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DER FRÜHMITTELALTERLICHE BURGWALL VON ALTENGROITZSCH, ORTSTEIL VON GROITZSCH, KREIS BORNA* Von Hans-Joachim Vogt Die Befestigung von Altengroitzsch, Ot. von Groitzsch, Kr. Borna, gehört zu der verhältnismäßig großen Zahl frühgeschichtlicher Befestigungen am Ufer der Weißen Elster, die auf engem Raum zusammengedrängt liegen. So haben die Burgen von Altengroitzsch und Groitzsch auf dem östlichen Elsterufer etwa den gleichen Ab stand zueinander (2 km) wie die auf dem gegenüberliegenden Ufer von Pegau (überbaut) 1 und Weideroda 2 . Drei der vier Anlagen sind, dem vorhandenen Mate rial bzw. der schriftlichen Überlieferung nach zu urteilen, fast zur gleichen Zeit in Funktion gewesen. Sie gehören somit dem gleichen zeitlichen Horizont an wie die weiter nördlich gelegenen Burgen von Zwenkau und Leipzig (B/C) 3 . Die exponierte Lage, der gute Erhaltungszustand der Wälle und die vorliegenden historischen Quellen waren sehr früh Ursachen für das besondere Interesse Leipziger Laien. Sie führten auch vor mehr als 50 Jahren die ersten Ausgrabungen im Gelände der Burg durch, die, dem damaligen Forschungsstand entsprechend, den Funden große Aufmerksamkeit widmeten, ohne eine brauchbare Dokumentation zu hinter lassen/* In der Literatur finden sich mehrfach Hinweise auf das mutmaßliche zeitliche Verhältnis von Altengroitzsch zu Groitzsch (z. B. Radig 1934, S. 12; 1940. S. 150 [Nr. 36]; Patze 1965, S. 133). Anlaß dazu boten einmal das sich anscheinend im * Prof. Dr. Werner Coblenz zum 65. Geburtstag gewidmet. 1 In den Pegauer Annalen (Annales Pegavienses et Bosovienses, M. G., SS. XVI., S. 232 ff.) wird im Zusammenhang mit der beabsichtigten Gründung des Klosters Pegau darauf verwiesen, daß Wiprecht einen Platz auswähltc, auf dem sich die Burg eines ihm verwandten Erpo befand, den Wiprecht mit anderen Ländereien entschädigte. Später wird berichtet, daß die Mönche die Mauern und Wälle abtrugen und das Gelände planierten. Dem gegenwärtigen Forschungsstand entspre chend dürfte das Kloster am Südostende der Stadt Pegau gelegen haben. Dazu neuerdings Küas 1982. 2 Grabung des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden in den Jahren 1955/56 (Leitung A. Neu gebauer). Die ausführliche Publikation der Grabungsergebnisse ist durch den Verfasser vorgesehen. 3 Zwenkau, Fst. Raabes Grundstück; Leipzig-Matthäikirchhof (Langhammer 1960, S. 86 ff.; Küas 1976). 4 So fanden in den letzten Jahrzehnten des 19. Jh. mehrfach „Grabungen“ statt, die von Interessenten aus Leipzig durchgeführt wurden. Sic erfolgten ohne jegliche Dokumentation, so daß keine exakten Angaben mehr möglich sind. Das Fundmaterial ist im Museum für Völkerkunde Leipzig einem Bombenangriff zum Opfer gefallen. Spuren dieser Grabereien wurden in den jetzt untersuchten Flächen nicht entdeckt.