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Wenn die Aerven versagen Bei den Frauen finden wir die Nervenschwäche sehr häufig, weil gerade ihr empfindliches Gemüt jeden Aerger, jede Aufregung, jeden Schreck und jede Verstimmung noch viel tiefer erlebt als der robustere und kraftvollere Mann. Diese schädigenden Einflüsse, die das Nervensystem be sonders treffen, sind aber von schwerem Nachteil für die Gesundheit und die Seelenruhe des Leidenden, deshalb ist es die erste Aufgabe aller leicht erregten Frauen, sich seelisch abzuhärten und sich langsam Tag für Tag, Woche für Woche zur Selbstzucht zu zwingen. Es ist falsch von der Umgebung eines Nervösen, nur von Launen zu sprechen und sich achselzuckend abzuwenden, wenn gesteigerte Emp findlichkeit sich in Tränen, unberechtigten Anklagen und irübseliger Lebensausfafsung kundgibt, und doch müssen wir wieder in zarter und liebevoller Art zur Selbstbesin- uung raten, denn nur ein kraftvolles Gegenan kann schützen und heilen Vor allem gewöhne sich der Nervöse an eine straffe Zeiteinteilung, an Pünktlichkeit und Ordnung, denn Ruhe und gleichmäßiges Leben, das jede Aufregung vermeidet und jeder Hast und Hatz aus dem Wege geht, können ge schwächten Nerven Beruhigung bringen. Widerstandskraft gegen die kleinen alltäglichen Aergernisse und die über- laschenden Anforderungen unseres Lebens ist notwendig,, wenn wir mit unserer Umgebung in Frieden leben wollen und vorwärtskommen wollen im Beruf. Der ruhige Mensch mit stetigem Wesen wird dem zerfahrenen und auf geregten Zeitgenossen immer überlegen sein, und auch der vernünftigen ruhigen Frau wird jeder Mensch den Vor- zug geben gegenüber der so oft verstimmten, zerfahrenen nervösen, die bei aller Liebenswürdigkeit ihrer Natur, trotz ihrer Herzensgüte so unberechenbar ist, daß jeder Mensch ihr aus dem Wege geht, weil er nie weiß, wie er mit ihr dran ist. Jede Frau sollte versuchen, ihre Nerven mit Energie und in tatkräftiger Selbstbesinnung gesund zu machen. Die Uebernervöse altert schnell, sie bringt sich und ihre Angehörigen um die friedliche Harmonie des Lebens, sie verliert alle Konzentrationsfähigkeit, sie wird hin und her gerissen von Stimmungen, sie ist jedem schädigenden Ein fluß von außen ausgesetzt, ihr Gesicht wird verkrampft, es zeigt einen ewig gespannten, gehetzten Ausdruck oder ist abgespannt und grau vor Ermüdung. Um schlechter Stimmungen, Verärgerungen und ihrer Enttäuschungen Herr zu werden, tut jede Frau gut daran, sich unverzagt der Arbeit und der Ablenkung in die Arme zu werfen. Ist sie beruflich tätig, so muß sie ihre kargen Mußestunden nicht abermals mit Arbeit füllen, also etwa lesen und nähen, — mag es für sie auch Entspannung be- deuten, ihr Körper verlangt Ruhe. Es wird ihr guttun, in leichtem Plaudern ihren Feierabend zu verbringen und sich wirklich einmal dem süßen Nichtstun zu verschreiben, damit ihre Nerven gesunden können durch behaglichen Frieden und leichte Zerstreuung. Hat die nervöse Frau aber einen Beruf, der sie zum Sitzen zwingt, so darf sie weder Wind noch Wetter scheuen — sie muß hinaus in die Natur und tüchtig herumlaufen, bis sie müde ist. Das Hauptgegengift gegen jede Nervosität und Ueber. reizung