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Tem- anzlers Aufnahme ich weniger ne er sich den aber, u solle», aus nicht Entschluß S Kreises ich Kre- kegieruna mt, „daß lt mit K, erst war in Anlaut e „Tägl. ahren zur em Q gc- i Ober- theilt, daß .ozeffeS in von 4000 die Unier ten OrteS gaben sich, tsmomente eschuldiate heuchcln- nstuntaug- er gemeldet: s Singanfu tgetheilt, in üen, di« bei waren, und in, festgesetzt ung-tschang, ißersten, mng-tschang schen Unter- aifer strenge ge, die Ge wesen. Die g Lan wird ige um eine rurtheilt, in len; Tschao- behält ater re Wirkung sandten in ilungen des Corbin am Mittheilung memanische l China im önnrn daS sei ihr in und bessere bschon das ei, wie das sehr gelobt DaS Schöffengericht in Dresden verhandelte gegen den Vev- antwortlichen Redakteur der „Dresdner Rundschau", Karl Wilhelm Rudolf Quanter, wegen Beleidigung des Herrn Ober bürgermeisters Geh. Finanzraths a. D. Beutler. Strafantrag ist gestellt von der Vorgesetzten Behörde des Oberbürgermeister-, der König!. Kreishauptmannschast und dem Beleidigten selbst. Di« Anklage richtet sich gegen zwei Artikel des genannten Blatte-, durch welche Herr Oberbürgermeister B. in Beziehung auf sein Amt insofern öffentlich beleidigt worden sein soll, als in dem ersten Artikel die Verdächtigung ausgesprochen wird, daß der Herr Oberbürgermeister den Ankauf eines Pariser Kunstwerke- nicht im Interesse der von ihm vertretenen Stadt, sondern in Verfolgung von Sonderinteressen, also in pflichtwidriger Weise, empfohlen habe, und als in dem zweiten Artikel die an sich un auffällige Thatsache, daß der Herr Oberbürgermeister von de« Präsidenten der französischen Republik eine Auszeichnung erhalten hat, ins Lächerliche gezogen und dadurch der Herr Oberbürger meister selbst lächerlich gemacht worden sei. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte Bestrafung des Angeklagten im Sinne der Anklageschrift wegen Beleidigung in zwei Fällen. Der Rechtsbeistand der klägerischen Partei plaidirt gleichfalls für eine Bestrafung Q.', da aus den inkriminirten Artikeln offenbar die Absicht hervorgehe, den Herrn Oberbürgermeister lächerlich zu machen und damit zu beleidigen. Quanter wurde wegen Be leidigung zu 100 Mk. Geldstrafe, für die im UnelnbringlichkeitS- falle 10 Tage Gefängniß zu treten haben, und zur Tragung der entstandenen Kosten verurtheilt. Außerdem wurde dem Be leidigten die Bcfugniß zugesprochen, binnen zwei Wochen nach erlangter Rechtskraft das Urtheil durch einmaligen Abdruck im „Dresdner Anzeiger" und in der „Dresdner Rundschau" öffent lich bekannt zu machen. Ueber das Vermögen deS Kaufmann- und Hotelbesitzer- Joses Munkacsy in Dresden, Pächters deS am Altmarkte ge legenen bekannten Cafös „Metropole", Inhaber deS fürstlich ein gerichteten Hotels „Imperial" und deS vornehmen Hotels „Ahl- becker Hof" m Ahlbeck, ist daS Konkursverfahren eröffnet. In der Nacht zum Dienstag brach in dem Grundstück Brüder- straße Nr. 7 m Chemnitz Feuer aus. Auf der Brandstelle wurde der Feuerwehr von einer Frau und übrigen Haus bewohnern zugcrufen, daß in einer Wohnung im Seitengebäude ein Mann in größter Gefahr sei. Obwohl die Feuerwehr sofort von zwei Seiten aus in den brennenden Raum eindrang und das Feuer alsbald unterdrückte, konnte sie doch nur den stark verbrannten Leichnam deS Wohnungsinhabers bergen. Dieser, der Grünwaarenhändler, Moritz MattheS, war nicht lange vorher stark angetrunken nach seiner Wohnung gekommen und hatte sich mit der brennenden Cigarre in sein Bett gelegt. In der Trunkenheit hatte er daS Feuer der Cigarre auf