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NUMISMATISCHE AUSWERTUNG DES GROSCHENFUNDES IM EHEMALIGEN NAUNDÖRFCHEN ZU LEIPZIG Von Gerhard Martin V orbemerkung Krug schrieb in seinem Artikel zum Groschenfund von Leipzig-Thekla, daß man bisher von einer Veröffentlichung von Funden Meißner Groschen - von wenigen Ausnahmen abgesehen - leider Abstand genommen habe. 1 Hier folgt nun der Bericht über einen weiteren Fund gleicher Münzen, der sowohl territorial als auch zeitlich Parallelen zu dem von Thekla aufweist, deshalb aber nicht etwa unwichtig ist, sondern gewisse Vergleiche und Folgerungen zuläßt. Zur Restaurierung der Münzen Wie das Foto (S. 209, Abb. 2) zeigt, waren die Münzen nach der Auffindung des „Schatzes“ in einem sehr schlechten Zustand. Die chemischen und chemophysikali- sehen Prozesse waren so weit fortgeschritten, daß der Verfasser zunächst nur bei einer schon probeweise gereinigten und zehn weiteren von insgesamt 129 Münzen eine eindeutige Bestimmung vornehmen konnte. Zu den anderen Stücken konnten nur Vermutungen geäußert werden, die sich allerdings später bestätigten. Unter diesen Umständen war es auch vom numismatischen Standpunkt aus zu begrüßen, daß sich das Naturwissenschaftliche Museum Leipzig entschlossen hatte, eine Rei nigung und Wiederherstellung des gesamten Fundes vornehmen zu lassen. Wie die jetzt vorliegenden Untersuchungen beweisen, war der Entschluß zur Restaurierung richtig; denn nur auf dieser Grundlage konnte eine fast hundertprozentige Bestim mung vorgenommen werden, die wiederum Voraussetzung für die territoriale und zeitliche Einordnung darstellte. Weitere Erkenntnisse, Vergleiche und Schluß folgerungen boten sich erst danach an. 1 G. Krug (unter Mitarbeit von W. Haupt), Der Groschenfund von Leipzig-Thekla. In: AFD 9, 1961, S. 260.