Volltext Seite (XML)
frittete Schüttung von faustgroßen Steinen in diesen Brandlehmstaub eingesunken war. Vom Rand her zogen sich am Grunde noch einige Holz kohlenreste in die Grube hinein und zeigten so die Grenze zwischen der Lehmauskleidung der Grube und der Steinpackung vor dem Brand. Die Lücken der Steine waren mit sehr viel weißer Asche (wie sie verbrannte Holzkohle hinterläßt) ausgefüllt. Auf die Mitte der Grube wies ein sehr großer, kupferroter, bisweilen violetter Schlackenkuchen von 1,00 m X 0,40 m X 0,15 m Ausmaß. Er besaß eine tuffsteinähnliche, sehr lockere, aber zusammengebackene Beschaffenheit. Über und beidseitig neben ihm bis zum nicht verbrannten Holzkohlelager lag eine beträchtliche Menge Asche von ähnlicher Beschaffenheit wie die vorher erwähnte. Dazwi schen befanden sich große verziegelte Lehmpartien, die teilweise eben solche puderartige Beschaffenheit aufwiesen, wie die unter dem Stein lager angetroffene. Ringsum hatte dieser von oberhalb des Ofens stam mende Brandlehm, verbunden mit den weißen Aschenresten, das ganze Steinlager ausgefüllt. Nach oben endete diese mit Brandlehm durchsetzte Ascheanhäufung plötzlich und war schräg zum Hang von jüngerer Kul turerde überlagert. Zwischen den Steinen unter dem Schlackenkuchen konnten eine kleinere Menge Scherben (darunter zwei Bodenstücke) auf gesammelt werden. Eifrig wurde nach Bronzeschmelzresten gesucht. Er freulicherweise wurde ein haselnußgroßes Stück östlich vom Schlacken kuchen auf dem Lehmsockel gefunden. Der ungestörte Rest dieser Anlage deutet einwandfrei auf einen Schmelz ofen hin, der zur Erzverhüttung Verwendung fand. Obwohl etwa ein Viertel an der Steinbruchkante fehlte und ein beachtlicher Teil früher beim Aufreißen des Ofens schräg abgetragen worden war, hinterließ er uns noch etwa 9 m 3 Ofen- und Füllmasse als Rückstand nach dem ehe maligen Gebrauch. Es lohnt, diesen bisher einmaligen Fund erschöpfend auszuwerten (Profil- und Planzeichnung Abb. 2 und 3). Der ehemalige Ofenbau begann schon im Untergrund. Deutlich wurde unter dem geplanten Lehmsockel, aus dem die Wanne gebildet werden sollte, schon die spätere Form eingearbeitet. Das bezeugt die merkliche Strukturveränderung im Abschnitt unter der Wanne. Der gleichmäßig mit Asche und Holzkohlestückchen durchsetzte Lehmboden enthält plötz lich keine nennenswerte Holzkohlebeimengungen, dafür aber dichte reine Lehmfladen. Die Schräglage, soweit schon vorhanden, wurde ziel strebig vorbereitet und der Aufstieg zum Sockel schon geformt. Eine etwa 0,06 m dicke Syenitgrusschicht ist bis über die Sockelausformung aufgetragen und ein zweiter Absatz an der Auflage der Außenkante des Lehmsockels mit stark aschehaltiger Kulturschicht aufgefüllt worden. So mit ist im Untergrund des Ofens schon die zweimal abgesetzte und schräg