bleibt jedoch Selbsterziehung zur Ruhe, zur Ge- lasfenheit. Jede zur Nervosität neigende Frau hüte sich vor Uebermüdung und Ueberarbeitung, sie tut weder ihrer Familie, noch ihrem Betrieb, noch sich selbst etwas Gutes an. In einem zerfahrenen Haushalt, wo eine abgehetzte, überarbeitete Frau herumrast, kann niemand sich wohl fühlen, und in jedem Betrieb ist ein Gefolgschaftsmilglied unbeliebt, das ständig übelnimmi, alles vergißt und durch selbstverschuldete Schusseligkeit Unruhe und Unordnung hervorruft. Eiserne Disziplin muß Denken und Handeln leiten und eiserne Beherrschung mutz widerspenstige Nerven zur Ruhe zwingen. praktische Kochrezepte Kartoffeln auf italienische Art Ein Kilogramm Kartoffeln wird abgekocht in Salz- wasser, geschält und in dicke Scheiben geschnitten. Dann hackt man eine Handvoll Petersilie, eine Knoblauchzehe, eine Zwiebel und röstet alles in fünf Eßlöffel heißem Oel an. Dann erst gibt man Salz und wenig groben Pfeffer, den Saft von einer Zitrone und die Kartoffeln dazu und läßt alles heiß und knusperig werden. Die Kartoffeln können auch noch mit geriebenem Käse bestreut werden oder mit Anchovis und gerösteten Zwiebelrinaen belegt werden. Aus den Lichtspielthatern. Central-Theater. Ein großer Erfolg im ganzen Reick ist der Film „Musketier Meier III". Die heitere Geschichte einer Frontkamerad schaft. Einer der Feldgrauen dieses Frontabschnittes ist Georg Meier aus Beilin. Seine militäramtliche Benennung ist „Musketier Meier III". Für seine Kameraden ist er „Orje Meier aus Berlin". „Kamera- den", das war ein Wort, das für ihn erst hier draußen im Graben Sinn und Inhalt bekam. Kamerad, das war der rechte und linke Nebenmann, der im Sperrfeuer feindlicher Granaten auf Tod und Leben mit ihm verbunden war, Kamerad, das war jeder dieser Notgemein,chaft, der in ständiger Einsatzbereitschaft ge willt war, für den anderen sein Leben herzugeben. Das ist Meiers größtes Fronterlebnis. Er, der in der Großstadt nur wenig Bekannte und gar keine Verwandte hatte, dem der Begriff Familie bisher fremd war, fand hier draußen 'n der Kompanie fast so etwas wie ein Zuhause. Hier setzt der Film „Musketier Meier III" «in, der als ein „heiterer Soldatenfilm" angekündigt wird. D«r Darsteller des „Musketier Meier III" ist Rudi Godden. Wir kennen ihn schon aus „Trura". Er ist schon ein ordentlicher Kerl, der Meier, uno ein anständiger Kamerad dazu. Er hatte keine Verwandten und niemand auf der Welt. Da hatte sich Meiers Frontkamerad Anton Bahlmann etwas ausgedacht. Er schrieb vor einiger Zeit an seine Schwester Grete, ste soll« für seinen Freund Mei«r aus Berlin mal ein anständiges Weihnachtspaket zusammenpacken und irgendeinen fremden Absender angeben. Mit heißen Backen hält Meier das Paket in der Hand. Es ist nicht die Wurst, die da drin ist, es sind nicht die Zigaretten. Da ist jemand, der an ihn gedacht hat. Ein ihm fremder Mensch, eine Frau, ein Mädel. Wann hat Orje Meier schon mal feuchte Augen gehabt? Mit einem Witz und einer schnoddrigen Bemerkung ist er bisher allen sentimentalen Regungen zu Leibe gegangen. Jetzt kann er kaum die ungelenken Schriftzüge dieses westfälischen Bauernmädels lesen, die ihm noch so ein paar liebe Worte