da- Bettstroh fallen gelaffen. Dieses, sowie schließlich daS ganze Bett waren in Brand gerathen. Der Verunglückte ist zwar erwacht und soll zum Löschen selbst mit Hand angelegt haben, bevor die Feuerwehr ankam. Er ist aber dann wahrscheinlich betäubt worden und in die brennende Bettstelle zurück gefallen, während die Angehörigen nach Hilfe eilten. Durch den ent standenen Qualm waren auch die in den oberen Räumen de- Hauses schlafenden Bewohner gefährdet, doch hatten sie diese noch rechtzeitig verlaffen können. MattheS hinterläßt eine Frau nebst zwei Kindern. In Meitzen ist vorgestern Herr Oberjustizrath CaSpari^ Oberamtsrichter a. D., gestorben. Eine große Freude erlebte ein armer, blaß und bedürftig aussehender Knabe in Meißen. In der Gerbergaffe stieg ein Mann, der das Aussehen eines Viehhändlers hatte, in einen Wagen ein und fuhr davon. Beim Einsteigen war aber aus seinem Mantel eine Brieftasche unbemerkt auf die Straße gefallen. Der arme Junge, welcher gerade vorüberging, hob sie auf und lief dem Wagen, laut hinterher rufend, nach. In der Elbstraße hielt endlich das Geschirr an und der Knabe bekam als Belohnung für seinen Fund einen Thaler. Ein«^ größere Freude kann der Gewinner des großen LooseS auch nicht empfinde», als der Knabe über dieses Geschenk hatte. AlS ein den Vorgang beobachtender Herr den vor Glück strahlenden Knaben fragte, was er mit dem Gelbe machen wolle, antwortete dieser: „Das gebe ich meinem Vater, der hat schon drei Wochen keine Arbeit!" und rannte schleunigst davon. Am Radeburger Platz in Großenhain wurde ein Husar vom Pferde geschleudert und erlitt einen komplizirten Schädelbruch. Ein entsetzliches, räthselhafteS Ende hat ein alleinstehender Mann in Plauen bei Dresden genommen. Sonntag Vormittag, bemerkten Hausbewohner einen starken Brandgeruch, welcher auS der Wohnnng des Arbeiters K. kam. Nach Oeffnung der Thüre sand man die Stube voll Rauch, der Mann selbst lag mitten in der Stube auf dem Rücken und zwar vollständig verbrannt. Auf dem Tische stand die Petroleumlampe völlig zerschlagen oder zerplatzt. Ob die Lampe explodirt oder der Mann vom Schlag anfalle betroffen worden ist und hierbei die Lampe zerschlagen hat, wird wohl für immer ein Räthsel bleiben. Feuer war durch den Unfall nicht entstanden, nur in die Diele war ein großes Loch eingebrannt. ' Der ungefähr vor einem Jahre nach der Schweiz geflüchtete Stuhlsabrikant Stahr aus Rabenau ist verhaftet und an die Staatsanwaltschaft zu Freiberg abgeliefert worden. Stahr wurde wegen betrügerischem Bankerotts, Wechselfälschung und Betrugs verfolgt. Bezüglich des Ueb erfüll eS in Großmilkau schwirren allerlei Gerüchte über verdächtige Personen umher, doch ließ sich bis jetzt ein positiver Kern bei Keinem herausfinden. In der Mittweidaer Gegend erzählt man sich, daß ein Stallschweizer Selbstmord begangen, aber einen Brief hinterlassen habe, in dem er sich zu beiden Thaten bekenne. In Großmilkau ist davon noch nichts bekannt. Das Opfer des letzten Anfalles befindet sich seit letztem Sonnabende im Krankenhause zu Rochlitz, nicht weil ihr Zustand bedenklich wäre, sondern um ihr durch andere Umgebung schneller zu völliger Genesung zu verhelfen. Der in Ehrenfrteversvorf seit dem 24. Januar vermißte Ha usbesitzer und Schuhmacher Carl Louis Helbig ist am 18. d. M. in dem Walde des Heidelbachthales todt aufgefunden worden. In einer der letzten Nächte wurde, wahrscheinlich von zwei böhmischen Arbeitern, bei dem Gemeindevorstand Fritzsche in Bärenfels eingebrochen und aus einem Secretär die Summe von 600 Mark gestohlen, während ein in