich weiblich Die vorersichtliche Zahl der Sterbefälle auf Monate und Geschlechter vertheilt, so entfallen aus gebürten vorgekommen. Die 953 Geburten auf die einzelnen Monate vertheilt, Januar Februar März April Mai Juni Von dieser Eheleute betrifft, so gehörten 215 Männer und 221 Frauen oer evaagelisch-lutherischen, sowie 12 Männer und 6 Frauen der römisch-katholischen Konfession an. 1 Ehepaar war mosaischen Glaubens. WaS das Alter anlangt, so '—----- — die einzelnen Monat ; weiblich 12 29 29 lebendgeborene Knaben 378 eheliche und 61 uneheliche, todt- 'geborene Knaben 24 eheliche und 7 uneheliche, zusammen 470 Knaben; ferner: lebendgeborene Mädchen 424 eheliche und 46 uneheliche, todtgeborene Mädchen 11 eheliche und 2 uneheliche, zusammen 483 Mädchen. Unter diesen 953 Geburten befinden sich 14 Zwillingspaare, sowie 44 Todtgeburten. Angemeldet wurden laut Geburtsregister 909 Fälle, hiervon ab aus dem 'Jahre 1897 2 Fälle, verbleiben 907 Fälle. Hierzu 7 Fälle aus dem Jahre 1898, welche im Jahre 1899 angemeldet worden sind. Demnach sind im Jahre 1898 überhaupt 914 Lebend ¬ verstorbenen Personen den hiesigen öffentlichen Anstalten verstorben; darunter 17 so- PEijch« Umschau. Freiberg, den 2. Mai. Deutschlanv. Wie unser rauchloses Pulver, abs dessen Erfinder der jüngst verstorbene Geheimrath Scheibler gilt, geschaffen wurde, darüber findet sich in einem Nachruf, den der Herausgeber der „Zeitschr. f. Rübenzuckerindustrie", Ernst Glanz, seinem Freunde Scheibler widmet, folgende, nach den Er zählungen Scheiblers ausgezeichnete Mittheilung: Eine für Scheibler sehr interessante Episode in seinem wisjenschastlichen Leben fiel in eine Zeit, in der er seme Thätigkcit auf einem ihm bisher fremden Gebiete der chemischen Technik zu entwickeln Gelegenheit fand und der er das Bekanntwerden seines Namens bei einem großen Theile des deutschen Volkes verdankt. Es war im Jahre 1888, als er unverhofft durch den ihm befreundeten Geheimrath Rottenburg zum Fürsten Bismarck nach FriedrichSrnh berufen wurde. Er folgte natürlich dem Rufe mit der größten Freudig keit, aber etwas beklommenen Herzens, in Erwartung dessen, was 1898: im Alter bis zu einem Jahr: männliche 78 eheliche, 21 uneheliche, weibliche 80 eheliche, 14 uneheliche, von 2—5 Jahren: männliche 30 eheliche, 1 uneheliche, weibliche 22 eheliche, 4 un eheliche, von 6—15 Jahren 15 männliche, 5 weibliche, im Alter von 16—20 Jahren 4 männliche, 4 weibliche, im Alter von 21—30 Jahren 7 männliche, 15 weibliche, im Alter von 31—40 Jahren zwar männliche Personen 301 nnd weibliche Personen 294. Wan ditsen 595 Sterbesällen entfallen aus Erwachsene 325 und «af Kinder 270. Angemeldet Warden laut Sterberegister 639 Fälle incl. 44 Todtgeburten, hiervon ab aus dem Jahre 1897 1 Fall verbleiben 638 Fälle. Hierzu Sterbefälle aus dem Jahre 1898, welche i. I. 1-899 angemeldet wordeu sind 0, insgesammt 638. Dem- genannte Ortsfremde, das sind Personen, die ihren dauernden Aufenthalt bez. Wohnsitz nicht hier gehabt haben. — Hiernach fällt die Sterblichkeitsziffer der hiesigen Einwohner von 594 auf 577 herab. Verstorben sind an: Pocken: —; Masern und Rätheln: im Januar, März, September, Oktober und Dezember je 1; Schar lach: un November und Dezember je 1; Diphtherie und Croup: im Oktober 1; Unterleibstyphus einschließlich gastrisches Nerven fieber: —; Flecktyphus: —; Lbolera asiatiea: —; Alute Darm- krankheitcn einschließlich Brechdurchfall: im Januar 1, Februar 2, April 3, Mai 2, Juni 3, Juli 2, August 15, September 18, Oktober 6, November 4, Dezember 1; K'indbettfieber: im No vember 1; Lungenschwindsucht: im Januar 9, Februar 7, März 7, April 8, Mai 4, Juni 7, Juli 4, August 5, September 7, Oktober 4, November 5, Dezember 6; Akute Erkrankung der Athmungsorgane: im Januar 8, Februar 6, März 6, April 2, Mai 5, Juni 10, Juli 4, August 9, September 5, Oktober 9, November 4, Dezember 14; Jnsluenza: im Juni 1, Dezember 1; Alle übrigen Krankheiten: im Januar 33, Februar 22, März 34, April 34, Mai 32, Juni 33, Juli 21, August 28, September 28, Oktober 