dazugeschrieben hat. Ein neues, ihm bisher unbekanntes Gefühl löst eine unbändige Freude in ihm aus: «s ist doch jemand da, der an dich gedacht hat! Das ist «ine der «r- areifendsten Szenen in dem neuen Soldatenfilm von Karl Bunje. Der Ernst dieser Handlungen bildet das notwendige Gegengewicht zu den vielen, vielen humorvollen Einfüllen in dem heiteren Filins Es ist ein Film der Kameradschaft, der schon in der kameradschaftlichen Zusammenarbeit der Leiter, Darsteller und Techniker di« besten Vor- aussetzungen für «n Gelingen bietet. Weitere Darsteller sind: Hermann Speelmans, Günther Lüders, der uns vom „Etappenhasen" her noch in bester Erinnerung ist. Aribert Mog, Beppo Brem, Ger hard Bienert, Erich Haußmann, Carl de Vogt, Gustl Stark-Gstetten- baur, Alfred Maack, Erich Nadler, Hildegard Barko, Lieselott Schaak,. Hella Tornegg, Jeanett Bethge, Edith Meinhard u. a. m. Lichtspielhaus Astoria. Benjamino Gigli in „Muttertted", der künstlerische Erbe des großen Caruso, mit Maria Cebotari, d«r schöne Sopran der Dresdener Staatsoper und Michael Bohnen, der international berühmte, traftvolle Bariton, gestalten einen ev» greifenden Stofs zu einem nachhaltigen Erlebnis. Dieser einzig artige Film erfüllt alle an ihn gestellten Erwartungen. Mois Melichar hat für alle Auftritte einen großzügigen, musikalischen Rahmen geschaffen. Die spannende Handlung führt in ihrem Ver laufe zu wirkungsvollen Konflikten. D«r Sänger Ettore Vanni lebt in glücklicher Ehe mit seiner Schülerin Fiamma. Es ist ihm ge lungen, bei dem Intendanten der Großen Oper durchzusetzen, daß. sie als seine Partnerin verpflichtet wird. Während einer Besetzungs» diskusston macht er den Vorschlag, den Sänger Cesare Doret als gemeinsamen Partner zu verpflichten. Er weiß nicht, daß zwischen Doret und seiner Frau vor ihrer Ehe Beziehungen bestanden haben und daß der andere der Vater seines Kind«s ist. Doret benutzt ohne Rücksicht auf seine derzeitige Geliebte sein Wissen um Fiammas Geheimnis zu erpresserischen Anträgen. Als er während einer „Maskenball"-Aufführung in Fiammas Garderobe erschossen aufgefunden wird, verdächtigt man die Sängerin des Mordes und überführt sie in Untersuchungshaft. Ihr Mann erfährt nun die Wahrheit und verzeiht ihr; doch der Verdacht der Täterschaft zi«ht immer engere Kreise ... D«r Schlußakt ist effektvoll ausgebaut: Danni, der die Zusage gegeben hatte, am Muttertag« für die Mütter Italiens zu singen, stellt die Bedingung, daß das Koryert in der Kapelle des Gefängnisses stattfindet, in dem jeine Frau untergebracht ist. Sein Lied und die nachsolgende erklärende Ansage führen zum Geständnis der Mörderin. Man konnte gestern bei der Aufführung feststellen, daß der Filminhalt oem Publikum sehr nahe ging. Benjamin Gigli ist auch hier wieder der sympathische und treu besorgte Familienvater. Maria Cebotari hat seit ihrem Film- Debut sehr gewonnen, sie kommt diesmal optisch ausgezeichnet heraus und weiß mit atemberaubender, dramatischer Spannkraft ihre Kerkerszene m Spiel und Gesangsausdruck bis zum physischen Schmerzgefühl zu steigern. Den Cesare Doret gibt Michael Bohnen mit dem Aufwand aller realistischen Hilfsmittel und ungeheurer dramatischer Stimmkraft. Hans Moser