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BESPRECHUNG Ursula R. Lappe, Die Urnenfeldcrzeit in Ostthüringen und im Vogtland. I. Katalog und Tafeln. Weimarer Monographien zur Ur- und Frühgeschichte, Band 7, heraus gegeben vom Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens durch Rudolf Feustel, Weimar 1982. Die vorgelegtc Arbeit bietet den archäologischen Quellenstoff der späten Bronze zeit aus dem Bezirk Gera dar, vermehrt um entsprechende Nachweise für die an grenzenden Kreise Plauen und Oelsnitz, Bezirk Karl-Marx-Stadt. Sie bildet zugleich die Grundlage für die Dissertation der Verfasserin. Auf 92 Seiten werden die ein schlägigen Altsachen, alphabetisch nach Kreis- und Gemeindezugehörigkeit geord net, in Katalogform verzeichnet. Eine charakteristische Auswahl des Sachguts - überwiegend bisher nicht veröffentlichte Materialien - sowie von Befunden und Übersichtsplänen findet sich auf ebenso vielen Tafeln abgebildet. Bedingt durch den Druck im Offsetverfahren überwiegen Strichätzungen. Ausnahmsweise wurden auch Fotos von Bestattungen wie von Gefäßen eingestreut. Bei den als Zeichnung und Autotypie dargebotenen Stücken bestehen damit optimale Anschauungs- bzw. Vergleichsmöglichkeiten. Einige Fundkomplexe, die von anderer Seite bearbeitet werden, wie der bronze zeitliche Anteil des eponymen Gräberfelds der Dreitzscher Gruppe, die Höhensied lungen auf dem Gleisberg bei Graitschen oder dem Dohlenstein unfern Kahla, dazu Bestände, die in den Rahmen einer an der Friedrich-Schiller-Universität vertei digten Dissertation über die Unstrutgruppe fallen, sind unter Hinweis auf die jewei ligen Spezialisten nur kurz verzeichnet. Innerhalb der vier Hauptfundarten überwiegen, wie üblich, Grabanlagen. Es dominieren weitaus zu ebener Erde beigesetzte Urnenbestattungen. Auch Hügel gräber kommen vor. Ferner sind Siedlungsplätze, Depots sowie einzeln geborgene Gegenstände nachgewiesen. An metallenen Inventarstücken liegen aus dem Arbeitsgebiet Schmucksachen wie verschiedenartige Nadeln und Ringe vor. Es gibt aber auch Produktionsinstrumente und Waffen. Insgesamt sind Bronzen hier während der Urnenfelderzeit im Gegen satz zu früheren und nachfolgenden Perioden jedoch auffallend selten, so daß man gezwungen sein wird, im wesentlichen mit Keramik zu datieren.