einem Buche mit dabei liegender 500-Markschein den Dieben entging. In dem Dorfe Görnitz bei Oelsnitz i. B. entstand ein Brand, welchem 3 Bauerngüter zum Opfer fielen. Dem Ver nehmen nach liegt unbedingt Brandstiftung vor. Eine recht eigenartige Uebung wurde von der Freiwilligen Feuerwehr in Strahwalde ausgeführt. Der Freigutsbesitzer Winter hatte der Feuerwehr das Wohnhaus deS von ihm käuflich erworbenen Mntscher'schen Bauerguts als Geschenk unter der Bedingung überlassen, daß das HauS vollständig abgetragen suchung ihrer Räder oder Achsen bezw. der Ergänzung oder Aus wechselung unbrauchbar gewordener oder abgenützter Bestandtheile 66 Tage in der Werkstatt gestanden. Man kann hieraus ersehen, daß die Verwaltung keine Mühe und Ausgabe scheut, wenn eS sich um die Vervollkommnung der Betriebssicherheit handelt. In ähnlicher Weise wie bei den Lokomotiven unterliegt die Lauftüchtig keit der übrigen FahrbetrirbSmittel einer genauen Ueberwachung. 7,45 Proz. der vollspurigen Personenwagen, 8,72 Proz. der Zug führer und bedeckten Güterwagen einschl. Postwagen und 3,56 Proz. der offenen Güterwagen wurden im Laufe deS JahreS in der Werkstatt behandelt. WaS unsere Fahrbetriebsmittel geleistet haben, erhellt daraus, daß auf sämmtlichen von der StaatSbahn- verwaltung betriebenen Bahnen im Jahr« 18SS zusammen (die Bauzüge ausgenommen) 928255 Züge abgelaff«n wurden, daS sind täglich im Durchschnitt 2543 Züge. — Der gestrige heftige Sturm war bei aller Milde der Temperatur doch der rechte Quartiermacher deS Winters, und eS schien, als wollte er die Natur prüfen auf ihre Widerstands fähigkeit dem Winter gegenüber. Nach rauher WinterSart fegte er daS Quartier für den eisigen Gast; er trieb daS gefallene Laub zu Hauf, damit Platz ward für die weiße Schneedecke, riß die letzten fahlen Blätter von den Zweigen, brach die morschen und dürren Aeste ab, die für daS Winterspiel doch nicht mehr taugten, rüttelte an den Zäunen und zerstörte an den Häusern, was dem Wmter doch nicht Stand gehalten haben würde. In der Jacobikirche wurde während des Vormittagsgottesdienstes ein Theil der bunten Rosette eine- Langhausfensters eingedrückt und damit ein nicht unbedeutender Schaden angerichtet. Einst weilen hat man die Lücke mit Zinkblech versetzt. Die Beschä digungen am Dach der Nicolaikirche sind derart, daß die Ziegel und Firststeine wie gesäet auf der Seite der Nicolaigaffe lagen. Am Grundstück des Herren Bäckermeisters Ficke Gerbergaffe, wurde vom Sturm eine Ladenthür ausgehoben und zerbrochen. An dem Hause deS Herren MattheS an der Borngasse riß der Sturm so viele Ziegel vom Dache, daß man die Straße für den Verkehr sperren mußte. An vielen anderen Privatgebäuden zer trümmerte der Sturm zahlreiche Fensterscheiben. Am Hospital weg wurde ein Baum umgerissen. Auch in den Privatgärten hat der Sturm zahlreiche Verwüstungen ungerichtet. In Freibergsdorf hat der Sturm an Bäumen, Zäunen und Dächern bedeutenden Schaden angerichtet. Von dem auf dem früheren Walkteiche befindlichen Bauschuppen des Herrn Bau meister Barth wurde das ziemlich umfangreiche Pappdach abge hoben, eine Strecke fortgetragen und auf dem Holzplatze deS Herrn Eidam mit furchtbarer Gewalt zertrümmert. Namentlich zeigt sich dem Auge im H o s p i t a lw a l d e ein Bild arger Ver wüstung. Unzählige Fichten, auf einem kleinen Raume beispiels weise 9 Stück, liegen theils entwurzelt, theils geknickt. An der Chemnitzer Bahnstrecke sind durch einen fallenden Baum die Telcgraphendrähte vollständig zerrissen worden. — Aus Brand berichtet man uns: Durch den Sturm sind am Rothvorwerl