als lieoensw >rter Mensch, der sich mit rührender Sorgfalt für »eine Schutzbefohlenen «insetzt. Auch Hiloe Hildebrandt, die die sehr schwierige Rolle der v«r- schmähten Frau stark verinnerlicht, hat der Film viel zu verdanken. Ganz reyend der kleine Peter Bosse, der durch die Natürlichkeit seines Spiels alle Herzen erobert. Die musikalisch« Bearbeitung: trifft das Kolorit der Handlung ausgezeichnet. Für Landwirtschaft, Klemgartenbau und Kleintierzucht. Obst richtig ausbewahren! , Eine lange Frostperiode hat im Frühjahr einen großen Teil der Obstblüte vernichtet. Deshalb gilt es, die Men gen, die wir in diesem Jahr ernten, so sparsam und ohne Verlust zu verwerten, als nur irgend möglich ist. Dazu gehört vor allem die sachgemäße Aufbewahrung unserer z«m Rohgenuß vorgesehenen Obstvorräte. Zum Einlagern dienen am besten kühle Kammern oder trockene Gewölbe und Keller. Die Räume werden zuvor gründlich gesäubert und gekalkt, Hürden und sonstige Ge stell« sorgfältig abgescheuert. Damit erreichen wir, daß alle vom vergangenen Jahr zurückgebliebenen Pilzsporen ab getötet werden. Eine sehr gründliche Desinfektion können »vir auch durch Ausschwelen erzielen: Man verbrennt meh rere Schwefelschnitten und läßt den Dampf zwei bis drei Tag« auf den zuvor dicht abgeschlossenen Raum etnwirken. Durch die Reinigung der Lagerräume, verbunden mit einer gründlichen Durchlüftung, verhindern wir das Muffig» werden des Obstes. Je reiner die Luft, desto besser hält sich das Obst, und um so schmackhafter bleibt es! Ueber- haupi sollten in den Obstkammern weder Gemüse noch andere stark riechende Stoffe aufbewahrt werden. Auch die Gestelle zur Obstaufbewahrung müssen nun nachgesehen werden, zerbrochene Teile werden ausgebessert und er gänzt. Wirtschaftsobst wird häufig nur auf den Boden geschüttet. Dann müssen wir zuvor den Boden mit einer Schicht Langstroh bedecken, damit die Früchte nicht auf der harten Diele gedrückt werden. Besser ist natürlich die Lage rung auf Hürden und Holzgestellen, bei denen die einzelnen Etagen meist auch mit Stroh oder Holzwolle ausgelegt werden. Bei festen Obstgestellen bauen wir die Etagen mit einem leichten Gefälle nach vorn, damit man das darauf lagernde Obst rasch und leicht überblicken kann. Für feines Obst empfiehlt sich die Anlage eines Obst schrankes, der von allen Seiten mit einem Drahtnetz um kleidet ist. Dadurch verhindern wir das Eindringen von Mäusen, während di« Luft von allen Seiten an die Früchte heranstreichen» kann. Auch reinen, trockenen Torfmull müssen wir jetzt besorgen. Winterobst, in Torfmull ver packt, hält sich bis in das Frühjahr hinein! Nachschub im Geflügelhof. Die beste Zeit zum Geflügelkauf ist der Spätsommer und Herbst. Dann kauft man billiger als im Frühjahr und bekommt sicheriunge Tiere. Außerdem ist es von Vorteil, wenn die Tkre den Winter über Zeit haben, sich an das neue Heim zu gewöhnen und dabei sogar Eier legen. Erwirbt man den neuen Stamm im eigenen Wohnorte oder in dessen Umgebung, macht das Lingewöhnen überhaupt keine Schwierigkeiten. Man erkundigt sich b«im Verkäufer, > wie er die Tiere gefüttert hat, und setzt dies« Behandlung eine Zeitlang fort, bis man sie allmählich in die eigenen Gewohnheiten