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Simon Trewtler vom wüsten Gut 3 Gr. Michel Hertel 3 Gr. Der Kölner muß nach diesen Einträgen bei Langenchursdorf und in der Nähe von Pfarr- oder Kirchengrundstücken gelegen haben. Dafür kommt nur das oben umrissene Gebiet infrage, für das heute allerdings der FIN Kölner nicht mehr belegbar ist. 5. Ein Name der Wüstung ist nicht überliefert. Kölner ist als FIN anzu sehen und beruht auf einem deutschen PN Kölner ,der Kölner“, der ein Herkunftsname „aus Köln“ ist. Der PN ist seit dem 13. Jahrhundert an derwärts überliefert 192 . In der ON-Gebung ist der PN schon 1206 Colne- rowiz (jetzt Brzezia ka, Kr. Olesnica) in Polen bezeugt 193 194 . Im EBS 1493 zinst Peter Steynbach aus Langenchursdorf 21/2Gr. vomHe- rolt bei SedorJ tM . Da es auf der gleichen Seite heißt vom Herolt in der niedern gemein und da derselbe Peter Steinbach auch 1 Gr. von einem lausten Gut in Nawndorff zinst, ließe sich Seedorf wohl in Richtung + Naundorf auf Langenchursdorf er Flur lokalisieren. Nicht abwegig wäre die Annahme, hier den Namen unserer Wüstung zu vermuten, soweit sich hinter dem Namen Sedorf nicht doch noch eine bisher unbekannte Wü stung, die bei der Haublermühle in Niederwinkel zu suchen wäre, ver birgt 195 . Mittelhochdeutsch se gilt dabei für Gewässer, für die heute Teich verwendet wird 196 . Auf jeden Fall wird ein stehendes Gewässer bezeichnet 197 . Im Norden der DDR tritt uns Seedorf als Ortsteil- und Wohnplatzname bzw. als ON für Gemeinden unter 500 Einwohnern mehrfach entgegen 198 . In FIN kommt See als Bestimmungswort häufig vor 199 . Bindende Aussagen über die Lage des 1493 bezeugten Sedorf sind aber heute noch nicht möglich. 6. und 7. Als ehemalige Flurform sind wohl Waldhufen zu vermuten. Die dichte Bewaldung bietet z. Z. keine Möglichkeit für eine Absuche der 192 Vgl. Anm. 58, S. 240 — Im EBS 1493 tritt unter den zinsenden Bauern von Langen chursdorf auch ein Paul Kowlner auf, welcher 10% Gr. vom Sitz zinst (Eol. 109 und 126 b). 193 H. Borek 1965, S. 79. 194 Vgl. Anm. 190. 195 In der Gegend der Haublermühle an der Mulde, in einer Flurausweitung von Nie derwinkel, Kr. Glauchau, verzeichnet das Meilenblatt den FIN Die See. — Auf der v. Thümmelschen Karte des Amtes Altenburg von 1813 ist zwischen Altstadt Wal denburg und dem Kölner ebenfalls ein See eingezeichnet. Vgl. W. Schlesinger 1935, S. 101 (Karte). — Spielsdorf, welches ebenfalls von Teichen umgeben ist, scheidet wohl auf Grund der urkundlich belegten Namensform aus. 196 W. Fleischer 1963. S. 185. 197 H. Dittmeier 1963, S. 284. 198 Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Ausgabe 1957. Berlin 1958, S. 311. 199 H. Walther 1957; W. Fleischer 1963; H. Naumann 1962.