33, November 28, Dezember 30; Gewaltsamer Tod: a) Verunglückung: im April 1, Juni 3, August 1, Oktober 2; b) Selbstmord: im März 1, Juli 2, Oktober3; o) Enthauptung: im Ma: und Juni je 1. Die Todesursachen der Verunglückten wurden herbeigeführt in je 1 Falle durch Sturz vom Dache, Sturz ins Wasser und Absturz eines Kessels, ferner Verletzung der Halswirbelsäule beim Absprung m den Schwimmteich, durch Hufschlag und in 2 Fällen Sturz von der Treppe. Die Todesursachen der freiwillig aus dem Leben geschiedenen Personen waren in 3 Fällen Er tränken und Erhängen. Beim Vergleich mit dem Vorjahre sind 1898 je 1 Unglücksfall und Selbstmord mehr vorgekommen. zlkbttßcht wer dei dem Königlichen TtandeSamte zu Freiderg im Jahre 189« stattgefundenen Aufgebotsverhanv- lungen und Eheschließungen, sowie der angemeldeten Geburts- und Sterbefälle. Aufgebotsverhandlungen haben stattgefunden 242. Hiervon waren in auswärtigen Gemeinden bekannt zu machen M2. Die Zahl aller Hieramts zum Aushang gelangten Aus- /gebote betrug 447. Hierunter von auswärtigen Standesämtern 'eingegangene Aufgebote 205. Von den hier aufgenommenen sLufgebotSVerhandlungen sind 5 erloschen bez. zurückgenommen wordeu und 15 am Jahresschluß 1898 unerledigt geblieben. Auf die einzelnen Monate vertheilen sich die Aufgebots- Verhandlungen und die von auswärtigen Standesämtern im hiesigen Rathhause zum Aushang gekommenen Aufgebote wie folgt: Januar 35, Februar 49, März 60, April 44, Mai 43, Juni 35, Juli 23, August 32, September 45, Oktober 29, No vember 26, Dezember 26. Eheschließungen sind erfolgt 228, und zwar von den Keim hiesigen StandeSamte stattgesundenen Aufgebotsverhand- ^ungen aus dem Jahre 1897 15, auS dem Jahre 1898 209. Ferner in Folge Bescheinigungen bez. Ermächtigungen von auS- .wärttgen Standesämtern 4. Außerdem waren zu auswärtigen ^Eheschließungen hier aufgebotener Paare 14 Bescheinigungen bez. Ermächtigungen zu ertheilen. Die 228 Eheschließungen auf die einzelnen Monate vertheilt, so verehelichten sich hierorts im Januar 14, Februar 13, März 21, April 36, Mai 36, Juni 20, Juli 21, August 11, September 16, Oktober 20, November 8, Dezember 12 Paare. Von diesen 228 Ehepaaren waren 206 Männer und 199 Frauen Iledigen Standes, ferner 18 Männer und 22 Frauen verwittwet, ssowre 4 Männer und 7 Frauen geschieden. Was die Konfession Dezember Nach der Altersgrenze getrennt, so starben im Erwachsene Kinder Erwachsene Männer Frauen r 20 Jahren — 13 20 bis mit 25 Jahren 78 119 26 , „ 30 .I 103 59 31 , , 35 D 25 16 36 , , 40 O 7 9 41 , „ 45 9 6 46 , , so 2 2 51 „ , 55 U 2 3 56 . „ 60 K — 1 und über 60 2 — Januar 33 30 2 — Februar 31 33 2 1 März 48 48 1 1 April 35 34 4 1 Mai 34 41 4 1 Juni 46 31 1 1 Juli 47 48 3 3 August 48 41 1 2 September 35 43 1 — Oktober 25 31 5 1 November 28 44 4 1 Dezember 29 46 3 1 439 470 31 13 wohl der große Altmeister der Politik von ihm erfahren möchte. Nach seinem Eintreffen in FriedrichSruh am späten Abend wurde, er von dem Fürsten und dessen Familie aufs Freundlichste begrüßt und an die Familientafel gezogen. Der Fürst zählte ihm sofort die Namen der in seinem Keller ruhenden Weine auf, um ihn seine Wahl selbst treffen zu lassen. Auch warf der Fürst die Frage auf, ob Scheibler deutschen oder französischen Sect zu trinken wünsche. Ans Bescheidenheit wählte Scheibler den ersteren, worauf ihm der Fürst zurief: „Sie Heuchler, ich weiß von meinem Sohne, Rottenburg und Schweninger wohl, daß Sie nur französischen Sect trinken." Scheibler wandte sich nun an den Fürsten mit der Frage, waS ihm die Ehre verschafft habe, nach FriedrichSruh berufen zu werden. Darauf erwiderte BiSmarck etwa Folgendes: „Die Franzosen haben ein neues Pulver, daS sich durch große Vorzüge vor dem unsrigen, beziehungsweise bis her gebräuchlichen, sehr vortheilhaft auSzeichnen soll. Ist eS so und können wir das gleiche Pulver nicht sofort nachmachen, so bedeutet das Krieg. Ich möchte nun über dieses Pulver von einem ersahreuen Sachverständigen ein unparteiisches Urtheil hören". Der Fürst, der das Erstaunen