Andree 1939, S. 426; Brandt 1960) auch einige sichere mesolithische Artefakte, u. a. Mikrolithen, vor, ferner ist ein kleines Sammelfund-Inventar aus Göda, Kr. Bautzen, 5 zu nennen. Damit haben sich jedoch derzeit bereits die Quellen für das Mesolithikum in der Oberlausitz erschöpft, sehen wir einmal von einigen räum lich entfernteren Fundstellen im Grenzbercich zur Niederlausitz ab (z. B. Zimpel- Tauer, Kr. Niesky 6 ). Diese Tatsache kann wohl nur mit einer Forschungslücke er klärt werden, obwohl es in den zwanziger und dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts durchaus Aktivitäten zur Erkundung steinzcitlicher Fundplätzc in diesem Raume gegeben hat. Das damals gesammelte Material ist aber, soweit es noch zur Verfügung steht, entweder überhaupt nicht artifiziell, oder es ist indifferent bzw. neolithisch; 7 es kann keine Rede davon sein, daß „sich heute in der Oberlausitz ein schon sehr dichtes Netz erkannter mittelsteinzeitlicher Wohnhügel ausbreitet“ (Frenzel 1935, S. 122)! Kehren wir nach diesen Ausführungen noch einmal zu dem interessanten Fund vom Schafberg zurück. Die zugehörige Querhaue stellt ihn u. E. in die Zeit des Früh neolithikums, von dem die Obcrlausitz siedlungsmäßig völlig unberührt blieb. Aber auch das Mittelneolithikum läßt hier jeglichen Bcsicdlungsniedcrschlag vermissen, und erst die Schnurkcramik repräsentiert „die einzige neolithische Formengruppc in der Oberlausitz“ (Weber 1969, S. 33). Gerade in einer solchen Landschaft wäre eine größere Zahl jungmcsolithischcr Funde als Ausdruck des Nachlebens mesoli- thischcr Bevölkerungstcilc in frühneolithischer Zeit zu erwarten; allein verbietet cs die Fundlage, irgend eine siedlungsgeschichtliche Feststellung zu treffen. Aus diesem Grunde müssen wir uns auch der Meinung darüber enthalten, welch konkreten Kon takt zwischen wildbeuterischen und bäuerlichen Populationen der Zusammenfund widerspiegelt, d. h. es muß offenbleiben, ob die Querhaue ein Importstück darstellt oder ob nur die Anregung zur selbständigen Herstellung solcher Geräte von einer in bestimmten Bereichen mesolithischen Traditionen verhaftet gebliebenen Bevölke rung empfangen wurde. Daß der Befund vom Schafberg in Niederkaina aber in diesen Fragenkomplex gehört, halten wir für sicher. 5 Funde im Stadtmuseum Bautzen und im Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden (Materialauf- nähme des Verfassers). 6 Funde in den Städtischen Kunstsammlungen Görlitz und im Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden (Materialaufnahme des Verfassers). 7 Z. B. Sammlung K. Messerschmidt, Herwigsdorf, Kr. Löbau (vgl. „Beurteilung der Silex-Artefakt- Sammlung des Herrn K. Messerschmidt in Herwigsdorf, Kr. Löbau, durch Dr. V. Toepfer, Halle/S., Landesmuseum für Vorgeschichte“, maschinenschriftliches Gutachten vom 24. 9. 1956 in der Orts- aktc Herwigsdorf im Archiv des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden).