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eigentlich plankonvex gemeint war, jedoch aus Gewichts- oder anderen Gründen ausgehöhlt wurde. Natürlich war damit auch eine Erleichterung für die Trägerin verbunden. Den Fund von Szczanicc datiert W. A. v. Brunn (1968, S. 302) nach Ha Al. Für die Pfaffendorfer Ringe, denen er (Ebenda, S. 177) die Exemplare von Zehmen, Kr. Leipzig-Land, und Schönefeld, Kr. Wittenberg, zur Seite stellt, hält er ein höhe res Alter für möglich. Schließen wir uns v. Brunn (1968, S. 177) in der Meinung an, daß diese Ringform im Donauraum aufkommt, erhellt sich uns die Bedeutung des Elbstroms als Kulturmittler, die auch nachfolgend noch unterstrichen werden kann. Wie das Fundbild im Dresdner Raum ausweist (Jacob 1982, S. 45), hat es hier eine bodenständige Bevölkerung gegeben, die den spezifischen Charakter der Kul turlandschaft zu nutzen verstand. Nicht mehr ganz so wuchtig, doch in gleicher Stiltendenz stehend, zeigen sich als zweites Ringpaar die beiden gewölbten Armbänder mit strichelgesäumten Quer strichgruppen (Abb. 3,2,3, Taf. 11,2,3). Ein vergleichbares Stück, doch wesentlich zierlicher in der Form, wurde in Königsbrück-Stenz gefunden (Coblenz 1969, S. 74) und allgemein nach Montelius IV/Hallstatt A datiert. Die zeitliche Spannweite des Rings wird deutlich, wenn wir den Ring von Medingen, Kr. Dresden-Land (Bier baum 1932, S. 68; v. Brunn 1968, Kat.-Nr. 141), zum Vergleich heranziehen. Die ser ist noch D-förmig geschlossen und markiert damit den Beginn einer Entwicklung. Seine Einstufung nach Periode II/III entspricht dem auch zeitlich. Unsere trefflichsten Parallelen finden sich elbaufwärts jenseits des Elbsandstein gebirges im Hortfund von Ryjice, okr. st nad Labern. Dieser enthielt sechs Ringe, die zwar abermals zierlicher in der Form waren, deren Verzierung jedoch mit der unserer Exemplare nahezu identisch ist. Sie werden nach Bz D datiert (Plesl 1961, S. 52, Taf. VII). E. Sprockhoff führt „eine kleine Gruppe von Armbändern mit... Gruppen von senkrechten Strichen, zwischen denen sich freie Felder befinden . . .“, möglicherweise auf den Einfluß unseres Ringtyps zurück, den er u. a. in der Niederlausitz in Sielow, Kr. Cottbus, nachweisen kann (Sprockhoff 1937, S. 47 u. Taf. 20,3,73). Wie der Vergleich mit den Ringen von Proßmarke (v. Brunn 1968, Kat.-Nr. 170) und Riesdorf (v. Brunn 1968, Kat.-Nr. 176) bestätigt, ist dieser während der Dauer der Perioden Bz D/Ha A nachweisbar. 4 Die stark verdickten Armringe (Abb. 4,1,2, Taf. 12,7,2), unser drittes Ringpaar, erwecken einen ausgesprochen altertümlichen Eindruck. Tatsächlich gibt es, wie der reiche Fund von Trebbichau (v. Brunn 1949/50, S. 235, Taf. 13,5,9) zeigt, jene Extremform der rundstabigen Ringe mit verjüngten Enden bereits in der jüngeren Aunjetitzer Kultur während Bz A2; allerdings sind jene, wie die a. a. O. angeführ ten Vergleichsstücke, sämtlich unverziert. Ob allerdings hier schon die Wurzeln für 4 Die Ringe von Gröden, Kr. Liebenwerda (v. Brunn 1968, Kat.-Nr. 79, Taf. 77,23), stellen mit ihren fischgrätenartig gesäumten Querstrichgruppen bereits eine Weiterentwicklung unserer Form dar.