starke Bäume umgebrochen worden. Viele Garten bäume sind umgelegt und gebrochen; von den Dächern wurden Schiefer und Ziegel heruntergeriffen. Gestern Mittag drückte der Sturm den Giebel des 42 Meter langen und 18 Meter tiefen Werkstättengebäudes des Herrn Cementwaarenfabrikant Louis Schaal ein, und schleuderte das Dach zum Theil auf die Hertwigsche Brettschneidemühle, hier dasselbe zertrümmernd und den Giebel herausschlagend. Einen anderen Theil des Schaalschen Daches, sowie einzelne Sparren und Balken schleuderte der Wind auf das etwa 150 Schritt entfernte Bahngleis. Dabei wurde die Telegraphenleitung zerstört. Der Rest des Daches kam auf das Feld des Herrn Stadtgutspachters Franke zu liegen; die Balken und Sparren waren gebrochen wie dünne Hölzer. Große Balken hatte der Sturm 100 Schritt weit fortgesührt. Ein größeres Unglück hätte entstehen können, wenn der Vorfall eine halbe Stunde später geschah, da um diese Zeit der von Freiberg kommende Personenzug die Strecke passirt. Herr Schaal erleidet einen großen Verlust; das zertrümmerte Gebäude hatte er erst vor zwei Jahren gebaut. — Ein helttenchtendeS Meteor, das von Süden nach Norden ging, wurde gestern Abend kurz vor 8 Uhr hier beobachtet. — Warme Hände, warme Füße ohne Feuer! Wie oft sind schon Erkältungen der Füße, der Hände und Ohren auf dem Eise der Ausgang für schwere und tödtliche Krankheiten oder langjähriges schmerzliches Siechthum geworden und wie unsagbar beschwerlich und umständlich sind alle Vorkehrungen, die bisher zur Beseitigung der Ursachen dieser Erkältungs-Gefahren für Hände, Ohren und Füße auf dem Eise zur Benutzung standen. Die Deutsche Thermophor-Aktiengesellschaft, Berlin 8. IV. 19, Kommandantenstraße 14, in Freiberg vertreten durch die Firmen Gebr. Weiße und Rich. Richter, hat nach ihrem bekannten Ther mophor-Prinzip einen Hand-Taschen- und Musiwärmer, sowie handliche Fußwärmer konstruirt, die es ohne Feuer jedem ermög lichen, auf dem Eise andauernd warme Hände und Füße zu haben. Beides, Hand- und Muffwärmer, sind kleine, bequem in der Tasche oder im Muff zu tragende Apparate, die selbstständig, lediglich infolge ihrer Füllung mit einem chemischen Präparat Von völliger Unschädlichkeit 3 bis 4 Stunden eine intensive Wärme abgeben. Diese hübschen Apparate sind billig und überall in den besseren Haus- und Küchengeräthe-Geschäften käuflich. — Bei der heute stattgefundenen Ziehung der König!, sächsischen Lanveslotterie wurden (ohne Gewähr) folgend« Gewinne gezogen: 10000 Mark auf Nr. 465, 5000 Mark auf Nr. 81028. — Königliches Landgericht Freiberg. Der Gelbgießerei gehilse Richard Oppel aus Eber-bach wurde von der zweiten Strafkammer wegen schwerer Körperverletzung und Bedrohung zu 2 Jahren 3 Tagen Gefängniß verurtheilt, worauf 1 Monat und 3 Tage der erlittenen Untersuchungshaft in Anrechnung zu bringen sind. 8 Halsbrücke, 21. November. Einer recht zahlreichen Betheiligung hatte sich die am letzten Sonntag von dem hiesigen Erzgebirgsverein im Schössergut zu Loßnitz veranstaltete Kirmes- feier zu erfreuen, welche von Anfang bis zu Ende einen wohl gelungenen und äußerst fröhlichen Verlauf nahm. Nachdem man dem üblichen Kirmeskuchen zugesprochen hatte, ließen eine reisende „Böhmische Musikkapelle" und weiterhin in reizenden Kostümen erscheinende Kirmessänger ihre Weisen ertönen. Es folgten hierauf Vorträge eines Grammophons, eines Männerquartetts und eines Komikers. Sämmtliche Vorführungen sanden reich lichen und wohlverdienten Beifall. Hieran schloß sich ein Kirmestanz. Durch Schadenfeuer wurde in Teifersdorf bei Roß wein die neugebaute