überleitet. Kommen die neuen Tiere von auswärts mit der Post oder als Eilgut an, sind sie meist hungrig und durstig und aufgeregt, auch wenn sie gut verpackt waren und unterwegs nicht lange fasten mutzten. Das dunkle, enge Gefängnis, die vielen Stöße, die es erhielt, die rüttelnden Bewegungen in der Bahn, beim Üm- laden und aus dem Postpaketwagen versetzten sie immer von neuem in Angst und Unruhe und ließen sie nicht zum Sattwerden kommen. Solchen erschöpften Tieren darf man nicht gleich nach dem Auspacken eine reichliche Körnermahlzeit und kaltes Wasser vorsetzen. Die Tiere fallen darüber zu gierig her, und Verdauungsstörungen, an denen die sterben können, sind die Folge. D«r neue Besitzer glaubt dann leicht, er habe krankes Geflügel erhalten und fühlt sich be tt ogen, während er allein die Schuld trägt. Der Schaden wird vermieden, wenn man die Hühner sogleich beim Empfang in den für sie bestimmten Stall bringt und ihnen ein leicht verdauliches, mit lauwarmem Wasser angefeuchtetes Weich- futter in kleinen Mengen gibt, so daß die Sättigung langsam, im Verlaufe mehrerer Stunden, vor sich geht. Wo schon Hühner vorhanden sind und neue Tiere zur Er gänzung und Verbesserung des Stammes angeschafft werden, müssen diese erst acht bis vierzehn Tage allein gehalten werden, damit sie keine Krankheit einschleppen. Es besteht die Gefahr, daß die Tiere sich auf der Reis- erkälten oder sonst Krankheitskeime in sich ausgenommen haben. Zeigen sich in der Wartezeit keine verdäch tigen Erscheinungen, werden oie Tiere nach Dunkelwerden auf die Sitzstangen zu den anderen gesetzt. Wo freier Auslauf vorhanden ist, gewöhne man sie zuerst an den Stall. Hähne dürfen nicht mit vorhandenen zusammengebracht werden, weil es sonst end lose Raufereien gibt. Das Zusammengewöhnen gelingt meistens nicht. Wirtschaftliche Ratschläge. Wtrtschaftseigene SOwtimfütterun-. Die Verfütterung von Ge- treideschrot an Schweine verstößt gegen den Grundsatz der Ernährung von der kleinsten Fläche. Ein Hektar Acker liefert 40 Zentner Gerste, aber 80 Zentner Krockenkartoffeln und sogar 160 Zentner Trocken- zuckerrüben. Gegenüber der seit Jahren üblichen Kattoffelmast, die nach dem Verfahren von Fr. Lehmann durch Getteideschrot ergänzt wird, ermöglicht die Zuckerrübe eine Flächenersparnis von 25 bis 35 Prozent. Die Einhaltung der Zuckerrübenschnitzel an Stelle des Eetteideschrotrs führt zur Ernährung von der kleinsten Fläche. Auch «in geringer Zuschuß von Getteideschrot im Zusammenhang mit der Kattoffel-Zuckerschnitzel-Mast verlangt sofort eine größere Fläch«. Wie Prof. Dr. Stahl, Ruhlsdorf, m einem Vortrag auf der Tagung des Reichsverbaydes Deutscher Schweinezüchter in Goslar ausführte, konnten in einem Versuch 800 Gramm Trockenrabenblatt mit gleichem Erfolg in der Kartoffelmast angewendet werden wie Zuckerschnitzel. Auch alle Bestrebungen, das G«tr«ideschrot durch Grünfutter oder seine Trockenerzeugnisse, wie Luzernemehl oder ähn liches, in der Schweinemast mit Kartoffeln zu verdrängen, kann ft helfen, den Futterflächenbedarf zu verkleinern. Die Zunahme leidet j nicht, wenn man zur Hälstr Kartoffeln und rohe, geschnitzelte Zucker rüben in der Mast verabreicht. Von großer Bedeutung