im Gesicht Scheiblers über diese Mittheilung bemerkte, fuhr fort: „Sie wollen wohl di« Frage an mich richten, warum ich mich nicht bei den Räthen deS KriegS- ministeriums oder beim Generalstab erkundige, darauf sage ich Ihnen, daß mir von dort der sehr höflich gehaltene Bescheid er- theilt würde, ich soll mich um meine eigenen Angelegenheiten bekümmern und mich nicht in Sachen mischen, die mich nichts angehen." Scheibler wandte nun ein, daß er, um sich ein Urtheil über das Pulver bilden zu können, eine Probe haben müsse, worauf der Fürst sofort den entsprechenden Auftrag an daS Aus wärtige Amt telegraphisch ertheilte. Schreibler kehrte am nächsten Tage nach Berlin zurück, erhielt sogleich die gewünschte Probe des französischen BlättchenpulverS und begann seine Untersuchungen. Nach kurzer Zeit konnte er an Bismarck berichten und sich über die Eigenschaften des französischen Pulvers in günstigem Sinne äußern. Zugleich betonte er, daß der Darstellung des PulverS in Deutschland nichts entgegenstehe, und daß sie weder auf einem Geheimniß, noch auf einer neuen Entdeckung beruhe. BiSmarck veranlaßte hierauf Scheibler, einen ausführlichen Bericht in diesem Sinne an das Kriegsministerium abzufassen, ohne jedoch daS Eingreifen des Fürsten zu erwähnen. Dieser Bericht fand rasch die verdiente Würdigung und hatte für Scheibler einen Auftrag zur Folge, die für den Staat arbeitenden Pulverfabriken zu be suchen und über seine Erfahrungen zu berichten. In einer Be- rathung des Kriegsministeriums theilte Scheibler die Ergebnisse seiner Studien und Beobachtungen mit und sprach sich mit voller Entschiedenheit zu Gunsten des neuen Pulvers aus. Die Folge der Berathung war die Errichtung einer ersten Versuchsfabrik zur Erzeugung des rauchlosen Pulvers in Spandau. Eine un mittelbare persönliche Mitwirkung an dieser lehnte Scheibler ab; jedoch hatte er noch oft Gelegenheit, mit seinem Rath helfend einzugreifen. Die Sachkenntniß und die unmittelbare Thatkraft der Offiziere, die mit der Einrichtung der Fabrikation beauftragt waren und die sich mit einem beispiellosen Eiser ihrer neuen Aufgabe widmeten, machten später seine Inanspruchnahme unnöthig. Die Pfingstfcrien des Reichstags sollen nachderAbsicht des Präsidiums im Beginn möglichst weit hinausgeschoben und dem Pfingstfeste nahegerückt werden. Man will namentlich die zweite Berathung der Novelle zum Jnvalidenversicherungsgesetz, die von der 9. Kommission durchberathen worden ist, im Plenum bis zu den Ferien erledigen. Die Vorlage wird trotz der sorg fältigen Arbeit der Kommission immerhin Zeit in Anspruch nehmen. Nach dem Tode deS zweiten Reichskanzlers v. Caprivi kamen die Zeitungen auch auf seine Thätigkeit im Feldzug 1870/71 zu sprechen. In der „Köln. Ztg." wurde auSgeführt, der kommandirende General des X. Armeecorps, von Voigts- Rhetz, habe schon während des Feldzuges gekränkelt, in Wirklichkeit sei die taktische Führung in den Händen des Chefs deS General stabs des X. Armeecorps, des Olerstleutnant v. Caprivi gelegen. Der General der Artillerie, V.Voigts-Rhetz, während des FeldzugS Chef des Generalstabs des III. Armeecorps, wendet sich nunmehr im „Militär-Wochenblatt" gegen diese Auffassung, indem er auSführt: „Ter General kränkelte nicht. Er war vollkommen gesund, sodaß er sich nach keiner Richtung Schonung auferlegen mutzte, war im Vollbesitz »einer anerkannt hervorragenden Geistes- und Charakter eigenschaften, unter denen unerschütterliche Ruhe, Schärfe deS Ur theils, schneller, fester Entschlutz, klarer, weit vorausschauender Blick die Eigenschaften waren, welche, gepaart mit reicher Erfahrung, ihn- auszeichneten. Dabei von frischem ihn nie verlassendem Humor, großer Liebenswürdigkeit und HerzenSgüte, vornehmer Ge sinnung, gelegentlich satirisch, aber nie ausfallend und verletzend. DaS ist das wahre Bild, die treue Schilderung dieses ausge zeichneten Generals, der die Verehrung und Liebe von Hoch und Nieder genoß und verdiente, dem Offizier und Soldat gleich mäßig anhingen. Ein so bedeutender Mann konnte seme«