Bevölkerung und ausgewählte Berufsgruppen, deren Arbeit mit Geländeverände rungen in Verbindung stand, zur Abgabe von Funden verfaßt und enge Verbindun gen mit Schmieden und Altmetallsammlern gehalten wurden, bei denen oft auch Archäologica abgeliefert wurden. Um das Interesse letzterer zu sichern, zahlte Preusker ihnen dann zumindest den Metallpreis und verhinderte so das Einschmel zen. Die persönlichen Kontakte und die Hochachtung, die Preusker entgegengebracht wurde, vergrößerten den Erfolg. Übrigens entspricht diese materielle Praxis auch der modernen Rechtsprechung, die in den §§ 360 ff. unseres Zivilgesetzbuches deut lich zum Ausdruck kommt. Während der beiden Weltkriege sind leider trotz der Aufrufe der für die Bodendenkmalpflege verantwortlichen Dienststellen fast alle sogenannten Altmetalle zum Einschmelzen abgeliefert worden - ohne Rücksicht auf vaterländische Altertümer. Die Preuskersche Sammlung, ab 1853 beim Antikenkabinett untergebracht und von Preusker selbst durch nachträgliche Schenkungen beträchtlich vermehrt, kam im Rahmen der genannten Kunstsammlung nicht so recht zur Geltung, was den Gro ßenhainer Rentamtmann öfter verdroß und was dann auch zu entsprechenden Reaktionen führte. Erst nach der Übernahme aller prähistorischen Bestände der seinerzeitigen Königlichen Sammlungen in die Obhut von H. B. Geinitz und J. V. Dcichmüller in das Mineralogisch-Geologische Museum und damit der Verlagerung in den Dresdner Zwinger fanden die wertvollen Exponate eine ihrer Bedeutung entsprechende Beachtung und wurden als Quellenmaterial zur Erhellung der älte sten historischen Entwicklung auf sächsischem Boden auch bald vielseitig genutzt. Daß dabei, neben vielen größeren Privatsammlungen heimischer und ausländischer Altertümer durch Ankauf oder oft Schenkung, die Preuskerschen Prähistorika die wertvollsten heimischen Altertümer boten, muß immer wieder betont werden. Welche Schwierigkeiten mußten in den ersten Jahren der Zugehörigkeit der Sammlung des nunmehr pensionierten Großenhainer Rentamtmanns aber erst über wunden werden, um die Sammlung überhaupt zur Aufstellung zu bringen, durch geeignete Behältnisse vor Diebstahl und Beschädigung zu sichern und schließlich auch - wie die Werke in den anderen Museumsabteilungen - der Öffentlichkeit zu gängig zu machen! Im folgenden soll kurz auf einige Briefe und Berichte zurückge griffen werden, die das laufende Bemühen Preuskers um Vermehrung der nunmehr staatlichen Sammlung und um deren Nutzungsmöglichkeit deutlich zeigen. Sie sind hier als Anlagen beigefügt. 2 Nach Abgabe des Grundbestandes der Sammlung an das Antikenkabinett war im Winter 1853/54 der überaus reiche Bronzedepotfund von Weißig (jetzt Kreis Riesa) zur Kenntnis und durch Ankauf in den Besitz Preuskers gelangt, der um gehend den größten Teil der Stücke dem Antikenkabinett anbot, dann mit Über sendung der Quittung weitere Stücke vom gleichen Fund und eine der drei Guß formen aus Nieder-Zschauitz unentgeltlich dem Ministerium als zusätzliche Berei- 2 Alle Anlagen sind in der Orthographie der Originale wiedergegeben, auch die wechselnde Schreib weise einiger Wörter oft im gleichen Brief oder dessen Entwurf blieb unverändert (z. B. unent- geldlich neben unentgeltlich).