Scheune des H«ft'schen Beigutes zerstört. Hierbei sind mehrere landwirthschastbche Maschinen und Geräth- schasten, sowie Fnttcrgeräthe mit verbrannt. Der verstorbene Rentier Gustav Albert Jordan hat der Stadt Dresden letztwillig ein Bermächtniß von 250 000 M. zuge wendet mit Ver Bestimmung, die Zinsen davon, und zwar in Beträgen von nicht unter 300 M., den Armen zuzuweisen. Beschlusse, für die Rädelsführer die Todesstrafe zu ver- Ln nm bestärken. Der Vorschlag, an Stelle der TodeS- Wdiehöchst« Strafe zu setzen, die nach chinesischem Gesetz zu- 8 ist offenbar unsinnig, da die Chinesen selbst zugeben, daß die erwähnten nominellen illusorischen Strafen die strengsten stch, welche der Hof verhängen kann. AuS Shanghai, 20. November, wird ferner gemeldet: Prinz Tuan ist angeblich verhaftet worden und zur Zeit thatsächlich »„.lick machtlos. Der Kaiser und die Kaiserin von China sind Mbar kriegsmüde, befinden sich aber unter dem Einfluß von ^Ug-su-siang, der mit 16000 regulären chinesischen Truppen in Hu-jang-Pu (Provinz Känsu) steht, die entschlossen sind, bis zum Ktubrrsten zu kämpfen. Die Lage in Südchina ist wieder durch- günstig. Die NevolutionStruppen sind besiegt, und der ge säumte Aufstand wird bald unterdrückt sein. . Feldmarschall Graf Waldersee meldet auS Peking: Ein Detachement von 2 Kompagnien, 2 Geschützen und berittenen Mannschaften unter Major v. Mühlenfels ist heute über San- Men (21 Kilometer westlich von Peking) abgesondt; Spitzen sollen große Mauer erreichen. — Kolonne Dort hat am 17. Nuung (25 Kilometer südöstlich Hsüenhwa) erreicht und wird auf dem Rückwege Mit dem Detachement Mühlenfels Verbindung Herstellen. venNche» und Sächsische«. Freiberg, den 22. November. — vom Hofe. Am DienStag früh begab sich der König yiit dem Prinzen Georg zur Hochwildjagd auf Tharandter Revier. Der Sonderzug traf VonnittagS 8 Uhr 40 Minuten in Tharandt ti,, Mit Einladungen zu dieser Jagd waren mehrere Herren aus Tharandt und Umgebung ausgezeichnet worden. Die Rück kehr nach Strehlen erfolgte Abends mit Sonderzng 7 Uhr 5 Min. ob Tharandt. Gestern beging der König die Feier seines Namen-, oges. — Im Verordnungswege hat da- Justizministerium die Vor- flände der Justizbehörden ermächtigt, denjenigen Beamten, die zur Uebernahme des Zähleramtes bei der bevorstehenden Volks zählung geeignet und bereit sind, den nöthigen Urlaub zu be willigen, soweit nicht erhebliche dienstliche Interessen entgegen- stehen. — Der Abg. Di». Oertel hat mit Unterstützung der kon- strvativen Partei folgende beiden Anträge eingebracht: 1) die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstage möglichst noch in der laufenden Session einen Gesetzentwurf über das Ausverkaufswesen vorzulegen, durch den 1. die Anmeldepflicht jur alle Ausverkäufe festgesetzt, 2. die Veranstaltung von Schein- ouSverkäufen und 3. jeder Nachschub von Waaren zu einem Aus verkäufe unter Strafe gestellt wird. — 2) den Herrn Reichs- lonjler zu ersuchen, anordnen zu wollen, daß in die dem Reichs tage regelmäßig alljährlich zugehenden „Uebersichten über das HeereSergänzungsgeschäst" besondere statistische Nachweise über die Heckunst und über die frühere Beschäftigung der tauglich Be- Mdenen ausgenommen werden. — Die Flachsausstellung in Freiberg, auf welche wir schon vor längerer Zeit hingewiesen, wird Sonnabend, IL. Dezember, von 9 Uhr Vorm, bis 4 Uhr Nachm. im Bairischen Garten veranstaltet. Zur Prämiirung der besten Erzeugnisse hat dasComits zur Hebung des Flachsbaues wiederum Preise von 50 bez. 40, 30 und 20 Mk. gestiftet und der land- wtrthschafrlichr Kreisverein