ist dort„ wo die Zuckerrübe nicht mehr den geeigneten Boden findet, die Eehaltssutterrübe. Der Ersatz von Kartoffeln durch Erzeugnisse d«s Zuckerrübenbaues, z. B. rohe Zuckerrüben und vollwertige Zucker- rübenschnitzel, liefert mindestens so gute Schlachtschweine wie dir Kartofselmast. Trockenpflügen. Von entscheidendem Einfluß auf den Ertrag über die Grundlage der weiteren Bodenbearbeitung ist die Pflu^ furche. Sie gerät nur gut, wenn trocken gepflügt wird. DeshaG soll möglichst früh gepflügt werden. Lin naß gepflügter Acker verliert sein gutes Bodengefüge, und es ist ein Irrtum, zu glaub«», der Frost werde diesen Schaden wieder heilen. Der Schaden reichst tiefer als der Frost vordringt. Es ist auch verkehrt, sich beim Arbeiten darauf zu verlassen, daß sich begangene Fehler irgendwie wieder ausgleichen werden. Man muß bestrebt sein, das Gute noch zu verbessern. Das erreicht man am einfachsten und billigsten mist der trockenen Pflugfurche. Jahrelang tief und trocken gepflügter Acker zeigt wachsend« Grtragsfähigkeit und geringere Düngerbedürf tigkeit. Fort mit altersschwachen Obst»4umea! Immer noch sieht man auf mancher Hofwiese alt«, kränkliche Obstbäume, die für ihre jün geren Nachbarn gefährlich werden können. Sie bringen vielleicht vor völligem Absterben noch den «inen oder anderen schönen Ertrag, aber dieser ist keine reine Freude, wenn sich von den alten Bäumen Schmarotzer in die Umgebung ausbreiten. Man haut sie dann lieber beizeiten ab und macht Brennholz aus ihnen, damit Raum für neue Pflanzungen gewonnen wird. Auf die eben geräumten Stellen setzt man natürlich nicht gleich wieder einen jungen Baum. Erst muß der Boden ein bis zwei Jahre verbessert und gepflegt werden, und dann wechsele man möglichst mit der Obstart. In alten Bauerngärten schaffen wir durch B«seitigen solcher Bäume auch oft nur den nötigen Licht- und Luftraum für die Nachbarn, weil die Bäume zu dicht standen. Falscher Himbeerschaitt. Die Himbeerruten schießen manchmal so hoch empor, daß man sich versucht fühlt, sie zu stutzen, um leichter Ordnung halten zu können, denn die langen Ruten biegen sich um und hängen dann in die Zwischemoege hinein. Wenn man aber meint, der Rückschnitt bewirk« besseren Austrieb d«r Lbrigbleibenden Augen und als Folge die Ausbildung besserer Früchte» so irrt man sich. Die ungeschnittenen Fruchtruten tragen g«rad« an den Triebenden gut, deren Ansatz beim Kürzen verlorengeht. Ragen die jungen Fruchtruten weit üb«r das Spalier hinaus, bindet man ihre Spitzen daher besser bogenförmig herabgezogen an den obersten Draht, als sie wegzunehmen. Rostschatz für Drahtzaa«. Die Haltbarkeit verzinkter Drahtzüun« kann man bedeutend verlängern, wenn man sie mit destilliertem Steinkohlente«r streicht, nachdem sie ein Jahr standen und d«r Wit terung ausgesetzt waren. Dann haftet der Teer besser als auf dem blanken Drayt. Den Anstrich wiederholt man zweckmäßig alle zwei Jahre. Der Teer muß warm gemacht und von beiden S«iten glei<h,«stig aufgetragen weroen. am b«st«n mit Dachdeckerbarsten. Di« günst'gst« Zeit für diese Arbeit ist der Herbst, damit der T«er nicht gleich wieder in der Sonne flüssig wird. Druck und Verlag von Emil Hannebohn in Eibenstock.