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Abb. 2. Leipzig, Thomaskirche. Freilegen des Leuchters durch weiteres Absenken der Füllmasse des Pfostenloches. Aufbau des Leuchters Der metallene Leuchter besteht aus dem Leuchter unterteil mit drei Bei nen und dem Leuchteroberteil mit Nodus, Schaft und Tropfschale. Diese beiden Hauptteile werden mittels des nach unten verlängerten Kerzen dorns zusammengehalten, der den hohlen Schaft und den Nodus durch dringt und der unterhalb des ringförmigen Abschlusses des Leuchter unterteils vernietet ist (Abb. 4). Um diese Klammerwirkung zu erzielen, mußte der Kerzendorn an seiner Kontaktstelle mit der Tropfschale eine Verbreiterung bekommen, die am vorliegenden Stück auffallend groß zügig geformt ist und an eine Turnierlanze erinnert (Abb. 13). Die Leuchterbeine sind gleichsam gebeugt, der Oberschenkel ist einge sattelt; auf dem Knie sitzt ein großer Höcker; der Fuß ist überaus spitz (Abb. 5). Die Profilierung des Nodus ladet kräftig und kantig aus. Selte nerweise steigt darüber die Tropfschale nicht trichterförmig an, sie wird von einem im Querschnitt kreisrunden Schaft getragen. Die dadurch be dingte Streckung des Leuchteroberteils wird wieder abgefangen von dem sehr großen Durchmesser der Tropfschale — die Horizontalen dominieren also noch. Nur der Leuchterunterteil ist ornamental gestaltet. Der Grund 14 209