hat ebenfalls für gleiche Zivecke eine größere Summe zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung soll gleichzeitig auch Gelegenheit zum Abschluß von Verkäufen bieten und den direkten Verkehr zwischen den Produzenten und den Konsumenten fördern. Das Beginnen erscheint im laufenden Jahr um so zeitgemäßer als die Flachspreise sich erfreulicherweise aus der erreichten Höhe zu halten scheinen und die WitterungS- «rhältnisse in diesem Jahr im Allgemeinen für das Gedeihen der Leinpflanze und deren Aufbereitung recht günstige gewesen sind. Ausführlichere Auskünfte über die bezüglichen Be stimmungen ertheilen auf Wunsch die Vorsitzenden der land- mickhschastlichen Vereine der Leinbau treibenden Bezirke. Selbst verständlich wird daS Stattfinden dieser Ausstellung von einer ausreichenden Betheiligung bez. von dem Eingehen einer genügenden Anzahl von Anmeldungen abhängig bleiben. Zugelaffen werden nur Flachsbauer aus dem Dresdner Kreisvereinsbezirk mit Probe» der von ihnen selbst erbauten Erzeugnisse. — Zu der auch von uns in der letzten Nummer wieder- gegebenen Erklärung Ves Herrn Etaatsministers Edler von der Planitz betreffs des in der Flugschrift des Evan gelischen Bundes 184/85 enthaltenen Vortrages über: „Der sächsische Adel und der Protestantismus" bemerkt der „Dresdn. Anz." noch Folgendes: Der von Sr. Excellenz erwähnte 8 20 deS Gesetzes vom 20. Juni 1870, den wir, soweit die Gesetzes stelle hier in Frage kommen konnte, wiedergcgeben haben, ist im vorliegenden Falle nicht anwendbar. Denn dieses Gesetz betrifft lediglich die religiöse Erziehung der Kinder von sogenannten Dissidenten, also von Personen, welche keiner im König reiche Sachsen anerkannten Religionsgesellschaft angehören. Dagegen gilt hinsichtlich der religiösen Erziehung von Kindern aus Ehen zwischen Personen evangelischen und katholischen Glaubensbekennt nisses das Gesetz vom 1. November 1836, das in diesem Falle einzig in Frage kommen könnte und das in 8 1 bestimmt, daß solche Kinder in der Regel in der Konfession des Vaters zu erziehen sind, wenn nicht durch gerichtlichen Vertrag etwas anderes bestimmt worden ist. Dieser Vertrag muß vor vollendetem K. Lebensjahre des Kindes geschloffen werden. Auf Ausländer sind diese einschränkenden Bestimmungen nicht anzuwenden; solche Personen können vielmehr unbehindert über die religiöse Er ziehung ihrer Kinder verfügen. — Im Anschluß an daS vom kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeitete Tuberkulose-Merkblatt hat das königlich sächs. Justizministerium jetzt verordnet, daß sowohl in den Geschäfts räumen der Justizbehörden, die dem Publikum zugänglich sind, als auch in den Gefangenanstalten und Gerichtsgefängnisfen die geeigneten Maßnahmen gegen die Weiterverbreitung der Tuber kulose ergriffen werden. — Es empfiehlt sich, die Einlaßkarten zu der „Geistlichen Rusikaufsührung" des Lehrergesangvereins am Todten- sonntag möglichst im Vorverkauf (nur bis Sonntag Nachm 5 Uhr bei den Herren Kaufmann Mühle-Obermarkt und Br. Geyh- Weingaffel) zu entnehmen, um den Abendverkauf an den Kilch- thüren zu entlasten. ES sei auch an dieser Stelle darauf Hin gewielen, daß die Inhaber her Emporenplätze ihren Eingang durch daS Hauptportal, die Besucher der Altarplätze, deS Mittel und Seitenschiffs aber ihn an den Seiteneingängen des Gottes hauses zu nehmen haben. — Große Sorgfalt verwendet die Verwaltung unserer säch sischen Staatseisenbahnen auf die Durchsicht und Instand. Haltung der Fahrbetriebsmittel. Durchschnittlich hat jede Lokomotive im vollen Betriebsjahre 1899 zum Zwecke der Unter